President Evil / The Tripper - D. Arquette (2006)
Moderator: jogiwan
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President Evil / The Tripper - D. Arquette (2006)
President Evil
(The Tripper)
mit David Arquette, Richmond Arquette, Courteney Cox, China Crawford, Paz de la Huerta, Alan Draven, Norwood Fisher, Ben Gardiner, Rocky George, Balthazar Getty, DeAndre Gipson, Redmond Gleeson, Richard Gross, Thomas Jane
Regie: David Arquette
Drehbuch: David Arquette / Joe Harris
Kamera: Bobby Bukowski
Musik: Jimmy Haun / David Wittman
SPIO/JK
USA / 2006
Im Redwood Mountain findet alljährlich das Hippie-Festival Free Love statt. Samantha macht sich mit Freunde auf, ein spaßiges Wochenende mit Gleichgesinnten zu verbringen. Doch ihr Ex-Freund Jimmy (Balthazar Ghetty) ist ihr auf den Fersen und mit dem ist nicht zu spaßen. Währenddessen versucht der einheimische, bekennende Hippie-Hasser Muff (David Arquette) mit seinen Freunden alles, um die Störenfriede los zu werden. Plötzlich taucht eine Hippie-Leiche nach der anderen auf. Doch wer ist der Schlächter der Free Love People? Eine Aufgabe, die nur Scherriff Buzz Hall (Thomas Jane) lösen kann! Doch wie ermittelt man unter Hunderten berauschter Hippies, wenn jeden Moment die Axt geschwungen wird ...
Bei meiner ersten Sichtung von David Arquettes Horrorfilm aus dem Jahre 2006 war ich eher mäßig begeistert, was sicherlich auch in der geschnittenen Version des Werkes zu begründen ist, die bisher erhältlich war. Die mittlerweile ungeschnittene Version in der Black Edition von Splendid offenbart jedoch einen ganz anderen Eindruck, da das Szenario viel runder und auch stimmiger erscheint. Dabei sind es aber längst nicht nur die zusätzlichen Härte-Passagen, der Film kommt auch als Gesamtpaket um Einiges besser rüber, als es vorher der Fall war. Arquette hat eine wirklich gelungene Kombination aus einem bizarren Drogen-Trip und einem waschechten Slasher gefunden, die zudem noch mit einer Menge Sarkasmus und rabenschwarzen Humor angereichert wurde, so das man als Zuschauer wirklich viel Freude und Spaß an diesem Werk haben kann. Dabei sind es insbesondere die größtenteils herrliche Situationskomik und die streckenweise schrägen Charaktere, die den Betrachter jederzeit bei Laune halten, denn die Überbleibsel der Flower Power Zeit hinterlassen doch einen sehr witzigen Eindruck. Hinzu kommt ein psychophatischer Killer, der im adretten Anzug und mit Ronald Reagan Maske auf Beutejagd geht und seine Opfer auf brutalste Art und Weise ihres Lebens beraubt.
Gerade diese Sequenzen fehlten fast schon selbstverständlich in der bisher erhältlichen Version des Filmes, so das "The Tripper" immer ein ziemlich witziger, dafür allerdings recht unblutiger Slasher war, der nur einen bedingten Unterhaltungswert beinhaltet hat. Das hat sich nun aber vollkommen geändert, wird der Zuschauer jetzt doch auch mit etlichen harten Passagen konfrontiert, die den Gesamteindruck des Werkes erheblich anheben. Von der Erzählstruktur her war der Film eigentlich schon immer äusserst temporeich gestaltet, so bekommt man etliche Verfolgungsjagden durch dichte Wälder geboten, die für die Opfer im regelfall tödlich enden. Und auch atmosphärisch wird man bestens bedient, offenbaren die Ereignisse trotz des vorhandenen Humors ziemlich bedrohliche Züge, die den gelungenen Spannungsaufbau noch zusätzlich hervorheben. Die Identität des Killers spielt hier eigentlich keine allzu große Rolle, denn aufgrund der Anfangs-Sequenz der Geschichte weiss man ganz genau, wer hinter der Maske des Ex-Präsidenten der USA stecken muß und kann sich auch seinen Reim auf die Motive des wahnsinnigen Killers machen, der schon als Kind sein erstes Opfer fand. Die Auflösung am Ende, in der man dann auch das Gesicht des Mörders sehen kann, erscheint dabei eher beiläufig und für das Geschehen an sich nicht besonders wichtig.
Man konzentriert sich eigentlich viel mehr auf die herrlich schrägen Charaktere, die immer wieder auftretende Situationskomik und den unverhohlenen Sarkasmus, denn diese Dinge sorgen im Zusammenhang mit den phasenweise stark überzeichneten Charakteren für ein Horror-Erlebnis der besonders vergnüglichen Art, das ganzzeitig kurzweilige und auch harte Filmkost anbietet, die man sich jederzeit wieder gut anschauen kann. Dabei ist "The Tripper" ganz bestimmt kein Meisterwerk des Horrorfilms, aber eine sehr gelungene Regiearbeit von david Arquette, den man ansonsten eher als Darsteller in der "Scream-Reihe" kennt. Dennoch kann ich es durchaus nachvollziehen das es auch etliche Leute gibt, die diesem Werk nicht sehr viel abgewinnen können, ist die gefundene Mischung doch nicht für jeden Geschmack geeignet. Manchen erscheint der humorige Anteil des Szenarios doch etwas zu überzogen und gewöhnungsbedürftig, meiner Meinung nach handelt es sich aber gerade in diesem Punkt um das Salz in der Suppe, das diesen Film besonders interessant macht und ihn auch von anderen Vertretern des Genres abhebt.
Wie eigentlich immer liegt das selbstverständlich im Auge des jeweiligen Betrachters und Geschmäcker sind nun einmal verschieden. Ich persönlich finde "The Tripper" jedenfalls in der ungeschnittenen Version als richtig guten und äusserst unterhaltsamen Genre-Vertreter, der jede Menge Spaß macht und vor allem im Bezug auf den Härtegrad erheblich zugelegt hat. So ergibt sich letztendlich ein Gesamteindruck den ich nur als sehr gut bezeichnen kann. Die Geschichte beinhaltet nämlich alles, was ein Film dieser Art haben muß, eine tolle Atmosphäre, gute Darsteller, eine Menge harter Passagen und eine ordentliche Portion Humor, der allerdings nicht jeden Geschmack treffen wird. Dennoch kann man ohne Probleme eine Empfehlung aussprechen, gibt es doch unzählige Horrorfilme, die weitaus schlechter unterhalten, als es bei "The Tripper" der Fall ist.
Fazit:
David Arquette hat hier ganz bestimmt kein Meisterwerk des Genres geschaffen, wartet dafür allerdings mit einer gelungenen Mixtur aus hartem Horrorfilm-und Komödie auf. Die mittlerweile erhältliche-und ungeschnittene Version in der Black Edition von Splendid wertet den Film ganz erheblich auf und ist immer eine Sichtung wert, wenn man ein Freund von blutigen Passagen und sarkastischem Humor ist.
Die DVD:
Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
laufzeit: 94 Minuten
Big Brother is watching you
Re: President Evil (The Tripper) - David Arquette
„The Tripper“ ist der leider ziemlich misslungene Versuch von Regisseur und Schauspieler David Arquette das Genre des Backwood-Slashers mit einer politischen Komponente zu verbinden und daraus eine blutige und schwarzhumorige Komödie zu zimmern. In diesem Fall ist es ein Psychopath, der in Ronald-Reagan-Outfit und republikanisch-konservativer Gesinnung Jagd auf unbedarfte Hippies macht, die wegen eines Konzerts haufenweise in einem Nationalpark einfallen. Leider sind die Figuren wieder einmal auf beiden Seiten komplett überzeichnet und vor allem bei den jugendlichen Hippies hat man wieder einmal kein Klischee ausgelassen. Die Geschichte ist lahm und Herr Arquette beweist meines Erachtens auch kein großes Gespür für das Genre des Slashers und auch seine Versuche, dem Ganzen nebenher einen schwarzhumorigen und politischen Touch zu verleihen, gehen stets in die Hose. Die Kriegsbilder im Prolog sind ebenfalls fehl am Platz und wenn im Film erwähnt wird, dass George W. Bush der schlimmste Präsident ist, den die USA jemals hatten, dann kostet das dem Zuschauer spätestens seit dem gestrigen Tag ebenfalls nur noch ein müdes Lächeln.
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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- sergio petroni
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Re: President Evil (The Tripper) - David Arquette
Hochaktuell wie immer unser Jogi!jogiwan hat geschrieben: Die Kriegsbilder im Prolog sind ebenfalls fehl am Platz und wenn im Film erwähnt wird, dass George W. Bush der schlimmste Präsident ist, den die USA jemals hatten, dann kostet das dem Zuschauer spätestens seit dem gestrigen Tag ebenfalls nur noch ein müdes Lächeln.
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
Re: President Evil / The Tripper - D. Arquette (2006)
Hat seine Momente, schwankt aber überwiegend zwischen nervig und ermüdend. Siehe jogis Ausführungen, denen ich gern zustimme.
Einmal schauen via Prime Video reicht völlig aus. Nichts für die Sammlung.
Knappe 5/10
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