Nacht des Terrors - Joseph Merhi
Moderator: jogiwan
Nacht des Terrors - Joseph Merhi
Gepflegte B-Action hat immer einen eigenen Thread verdient!
Nacht des Terrors (USA 1996, Originaltitel: Riot)
Der unerschrockene Engländer
In Los Angeles kommt es nach einem Konflikt zwischen Jugendlichen und der Polizei zu Krawallen. Etliche Stadtviertel sind in Aufruhr, marodierende Schlägertruppen verbreiten Angst und Schrecken. Auch Anna Lisa Gray (Paige Rowland), die Tochter des britischen Botschafters, gerät in den Strudel des Grauens. Die junge Frau wird von einer Strassengang aus einer Limousine gezerrt, fällt in die Hände des berüchtigten Shyboy (Dex Elliott Sanders). Wenig später erhält ihr Vater eine hohe Lösegeldforderung, die an heikle Bedingungen geknüpft ist. Ein einzelner Bote soll das Geld überbringen, der Deal soll mitten in einem momentan unkontrollierbaren Stadtteil stattfinden. Nur ein Mann kommt für diesen Job in Frage, der britische Agent Major Shane Alcott (Gary Daniels). Obschon ihm sein Freund Major Williams (Sugar Ray Leonard) davon abrät, stellt Shane sich sofort Verfügung, er war einst mit Anna Lisa verlobt. Bereits der Weg bis zum Übergabepunkt ist lebensgefährlich, vor allem mit einem Koffer voller Geld unter dem Arm. Shyboy hat freilich nicht vor, dem Boten und der Geisel freien Abzug zu gewähren. Damit nicht genug, denn die böseste Überraschung wartet noch auf Shane...
In den achtziger Jahren war Cannon DIE Schmiede für gepflegte B-Actioner, in den neunziger Jahren sorgte PM Entertainment für Nachschub auf dieser Spielwiese. "Riot" bietet dem Genrefan eine solide Besetzung an, kann mit seiner gelungenen Atmosphäre punkten, Prügel und Geballer werden in feister Dosierung gereicht. Auf dem Regiestuhl nahm Joseph Merhi Platz, der darüber hinaus auch einer der Gründer von PM Entertainment war. Der Mann ist daher gewissermaßen eine ausgewiesene Fachkraft für B-Action.
Gary Daniels macht ohne Zweifel einen durchtrainierten Eindruck, schaut aber eine Spur zu soft aus, den kernigen Actionhelden mag man ihm zunächst nur eingeschränkt abnehmen. Nach und nach verfliegt die Skepsis, Daniels meistert die Actionsequenzen souverän, füllt den Rest mit seiner sympathischen Art auf. In "Riot" darf er unzählige Bösewichter verkloppen und über den Haufen schiessen, der Body Count lässt keine Wünsche offen. Box-Legende Sugar Ray Leonard steht Daniels als typischer Sidekick bei, sein Part fällt jedoch leider deutlich kleiner aus, als ich nach dem Auftakt des Streifens zunächst vermutete. Charles Napier sehen wird als älteren Agenten, sein Gesicht wird jedem Filmfreund schon häufiger begegnet sein. Auf Seiten der Bösewichter sind charaktervolle Fratzen unterwegs. Dex Elliott Sanders gefällt als typisches Bandenanführer-Klischee. Der kantige Patrick Kilpatrick sieht von Natur aus unfreundlich aus, er darf erwartungsgemäß ordentlich auf den Putz hauen. Blondchen Paige Rowland bleibt austauschbar, erfüllt als Ex-Liebchen des Helden ihren Zweck. Damit sind die wichtigsten Mitwirkenden kurz vorgestellt, die weiteren Akteure müssen überwiegend als anonyme Metzelmasse herhalten.
"Riot" bringt all die geliebten Zutaten ins Spiel, die der Fan kurzweiliger B-Action sehen möchte. Der Held gibt nie auf, die Bösewichte schrecken vor kaum einer Tat zurück. Es wird ständig geballert und geprügelt, Mopeds und Autos werden zu Schrotthaufen, die Umgangston ist tendenziell rauh. Die Sause erfreut mit ein paar leicht irren Einfällen, seht euch z.B. die Attacke der bekloppten Mopedfahrer an, herrlich. Zu einem runden Paket gehört in diesem Genre ein pathetischer, einfallsloser Soundtrack. "Riot" gibt sich auch in dieser Disziplin keine Blöße, die Mucke ertönt üblich schlecht. Merke: Das gehört genau so! Der Plot hält eine gelungene Überraschung parat, auf die ich an dieser Stelle selbstverständlich nicht eingehen kann.
Unter dem klangvollen Titel "Nacht des Terrors", ist der Streifen in Deutschland von Voulez Vous veröffentlicht worden. Die DVD gehört zur "Action Sensation" getauften Reihe des Labels, die mir bereits ein paar angenehme Nächte bescherte. Man kann sicher darüber streiten, ob der Name "Action Sensation" eine gute Wahl ist, doch letztlich zählt der Inhalt, nicht die Verpackung. Bei "Nacht des Terrors" ist beim Kauf auf die richtige Fassung zu achten, die im üblichen Massenhandel angebotene DVD (FSK 16) ist gekürzt. Über die üblichen Wege ist die ungeschittene Variante problemlos erhältlich. Die gebotene Qualität sollte die Zielgruppe zufriedenstellen, im Bonusbereich findet man eine kleine Trailer-Sammlung.
7,5/10 (gut bis sehr gut)
Lieblingszitat:
"Ich bin der Weihnachtsmann."
Nacht des Terrors (USA 1996, Originaltitel: Riot)
Der unerschrockene Engländer
In Los Angeles kommt es nach einem Konflikt zwischen Jugendlichen und der Polizei zu Krawallen. Etliche Stadtviertel sind in Aufruhr, marodierende Schlägertruppen verbreiten Angst und Schrecken. Auch Anna Lisa Gray (Paige Rowland), die Tochter des britischen Botschafters, gerät in den Strudel des Grauens. Die junge Frau wird von einer Strassengang aus einer Limousine gezerrt, fällt in die Hände des berüchtigten Shyboy (Dex Elliott Sanders). Wenig später erhält ihr Vater eine hohe Lösegeldforderung, die an heikle Bedingungen geknüpft ist. Ein einzelner Bote soll das Geld überbringen, der Deal soll mitten in einem momentan unkontrollierbaren Stadtteil stattfinden. Nur ein Mann kommt für diesen Job in Frage, der britische Agent Major Shane Alcott (Gary Daniels). Obschon ihm sein Freund Major Williams (Sugar Ray Leonard) davon abrät, stellt Shane sich sofort Verfügung, er war einst mit Anna Lisa verlobt. Bereits der Weg bis zum Übergabepunkt ist lebensgefährlich, vor allem mit einem Koffer voller Geld unter dem Arm. Shyboy hat freilich nicht vor, dem Boten und der Geisel freien Abzug zu gewähren. Damit nicht genug, denn die böseste Überraschung wartet noch auf Shane...
In den achtziger Jahren war Cannon DIE Schmiede für gepflegte B-Actioner, in den neunziger Jahren sorgte PM Entertainment für Nachschub auf dieser Spielwiese. "Riot" bietet dem Genrefan eine solide Besetzung an, kann mit seiner gelungenen Atmosphäre punkten, Prügel und Geballer werden in feister Dosierung gereicht. Auf dem Regiestuhl nahm Joseph Merhi Platz, der darüber hinaus auch einer der Gründer von PM Entertainment war. Der Mann ist daher gewissermaßen eine ausgewiesene Fachkraft für B-Action.
Gary Daniels macht ohne Zweifel einen durchtrainierten Eindruck, schaut aber eine Spur zu soft aus, den kernigen Actionhelden mag man ihm zunächst nur eingeschränkt abnehmen. Nach und nach verfliegt die Skepsis, Daniels meistert die Actionsequenzen souverän, füllt den Rest mit seiner sympathischen Art auf. In "Riot" darf er unzählige Bösewichter verkloppen und über den Haufen schiessen, der Body Count lässt keine Wünsche offen. Box-Legende Sugar Ray Leonard steht Daniels als typischer Sidekick bei, sein Part fällt jedoch leider deutlich kleiner aus, als ich nach dem Auftakt des Streifens zunächst vermutete. Charles Napier sehen wird als älteren Agenten, sein Gesicht wird jedem Filmfreund schon häufiger begegnet sein. Auf Seiten der Bösewichter sind charaktervolle Fratzen unterwegs. Dex Elliott Sanders gefällt als typisches Bandenanführer-Klischee. Der kantige Patrick Kilpatrick sieht von Natur aus unfreundlich aus, er darf erwartungsgemäß ordentlich auf den Putz hauen. Blondchen Paige Rowland bleibt austauschbar, erfüllt als Ex-Liebchen des Helden ihren Zweck. Damit sind die wichtigsten Mitwirkenden kurz vorgestellt, die weiteren Akteure müssen überwiegend als anonyme Metzelmasse herhalten.
"Riot" bringt all die geliebten Zutaten ins Spiel, die der Fan kurzweiliger B-Action sehen möchte. Der Held gibt nie auf, die Bösewichte schrecken vor kaum einer Tat zurück. Es wird ständig geballert und geprügelt, Mopeds und Autos werden zu Schrotthaufen, die Umgangston ist tendenziell rauh. Die Sause erfreut mit ein paar leicht irren Einfällen, seht euch z.B. die Attacke der bekloppten Mopedfahrer an, herrlich. Zu einem runden Paket gehört in diesem Genre ein pathetischer, einfallsloser Soundtrack. "Riot" gibt sich auch in dieser Disziplin keine Blöße, die Mucke ertönt üblich schlecht. Merke: Das gehört genau so! Der Plot hält eine gelungene Überraschung parat, auf die ich an dieser Stelle selbstverständlich nicht eingehen kann.
Unter dem klangvollen Titel "Nacht des Terrors", ist der Streifen in Deutschland von Voulez Vous veröffentlicht worden. Die DVD gehört zur "Action Sensation" getauften Reihe des Labels, die mir bereits ein paar angenehme Nächte bescherte. Man kann sicher darüber streiten, ob der Name "Action Sensation" eine gute Wahl ist, doch letztlich zählt der Inhalt, nicht die Verpackung. Bei "Nacht des Terrors" ist beim Kauf auf die richtige Fassung zu achten, die im üblichen Massenhandel angebotene DVD (FSK 16) ist gekürzt. Über die üblichen Wege ist die ungeschittene Variante problemlos erhältlich. Die gebotene Qualität sollte die Zielgruppe zufriedenstellen, im Bonusbereich findet man eine kleine Trailer-Sammlung.
7,5/10 (gut bis sehr gut)
Lieblingszitat:
"Ich bin der Weihnachtsmann."
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
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- Registriert: Sa 19. Dez 2009, 19:55
Night of Terror -
Originaltitel: Riot
Herstellungsland: USA / 1996
Regie: Joseph Merhi
Darsteller: Gary Daniels, Sugar Ray Leonard, Paige Rowland,
Charles Napier, Patrick Kilpatrick, Kenneth Tigar u.a.
Story:
Jugendbanden und andere Kriminelle proben in Downtown LA den Aufstand. Die Polizei muß dabei machtlos zusehen und riegelt das Viertel ab. Als ein Verbrecher die Tochter des britischen Botschafters entführt, wird der englische Agent Alcott (Gary Daniels) mit einer Rettungsmission beauftragt und ins Krisengebiet geschickt.
http://www.ofdb.de/film/1898,Night-of-Terror
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- Beiträge: 14488
- Registriert: Sa 19. Dez 2009, 19:55
Re: Night of Terror -
Noch ne alte Tapeaufnahme....zum Gück nicht mit dem Bux geguckt, denn ich denke, er hätte keine Freude daran gehabt, obwohl Ami, aber eben auch zu Ami-mässig
Typische Story, ein (hellhäu-tiger) SAS Agent muß seine Beinahe-Ehefrau aus den Händen von Entführern befreien und das ausgerechnet aus einem Krisengebiet in L-A., wohl in Anlehnung an die "Rassen"unruhen 1992.
Aber es war nicht einfach ein dunkelhäutiger Krimineller, sondern es steckte ein anderer Plan letztendlich dahinter.
Naja, alles schon mal gesehen. Es gibt ordentlich Feuerwerk, aber mich nervt dies "Harte Männer im Dienste der USA"-Gehabe doch oft an und dann noch mit Einbindung der Krawalle von 1992 in L.A.
Natürlich nur ein fadenscheiniger Vorwand, den hellhäutigen SAS Agenten schickt man wegen der Entführung einer guten alten Bekannten genau in das damalige Krisengebiet und er ist der Gute, denn die Dunkelhäutigen dort sind ja sowieso alles Kriminelle und weiße Haut mögen sie schon mal gar nicht und genau dort muß er sich mit 2Mio. $ Lösegeld durchkämpfen, was natürlich doppelte Gefahr bedeutet.
Wer sind die eigentlichen Rassisten und Kriminellen, jedenfalls nicht unser tapferer Held, natürlich nicht.
Wegen dem Feuerwerk und der Action gibt es von mir
5/10
aber eigentlich langweilt es mich nur noch und mir erscheint der Film ziemlich unwichtig, daß durchaus auch viel weniger Punkte gerechtfertigt wären.
Typische Story, ein (hellhäu-tiger) SAS Agent muß seine Beinahe-Ehefrau aus den Händen von Entführern befreien und das ausgerechnet aus einem Krisengebiet in L-A., wohl in Anlehnung an die "Rassen"unruhen 1992.
Aber es war nicht einfach ein dunkelhäutiger Krimineller, sondern es steckte ein anderer Plan letztendlich dahinter.
Naja, alles schon mal gesehen. Es gibt ordentlich Feuerwerk, aber mich nervt dies "Harte Männer im Dienste der USA"-Gehabe doch oft an und dann noch mit Einbindung der Krawalle von 1992 in L.A.
Natürlich nur ein fadenscheiniger Vorwand, den hellhäutigen SAS Agenten schickt man wegen der Entführung einer guten alten Bekannten genau in das damalige Krisengebiet und er ist der Gute, denn die Dunkelhäutigen dort sind ja sowieso alles Kriminelle und weiße Haut mögen sie schon mal gar nicht und genau dort muß er sich mit 2Mio. $ Lösegeld durchkämpfen, was natürlich doppelte Gefahr bedeutet.
Wer sind die eigentlichen Rassisten und Kriminellen, jedenfalls nicht unser tapferer Held, natürlich nicht.
Wegen dem Feuerwerk und der Action gibt es von mir
5/10
aber eigentlich langweilt es mich nur noch und mir erscheint der Film ziemlich unwichtig, daß durchaus auch viel weniger Punkte gerechtfertigt wären.
Re: Nacht des Terrors - Joseph Merhi
Den Film nicht zu mögen geht in Ordnung, ist eben eine Frage des Geschmacks. Wer B-Action mag (oder gar liebt) kommt auf seine Kosten.
Rassismus zu unterstellen ist allerdings befremdlich!
Rassismus zu unterstellen ist allerdings befremdlich!
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen