Saw III - Darren Lynn Bousman (2006)
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Saw III - Darren Lynn Bousman (2006)
Saw III
(Saw III)
mit Tobin Bell, Shawnee Smith, Angus Macfadyen, Bahar Soomekh, Dina Meyer, Mpho Koaho, Barry Flatman, Lyriq Bent, J. LaRose, Debra McCabe, Costas Mandylor, Betsy Russell
Regie: Darren Lynn Bousman
Drehbuch: Leigh Whannell / James Wan
Kamera: David A. Armstrong
Musik: Charlie Clouser
Ungeprüft
USA / 2006
Während die Polizei nach einer Reihe weiterer Opfer fieberhaft nach dem Jigsaw-Killer fahndet, erfreut sich dieser bereits an einem neuen sadistischen Spiel: Seine ergebene Schülerin Amanda hat im Auftrag ihres todkranken Meisters die Ärztin Dr. Lynn Denlon in ein leer stehendes Lagerhaus entführt und mit einem hochexplosiven Halsband versehen. Dort soll sie den sterbenden Jigsaw so lange am Leben erhalten, wie das ebenfalls gekidnappte Opfer Jeff benötigt, um einen mörderischen Parcours zu durchlaufen, den das Mastermind mit perversen Überraschungen gespickt hat. Setzt Jigsaws Herzschlag aus, bevor Jeff zurückkehrt, explodieren die Sprengladungen an Dr. Denlons Körper...
Nun gibt es nicht gerade wenige Leute, die gerade diesem Teil seine Klasse absprechen. Da wird von mangelndem Inhalt und einem lediglich sinnlos hohen Härtegrad geredet, was ich persönlich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Sicherlich wurde gerade in vorliegendem Film der Härtegrad wirklich merklich angehoben, vor allem, wenn man es im Vergleich zu den beiden Vorgängern sieht, jedoch sprengen die harten und sehr blutigen Passagen auch nicht unbedingt den für heutige Berhältnisse üblichen Rahmen. Ausserdem werden hier die Grundlagen für die weiteren Teile gelegt, in denen sich beispielsweise diverse Sequenzen auf unterschiedlichen Zeitebenen oder parallel zueinander abspielen. OK, das konnte man 2006 eventuell nicht vorausahnen, aber rückwirkend gesehen muss man diesem Teil sogar eine gewisse Tiefe zugestehen. Doch selbst ohne die Grundlage für die noch folgenden Teile der Serie ist die Geschichte gar nicht mal schlecht und insbesondere im Vergleich zum doch ziemlich lahmen Vorgänger wieder ein Schritt in die richtige Richtung, ist doch wieder ein richtig konstanter Spannungsbogen vorhanden, der eigentlich keinerlei Einbrüche zu verzeichnen hat. Zudem ist auch die Grundstimmung wieder herrlich dicht und kann auch beim Zuschauer für dieses herrlich beklemmende Gefühl sorgen, das man zuletzt in Teil 1 verspürt hat.
Natürlich kommt auch dieser Film nicht an die Klasse und Genualität des Originals heran, ist aber meiner Meinung nach das wichtigste Bindeglied für den weiteren verlau der gesamten Geschichte um Jigsaw, die langsam aber sicher immer komplexer wird und die Gesamt-Zusammenhänge des Werkes so langsam in Umrissen erkennen lässt. So sollte man insbesondere diesen Film als wichtiges Bindeglied des Jigsaw-Universums ansehen, der eine nicht gerade unwesentliche Bedeutung für den weiteren Verlauf der noch folgenden Geschehnisse beinhaltet. Doch wie schon kurz erwähnt, kann "Saw III" auch als eigenständiger Film durchaus überzeugen, was sicherlich auch darin begründet liegt, das einige Charaktere einen sehr symphatischen Eindruck auf den Zuschauer machen, was gerade im zweiten Teil nicht der Fall war. So kann man sich beispielsweise mit den beiden Hauptfiguren besonders gut identifizieren und fiebert auch mit ihrem Schicksal mit. Vor allem die Situation in der sich Jeff befindet, stimmt einen doch sehr nachdenklich, denn stellt man sich doch schon zwangsläufig selbst die Frage, wie man an seiner Stelle reagieren würde. Der dabei entstehende emotionale Zwiespalt wird dabei äusserst gut herausgearbeitet, muss sich Jeff doch zwischen seinem enormen Wunsch nach Vergeltung und dem Gefühl von Vergebung entscheiden, was sicherlich nicht so ganz einfach ist, wenn man erst einmal die Zusammenhänge kennt.
Und so entwickelt sich im Laufe der Zeit eine Geschichte, die alles andere als inhalzslos oder gar belanglos erscheint. Zudem ist das Geschehen auch sehr spannend und interessant verpackt, so das die ganze Zeit über gar keine langatmigen Passagen oder gar Leerlauf entsteht. Die Aufmerksamkeit des Zuschauers bleibt so den ganzen Film über gewährleistet, so das nie das Gefühl von Langeweile entsteht. Dafür sorgen selbstverständlich auch die fiesen Fallen, die man sich dieses Mal ausgedacht hat und die auch für den erheblich höheren Härtegrad sorgen, der insbesondere die Freunde der harten Gangart sehr ansprechen wird. Dabei wird man mit einigen Szenen konfrontiert, die einem selbst fast körperliche Schmerzen bereiten. Allein die Vorstellung, das man sich selbst in einer dieser sadistischen Fallen befinden würde ist vollkommen ausreichend, um für so manchen kalten Schauer zu sorgen, der unwillkürlich über den Rücken läuft, von einer fast durchgehenden Gänsehaut einmal ganz zu schweigen.
Letztendlich ist "Saw III" ein weitaus beseerer Film, als manche Kritiken eventuell vermuten lassen. Hier wird eine durchgehend interessante und spannende Geschichte erzählt, die vor allem im Bezug auf die vorhandene Härte seine Höhepunkte hat. Doch auch storymäßig wird meiner Meinung nach eine ganze Menge geboten, was allerdings eventuell erst nach der Sichtung der folgenden Teile der Reihe so richtig ersichtlich wird. Auf jeden fall aber wird hier schon ziemlich klar deutlich, das die Geschichte um Jigsaw um Einiges komplexer ausfällt, als man es bisher vermutet hat und diese Andeutung soll sich auch zu einem späteren zeitpunkt absolut bewahrheiten.
Fazit:
Nach einem eher etwas schwach geratenen zweiten Teil geht es in vorliegendem Film doch sichtlich aufwärts. Zudem werden die Grundlagen für den weiteren Verlauf gelegt, die man zu diesem Zeitpunkt noch nicht zwangsläufig erkennen konnte. Letztendlich stellt dieser Film für mich persönlich das wichtigste Bindeglied der gesamten Reihe dar und macht ihn schon allein deswegen zu einem äusserst wertvollen Film. Zudem merkt man auch ganz deutlich, das im Bezug auf Härte und Sadismus eine neue Stufe gezündet wurde, was sich auch phasenweise in den folgenden Filmen sehr stark bemerkbar macht.
8,5/10
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Re: Saw III - Darren Lynn Bousman
Die "Saw"-Reihe erscheint voraussichtlich am 05.10.2017 bei Studiocanal noch einmal auf Blu-ray und DVD in der "White Edition":
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Saw III - Darren Lynn Bousman (2006)
Inhaltlich geht die Formkurve beim dritten Teil nach zwei durchschnittlichen Beiträgen unter der neuerlichen Regie von Darren Lynn Bousman ja steil nach unten und versucht eher schlecht als recht einen Bogen von der ersten, über den zweiten Teil, hin zum mittlerweile obligatorischen Twist am Ende des dritten Beitrages zu spannen. Offensichtlich wollte man mit Teil 3 auch eine Art Abschluss finden, was – wie wir wissen – ja aber nicht so richtig funktioniert hat. Anstatt die Gore-Spitzen wie in den Vorgängern gleichmäßig auf die gesamte Laufzeit von zwei Stunden aufzuteilen, gibt es hier aber gleich drei ultraherbe und nicht wirklich zusammengehörige Momente gleich zu Beginn, ehe das Tempo rausgenommen wird und versucht wird, dem Charakter von Jigsaw etwas mehr Raum zu geben. Doch das bringt den Streifen nicht wirklich weiter und es hatte schon einen Grund, warum man bei den Vorgängern die Beweggründe von Jigsaw nur leise angedeutet hat. Außerdem wirkt es seltsam, dass zwei Teile lang bestimmte Regeln aufgestellt werden, die für den dritten Teil dann kurzerhand wieder über Bord geworfen werden. Technisch ist „Saw 3“ bestenfalls durchschnittlich und erinnert mit seiner Mischung aus schnellen Schnitten, Zeitlupe und klinisch-abgefuckter Optik an die in den Nuller-Jahren sehr populären CSI-Serien. Das Ende ist dann ebenfalls keine Überraschung und „Saw 3“ ist dann auch kein sonderlich gelungener Film, sondern punktet lediglich auf dem Gore-o-Meter und einem Ergebnis, dass sich formal und inhaltlich die wenig wohlwollende Bezeichnung „Torture-P.rn“ auch redlich verdient hat.
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Re: Saw III - Darren Lynn Bousman (2006)
Hm, mir gefiel der Auftakt damals richtig gut, Teil 2 ging so und nach dem dritten Aufguß habe ich die Lust auf weitere Fortsetzungen verloren. Sollte wohl einen neuen Versuch starten, da ich normalerweise gute und schlechte Filmreihen liebe und mein Weib mir damit sowieso in den Ohren hängt ...
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Re: Saw III - Darren Lynn Bousman (2006)
Also ich kann dir das nicht empfehlen...Blap hat geschrieben:Sollte wohl einen neuen Versuch starten, da ich normalerweise gute und schlechte Filmreihen liebe und mein Weib mir damit sowieso in den Ohren hängt ...
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Re: Saw III - Darren Lynn Bousman (2006)
Ich schiebe es seit Jahren vor mir her ...jogiwan hat geschrieben: Also ich kann dir das nicht empfehlen...
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Re: Saw III - Darren Lynn Bousman (2006)
wenn die Reihe sowieso fällig ist, dann kannst du es ja auch gleich zeitnah hinter dich bringen. Die Filme der Saw-Reihe lassen sich ja gucken, aber irgendwie frage ich mich zum heutigen Tage schon, wie diese Reihe so derart erfolgreich sein konnte. Immerhin reden wir hier ja nicht von irgendwelchen Indie-Produktionen und mittlerweile 8 Teilen. Ich finde es ja durchaus interessant, dass solche Filme eine bestimmte Zeit lang überaus populär waren, die ja inhaltlich eigentlich alles andere als massentauglich sind.
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Re: Saw III - Darren Lynn Bousman (2006)
Der dritte ist mein Lieblingsteil der Reihe (wobei ich nach Teil vier nicht weiter geguckt habe). Finde ihn sehr spannend und die Fallenszenen sind hervorragend in Szene gesetzt, kreativ ausgedacht und sehr schön gefilmt, u. a. von der farbigen Ausleuchtung her.
wenn ich das nicht falsch in Erinnerung habe??
jogiwan hat geschrieben:Außerdem wirkt es seltsam, dass zwei Teile lang bestimmte Regeln aufgestellt werden, die für den
dritten Teil dann kurzerhand wieder über Bord geworfen werden.
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Re: Saw III - Darren Lynn Bousman (2006)
Adalmar hat geschrieben:jogiwan hat geschrieben:Außerdem wirkt es seltsam, dass zwei Teile lang bestimmte Regeln aufgestellt werden, die für den
dritten Teil dann kurzerhand wieder über Bord geworfen werden.
wenn ich das nicht falsch in Erinnerung habe??► Text zeigen
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Re: Saw III - Darren Lynn Bousman (2006)
jogiwan hat geschrieben:► Text zeigen
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Das sehe ich ganz genauso, aber ich glaube auch gar nicht, dass der Film dem Zuschauer nahelegen will, dieser Philosophie von Jigsaw zuzustimmen.Aber ich mag so Sprüche wie "Hast du dein Leben verdient?" ja auch überhaupt nicht. Wie kommt jemand überhaupt dazu, zu beurteilen, ob ein Leben lebenswert ist oder nicht? Und welche Parameter wendet man dafür an? Also örks!
Schwer zu sagen, im Kino war das für mich der Hammer, ich hatte lange in einem modernen Film nicht so ästhetisch aufbereitete Gewaltszenen gesehen (hatte ja teilweise schon surreale oder auch symbolische Züge) und fand auch die Geschichte recht überzeugend. Den Begriff Torture P*** finde ich hier auch weitgehend unpassend,gerade gesehen, dass du den Streifen auf der OFDB im Jahr 2007 mit 9/10 Punkten bewertet hast. Da liegen wir in unserer jeweiligen Einschätzung auch mindestens 5 Punkte auseinander bzw. war mein jetziger Eindruck weit weniger wohlwollend. Im Kino war der seinerzeit sicherlich ein harter Brocken, aber es würde mich dennoch interessieren, ob du diese doch recht hohe Wertung auch 11 Jahre später noch noch für angemessen halten würdest.
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Da möchte ich mich nicht festlegen. Bei Argento und Fulci werden die Morde ja auch ziemlich detailliert gezeigt oder gar "zelebriert'", wenn man sich denn so ausdrücken will, und da würde ich nicht sagen, dass die Filme besser wären, wenn die Morde im Off stattfänden.Ich bin ja der Meinung, dass ein Film immer dann verliert, wenn die Gewalt zu ausufernd präsentiert wird und sich nicht mehr im Kopf des Zuschauers abspielen muss und das ist imho gerade bei der Unrated-DC-Fassung doch stark der Fall.