Mutant - Das Grauen im All - Allan Holzman (1982)

Moderator: jogiwan

Benutzeravatar
buxtebrawler
Forum Admin
Beiträge: 40653
Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
Kontaktdaten:

Re: Mutant - Das Grauen im All - Allan Holzman (1982)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 27.04.2018 bei Anolis noch einmal auf Blu-ray:

Bild

Extras:
Deutsche Kinofassung / Audiokommentar mit Ingo Strecker und Pelle Felsch (zur dt. Kinofassung) / Making of „Forbidden World“ / John Carl Buechler: Die Spezialeffekte / Roger Corman über „Mutant“ / Amerikanischer Kinotrailer / Deutscher Kinotrailer / Werberatschlag / Bildergalerien

Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... &vid=86289
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 39406
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Re: Mutant - Das Grauen im All - Allan Holzman (1982)

Beitrag von jogiwan »

Nach dem Erwachen aus dem Kälteschlaf und einer Konfrontation mit feindlichen Raumschiffen wird der Space Marshall Mike Colby mitsamt seinem Androiden auf einen abgelegenen Planeten beordert, wo er in einer Forschungseinrichtung nach dem rechten schauen soll. Dort wurde von den Wissenschaftlern mit mutierten Bakterien und menschlicher DNA experimentiert und ein Wesen geschaffen, das ständig seine Form verändert und sich bald als große Bedrohung für die verbliebene Crew entpuppt. Als das Monster aus dem hermetisch abgeriegelten Labor entkommen kann, weiter mutiert und sich ein Mitglied nach dem anderen schnappt ist auch der volle Körpereinsatz von Mike gefordert, der sich jedoch nicht nur gegen das Monster, sondern auch noch gegen willige Frauen und gewissenlose Wissenschaftler erwehren muss.

Herrlich unterhaltsamer und sleaziger Sci-Fi-Streifen im Fahrwasser von „Alien“ aus der Produktionsschmiede von Roger Corman, das auch alles auf kurzweilige Weise zusammenbringt, was man sich in einem derartigen Film erwartet. Zuerst rummst es im Weltall, dann zu zweit in der Kabine und zwischendurch mutiert sich ein seltsames Monster durch die Gänge der hübsch gestalteten Raumstation um Menschen zu schleimiger Nahrung zu verarbeiten. Die Effekte sind dabei durchaus eklig gemacht, das Monster sieht super aus und dass es hier nicht so spießig wie bei George Lucas zugeht, wirkt ebenfalls sehr sympathisch. Die völlig haarsträubende und gegen Ende eigentlich völlig jenseitige Geschichte über das mutierte Monster in einer abgelegenen Raumstation ist jedenfalls trotzdem ganz passabel erzählt und wer bei der Ausstattung genauer hinschaut, kann allerlei Alltagsgegenstände entdecken, die hier auf kreative Weise zu futuristischer Einrichtung umfunktioniert wurde. Alles in allem ein schwer unterhaltsamer, trashiger und überraschend herber Sci-Fi-Horror mit vielen lustigen Ideen, der Spaß macht und „großen“ Kindern auch große Freude bereiten sollte. Super!
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Benutzeravatar
Arkadin
Beiträge: 11225
Registriert: Do 15. Apr 2010, 21:31
Wohnort: Bremen
Kontaktdaten:

Re: Mutant - Das Grauen im All - Allan Holzman (1982)

Beitrag von Arkadin »

Mike Colby (Jesse Vint) hat auf dem Heimweg zur Erde die letzten Jahre in einem kryonischen Schlaf verbracht. Als sein Raumschiff von Piraten angergriffen wird, weckt ihn seine Roboter SAM-104. Doch erfolgreicher Schlacht, kann Colby seinen Heimflug nicht fortsetzen, sondern bekommt von der Föderation den Auftrag, zu einer Forschungsstation auf dem Planeten Xarbia zu reisen. Dort scheint ein Experiment aus dem Ruder gelaufen zu sein. Bei seiner Ankunft wird er von Dr. Barbara Glaser (June Chadwick) und Dr. Gordon Hauser (Linden Chiles) empfangen, die ihm das Subjekt 20 zeigen. Dieses hat alle Forschungstiere auf der Station getötet und sich dann in einer Art Kokon eingesponnen. Während Colby noch mit den Wissenschaftlern berät, wie weiter vorgegangen werden soll, schlüpft das Subjekt 20 aus seinem Kokon und fordert ein erstes menschliches Opfer…

Als Ridley Scott 1979 seinen großen SF-Horror-Klassiker „Alien“ drehte, muss der Film wie eine Offenbarung für unzählige Filmemacher und Produzenten gewirkt haben. Besonders für die, welche zwar gerne einen Horrorfilm drehen wollten, aber dafür leider nicht das nötige Kleingeld in der Kasse hatten oder nicht in die Hand nehmen wollten. Ein übersichtlicher, geschlossener Schauplatz, eine überschaubare Gruppe von Menschen und ein Monster, dass gerne im Dunkeln lauerte. Fertig war das Rezept für die preisgünstigen SF-Schocker, welche in den folgenden Jahren den Markt und die unteren Videotheken-Regale überschwemmen sollten. Und bald schon wurden unbekannte Schauspieler – und noch lieber Schauspielerinnen – durch die schier unendlichen Gänge von Raumschiffen, unterirdischen Laboratorien, Bergstollen, Lagerhäusern oder eben – wie im vorliegenden Falle – Raumstationen gehetzt.

Dass ein gewiefter Pfennigfuchser wie Roger Corman nicht lange warten würde, bis er die Erfolgsformel aufgriff, ist klar. Als aus einer anderen Produktion (den etwas bekannteren „Planet des Schreckens“) am Wochenende noch einige Kulissen ungenutzt herumstanden, schickte er den Cutter Allan Holzman los, um darin einfach mal einige Szenen zu drehen. Das Drehbuch, in die diese Szenen passen sollten, wurde dann später geschrieben. Warum auch nicht? „Mutant – Das Grauen im All“ ist ein Paradebeispiel dafür, wie Corman vorging. Er ergriff eine Möglichkeit beim Schopfe und ließ dann junge, hungrige Filmemacher von der Leine, die dafür brannten, endlich selber einen eigenen Film zu drehen. Diesen Enthusiasmus atmet „Mutant“ zu jeder Sekunde. Da ist nicht alles perfekt, aber charmant. Manches würden böse Zeitgenossen als „Trash“, andere eben als „großen Spaß“ bezeichnen. Das Monster sieht zwar aus, wie eine Aubergine mit Zähnen, aber es hat Charakter. Die Effekte sind plakativ, aber man merkt den Spaß, den die großen Jungs am herum sauen hatten.

„Mutant“ bringt alles mit, um Vorurteile gegenüber Low-Budget-Horror zu bestätigen. Es gibt viele vollkommen unnötige Nacktszenen mit den attraktiven Schauspielerinnen. Ja, aber weshalb soll man sich nicht gerade gegenseitig unter der Dusche einseifen, wenn man darüber diskutiert, wie das Monster zur Strecke gebracht werden soll? Die Vermutung liegt nahe, dass gerade diese Szene auf dem Mist von C-Autor Jim Wynorski gewachsen ist. Aber das ist eben nur eine – wenn auch naheliegende – Vermutung. Nein, die Handlungen der Figuren bestechen nicht gerade durch besondere Klugheit. Da wird der Kopf eben in den Brutkasten der mutierten Lebensform gehalten, sich mit offenen Armen und seligem Lächeln der Kreatur, die gerade die Hälfte der Filmbesetzung gekillt hat, entgegengegangen („Es braucht doch nur Liebe“) und generell mit Dingen herum gefummelt, die jeden vernünftig denkenden Menschen dazu bringen würden, die eigenen Beine in die Hand zu nehmen – und nicht irgendwelche fremden Leichenteile. „Mutant“ ist eben nicht „Alien“ und das wird zu keiner Sekunde versteckt – auch wenn das große Vorbild über allem schwebt.

Gleich in den ersten 30 Sekunden schafft es Allan Holzman mit „Alien“, „Krieg der Sterne“ und „2001“ gleich drei Klassiker zu zitieren. Allerdings nicht als großes Staatstheater, sondern als mehr schlecht als recht zusammengezimmertes Theaterstadl. Hauptdarsteller Jesse Vint, ein verdienter TV-Veteran, ist dann auch kein strahlender Held, sondern eher ein solider Handwerker. Vint führt die eher unbekannte Darstellerriege an. Am ehesten kennt man noch June Chadwick, die kurze Zeit später als außerirdische Invasorin Lydia in der TV-Serie „V – Die Außerirdischen Besucher kommen“ zu kurzer Bekanntheit kam. Mit fast 50 Jahren gibt Fox Harris sein Leinwand-Debüt und scheint alles, was er zuvor versäumt hatte, in einem Rutsch nachholen zu wollen. Seine extrem physisch, verschwitzt, überlebensgroße Darstellung eines der Wissenschaftler ist ein Highlight des Filmes. Er blieb bis an sein viel zu frühen Lebensende 1988 dem Genre treu und war sogar bei zwei Filmen von Alex Cox dabei.

„Mutant“ ist ein sehr preisgünstiges „Alien“-Rip-Off und täuscht auch nicht eine Sekunde lang vor, mehr sein wollen. Das im Grunde dünne Süppchen wird mit viel Blut, Schleim und Sex angedickt und ergibt so ein ausgesprochen schmackhaftes Fast-Food-Gericht für Zwischendurch, das man ohne Reue verdrücken kann.
Früher war mehr Lametta
***************************************************************************************
Filmforum Bremen
Weird Xperience
Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 39406
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Re: Mutant - Das Grauen im All - Allan Holzman (1982)

Beitrag von jogiwan »

Man merkt schon... alles Menschen mit Humor hier! :nick:
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Benutzeravatar
Arkadin
Beiträge: 11225
Registriert: Do 15. Apr 2010, 21:31
Wohnort: Bremen
Kontaktdaten:

Re: Mutant - Das Grauen im All - Allan Holzman (1982)

Beitrag von Arkadin »

Man munkelt übrigens, der Film könnte demnächst bei einem Open-Air-Kino-Event in Bremen gezeigt werden.
Früher war mehr Lametta
***************************************************************************************
Filmforum Bremen
Weird Xperience
Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 39406
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Re: Mutant - Das Grauen im All - Allan Holzman (1982)

Beitrag von jogiwan »

Hui... Humor und Gespür für sinnvolle Freizeitgestaltung! :prost:
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Benutzeravatar
Arkadin
Beiträge: 11225
Registriert: Do 15. Apr 2010, 21:31
Wohnort: Bremen
Kontaktdaten:

Re: Mutant - Das Grauen im All - Allan Holzman (1982)

Beitrag von Arkadin »

Anlässlich der Vorführung beim Open-Air-Kino Bremen innerhalb unserer Reihe Weird Xperience, noch einmal in Ultra-Kurzform:

Der zweite Film des SF-Open-Air-Double-Features. Und der Film passt erstaunlich gut zu "Plan 9". Klar ist der objektiv "besser" gemacht, lebt aber auch von der Begeisterung, dem Mut und der Lust daran ordentlich auf die Kacke zu hauen. Dazu ein schöner Synthie-Score, eine gute deutsche Synchro, unmotivierte Nackt- und Sexszenen, viel Matsch und Glibber und ein Publikum, das dies alles sichtlich erfreute. Toll.
Früher war mehr Lametta
***************************************************************************************
Filmforum Bremen
Weird Xperience
Benutzeravatar
sergio petroni
Beiträge: 8338
Registriert: Sa 2. Feb 2013, 20:31
Wohnort: im Schwarzen Wald

Re: Mutant - Das Grauen im All - Allan Holzman (1982)

Beitrag von sergio petroni »

Aus der Cormanschen Schmiede kommt dieser knallbunte "Alien"-Klon. Respektlos und vor allen
Dingen sehr unterhaltsam werden andere Genrevertreter zitiert, aber auch eigene Ideen und
Einfälle eingebracht; ergänzt um eine gute Portion nackter Tatsachen.
Kurzweilig und sehr spaßig war die Sichtung dieses Streifens erstmalig in HD zusammen mit Tomaso.
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
Benutzeravatar
buxtebrawler
Forum Admin
Beiträge: 40653
Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
Kontaktdaten:

Re: Mutant - Das Grauen im All - Allan Holzman

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 27.08.2021 bei UCM.One noch einmal auf Blu-ray und DVD:

Bild Bild
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
Pippolino
Beiträge: 268
Registriert: So 1. Jan 2017, 20:53

Re: Mutant - Das Grauen im All - Allan Holzman (1982)

Beitrag von Pippolino »

Bild
Cinema.de

Dawn Dunlap (Tracy Baxter) war die Laura aus "Die Geschichte von Laura M". Wusstet ihr das? :wink:
Antworten