Regression - Alejandro Amenábar (2015)

Moderator: jogiwan

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sergio petroni
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Regression - Alejandro Amenábar (2015)

Beitrag von sergio petroni »

REGRESSION

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Originaltitel: Regression

Herstellungsland-/jahr: KAN/SPA

Regie: Alejandro Amenábar

Darsteller: Emma Watson, Ethan Hawke, Aaron Ashmore, David Thewlis, Devon Bostick,
Dale Dickey, Adam Butcher, David Dencik, Aaron Abrams, Kristian Bruun, Lothaire Bluteau,
Peter MacNeill, ...

Story: Der Polizist Bruce Kenner (Ethan Hawke) ermittelt im Fall der 17 Jahre alten Angela Gray (Emma Watson). Das völlig verängstigte und verstörte Mädchen wurde von einer satanistischen Sekte entführt und vergewaltigt. Angela glaubt, auch ihren Vater John (David Dencik) unter den Tätern gesehen zu haben, was ihr Trauma noch verstärkt. John gibt jedoch vor, sich an nichts erinnern zu können. Um die Amnesie des Vaters zu untersuchen, wird der Psychologe Prof. Raines (David Thewlis) hinzugezogen. Währenddessen führen Kenners Ermittlungen zu immer unglaublicheren Enthüllungen, die den mit allen Wassern gewaschenen Cop bis an den Rand seines Vorstellungsvermögens treiben. Wie Angela wird auch er bald von Albträumen heimgesucht und die Existenz des Teufels erscheint ihm langsam alles andere als unwahrscheinlich…
(quelle: ofdb.de)
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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sergio petroni
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Re: Regression - Amenabar (2015)

Beitrag von sergio petroni »

Die junge Angela beschuldigt ihren Vater der Vergewaltigung.
Dieser stellt sich der Polizei, kann sich aber angeblich an nichts mehr erinnern,
beteuert aber zugleich, seine Tochter hätte noch nie gelogen.
Detective Kenner nimmt sich des Falles an und zieht einen Psychologen hinzu.
Dieser fördert mittels Hypnose Erinnerungen zutage, die den Fall in
völlig neuem Licht erscheinen lassen. Die Provinzpolizei scheint überfordert.
Doch Kenner versucht mit immer mehr persönlichem Einsatz des Pudels Kern
zu finden.

Schön fotografierter, recht düsterer Thriller des spanischen Regisseurs Amenábar.
Leider insgesamt doch zu wenig packend und auch etwas zu lang geraten.
Die Schlußwendung riecht man leider auch schon Meilen gegen den Wind, so daß
zwar gediegener Grusel, aber bei weitem kein Kracher zustande kommt.
5,5/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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jogiwan
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Re: Regression - Amenabar (2015)

Beitrag von jogiwan »

Detective Bruce Kenner ist ein Ermittler mit Hang zum Perfektionismus und wird eines Tages zu einem Fall hinzugezogen, bei dem von Anfang an die Sachlage klar zu sein scheint. Die siebzehnjährige und völlig verstörte Angela beschuldigt ihren Vater des sexuellen Missbrauchs, der sich jedoch an nichts zu erinnern scheint. Gemeinsam mit einem Psychologen, der eine Regressionstherapie anwendet, versucht man die verdrängten Erinnerungen des Vaters wieder wachzurufen, doch der bleibt bei seiner Geschichte, dass er sich an nichts erinnern kann und berichtet plötzlich von Bilderfetzen eines Satanskults, die in seiner Erinnerung auftauchen und der hinter der ganzen Sache stecken soll. Tatsächlich scheint auch mehr hinter der ganzen Sache zu stecken und bald verwirrt sich auch Kenner in einer Welt aus nächtlichen Alpträumen, Verfolgungswahn und bizarrer Riten…

Psychothriller von Alejandro Amenábar, mit einer Geschichte aus den Neunzigern und einer unterkühlten Inszenierung, die auch etwas an Filme wie „Das Schweigen der Lämmer“ erinnert. Dabei kann man sich im Falle von „Regression“ lange Zeit nicht sicher sein, ob es sich dabei um reale Ereignisse handelt, oder der Film in Richtung übernatürlicher Horrorthriller geht. Die Handlung wird auch durchaus interessant erzählt, aber so richtig spannend wird es leider nicht und man hat das Gefühl, dass man auch als Zuschauer in einer Art Erinnerungs-Schnitzeljagd immer nur gerade so viel erfährt, dass die Geschichte auf eher gemächliche, fast schon unaufgeregte Weise weitergeführt werden kann. Die Geschichte bietet allzu viele Klischees, die Figuren bleiben vage gezeichnet und der Ermittler verliert sich meines Erachtens auch etwas zu schnell in einer Welt aus gegenseitigen Verdächtigungen, Paranoia und Satanisten-Verschwörung. Plötzlich scheint alles immer noch größere Dimensionen anzunehmen und getreu aktueller Verschwörungstheorien scheint auch jedes Puzzle zum anderen zu passen. „Regression“ kann man durchaus gucken, aber irgendwie wartet man als Zuschauer auf etwas, was Amenabar dem Zuschauer letzten Endes verwehrt und so bleibt nach 107 Minuten gediegener Thriller-Atmosphäre auch irgendwie ein schaler Nachgeschmack zurück, dass sich in dem Streifen neben tollen Darstellern und solider Inszenierung ausgerechnet das eher flachbrüstige Drehbuch von Alejandro Amenabar als größte Schwachstelle entpuppt.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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Adalmar
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Re: Regression - Alejandro Amenábar (2015)

Beitrag von Adalmar »

Fand den etwas schwach auf der Brust, obwohl ich sowohl Amenábar als auch Emma Watson im Allgemeinen gerne mag.
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karlAbundzu
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Re: Regression - Alejandro Amenábar (2015)

Beitrag von karlAbundzu »

Schade, ich will ja nach und nach die Regisseure, deren Werke ich bisher alle mochte, ich aber dann irgendwarum nicht alles sah, nachholen.
Tesis und Open your Eyes fand ich ja ganz toll, und The Ohthers gefiel mir ja auch. So rutscht Regression ein wenig nach hinten.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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