Quarantäne - John Erick Dowdle (2008)
Moderator: jogiwan
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Quarantäne - John Erick Dowdle (2008)
Quarantäne
(Quarantine)
mit Jennifer Carpenter, Steve Harris, Jay Hernandez, Johnathon Schaech, Columbus Short, Andrew Fiscella, Rade Serbedzija, Greg Germann, Bernard White, Dania Ramirez, Elaine Kagan, Marin Hinkle, Joey King, Jermaine Jackson, Sharon Ferguson
Regie: John Erick Dowdle
Drehbuch: John Erick Dowdle / Drew Dowdle
Kamera: Ken Seng
Musik: Keine Informationen
FSK 16
USA / 2008
Die junge Fernsehreporterin Angela Vidal und ihr Kameramann verbringen für eine Reportage die Nachtschicht bei einer Feuerwehreinheit in Los Angeles. Ein Notruf führt die Feuerwehrmänner mit dem TV-Team im Schlepptau zu einem kleinen Apartmenthaus. Dort sind bereits Polizeibeamte eingetroffen, die auf Furcht erregende Schreie aufmerksam wurden, die aus einem der Apartments zu hören sind. Als das Feuerwehrteam in das Apartment eindringt, entdecken sie eine Mieterin, die offenbar von etwas Unbekanntem infiziert wurde. Nachdem einige Anwesende auf grausame Art attackiert werden, versucht die Einsatztruppe zusammen mit den verschreckten Bewohnern des Hauses zu fliehen, muss aber feststellen, dass Spezialeinheiten das Gebäude unter Quarantäne gestellt haben. Telefon-, Internet-, Fernseh- und Mobilfunkverbindungen wurden gekappt, alle Fenster und Türen werden verbarrikadiert. Von offizieller Stelle werden keinerlei Informationen zu den Eingeschlossenen weitergeleitet. Es scheint kein Weg mehr nach draußen zu führen
Das die Amerikaner in den letzten Jahren mit wachsender Begeisterung vor allem asiatische Horrorfilme remaken, das weiss man nicht erst seit heute. Jetzt hat es auch den spanischen Horror-Schocker "[REC]" erwischt, der sogar in absoluter Rekordzeit gecovert wurde. Ob man sich damit einen Gefallen getan hat, ist sicherlich schwer zu beantworten, aber wenn man die Sache nur von der kommerziellen Seite aus betrachtet, dann wird "Quarantäne" sicher als Erfolg gewertet werden. Und das allein schon aus dem Grund, weil sich viele Leute den Film aus Vergleichszwecken anschauen werden
Doch genau dieser Vergleich ist es meiner Meinung nach, der dieses Remake merklich abwertet, da das spanische Original um mindestens eine Klasse besser einzustufen ist. Zwar wurde die US-Version um einige Minuten aufgebläht, man hat einige Passagen etwas verlängert, wie zum Beispiel den Anfang des Films, der sich in der Feuerwache abspielt. Doch wesentliche Neuerungen gibt es hier nicht zu verzeichnen, so das man es mit einer fast originalgetreuen 1:1 Kopie zu tun hat, die zwar recht gut gelungen ist, aber dennoch nur ein Aufguss des Originals ist und keineswegs mehr.
"Quarantäne" kann einfach zu keiner Zeit auch nur annähernd die Spannung und die Bedrohlichkeit aufbauen, die das spanische Original so ausgezeichnet haben, es fehlt hier der Überraschungsmoment. Die aufkommende Angst und Panik die sich hier ausbreiten, nimmt man viel gelassener hin, das Sehverhalten ist viel eher entspannt als angespannt, weil man ganz einfach genau weiss, was passieren wird. Viel zu frisch sind hier noch die teils verstörenden und schockierenden Eindrücke, die das Original beim Zuschauer hinterlassen hat, als das hier etwas Ähnliches wie Faszination aufkommen könnte. Vielleicht hätte man das verhindern können, wenn man wirklich wesentliche Änderungen oder Neuerungen an der Geschichte vorgenommen hätte. So aber hat man es lediglich mit einer recht guten Kopie zu tun, aber leider auch nicht mehr.
Der Film krankt einfach an der Einfallslosigkeit seiner Macher, die hier keinerlei neue Impulse hinzufügen konnten. Doch Geld regiert ja bekannterweise die Welt, was sich bei diesem remake einmal mehr bewahrheitet. Denn hier wurde lediglich kommerziell gedacht, der schnell gemachte Dollar stand im Vordergrund, denn anders ist es nicht logisch zu erklären, warum man einen Film nach so kurzer Zeit schon kopieren muss. Wenn diese vorhandene Einfallslosigkeit der Filmemacher sich so weiterentwickelt, dann dürfte es um die Filmindustrie mehr als nur schlecht bestellt sein.
Abschließend kann man sagen, das "Quarantäne" ein ganz guter Film ist, der aber keinen Vergleich mit "[REC]" standhält. Wer beide Filme nicht kennt, sollte auf jeden Fall zur spanischen Variante greifen, die an Spannung und Bedrohlichkeit kaum zu überbieten ist. Wie schon bei etlichen anderen Remakes auch haben die Amerikaner einmal mehr unter Beweis gestellt, das sie längst nicht alles besser können, denn dieser Film ist ein Paradebeispiel dafür.
6/10
Big Brother is watching you
Re: Quarantäne - John Erick Dowdle
Das unterschreib ich zu 100 Prozent! Hab beide Filme kurz hintereinander geguckt und alle Elemente, die die amerikanische Variante der spanischen hinzufügt, sind absolut entbehrlich. Während "[rec]" die Bude sowas von rockt, wirkt "Quarantäne" wie eine glattgebügelte TV-Variante. Langweilig!horror1966 hat geschrieben:Abschließend kann man sagen, das "Quarantäne" ein ganz guter Film ist, der aber keinen Vergleich mit "[REC]" standhält. Wer beide Filme nicht kennt, sollte auf jeden Fall zur spanischen Variante greifen, die an Spannung und Bedrohlichkeit kaum zu überbieten ist. Wie schon bei etlichen anderen Remakes auch haben die Amerikaner einmal mehr unter Beweis gestellt, das sie längst nicht alles besser können, denn dieser Film ist ein Paradebeispiel dafür.
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- horror1966
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Re: Quarantäne - John Erick Dowdle
Der Film folgte auch viel zu schnell, die Erinnerung an [Rec] und die damit verbliebenen Eindrücke waren auch viel zu frisch, als das dieses unnötige Remake einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen könnte.
Big Brother is watching you
Re: Quarantäne - John Erick Dowdle
Mhhmmm... Ich muss mir "[Rec]" endlich anschauen, die BD steht schon seit einiger Zeit im Regal. Taugt die Fortsetzung? (Klar, den ersten Teil noch nicht gesehen, aber bereits nach dem Nachfolger fragen...)
"Quarantäne" werde ich mir mit Sicherheit auch zulegen, meine Neugier ist einfach zu gross. Von einem US-Remake erwarte ich sowieso nicht allzu viel, ergo wird sich auch die (eventuelle) Enttäuschung im Rahmen halten.
"Quarantäne" werde ich mir mit Sicherheit auch zulegen, meine Neugier ist einfach zu gross. Von einem US-Remake erwarte ich sowieso nicht allzu viel, ergo wird sich auch die (eventuelle) Enttäuschung im Rahmen halten.
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Quarantäne - John Erick Dowdle
Ich liebe den ersten Teil, aber die Fortsetzung fand ich persönlich nicht so prickeld, da sie die Geschichte in ein neues Licht rückt, dass mir nicht so wirklich gefällt. Trotzdem kann man auch Teil 2 recht gut gucken, auch wenn er im Grunde die gleiche Sause nochmals zelebriert!Blap hat geschrieben:Mhhmmm... Ich muss mir "[Rec]" endlich anschauen, die BD steht schon seit einiger Zeit im Regal. Taugt die Fortsetzung? (Klar, den ersten Teil noch nicht gesehen, aber bereits nach dem Nachfolger fragen...)
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Re: Quarantäne - John Erick Dowdle
Ein bekannter von mir quatscht mir damit immer die Ohren zu, ich mag mir den Film aber net anschauen .
Das geht mir auf den Sack und hier haben sie total den Vogel abgeschoßen, der Spanier war doch net ganz aus den Kinos draußen da haben die schon angefangen mit der Produktion.Das Orginal ist richtig gut, was brauche ich dann den US Murks .
Das geht mir auf den Sack und hier haben sie total den Vogel abgeschoßen, der Spanier war doch net ganz aus den Kinos draußen da haben die schon angefangen mit der Produktion.Das Orginal ist richtig gut, was brauche ich dann den US Murks .
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Re: Quarantäne - John Erick Dowdle
QUARANTÄNE (QUARANTINE, USA 2008, Regie: John Erick Dowdle)
Ich mag ja Jennifer Carpenter sehr gern. Sehr, sehr gern! Aber irgendwie hilft mir auch ihr süßer Anblick nur schwerlich über etwas derart unnötiges hinweg, wie das Remake von [REC], welches noch im gleichen Jahr vom amerikanischen Kontinent aus dem Original hinterher geschoben wurde. Winzige Neuerungen in kleinen Details verschleiern kaum die 1:1-Umsetzung, was dem Film jegliche Existenzberechtigung abspricht. Sicherlich, schlecht ist das alles nicht, spannend und dramaturgisch reizvoll ist der Film definitiv. Letztlich liegt das aber an der Qualität des Originals. 4/10
Ich mag ja Jennifer Carpenter sehr gern. Sehr, sehr gern! Aber irgendwie hilft mir auch ihr süßer Anblick nur schwerlich über etwas derart unnötiges hinweg, wie das Remake von [REC], welches noch im gleichen Jahr vom amerikanischen Kontinent aus dem Original hinterher geschoben wurde. Winzige Neuerungen in kleinen Details verschleiern kaum die 1:1-Umsetzung, was dem Film jegliche Existenzberechtigung abspricht. Sicherlich, schlecht ist das alles nicht, spannend und dramaturgisch reizvoll ist der Film definitiv. Letztlich liegt das aber an der Qualität des Originals. 4/10
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
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Re: Quarantäne - John Erick Dowdle (2008)
Auch meines Erachtens ein überflüssiges Remake, das spanische Original fand ich atmosphärischer.
Unabhängig davon für sich allein betrachtet ein gelungener Horrorfilm, daher 5/10.
Unabhängig davon für sich allein betrachtet ein gelungener Horrorfilm, daher 5/10.
"You can´t love animals and eat them too."
"Dressing well is a form of good manners." - Tom Ford
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