Rocktober Blood - Beverly Sebastian (1984)

Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Rocktober Blood - Beverly Sebastian (1984)

Beitrag von jogiwan »

Rocktober Blood

Bild

Originaltitel: Rocktober Blood

Alternativtitel: Rocktober Blood - An der Schwelle des Wahnsinns

Herstellungsland: USA / 1984

Regie: Beverly Sebastian

Darsteller: Tray Loren, Donna Scoggins, Cana Cockrell, Renee Hubbard, Ben Sebastian

Story:

Während den Aufnahmen zu einem Album, dreht Billy, der Sänger der Metal-Band „Rocktober Blood“ eines Nachts völlig durch und ermordet Musiker und Studiopersonal, während die Background-Sängerin Lynn, die eine Attacke nur durch Zufall überlebt. Zwei Jahre später ist Billy durch ihre Aussage auf den elektrischen Stuhl gekommen und sie selbst nach monatelager Psycho-Therapie zur Lead-Sängerin einer neuen Band namens „Headmistress“ aufgestiegen. Als Lynn mit ihrer neuen Band für eine anstehende Tournee probt, tauchen zwischen den Horror-Requisiten jedoch auch die Geister ihrer Vergangenheit wieder auf und es scheint, als wäre Billy aus dem Reich der Toten zurückgekommen um sein mörderisches Treiben fortzuführen und an Lynn das zu vollenden, was er vor zwei Jahren nicht geschafft hat.
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jogiwan
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Re: Rocktober Blood - Beverly Sebastian (1984)

Beitrag von jogiwan »

„Rocktober Blood“ ist ein recht durchschnittlicher, aber immer noch gut guckbarer Slasher im Metal-Musiker-Milieu und präsentiert neben einer eher dünnen Story die Musik und Musiker der amerikanischen Band Sorcery (nicht zu verwechseln mit der schwedischen Death-Metal-Combo gleichen Namens), die im Film laut Discogs auch als Bandmitglieder zu sehen sind. Die Metal-Mucke aus den Achtzigern und die authentischen Settings aus dem Musiker-Umfeld – so dürfte in einer Produzenten-Villa inklusive Ton-Studio gedreht worden sein - dürften dann wohl auch die Hauptgründe sein, sich den Streifen anzuschauen bzw. –hören, während die Geschichte ja eher keinen Hund hinterm Ofen hervorlocken wird. Die Story über den durchgeknallten Musiker, der von den Toten zurückgekehrt zu sein scheint, um eine Sängerin in den Wahnsinn zu treiben köchelt auch eher auf Sparflamme dahin und bietet inhaltlich zwar Genre-Standards aber keine nennenswerten Überraschungen. Im Vergleich zu dem erst kürzlich gesichteten und thematisch sehr verwandten Metal-Slasher „Terror on Tour“ ist „Rocktober Blood“ aber klar die erste Wahl und auch wenn 80er-Metal mit seinen toupierten Haaren und Gekreische normalerweise nicht so mein Fall sind, muss man neidlos zuerkennen, dass sowohl der männliche, als auch die weibliche Lead-Sängerin über ein eindrucksvolles Stimmvolumen verfügen. Insgesamt betrachtet sicher kein sonderlich guter oder gar innovativer Slasher, aber als Mischung aus Genre- und Musikfilm durchaus eine stimmige Sache, die auch unterhaltsam daherkommt.

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Re: Rocktober Blood - Beverly Sebastian (1984)

Beitrag von buxtebrawler »

„Blut... dein Blut will ich! Muahahahahahaha...“

Das stets zusammen in Erscheinung tretende Regieduo und mutmaßliche Ehepaar Beverly und Ferd (Der Mann, den sie Ferd nannten…) Sebastian bereicherte den US-Markt um einige Low-Budget-Exploitationfilme wie „The Hitchhikers“, „Hetzjagd im Sumpf“ oder „Die Buggy-Bumser“. Im Jahre 1984 griffen sie das gerade in seiner vollen Blüte stehende Heavy-Metal-Musikgenre auf; das Resultat ist der Metalploitater „Rocktober Blood“, der in der deutschen Bearbeitung um den blumigen Titelzusatz „An der Schwelle zum Wahnsinn“ ergänzt wurde.

„Billy Boy ist wieder da!“

Billy „Eye“ Harper (Tray Loren) ist Sänger der Heavy-Metal-Band „Rocktober Blood“ und im Studio gerade mit den Aufnahmen zur neuen Langrille beschäftigt, als er plötzlich den Verstand verliert und ein weibliches Bandmitglied sowie den Produzenten ermordet. Auch auf seine Duettsängerin Lynn (Donna Scoggins) hat er es abgesehen, doch sie überlebt seinen Angriff und bringt ihn mit ihrer Aussage auf den elektrischen Stuhl. Die traumatisierte Lynn hingegen arbeitet weiter an ihrer Musikkarriere und singt mittlerweile Billys Songs als neue Sängerin der Band. Zwei Jahre nach den schrecklichen Ereignissen steht eine Tournee an, doch irgendjemand scheint es wieder auf Lynn abgesehen zu haben. Lebt Billy etwa doch noch oder ist er gar als Geist zurückgekehrt, um sein schreckliches Werk zu vollenden?

Die Heavy-Metal-Musik des Films stammt von der Band Sorcery aus Los Angeles, die bereits im Jahre 1978 Gegenstand des Musikfilms „Stunt Rock“ von Regisseur Brian Trenchard-Smith war. „Rocktober Blood“ beginnt direkt mit Billys schriller Gesangsaufnahme, wobei er leider so gar nicht nach Metal aussieht. Schnell geschieht der erste Mord, vom Killer sieht man nur die schwarzen Stiefel. Ein Whodunit? Nein, denn nach dem zweiten Mord stellt sich gleich heraus, dass der crackrauchende Billy der Täter ist. Diese Szenen entpuppen sich als Prolog, denn nach einem Zeitsprung von zwei Jahren geht es auf einer Promotion-Party zur „Rocktober Blood“-Tour weiter. Jemand stellt Lynn nach und übt Psychoterror aus, belästigt sie sogar beim Fotografieren in der Natur, bevor sie sich zum Aerobic in eine Waldhütte zurückzieht, wo Billy sie sogar anzurufen scheint. Ja, wie die Handlung Heavy Metal, Naturidylle und Aerobic zusammenbringt, gelänge auch heutzutage keinem Retroregisseur besser.

Doch das war lediglich Vorgeplänkel für weitere handfeste Morde: Eine Freundin Lynns wird im Whirlpool ertränkt. Lynn zweifelt an ihrem Verstand, sodass man eigens Billys Sarg ausgräbt, um zu beweisen, dass er leer ist – doch mitnichten, denn ein Skelett mit Stirnband grüßt die Störer(innen) der Totenruhe. Und der tödliche Spuk nimmt kein Ende: Honey, eine weitere Freundin Lynns, wird mit einem Bügeleisen (!) umgebracht, ohne dabei auch nur einen Laut von sich zu geben. Ein anklagendes Bildnis der stummen Akzeptanz so vieler Frauen, von den Männern in die Rolle haushaltender, waschender und bügelnder Muttchen gedrängt zu werden? Das glaube ich nicht, Tim. Die Band tritt natürlich trotzdem live auf, denn the show must go on. Dies ist Anlass für die Sebastians, eine überraschend starke Liveshow mit richtig guter Musik und Horror-Showeinlagen à la Alice Cooper und Schockrock-Konsorten einzubauen, bei der jedoch plötzlich ein Sänger unter einer Monstermaske zugegen ist – und sich die Band überhaupt nicht darüber wundert, derart unvermittelt wieder einen Sänger zu haben.

Das ist schon alles ein bisschen sehr seltsam und legt den Schluss nahe, dass die Filmmacher nicht wirklich Einblick in den Rock’n’Roll- respektive Metal-Zirkus hatten. Dafür wussten sie, wie man das Zielpublikum bei der Stange hält: mit nackten Mädels und einer Hauptdarstellerin, der man ausgiebig beim Ausziehen, Baden und wieder Anziehen zusehen darf. Der gar nicht so üble Song „Rainbow Eyes“ zieht sich durch den Film und wird sogar einmal rückwärts abgespielt (wegen etwaiger okkulter Botschaften, versteht sich), generell wertet die Musik den Film auf. Eine Heizungsraumszene erinnert gar leicht an „A Nightmare on Elm Street“, ansonsten tut man sich aber weder in Sachen Ausstattung noch in Bezug auf die Spezialeffekte sonderlich hervor. Schauspielerisch ist die ganze Chose ebenfalls eher Magerquark, das Ensemble rekrutiert sich aus Laiendarsteller(inne)n. Über die Pointe, also die Enttarnung des Täters, darf hier nichts verraten werden, aber die lasse ich als Slasher-Connaisseur den Sebastians noch durchgehen.

Dennoch handelt es sich unterm Strich um einen unfreiwillig komischen, eher lahmen Vertreter seiner Zunft, in dem der Killer das Opfer in spe „Traumauge“ nennt (evtl. ein Übersetzungsfauxpas?), der Mörder auf böse chargiert, als befände er sich permanent in einer evil Metal-Show, und fast sämtliche Suspense- und Spannungsszenen wie gewollt, aber nicht gekonnt wirken. Damals sicherlich fragwürdig, heute aber ziemlich spaßig anzusehen ist es, wie sich der Film in Metal-Klischees wälzt und das spießbürgerlichste und zugleich abgeschmackteste von allen, nämlich die Vorstellung, die ach so harten Metal-Typen seien tatsächlich wahnsinnige Serienmörder, zum Aufhänger der dünnen Handlung nimmt. Wer in den ‘80ern gelebt und sich für Heavy Metal interessiert hat, wird diesen Film als höchst unperfekte, aber dennoch irgendwie reizvolle Zeitreise empfinden, alle anderen werden ihn möglicherweise gar nicht erst verstehen.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Rocktober Blood - Beverly Sebastian (1984)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 12.02.2021 bei Maritim Pictures auf DVD:

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Achtung: Es bestehen Bootleg-Gerüchte!
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Rocktober Blood - Beverly Sebastian (1984)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich heute bei WMM noch einmal auf DVD im Mediabook:

Bild

Extras:
* 24-seitiges Booklet „Geister, Zombies und Dämonen - Die drei Gesichter der Furcht“ von Mike Blankenburg
* Bonus-DVD mit einem weiteren Horrorfilm

Bemerkung:
Limitiert auf 111 Stück.

Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... vid=109218
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Rocktober Blood - Beverly Sebastian (1984)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 04.06.2021 bei AMS/HCE noch einmal auf DVD in großer Hartbox:

Bild

Extra:
Trailershow

Bemerkungen:
Mediabook (DVD + DVD Bonusfilm)
Limitiert auf 111 Stück.

Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... vid=110130
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Rocktober Blood - Beverly Sebastian (1984)

Beitrag von jogiwan »

Ich bleibe bei meiner Meinung, dass "Rocktober Blood" ein lustiger kleiner Slasher mit dünner Story ist, der mühelos meine Vorurteile gegenüber Metalbands bestätigt. Alles gewaltbereite Mörder, Psychopathen, Drogensüchtige, Alkoholiker und sonstige Menschen mit denen man nichts zu tun haben möchte. Hier ist es ein Sänger, der nach ein paar Morden am elektrischen Stuhl landet und zwei Jahre später scheinbar wieder von dem Toten zurückkehrt um die neue Lead-Sängerin in den Wahnsinn zu treiben. Die Geschichte samt Auflösung ist ja eigentlich totaler MIst, aber hier geht es ja auch eher um das Metal-Umfeld, wobei zum Glück auch kaum ein Klischee ausgelassen wird. Ich kann mich an so einem Slasher-Musikfilm-Hybrid jedenfalls bestens erfreuen und würde den auch sehr gerne mal in guter Qualität sehen wollen.
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Re: Rocktober Blood - Beverly Sebastian (1984)

Beitrag von buxtebrawler »

jogiwan hat geschrieben: Fr 29. Okt 2021, 09:05 Ich bleibe bei meiner Meinung, dass "Rocktober Blood" ein lustiger kleiner Slasher mit dünner Story ist, der mühelos meine Vorurteile gegenüber Metalbands bestätigt. Alles gewaltbereite Mörder, Psychopathen, Drogensüchtige, Alkoholiker und sonstige Menschen mit denen man nichts zu tun haben möchte.
:lol:
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Rocktober Blood - Beverly Sebastian (1984)

Beitrag von Blap »

jogiwan hat geschrieben: Fr 29. Okt 2021, 09:05 Ich bleibe bei meiner Meinung, dass "Rocktober Blood" ein lustiger kleiner Slasher mit dünner Story ist, der mühelos meine Vorurteile gegenüber Metalbands bestätigt. Alles gewaltbereite Mörder, Psychopathen, Drogensüchtige, Alkoholiker und sonstige Menschen mit denen man nichts zu tun haben möchte.
So sieht es aus! :opa:

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Gibt es da noch immer keine anständige Auswertung? Ist das Stiefelbein tatsächlich so mies, wie ich irgendwo gelesen habe?
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Re: Rocktober Blood - Beverly Sebastian (1984)

Beitrag von jogiwan »

Blap hat geschrieben: Fr 29. Okt 2021, 09:54 Gibt es da noch immer keine anständige Auswertung? Ist das Stiefelbein tatsächlich so mies, wie ich irgendwo gelesen habe?
Ja, ist sie. Aber normalerweise schaue ich die jeweils miese Fassung und innerhalb von vier Wochen wird eine Blu-Ray im amerikanischen Raum angekündigt. Also noch etwas zuwarten. :wink:
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