Neighbor - Robert A. Masciantonio (2009)
Moderator: jogiwan
- horror1966
- Beiträge: 5597
- Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
- Wohnort: Hildesheim
Neighbor - Robert A. Masciantonio (2009)
Neighbor
(Neighbor)
mit America Olivo, Christian Campbell, Lauren Rooney, Pete Postiglione, Joe Aniska, Sarah McCarron, Amy Rutledge, Mink Stole, Meredith Orlow, Giovanna Galdi, Tracy Toth, Robert A. Masciantonio, Stink Fisher, Megan Madsen
Regie: Robert A. Masciantonio
Drehbuch: Robert A. Masciantonio
Kamera: Jeff Schirmer
Musik: Kurt Oldman
Keine Jugendfreigabe
USA / 2009
Für Dan schien das Wochenende perfekt, denn in seinem Haus sollte eine große Party stattfinden. Doch eine geheimnisvolle junge Frau durchkreuzt rigoros seine Pläne. Sie überwältigt ihn und startet, offenbar ohne das geringste Motiv, einen eiskalt-brutalen Folterreigen an dem Musiker. Und als wenn es nicht schon schlimm genug wäre, dass die Psychopatin Dan furchtbaren Schmerzen aussetzt, muss er auch noch miterleben, wie sie nach und nach seine Freunde vor seinen Augen brutal umbringt. Schon bald ist der Punkt erreicht, an dem der junge Mann nur noch seine Erlösung herbeisehnt.
Auch wenn die mir vorliegende deutsche Veröffentlichung dieses Filmes im Gegensatz zur Unrated-Version um 4 Minuten erleichtert wurde, bin ich doch mit einigen Erwartungen an dieses Werk herangegangen, die sich letztendlich aber leider nur teilweise erfüllen konnten. Das liegt aber gar nicht einmal an den fehlenden Härte-Passagen, sondern vielmehr an diversen anderen Unzulänglichkeiten, die streckenweise ziemlich offensichtlich in den Vordergrund treten. Ungeschnitten dürfte dieser Film auf jeden Fall im Bezug auf die Härte absolut empfehlenswert sein, denn wenn man sich einmal den Schnittbericht anschaut kann man schon erahnen, das es hier nicht unbedingt seicht zur Sache geht. In vorliegender Version werden die brutalen Abschnitte allerdings bis auf wenige Ausnahmen immer nur angedeutet, so das Vieles der Fantasie des Zuschauers überlassen ist, der sich seinen eigenen Reim auf die Foltermethoden machen muss, die während der Geschichte zu Tage treten.
Doch die eigentlichen Probleme von "Neighbor" treten hauptsächlich in der Erzählweise des Filmes auf, denn diese kann man nicht unbedingt als sehr straight bezeichnen. Insbesondere im Mittelteil der Story werden dem Betrachter nämlich diverse Zeitsprünge offenbart, die teilweise wirklich für einige Verwirrung sorgen können. So kann man sich an einigen Stellen schwerlich einen Reim darauf machen, ob man sich nun gerade in der realen Gegenwart oder in wirren Albträumen des Opfers Dan befindet, was das Sehvergnügen meiner Meinung nach doch etwas beeinträchtigt. Der zweite Schwachpunkt sind sicherlich die Darsteller, denn bis auf die psychophatische Killerin (America Olivo) erscheinen die Charaktere doch ziemlich blass und zum größten Teil auch äusserst unglaubwürdig. America Olivo jedoch hat mir in der Rolle der Psychphatin ausnehmend gut gefallen, bringt sie durch ihre Darstellung doch auch eine ordentliche Portion Sarkasmus in das Geschehen, zudem beinhalten diverse Passagen auch eine Menge an schwarzem Humor und fast skurriler Situationskomik, was man durchaus als Ausgleich für einige andere Defizite ansehen kann.
So kommt beispielsweise zu keiner Zeit ein wirklich konstanter Spannungsbogen zustande, denn trotz der leicht verwirrenden Abschnitte im Mittelteil der Geschichte ist das Geschehen insgesamt gesehen doch äusserst vorhersehbar. Es fehlt also ein wenig am nötigen Thrill, um eine wirkliche Faszination auf den Zuschauer auszuüben. Dafür bekommt man allerdings eine ziemlich fiese Grundstimmung geboten, an der man sich herrlich erfreuen kann und die streckenweise schon richtig makabere Züge trägt. Dazu trägt auch widerum die Darstellung von America Olivo bei, die anscheinend schon eine diebische Freude an ihren Foltermethoden an den Tag legt, die man auch an ihrem Gesichtsausdruck ablesen kann. Man merkt also, das sich die positiven und negativen Aspekte so ziemlich die Waage halten, weswegen es also auch nicht besonders verwunderlich erscheint, das man letztendlich mit äusserst zwiespältigen Gefühlen aus diesem Film entlassen wird, der einige verdammt gute Ansätze beinhaltet, diese aber keineswegs perfekt herausarbeitet.
Letztendlich ist "Neighbor" auf jeden Fall ein interessanter und teilweise auch gelungener Genrebeitrag, denn man aber auf jeden Fall besser hätte umsetzen können. Vor allem die verwirrenden Abschnitte im Mittelteil haben diesem Werk doch etwas geschadet, was anscheinend als innovative Idee gedacht war, entwickelt sich vielmehr zu einem Schuss, der nach hinten losgegangen ist. Ausserdem sind die doch ziemlich schwachen Darsteller nicht gerade ein Aspekt, der zu einer Aufwertung des durchschnittlichen Gesamtbildes fürht, das der Zuschauer hier erhält. Gerade in diesem Punkt wäre mit etwas mehr Ausdrucksstärke und glaubhafteren Darstellungen eine Menge mehr möglich gewesen. Insbesondere die Opfer der hübschen Psychphaten hinterlassen dabei eine recht unglaubwürdige Opferrolle, was dem Ganzen doch eine Menge an authentischer Wirkung nimmt. Dennoch handelt es sich immer noch um einen Genrebeitrag, den man sich ruhig einmal anschauen sollte, allerdings sollte man dabei erst einmal abwarten, ob in nächster Zeit eine ungeschnittene Version erscheint, damit man das Werk in voller Länge erleben kann.
Fazit:
"Neighbor" ist ein Film, der den Zuschauer auf jeden Fall mit sehr zwiespältigen Gefühlen zurücklässt, wechseln sich doch wirklich gelungene Ansätze immer wieder mit sehr offensichtlichen Defiziten ab, die man einfach nicht übersehen kann. Dennoch bietet dieses Werk größtenteils recht kurzweilige Unterhaltung, so das eine Sichtung allemal lohnenswert ist. Im Bezug auf die Härte sollte man die Erwartungen allerdings stark zurückfahren, immerhin wurde die deutsche VÖ um gut 4 Minuten erleichtert.
Die DVD:
Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 83 Minuten
Extras: Behind the Scenes, Fight Scene Special, Gag Reel, Special Effects Making Of, Trailer, Trailershow
5,5/10
(Neighbor)
mit America Olivo, Christian Campbell, Lauren Rooney, Pete Postiglione, Joe Aniska, Sarah McCarron, Amy Rutledge, Mink Stole, Meredith Orlow, Giovanna Galdi, Tracy Toth, Robert A. Masciantonio, Stink Fisher, Megan Madsen
Regie: Robert A. Masciantonio
Drehbuch: Robert A. Masciantonio
Kamera: Jeff Schirmer
Musik: Kurt Oldman
Keine Jugendfreigabe
USA / 2009
Für Dan schien das Wochenende perfekt, denn in seinem Haus sollte eine große Party stattfinden. Doch eine geheimnisvolle junge Frau durchkreuzt rigoros seine Pläne. Sie überwältigt ihn und startet, offenbar ohne das geringste Motiv, einen eiskalt-brutalen Folterreigen an dem Musiker. Und als wenn es nicht schon schlimm genug wäre, dass die Psychopatin Dan furchtbaren Schmerzen aussetzt, muss er auch noch miterleben, wie sie nach und nach seine Freunde vor seinen Augen brutal umbringt. Schon bald ist der Punkt erreicht, an dem der junge Mann nur noch seine Erlösung herbeisehnt.
Auch wenn die mir vorliegende deutsche Veröffentlichung dieses Filmes im Gegensatz zur Unrated-Version um 4 Minuten erleichtert wurde, bin ich doch mit einigen Erwartungen an dieses Werk herangegangen, die sich letztendlich aber leider nur teilweise erfüllen konnten. Das liegt aber gar nicht einmal an den fehlenden Härte-Passagen, sondern vielmehr an diversen anderen Unzulänglichkeiten, die streckenweise ziemlich offensichtlich in den Vordergrund treten. Ungeschnitten dürfte dieser Film auf jeden Fall im Bezug auf die Härte absolut empfehlenswert sein, denn wenn man sich einmal den Schnittbericht anschaut kann man schon erahnen, das es hier nicht unbedingt seicht zur Sache geht. In vorliegender Version werden die brutalen Abschnitte allerdings bis auf wenige Ausnahmen immer nur angedeutet, so das Vieles der Fantasie des Zuschauers überlassen ist, der sich seinen eigenen Reim auf die Foltermethoden machen muss, die während der Geschichte zu Tage treten.
Doch die eigentlichen Probleme von "Neighbor" treten hauptsächlich in der Erzählweise des Filmes auf, denn diese kann man nicht unbedingt als sehr straight bezeichnen. Insbesondere im Mittelteil der Story werden dem Betrachter nämlich diverse Zeitsprünge offenbart, die teilweise wirklich für einige Verwirrung sorgen können. So kann man sich an einigen Stellen schwerlich einen Reim darauf machen, ob man sich nun gerade in der realen Gegenwart oder in wirren Albträumen des Opfers Dan befindet, was das Sehvergnügen meiner Meinung nach doch etwas beeinträchtigt. Der zweite Schwachpunkt sind sicherlich die Darsteller, denn bis auf die psychophatische Killerin (America Olivo) erscheinen die Charaktere doch ziemlich blass und zum größten Teil auch äusserst unglaubwürdig. America Olivo jedoch hat mir in der Rolle der Psychphatin ausnehmend gut gefallen, bringt sie durch ihre Darstellung doch auch eine ordentliche Portion Sarkasmus in das Geschehen, zudem beinhalten diverse Passagen auch eine Menge an schwarzem Humor und fast skurriler Situationskomik, was man durchaus als Ausgleich für einige andere Defizite ansehen kann.
So kommt beispielsweise zu keiner Zeit ein wirklich konstanter Spannungsbogen zustande, denn trotz der leicht verwirrenden Abschnitte im Mittelteil der Geschichte ist das Geschehen insgesamt gesehen doch äusserst vorhersehbar. Es fehlt also ein wenig am nötigen Thrill, um eine wirkliche Faszination auf den Zuschauer auszuüben. Dafür bekommt man allerdings eine ziemlich fiese Grundstimmung geboten, an der man sich herrlich erfreuen kann und die streckenweise schon richtig makabere Züge trägt. Dazu trägt auch widerum die Darstellung von America Olivo bei, die anscheinend schon eine diebische Freude an ihren Foltermethoden an den Tag legt, die man auch an ihrem Gesichtsausdruck ablesen kann. Man merkt also, das sich die positiven und negativen Aspekte so ziemlich die Waage halten, weswegen es also auch nicht besonders verwunderlich erscheint, das man letztendlich mit äusserst zwiespältigen Gefühlen aus diesem Film entlassen wird, der einige verdammt gute Ansätze beinhaltet, diese aber keineswegs perfekt herausarbeitet.
Letztendlich ist "Neighbor" auf jeden Fall ein interessanter und teilweise auch gelungener Genrebeitrag, denn man aber auf jeden Fall besser hätte umsetzen können. Vor allem die verwirrenden Abschnitte im Mittelteil haben diesem Werk doch etwas geschadet, was anscheinend als innovative Idee gedacht war, entwickelt sich vielmehr zu einem Schuss, der nach hinten losgegangen ist. Ausserdem sind die doch ziemlich schwachen Darsteller nicht gerade ein Aspekt, der zu einer Aufwertung des durchschnittlichen Gesamtbildes fürht, das der Zuschauer hier erhält. Gerade in diesem Punkt wäre mit etwas mehr Ausdrucksstärke und glaubhafteren Darstellungen eine Menge mehr möglich gewesen. Insbesondere die Opfer der hübschen Psychphaten hinterlassen dabei eine recht unglaubwürdige Opferrolle, was dem Ganzen doch eine Menge an authentischer Wirkung nimmt. Dennoch handelt es sich immer noch um einen Genrebeitrag, den man sich ruhig einmal anschauen sollte, allerdings sollte man dabei erst einmal abwarten, ob in nächster Zeit eine ungeschnittene Version erscheint, damit man das Werk in voller Länge erleben kann.
Fazit:
"Neighbor" ist ein Film, der den Zuschauer auf jeden Fall mit sehr zwiespältigen Gefühlen zurücklässt, wechseln sich doch wirklich gelungene Ansätze immer wieder mit sehr offensichtlichen Defiziten ab, die man einfach nicht übersehen kann. Dennoch bietet dieses Werk größtenteils recht kurzweilige Unterhaltung, so das eine Sichtung allemal lohnenswert ist. Im Bezug auf die Härte sollte man die Erwartungen allerdings stark zurückfahren, immerhin wurde die deutsche VÖ um gut 4 Minuten erleichtert.
Die DVD:
Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 83 Minuten
Extras: Behind the Scenes, Fight Scene Special, Gag Reel, Special Effects Making Of, Trailer, Trailershow
5,5/10
Big Brother is watching you
Re: Neighbor - Robert A. Masciantonio (2009)
Völlig missglückter Streifen aus der Glanzzeit des Torture-Porn, der zwar ungekürzt mit sehr harten und handgemachten Effekten punkten kann, ansonsten aber alles liegen lässt, was es nur zu liegen lassen gilt. Eine Geschichte im herkömmlichen Sinn wird nicht erzählt, dafür gibt es eine Psychpathin, die sich theatralisch und manisch kichernd durch die Nachbarschaft mordet. Eine Motivation sucht man vergeblich und auch das Opfer und sein Umfeld wirken leider alles andere als sympathisch, sodass so etwas wie Mitgefühl erst gar nicht aufkommt. Und weil das alles noch nicht reicht, gibt es in der Mitte des Streifens auch noch Momente, die dann endgültig völlig sinnlos erscheinen und dem Streifen ebenfalls nicht bekommen. Man will auch gar nicht zu viele Worte verlieren - wer den Streifen auf seine gorigen Momente reduzieren vermag, bekommt eine herbe Schlachtplatte mit sehr unangenehmen Momenten präsentiert, einen Spannungsbogen, eine Geschichte und glaubwürdige Darstellungen sucht man hier aber vergebens. Eigentlich totaler Mist und lediglich für die Gorehound-Fraktion brauchbar, der technisch vielleicht nicht so schlecht ausgefallen ist, aber ansonsten total abkackt und auch nur wertvolle Lebenszeit vergeudet. Örks!
it´s fun to stay at the YMCA!!!
» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)