Nightmare Alley - Guillermo del Toro (2021)

Moderator: jogiwan

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fritzcarraldo
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Nightmare Alley - Guillermo del Toro (2021)

Beitrag von fritzcarraldo »

Nighmare Alley
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nT3SC9kIJ3GxxV2iDxMXGK2r9op.jpg (125.57 KiB) 161 mal betrachtet
(USA 2021)
Regie:Guillermo del Toro
Mit:
Bradley Cooper
Cate Blanchett
Willem Dafoe
Toni Collette
Ron Perlman
Rooney Mara
Paul Anderson
Holt McCallany
Clifton Collins Jr.
Mary Steenburgen
David Strathairn
USA 1940er Jahre.
Als der Drifter Stanton Carlisle (Bradley Cooper) den Jahrmarkt von Clem Hoatley (Willem Dafoe) erreicht, scheint er sofort vom ganzen Drumherum fasziniert. Er erweist sich als Mentalisten-Naturtalent und geht bei Zeena (Toni Collette) und Pete (David Strathairn) in die Lehre. Er verliebt sich in Molly (Rooney Mara) und mit ihr zieht er in die große weite Welt, um als großer Mentalist den Erfolg zu suchen. Dort trifft er auf die Psychologin Lilith Ritter (Cate Blanchett), die ihm ein interessantes Geschäft vorschlägt.
Endlich konnte ich Guillermo del Toros Liebeserklärung an den Jahrmarkt und den Film Noir sehen. Die erste Stunde des Films zeigt denn auch erstmal ausgiebig nur den Rummel. Und auch hier lässt del Toro keine Wünsche offen. Das alles ist unglaublich schön und schrecklich in Szene gesetzt. Ich liebe einfach seinen Stil, der eben auch sehr viel Steampunk atmet und auch hier oft nach "Bioshock" oder ähnlichem aussieht. Und dies schon seit seinem Erstlingswerk CRONOS (1993). Ich muss zugeben, dass ich das einfach liebe und mich daran gar nicht satt sehen kann. Dieser Stil wird dann auch im zweiten Teil des Films, als Stanton und Molly in der Großstadt leben, in Teilen übernommen. Beide Beteiche , Rummel und Großstadt, mögen sich nicht ganz so zusammenfügen. Dies gelingt auch nicht so ganz, als die alten Bekannten zwischendurch zu Besuch kommen. Für die Story ist dies aber dann schon wichtig. Und auch wann diese spielt ist eigentlich nur für den Film-Noir-Anteil wichtig. Bradley Cooper und Cate Blanchett sind natürlich wie für diesen Film gemacht. Sie hätten wohl auch durchaus in der großen Ära Hollywoods in der ersten Liga mitgespielt. Die Szene als sie sich das zweite Mal treffen und über ihre psychologischen Ansätze sinnieren, ist ganz große Schauspielkunst. Und gerade hier wird eigentlich schon klar, worauf das ganze hinauslaufen wird. Der Film ist aber zu schön inszeniert und lenkt ab, als das mich das interessieren könnte. Spätestens wenn ich an diese Szene zurück denke, macht im Nachhinein alles Sinn.
Ich bin immer noch völlig begeistert.
Wo mich SHAPE OF WATER oder PANS LABYRINTH auch immer abschreckten, fügt sich hier alles dann doch zusammen. Dies soll nicht heißen, dass NIGHTMARE ALLEY kein Verderben bietet. Im Gegenteil.
NIGHTMARE ALLEY ist ab sofort mein liebster Film von del Toro. Punkt.
Zuletzt geändert von fritzcarraldo am Do 17. Mär 2022, 15:14, insgesamt 1-mal geändert.
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karlAbundzu
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Re: Nightmare Alley - Guillermo del Toro (2021)

Beitrag von karlAbundzu »

Im Kino
Del Toros neuer.
Sozusagen sein Film Noir und seine Liebeserklärung an den Rummel.
Ein Mann mit psychologischem Gepäck kommt auf seinem Weg ins Ungewisse an einem Wanderjahrmarkt vorbei, findet da einen Job und verliebt sich in die elektrische Lady. Mit dieser zieht er dann in die Welt, um berühmter Mentalist zu werden. Doch gierig, von sich selbst überzeugt und im Bann einer femme fatale will er viel zu viel....
Eine Verfilmung eines Romans von William Lindsay Grisham, 1947 schon mal im Noir-Stil verfilmt, hier bekannt unter den Namen Der Scharlatan, bzw. mir unbekannt.
Der ganze erste Teil läßt sich viel Zeit, der Ummel wird in seinen vielen Facetten gezeigt und ma merkt, dass del Toro da sehr viel Sympathien für hat. Der zweite Teil, die eigentliche Noir Geschichte ist dann nah an der Stimmung der alten Filme. Nur halt in bunt. Und in Sachen Kostüme und Ausstattung läßt es nichts zu wünschen übrig.
Bradley Cooper ist wunderbar, er hat ja eh so ein Old Hollywood Gesicht und er trägt die Story, allein schon wie lange es dauert, dass er etwas sagt, wie er beobachtet usw. das is dann schon natural born mentalist von Anfang an. Die Frauen an seiner Seite unterschiedlich aber auch prima: Roony Mara als der eigentliche Love Interest als schwankende Frau, stark aber auch in Liebe den Mann verhaftet, und Cate Blanchett als femme fatale toll, die hat sicher einige Filme nochmal geschaut, die Posen stimmen bis ins Detail. Und sonst bis in die Nebenrollen prominent besetzt: Dafoe, Perlman, Richard Jenkins, Mary Steenburgen(für mich freudiges wieder sehen seit Jahren).
Kleine Kritikpunkt: Es gab immer wieder Nennungen der politischen Lage (Beginn zweiter WK, Eintritt der Amis...), die dann aber nur der zeitlichen Einordnungen dienten und ansonsten keine (jedenfalls von mir bemerkten) Handlungsrelevanz hatte. Durch das Setting, was eindeutig auf eine Zeit verwies, war dies unnötig. Und dieses zweigeteilte, wobei der erste Teil sehr lange dauerte (was ja auch schön war, diese Rummelwelt mit ihren guten und schlechten Seiten), aber im weiteren Verlauf kaum eine Rolle spielten, nur als Verweis auf eine ehemalige schlichtere richtigere Welt im Falschen. Das hätte besser verbunden werden können als nur mit dem Schluss.
Schöner Thriller, Empfehlung.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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