Saw - James Wan (2004)

Moderator: jogiwan

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horror1966
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Saw - James Wan (2004)

Beitrag von horror1966 »

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Saw
(Saw)
mit Cary Elwes, Leigh Whannell, Danny Glover, Monica Potter, Michael Emerson, Tobin Bell, Ken Leung, Makenzie Vega, Shawnee Smith, Dina Meyer, Benito Martinez, Mike Butters
Regie: James Wan
Drehbuch: Leigh Whannell / James Wan
Kamera: David A. Armstrong
Musik: Charlie Clouser
Keine Jugendfreigabe
USA / 2004

Ohne die leiseste Ahnung, wie sie in diesen Albtraum geraten sind, erwachen zwei Männer angekettet an gegenüberliegenden Wänden in einem Kellerverlies. Hinterlassen hat ihr Entführer lediglich eine ausgeblutete Leiche und ein Tonband, auf dem er den Gefangenen einen Ausweg anbietet. Wenn sie beweisen, dass sie bereit sind, wirklich alles für ihr Überleben zu tun, haben sie die Chance, aus ihrem Verlies zu entkommen. Doch die Spielregeln des Sadisten sind gnadenlos Wer die Freiheit will, muss sich selbst verstümmeln oder zum Mörder werden...


"Saw" ist wohl eines der besten Beispiele dafür, das man mit einer aus heutiger Sicht absoluten Low Budget Produktion einen der wohl besten Horror-Thriller aller Zeiten kreieren kann. Stand für dieses Meisterwerk doch gerade einmal ein Budget von geschätzten 1.200.000 $ zur Verfügung, die man aber absolut perfekt eingesetzt hat. Zur damaligen Zeit konnte wohl kaum jemand ahnen, welche Folgen dieser Film auslösen wurde, ist man doch mittlerweile schon bei 6 Teilen angelangt und der siebte Teil der Reihe steht schon in den Startlöchern. Bei vorliegendem Film handelt es sich um den eindeutig besten Teil der Reihe, wird der Zuschauer doch mit einer äusserst innovativen Geschichte konfrontiert, die zudem noch mit einer absolut genialen Wendung am Ende garniert ist, die allerdings lediglich beim ersten Anschauen ihre volle Wirkung erzielen kann und den Betrachter mit einem echten Aha-Effekt zurücklässt. Doch auch wenn der Film nach mehrliger Sichtung sicherlich nicht mehr den Überraschungs-Effekt beinhaltet, wird er niemals langweilig, da es ganz einfach immer wieder Spaß macht, sich die Anfänge des berühmten Jigsaw-Killers anzuschauen.

Die große Stärke des Filmes sind nicht unbedingt die härteren Passagen von denen es zwar einige gibt, diese aber nie den üblichen Rahmen sprengen, was sich in einigen der folgenden Teile doch merklich ändern soll. Hier ist es die einzigartige und extrem dichte Atmosphäre, die einem immer wieder kalte Schauer über den Rücken jagt, egal wie oft man dieses Werk schon gesehen hat. Zudem kommt der straff gezogene Spannungsbogen, der während der Geschichte immer mehr ansteigt und so phasenweise für absolute Hochspannung sorgen kann. Es kommt in der heutigen Zeit immer seltener vor, das ein Film eine so unglaubliche Faszination auf den Zuschauer ausüben kann, wie es in vorliegender Story der Fall ist. Hier stimmt ganz einfach alles, so das sich im Endeffekt ein Gesamtpaket präsentiert, das man in dieser Form zur damaligen Zeit so noch nicht gesehen hatte.

Trotz des niedrigen Budgets konnte man eine wirklich ansehnliche Darsteller-Riege verpflichten, die dem spannenden Geschehen durch ihre darstellerischen Leistungen ein unglaublich hohes Maß an Authenzität und Glaubwürdigkeit verleihen. Dadurch entsteht bei einem selbst jederzeit das Gefühl, als wenn man sich selbst in der scheinbar aussichtslosen Situation der Protagonisten befindet, die hier mit einer Situation konfrontiert werden, die insbesondere in psychischer Hinsicht die Gefangenen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit führt und diese teilweise sogar überschreitet. Man leidet richtiggehend mit und kann auch die auftretenden Schmerzen fast körperlich mitfühlen. Während der ersten Sichtung von "Saw" überkommt einen eigentlich recht selten das Gefühl, das man sich in einem Film befindet, vielmehr wird man mit der Zeit eine Art involvierter Spielball der Ereignisse, in die man förmlich mit hineingezogen wird. Kaum verwunderlich also, das man fast die gesamte Laufzeit über mit schweissnassen Händen vor dem Bildschirm sitzt und die furchtbaren Folterungen so irgendwie auch miterlebt.

Sicherlich wird es auch Leute geben, die mit "Saw" nicht viel anfangen können, jedoch ist dieses Werk wohl ganz eindeutig einer der besten Horror-Thriller, die je gedreht wurden. Die einzelnen Puzzle-Teilchen gehen wie eine perfekte Maschinerie ineinander über und bieten dem Zuschauer so ein einzigartiges Filmerlebnis, das an Intensität und Spannung nur sehr schwer zu überbieten ist. Hinzu kommt die wirklich sagenhafte Grundstimmung, die jederzeit düster und bedrohlich erscheint und dem Geschehen ganz unweigerlich ihren Stempel aufdrückt. Auch wenn es viele Leute gibt die der Meinung sind, das hier nach einmaligem Anschauen die Luft raus ist, ist das eigentlich überhaupt nicht der Fall, denn ist es doch lediglich der Überraschungseffekt am Ende, der nicht mehr zur Geltung kommt. Ansonsten sind sämtliche anderen Komponenten immer wieder vorhanden, ganz egal, wie oft man sich diesen herausragenden Film auch anschauen mag. Für mich persönlich zählt dieses Werk schon jetzt zu den echten Klassikern die man sich immer wieder ansehen kann, ohne ihrer überdrüssig zu werden.


Fazit:


"Saw" ist mittlerweile schon längst zum Kultfilm geworden und auch die Freude der fans über jeden neuen Teil ist nahezu ungebrochen. Doch hanz egal, wie viele Teile noch folgen werden ist der vorliegende Erstling der absolute Höhepunkt der Reihe. Ein Film, an dem es meiner Meinung nach auch nicht das Geringste auszusetzen gibt und der schon jetzt nicht mehr aus dem Genre wegzudenken ist. Wer spannungsgeladene Horror-Thriller liebt, der kommt keinesfalls an diesem Meisterwerk vorbei.


10/10
Zuletzt geändert von horror1966 am Mi 13. Okt 2010, 20:57, insgesamt 2-mal geändert.
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dr. freudstein
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Re: Saw - James Wan

Beitrag von dr. freudstein »

Ich kann jedoch nur 8/10 Punkten vergeben, aber shit aufs Ranking und feedbacken 8-)

Diese DVD hat mir mein Therapeut in der ambulanten Reha geliehen (hatte also auch seine gute Seite, das körperliche Ackern) und klar, der Film hat auch seine guten Seiten. Kam schon sehr beklemmend rüber, das Ganze.

Die härteren Effekte sind wohl auch nicht das Aushängeschild des Films, sondern vielmehr die drückende Atmosphäre und die Pein der Gefangenen. Der modernen Mitteln bedienend, verfehlte der Film seine Wirkung nicht.
Dadurch war es sicherlich auch möglich, mit (hüstel) geringem Budget einen Film dieser Art zu drehen.
Zu den weiteren Teilen kann ich leider nichts sagen, da ich solch einen Hype gerne erstmal überspringe.
Die Sichtung liegt auch weit mehr als ein Jahr zurück, daher kann ich auch auf diesen Teil nicht allzusehr drauf eingehen.

Die zahllosen Rechtschreib- und Tipfehler in Deinem Review überspringe ich auch mal gern :?
Kein ö, ü, ä etc. zur Verfügung gehabt?
:lol:
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horror1966
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Re: Saw - James Wan

Beitrag von horror1966 »

Habe die Fehler bereinigt, aber wo bitte fehlen dort ü, ä, ö usw.?
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buxtebrawler
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Re: Saw - James Wan

Beitrag von buxtebrawler »

dr. freudstein hat geschrieben:Ich kann jedoch nur 8/10 Punkten vergeben, aber shit aufs Ranking und feedbacken 8-)
Ausgerechnet DU unterstellst mir, zuviele Fremdwörter zu verwenden!? Aber schön, dass du wenigstens 8/10 Punkten vergibst, das zeugt von wahrem Großmut. Was haben sie denn eigentlich angestellt? :mrgreen:

Zum Thema: "Saw" hab ich zum ersten Mal vor sechs Jahren gesehen und war sehr positiv überrascht. Klasse Film, innovativ und spannend. Sicherlich einer der Genre-Höhepunkte im ausklingenden Jahrzehnt.

Die Franchise-Reihe, die letztendlich draus gemacht wurde, ist aber nicht so Meins...
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Saw - James Wan

Beitrag von untot »

Den ersten Teil fand ich auch klasse, weil es eben mal etwas ganz Neues und Innovatives gewesen ist, auch die Stimmung in dem Keller war sehr beklemmend, man saß teilweise mit offenem Mund da und kam auch dem Staunen nicht mehr raus.
Dem ersten Teil kann ich ohne zu zucken 9/10 Punkten geben. :thup:

Teil zwei und drei hab ich mir auch noch angesehen, aber da war es bereits nix Neues mehr, alles mehr oder weniger schon mal da gewesen und die Storys waren für meinen Geschmack schon sehr dürftig und unglaubwürdig.
Seit dem schau ich mir keine Saw Teile mehr an.
Ich kanns echt nicht ganz nachvollziehen, ein Film hat Erfolg und dann wird das Thema dermaßen totgenudelt, bis der Zuschauer Brechreiz von kriegt und es niemand mehr sehen will, schade eigentlich.
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dr. freudstein
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Re: Saw - James Wan

Beitrag von dr. freudstein »

horror1966 hat geschrieben: Ohne die leiseste Ahnung, wie sie in diesen Albtraum geraten sind, erwachen zwei Mnner angekettet an gegenberliegenden Wnden in einem Kellerverlies. Hinterlassen hat ihr Entfhrer lediglich eine ausgeblutete Leiche und ein Tonband, auf dem er den Gefangenen einen Ausweg anbietet. Wenn sie beweisen, dass sie bereit sind, wirklich alles fr ihr berleben zu tun, haben sie die Chance, aus ihrem Verlies zu entkommen. Doch die Spielregeln des Sadisten sind gnadenlos. Wer die Freiheit will, muss sich selbst verstmmeln oder zum Mrder werden...
Hi,
ist mir nur aufgefallen, aber nicht weiter schlimm.
Komischerweise nur bei der Inhaltsbeschreibung :roll:

Gruß
Doc
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horror1966
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Re: Saw - James Wan

Beitrag von horror1966 »

Au Mann, das kommt davon, wenn man eine Inhaltsangabe, die dem Covertext entspricht von einer anderen Seite kopiert, um Zeit zu sparen. :thdown:
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purgatorio
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Re: Saw - James Wan

Beitrag von purgatorio »

Für die Fred-Vollständigkeit:
purgatorio hat geschrieben:Saw - original short movie (2003)

Leigh Whannell (Buch) spielt auch die Hauptrolle im Kurzfilm

Originaltitel: Saw
Produktionsland: Australien (2003)
Regie: James Wan
Buch: Leigh Whannell
Darsteller: Leigh Whannell, Paul Moder, Katrina Mathers, Dean Francis


Story (via IMDb):
David, an orderly at a hospital, tells his horrific story of being kidnapped and forced to play a vile game of survival.


Trivia (via IMDb):
The "Reverse Bear Trap" used in this short film was made by an engineer friend of Leigh Whannell and James Wan. The device was actually rusty and had to be placed in Leigh's mouth. Also, it was completely workable and dangerous. In the feature length SAW film however, the device was safe and coated with fake rust.


Senf:
Der Kurzfilm „Saw“ wurde erarbeitet um die Idee, das Konzept und das Design bei diversen Studios vorzustellen (wir wissen aus der Erhabenheit heraus, dass wir auf Ereignisse zurückblicken können, dass Lionsgate den Zuschlag gab). Daher sind die wichtigsten Kernelemente des ersten Saw-Langfilms auch komplett enthalten – dies betrifft sogar Elemente des Scores und der Kamera- und Schnitttechnik. Bereits ein Jahr nach diesem Kurzfilm brach die Langfassung „SAW“ in den Kinos weltweit alle Rekorde (ursprünglich von Lionsgate als direct-to-DVD geplant, wurde die Kinoauswertung erst durch den bahnbrechenden Erfolg des Films auf dem Sundance-Filmfestival im Januar 2004 ermöglicht). Der Vollständigkeit halber kann man den ruhig mal gesehen haben (immerhin basiert hierauf das erfolgreichste Franchise-Filmbündel der Filmgeschichte – außer in Amerika, da schloss „Freitag der 13.“ Noch höher ab).


Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
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Re: Saw - James Wan

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 19.02.2015 bei Studiocanal auf Blu-ray im Steelbook als "10th Anniversary Steelbook Edition":

Bild

Extras:
Audiokommentare von Cast & Crew; SAW – Der Kurzfilm; Behind the Scenes; Fear Factory Musikvideos; Bei den Dreharbeiten; Billie – Die Jigsaw-Puppe; Featurettes; Alternative Szene; TV-Spots; Easter Eggs; Trailer

Quelle: http://www.ofdb.de/view.php?page=fassun ... &vid=59467
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Saw - James Wan

Beitrag von buxtebrawler »

Die "Saw"-Reihe erscheint voraussichtlich am 05.10.2017 bei Studiocanal noch einmal auf Blu-ray und DVD in der "White Edition":

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Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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