Lady Bird - Greta Gerwig (2017)
Moderator: jogiwan
Lady Bird - Greta Gerwig (2017)
Lady Bird
Originaltitel: Lady Bird
Herstellungsland: USA / 2017
Regie: Greta Gerwig
Darsteller: Saoirse Ronan, Laurie Metcalf, Odeya Rush, Jake McDorman
Story:
Die siebzehnjährige Christine nennt selbst sich lieber Lady Bird, lebt mit ihrer Familie im wenig aufregenden Sacramento und träumt von einem aufregenden Leben an einer Kunst-Uni im künstlerisch pulsierenden New York, in dem sie nach dem bevorstehenden High-School-Abschluss gerne studieren möchte. Doch der Traum steht im Widerspruch mit den finanziellen Möglichkeiten der Familie und als der Vater auch noch seinen Job verliert, rückt dieser in noch weitere Ferne, was mit ihrer Mutter zu weiteren Konflikten führt. Doch Lady Bird geht ihren Weg und lernt dabei auch, dass es die Familie und das persönliche Umfeld ist, die einen prägt und dass man so etwas nicht einfach abschütteln kann, auch wenn man dieses manchmal möchte...
Originaltitel: Lady Bird
Herstellungsland: USA / 2017
Regie: Greta Gerwig
Darsteller: Saoirse Ronan, Laurie Metcalf, Odeya Rush, Jake McDorman
Story:
Die siebzehnjährige Christine nennt selbst sich lieber Lady Bird, lebt mit ihrer Familie im wenig aufregenden Sacramento und träumt von einem aufregenden Leben an einer Kunst-Uni im künstlerisch pulsierenden New York, in dem sie nach dem bevorstehenden High-School-Abschluss gerne studieren möchte. Doch der Traum steht im Widerspruch mit den finanziellen Möglichkeiten der Familie und als der Vater auch noch seinen Job verliert, rückt dieser in noch weitere Ferne, was mit ihrer Mutter zu weiteren Konflikten führt. Doch Lady Bird geht ihren Weg und lernt dabei auch, dass es die Familie und das persönliche Umfeld ist, die einen prägt und dass man so etwas nicht einfach abschütteln kann, auch wenn man dieses manchmal möchte...
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Re: Lady Bird - Greta Gerwig (2017)
„Lady Bird“ ist ein ehrliches, unterhaltsames, warmherziges und berührendes Stück „Coming of Age“-Kino, bei dem es auch wenig verwundert, dass sich der Streifen zum absoluten Liebling von Kritikern und Publikum gemausert hat. Auch wenn „Lady Bird“ eigentlich nur die üblichen Zutaten dieser Werken beinhaltet und auf den ersten Blick wenig spektakulär und für meine Verhältnisse teilweise fast schon etwas bieder und brav daherkommt, ist Greta Gerwig doch ein hübscher Blick auf eine Generation gelungen, die vielleicht nicht mehr ganz so unbeschwert heranwachsen kann, wie es vielleicht noch bei vorangegangenen Generationen der Fall war und sich dennoch nicht beirren lässt. Neben den Fallstricken der ersten Liebe und anstehenden Entscheidungen zeigt „Lady Bird“ nicht nur eine Mutter/Tochter-Beziehung mit starken Figuren, sondern auch den amerikanischen Mittelstand, der trotz Leistung immer mehr in Richtung Armut abdriftet. Große und kleine Themen, Witz und Drama, Höhen und Tiefen, Freundschaften und Familie, Sehnsüchte und Träume kommen hier auf scheinbar beiläufige Weise zusammen und diese ganzen kleinen Puzzle-Steine ergeben im gesamten ein wunderbares und unerwartet komplexes Bild amerikanischer Kleinstadt-Befindlichkeit, in dem sich aber aufgrund der Vielfalt der Themen und Charaktere wohl jeder Zuschauer irgendwie angesprochen fühlen kann. Nach dem ersten Sehen war ich vielleicht nicht sonderlich geplättet und auch nicht über die Maßen begeistert, doch die Tage darauf hat mich der Film und seine Figuren dann einfach nicht mehr losgelassen und wenn ich jetzt an ihn denke, erfüllt es mich irgendwie mit einem ungemein schönen Gefühl. Und das ist auch dass, was „Lady Bird“ meines Erachtens dann wohl so besonders macht.
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Re: Lady Bird - Greta Gerwig (2017)
Erschien mutmaßlich am 23.08.2018 bei Universal Pictures auf Blu-ray und DVD:
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
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Re: Lady Bird - Greta Gerwig (2017)
„Ich würd' so gerne irgendwas erleben!“
Die US-Amerikanerin Greta Gerwig, die zuvor in erster Linie als Schauspielerin und Drehbuchautorin in Erscheinung getreten war und den im Jahre 2008 veröffentlichten „Nights and Weekends“ zusammen mit Joe Swanberg inszeniert hatte, schrieb und inszenierte mit „Lady Bird“ ihr Debüt als alleinige Regisseurin. Die Coming-of-Age-Dramödie mit autobiographischen Zügen kam 2017 in die Kinos und traf, gemessen am Einspielerfolg und den guten Kritiken, ins Schwarze.
„Ich bin nicht fünf!“
Christine McPherson (Saoirse Ronan, „Grand Budapest Hotel“) ist 17 Jahre jung und wächst zusammen mit ihrer Doppelschichten als Krankenschwester schiebenden Mutter Marion (Laurie Metcalf, „Scream 2“) und ihrem arbeitslos gewordenen Vater Larry (Tracy Letts, „The Big Short“) im kalifornischen Sacramento auf. Es ist das Jahr 2002 und Christine, die sich den Namen Lady Bird gegeben hat, will nach ihrem Schulabschluss im nächsten Jahr nur noch weg, am liebsten irgendwo an die Ostküste, um zu studieren. Ihre Mutter, zu der sie ein ambivalentes Verhältnis hegt, ist davon wenig begeistert und zudem viel mit ihren Alltagssorgen beschäftigt. Lady Bird hingegen lässt sich auf erste Liebschaften ein und versucht, zu einer eigenen Identität mit eigenen Erfahrungen, Plänen und Ansichten zu finden, für die es ihr im kalifornischen Hinterland zu eng und zu trist wird…
„Sind eben nicht alle von Natur aus glücklich...“
Ihren Film eröffnet Gerwig mit einem Joan-Didion-Zitat in Form einer Texttafel. Die Szene, in der sich Lady Bird nach einer Meinungsverschiedenheit mit ihrer Mutter aus dem fahrenden Auto wirft, wurde ikonisch und ist Ausdruck adoleszenter Rebellion, die Lady Birds derzeitigen Lebensabschnitt bestimmt. Gerwig gelingt es dabei, sämtliche Klischees zu umschiffen und trotz Coming-of-Age-Prämisse eine authentisch und realitätsnah anmutende Geschichte zu erzählen, woran auch ihre fabelhafte Hauptdarstellerin großen Anteil hat. Auf dem Weg zu einem sehr versöhnlichen Ende, der aus dem Film eben gerade kein schwerverdauliches Drama macht, lernt man sie kennen, erkennt vielleicht – insbesondere, aber nicht nur wenn man weiblichen Geschlechts ist – Stationen und Situationen der eigenen Jugend wieder (inklusive eines fürchterlich unspektakulären und unbefriedigenden ersten Sexerlebnisses) oder kann sich in ihre Mutter hineinversetzen, was den Film auch für ganz andere Altersgruppen sehenswert macht.
Der Realismus speist sich dabei nicht nur aus den Verhaltensweisen der Figuren, sondern auch aus dem gezeichneten sozialen Umfeld, das nicht nur, aber eben auch von Existenzsorgen geprägt ist. Die vielen gedeckten Farben, mit denen die Bilder arbeiten, erzeugen allem Humor, dem auch Raum gegeben wird, zum Trotz eine melancholische Grundstimmung, die perfekt zur post-grungigen Selbstwahrnehmung und zum Weltbild der Protagonistin passt. Die konsequent weibliche Perspektive des Films rückt ihn in die Nähe feministischen Kinos, ohne dabei plakativ kämpferisch zu agitieren, und lässt Lady Bird eine positive, aber nicht heroisierende oder allzu idealisierende Vorbildfunktion angedeihen. Ein vielleicht auf den ersten Blick etwas unspektakulärer, aber sehr sorgfältig gemachter Film mit Langzeiterinnerungswert.
Die US-Amerikanerin Greta Gerwig, die zuvor in erster Linie als Schauspielerin und Drehbuchautorin in Erscheinung getreten war und den im Jahre 2008 veröffentlichten „Nights and Weekends“ zusammen mit Joe Swanberg inszeniert hatte, schrieb und inszenierte mit „Lady Bird“ ihr Debüt als alleinige Regisseurin. Die Coming-of-Age-Dramödie mit autobiographischen Zügen kam 2017 in die Kinos und traf, gemessen am Einspielerfolg und den guten Kritiken, ins Schwarze.
„Ich bin nicht fünf!“
Christine McPherson (Saoirse Ronan, „Grand Budapest Hotel“) ist 17 Jahre jung und wächst zusammen mit ihrer Doppelschichten als Krankenschwester schiebenden Mutter Marion (Laurie Metcalf, „Scream 2“) und ihrem arbeitslos gewordenen Vater Larry (Tracy Letts, „The Big Short“) im kalifornischen Sacramento auf. Es ist das Jahr 2002 und Christine, die sich den Namen Lady Bird gegeben hat, will nach ihrem Schulabschluss im nächsten Jahr nur noch weg, am liebsten irgendwo an die Ostküste, um zu studieren. Ihre Mutter, zu der sie ein ambivalentes Verhältnis hegt, ist davon wenig begeistert und zudem viel mit ihren Alltagssorgen beschäftigt. Lady Bird hingegen lässt sich auf erste Liebschaften ein und versucht, zu einer eigenen Identität mit eigenen Erfahrungen, Plänen und Ansichten zu finden, für die es ihr im kalifornischen Hinterland zu eng und zu trist wird…
„Sind eben nicht alle von Natur aus glücklich...“
Ihren Film eröffnet Gerwig mit einem Joan-Didion-Zitat in Form einer Texttafel. Die Szene, in der sich Lady Bird nach einer Meinungsverschiedenheit mit ihrer Mutter aus dem fahrenden Auto wirft, wurde ikonisch und ist Ausdruck adoleszenter Rebellion, die Lady Birds derzeitigen Lebensabschnitt bestimmt. Gerwig gelingt es dabei, sämtliche Klischees zu umschiffen und trotz Coming-of-Age-Prämisse eine authentisch und realitätsnah anmutende Geschichte zu erzählen, woran auch ihre fabelhafte Hauptdarstellerin großen Anteil hat. Auf dem Weg zu einem sehr versöhnlichen Ende, der aus dem Film eben gerade kein schwerverdauliches Drama macht, lernt man sie kennen, erkennt vielleicht – insbesondere, aber nicht nur wenn man weiblichen Geschlechts ist – Stationen und Situationen der eigenen Jugend wieder (inklusive eines fürchterlich unspektakulären und unbefriedigenden ersten Sexerlebnisses) oder kann sich in ihre Mutter hineinversetzen, was den Film auch für ganz andere Altersgruppen sehenswert macht.
Der Realismus speist sich dabei nicht nur aus den Verhaltensweisen der Figuren, sondern auch aus dem gezeichneten sozialen Umfeld, das nicht nur, aber eben auch von Existenzsorgen geprägt ist. Die vielen gedeckten Farben, mit denen die Bilder arbeiten, erzeugen allem Humor, dem auch Raum gegeben wird, zum Trotz eine melancholische Grundstimmung, die perfekt zur post-grungigen Selbstwahrnehmung und zum Weltbild der Protagonistin passt. Die konsequent weibliche Perspektive des Films rückt ihn in die Nähe feministischen Kinos, ohne dabei plakativ kämpferisch zu agitieren, und lässt Lady Bird eine positive, aber nicht heroisierende oder allzu idealisierende Vorbildfunktion angedeihen. Ein vielleicht auf den ersten Blick etwas unspektakulärer, aber sehr sorgfältig gemachter Film mit Langzeiterinnerungswert.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Lady Bird - Greta Gerwig (2017)
Das sollte ein Film nach meinem Geschmack sein. Schorschie ist sowieso eine ziemlich sichere Bank.
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