Rampage: Capital Punishment - Uwe Boll (2014)
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Rampage: Capital Punishment - Uwe Boll (2014)
Rampage: Capital Punishment
(Rampage: Capital Punishment)
mit Brendan Fletcher, Lochlyn Munro, Mike Dopud, Michaela Mann, Bruce Blain, John Sampson, Nathan Lehfeldt, Michaela Ross, Uwe Boll, Matt Frewer, Dan Zachary
Regie: Uwe Boll
Drehbuch: Uwe Boll / Brendan Fletcher
Kamera: Mathias Neumann
Musik: Jessica de Rooij
keine Jugendfreigabe
USA / 2014
Drei Jahre nach dem verheerenden Amoklauf in einer Kleinstadt sind die Behörden weiterhin auf der fieberhaften Suche nach dem Schützen Bill Williamson. Dieser verbreitet online über Clips und Videos sein radikales Weltbild und findet viele Befürworter. Nun ist die Zeit reif für einen neuen Paukenschlag: Ausgestattet mit automatischen Waffen, richtet Bill in einem lokalen TV-Sender ein Blutbad an und verbarrikadiert sich samt Geiseln im Keller. Dass dies nur der Auftakt von Bills perfidem Plan war, kann die Polizei nur ahnen. Eins ist allerdings glasklar: Für seine Ansichten ist Bill sowohl bereit zu töten – als auch zu sterben …
Fünf Jahre ist es mittlerweile her, das der umstrittene Regisseur Uwe Boll mit "Rampage" einen seiner wohl besten-und gleichzeitig auch härtesten Film präsentierte. Im nun erscheinenden zweiten Teil sind allerdings erst drei Jahre vergangen und Massenmörder Bill Williamson war nach dem grausamen Massaker aus Teil 1 untergetaucht, konnte jedoch trotz intensivster Bemühungen der Berhörden nicht aufgespürt werden. Nun aber ist er wieder unterwegs und will eine weitere Blutspur ziehen, indem er anscheinend willkürlich Leute auf offener Straße erschießt, um danach einen Fernsehsender in Beschlag zu nehmen um der ganzen Welt seine Botschaft zu überbringen. Und genau dieser Aspekt ist es dann auch der sich wie ein roter Leitfaden durch die gesamte Geschichte zieht, in der Uwe Boll auch selbst in einer Nebenrolle zu sehen ist. Der Regisseur legt dieses Mal keinen allzu großen Wert auf extreme visuelle Brutalitäten und wer im Bezug auf den Härtegrad einen ähnlich ausgestatteten Film wie den Vorgänger erwartet wird nicht ganz auf seine Kosten kommen. Sicherlich gibt es wieder einige blutige Einschüsse zu sehen, doch insgesamt gesehen hält sich das Szenario in Sachen expliziten Gewaltdarstellungen eher recht vornehm zurück. Manch einen mag das jetzt eventuell gleich abschrecken, denn es wird sicher nicht wenige Leute geben die lediglich auf dieses Werk gewartet haben, um eine weitere Schlachteplatte serviert zu bekommen in der das Blut literweise fließt.
Diesen Punkt hat Boll aber eher vernachlässigt und widmet sich stattdessen vielmehr der Botschaft der Story die im Prinzip auch vollkommen unmissverständlich beim Zuschauer ankommen sollte. Man hat in den letzten Jahren ganz bestimmt so manchen Film mit viel Sozialkritik zu sehen bekommen und auch das imperialistische System der USA ist dabei mehr als nur einmal aufs Korn genommen worden. Ich persönlich kann mich jedoch an keine einzige Geschichte erinnern, in der so offen-und absolut gnadenlos mit der amerikanischen Politik abgerechnet wird und gleichzeitig auch die Gruppierung der superreichen Hintermänner angeprangert wird. Uns Uwe nimmt dabei auch kein Blatt vor den Mund, denn Leute wie George W. Bush, Obama oder auch Snowden werden beim Namen genannt und Hauptdarsteller Brendan Fletcher lässt keine Möglichkeit aus, den Betrachter mit einer wahren Flut von Dialogen davon zu überzeugen, das die USA alles andere sind als der große und über alles wachende Bruder, der doch nur das Beste für die Menschen im eigenen Land und auf der gesamten Welt will. Phasenweise wird das wohl mächtigste Land der Welt sogar wie ein absolutes Feindbild dargestellt, das lediglich durch Manipulation der Massen und Korruption dazu in der Lage ist, seine Vorherrschaft aufrecht zu erhalten.
Natürlich ist es einem jedem selbst überlassen, wie er über die hier zum Besten gegebenen Aspekte denkt, doch offenbart sich ein extrem interessantes Geschehen, in dem sogar der Täter trotz seiner Greueltaten fast schon zu einer Art Sympathieträger avanciert. Ganz bestimmt kann-und darf man die Handlungen von Williamson keinesfalls gut heißen, doch steckt mit einer großen Wahrscheinlichkeit viel mehr Wahrheit in seinen Aussagen, als manch einer sich erträumen würde. Es ist insbesondere dieser Gesichtspunkt der Abläufe der diesen zweiten Teil zu einem herausragenden Stück Film macht und so ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, das man mit der Zeit überhaupt nicht mehr das Gefühl hat das es dem Szenario an Härte mangeln würde. Zu sehr hängt man an den Lippen der Hauptfigur, die einmal mehr absolut grandios von Brendan Fletcher dargestellt wird, der übrigens neben Uwe Boll auch mitverantwortlich für das gelungene Drehbuch ist. Um den Täter nicht zu sympathisch erscheinen zu lassen oder gar zu glorifizieren hat Boll dann wohl einige eher skurrile Passagen eingebaut, in denen Ohne jeglichen Grund diverse Protagonisten erschossen werden. Nur unter diesem Gesichtspunkt kann man sich die im Prinzip eher unpassenden Momente logisch erklären, denn ansonsten wäre hier einem Massenmörder am Ende wahrscheinlich noch der Heiligenschein aufgesetzt worden. Wie dem aber auch sei, "Rampage: Capital Punishment" ist sicherlich nicht ansatzweise so hart wie sein Vorgänger, rückt dafür aber absolut hervorragend eine Botschaft in den Mittelpunkt, die letztendlich auch bei jedem ankommen sollte.
Im Endeffekt ist es wie immer die reine Geschmackssache, doch Herr Boll straft hier meiner Meinung nach einmal mehr seine unzähligen Kritiker lügen, denn mit diesem fast brillant umgesetzten Werk hat er sich fast schon ein kleines Denkmal gesetzt. Über etliche andere Werke des umstrittenen Regisseurs kann man vollkommen berechtigt einen Kübel voller Mist auskippen und dem guten Mann eventuell auch die nötigen Regie-Fähigkeiten absprechen, doch in vorliegendem Fall handelt es sich um eine Geschichte, die dem Zuschauer auch ohne große visuelle Härte merklich unter die Haut geht. Es handelt sich um eine gnadenlose Abrechnung mit einem verlogenen-und korrupten System und das wird auch gänzlich unverhohlen zum Ausdruck gebracht. Sollten sich die zuständigen Behörden (FBI, CIA) dieses Werk auch anschauen dann wäre es kaum verwunderlich, wenn unser Uwe demnächst auf etlichen Fahndungslisten auftauchen würde. So gnadenlos wie er hat nämlich wohl noch niemand das mächtigste Land der Welt und somit auch seine verlogene Politik an den Pranger gestellt und das wird sicher nicht jedermann gefallen.
Fazit:
Weitaus weniger Härte-und Brutalität als im Vorgänger und dennoch ist "Rampage: Capital Punishment" rein filmisch gesehen die klar bessere Wahl. Ein echter und direkter Vergleich verbietet sich aber eigentlich, denn während Teil 1 in erster Linie durch explizit dargestellte Gewalt ins Auge fiel, wird in der Fortsetzung der Dialog und eine Botschaft in den Vordergrund gerückt. Ein paar blutige Einstellungen sind dabei die ideale Ergänzung, um das Ganze noch realistischer erscheinen zu lassen.
9/10
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Re: Rampage: Capital Punishment - Uwe Boll
RAMPAGE 2: CAPITAL PUNISHMENT (Kanada, Deutschland 2014, Regie: Uwe Boll)
Uwe Boll meckert ja gern über alles und jeden. Am liebsten in Form von Internetvideos, damit auch ja niemand widersprechen kann. Und wenn man sich mit möglichst großer öffentlicher Aufmerksamkeit über Misswirtschaft, Lobbyismus, verfehlte Außenpolitik und alles weitere, was die Menschen eben gerade so aufregt, beschweren möchte, dann bietet sich für Herrn Boll ein geeignetes Sprachrohr an: seine Massenmörderfigur Bill Williamson (Brendan Fletcher). Und so scheint der einzige Daseinszweck von RAMPAGE 2 zu sein, dass Bill eine Vielzahl von Menschen tötet um sich eine TV-Übertragung zu sichern, in der er Herrn Bolls Meinung zur Welt zum Besten geben kann. Noch fix ein hochaggressives Ende hinten dran – fertig. RAMPAGE 2 erreicht die Qualitäten des ersten Films leider kaum und ist daher nur mit vielen Abstrichen genießbar. Im Boll-Universum mag das alles halbwegs sinnvoll sein, aber in Ermangelung von Spannung, Dramaturgie, schauspielerischer Leistung (primär des Bolls Cameo!) und diversen anderen Dingen, die eben gute Filme ausmachen, ist RAMPAGE 2 nur etwas für Komplettisten.
EDIT: Ich sah die TELE 5-Ausstrahlung in der Reihe BOLLWERKE ( ). Zuvor gab es einen kleinen Einspieler mit Herrn Boll, wo er erklärte, dass das spannende an RAMPAGE sei, dass Bill zwar ein Massenmörder ist, aber trotzdem Recht hat! Gemeint hat er aber: Ich hab Recht, ihr seid doof
Uwe Boll meckert ja gern über alles und jeden. Am liebsten in Form von Internetvideos, damit auch ja niemand widersprechen kann. Und wenn man sich mit möglichst großer öffentlicher Aufmerksamkeit über Misswirtschaft, Lobbyismus, verfehlte Außenpolitik und alles weitere, was die Menschen eben gerade so aufregt, beschweren möchte, dann bietet sich für Herrn Boll ein geeignetes Sprachrohr an: seine Massenmörderfigur Bill Williamson (Brendan Fletcher). Und so scheint der einzige Daseinszweck von RAMPAGE 2 zu sein, dass Bill eine Vielzahl von Menschen tötet um sich eine TV-Übertragung zu sichern, in der er Herrn Bolls Meinung zur Welt zum Besten geben kann. Noch fix ein hochaggressives Ende hinten dran – fertig. RAMPAGE 2 erreicht die Qualitäten des ersten Films leider kaum und ist daher nur mit vielen Abstrichen genießbar. Im Boll-Universum mag das alles halbwegs sinnvoll sein, aber in Ermangelung von Spannung, Dramaturgie, schauspielerischer Leistung (primär des Bolls Cameo!) und diversen anderen Dingen, die eben gute Filme ausmachen, ist RAMPAGE 2 nur etwas für Komplettisten.
EDIT: Ich sah die TELE 5-Ausstrahlung in der Reihe BOLLWERKE ( ). Zuvor gab es einen kleinen Einspieler mit Herrn Boll, wo er erklärte, dass das spannende an RAMPAGE sei, dass Bill zwar ein Massenmörder ist, aber trotzdem Recht hat! Gemeint hat er aber: Ich hab Recht, ihr seid doof
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Re: Rampage: Capital Punishment - Uwe Boll (2014)
Amokläufe als Mittel gegen die Überbevölkerung? Noch nicht einmal die satirischen Momente des Erstlings werden wieder aufgenommen, die dort für Abwechslung sorgten. Himmel, war der schlecht, daher genervt abgebrochen.
"You can´t love animals and eat them too."
"Dressing well is a form of good manners." - Tom Ford
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