Speak No Evil - Roze (2013)
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Speak No Evil - Roze (2013)
Speak No Evil
(Speak No Evil)
mit Greg Bronson, Annalise Cavender, Elisabeth Cavender, Ian Cavender, Olivia Cavender, Kameron Cochrane, Sylvie Cohen, Michael Cortez, Quincy Cowans, Madelynn Eldredge, Cesar Garcia, Machelle Glassburn, Mario Guzman
Regie: Roze
Drehbuch: Roze
Kamera: Rich Robles
Musik: Jason Camiolo
FSK 16
USA / 2013
Anna findet sich in einem wahr gewordenen Albtraum wieder als ihr Tochter Joey eines Nachts spurlos verschwindet. Doch nicht nur Anna sieht sich diesem Schrecken gegenüber: Gleichzeitig verschwinden auch alle anderen Kinder der Stadt. Noch während ein Suchtrupp zusammengestellt wird, tauchen die Kinder alle wieder auf. Die Freude währt jedoch nur kurz. Schnell stellt sich heraus, dass die Kinder von einem bösen Dämon besessen sind. Während allerorts das Chaos ausbricht und Mord und Totschlag so manches Familienglück zerstört, versucht Anna ihre Tochter aus den Klauen der teuflischen Macht zu befreien.
Bei einem Budget von gerade einmal 150.000 $ wird einem schnell klar, das es sich bei "Speak No Evil" um eine waschechte Low Budget Produktion handelt. Im Prinzip ist das nicht mit einem schlechten Film gleich zu setzen, doch in vorliegendem Fall ist die filmische Umsetzung der Kombination aus Besessenheits-und böse Kind Thematik so ziemlich in die Hose gegangen. Regisseur Roze orientiert sich thematisch ganz eindeutig an Vorbildern wie "Ein Kind zu töten", "Das Dorf der Verdammten" oder auch "Kinder des Zorns", doch das Ergebnis ist eine ziemlich krude Story, die zudem auch jegliche inhaltliche Substanz vermissen lässt. So offenbart sich dann auch eigentlich noch nicht einmal ein konstant durch das Geschehen führender roter Faden, viel eher präsentiert sich das Ganze größtenteils wie eine unzusammenhängende Aneinanderreihung von Szenen, die streckenweise noch nicht einmal einen wirklichen Sinn ergeben. Rein optisch merkt man der Chose von der ersten Minute das geringe Budget an, aber nicht nur in dieser Hinsicht erscheint das Werk unendlich billig. So quält man sich knapp 70 Minuten lang durch eine fast unerträgliche deutsche Synchronisation und muss gleichzeitig das erbärmliche Schauspiel der unbekannten Darsteller über sich ergehen lassen.
Ist die Synchronisation noch gerade so zu ertragen, so kann man die Leistungen der Protagonisten nur schwerlich verzeihen. Was einem in dieser Beziehung geboten wird geht schon auf keine Kuhhaut mehr und man stellt sich bei diesem Punkt ganz automatisch die Frage, nach welchen Kriterien hier gecastet wurde. Anscheinend scheint es sich bei der Riege der Akteure fast schon um ein Familienunternehmen zu handeln, finden sich doch nicht weniger als vier Personen unter den Schauspielern, die den Nachnamen Cavender tragen. Wie dem aber auch sei, schauspielerisch bewegt man sich hier nur knapp über dem Nullpunkt und es gestaltet sich phasenweise schon regelrecht haarsträubend, wie ungelenk und vollkommen hölzern die einzelnen Figuren agieren. Hinzu kommt noch erschwerend der Aspekt hinzu, das die Taten und Handlungsweisen der einzelnen Charaktere absolut hanebüchen daher kommen und Logik ganz augenscheinlich ein Fremdwort ist. Nicht anders ist beispielsweise das Handeln der Polizisten zu erklären, aber auch die willkürliche Selbstjustiz einiger Bewohner sorgt dafür, das der Zuschauer die gesamte Zeit über mit etlichen Fragezeichen zu kämpfen hat.
Wenn das Geschehen nun zumindest kurzweilig unterhalten würde könnte man über den ein oder anderen negativen Punkt großzügig hinweg sehen, doch selbst bei der geringen Laufzeit von gerade einmal knapp 70 Minuten kann "Speak No Evil" noch nicht einmal diesen geringen Anspruch erfüllen. Zu dröge und unlogisch gestaltet sich das Szenario, als das man hier wirklich in Begeisterung verfallen könnte. Auch in Sachen Spannung und Atmosphäre wird nichts geboten, zu keiner Zeit kann auch nur annähernd ein Funke entstehen, der eventuell auf einen überspringen würde. Das die Protagonisten zudem auch noch durch die Bank eher unsympathisch gezeichnet wurden erschwert das Ganze noch zusätzlich, denn man kann durchgehend keinerlei Bezug zu den Figuren aufbauen und lässt die Abläufe viel eher qualvoll über sich ergehen.
Auch wenn ich die Filme von Mad Dimension ansonsten sehr schätze, so hat man man mit vorliegendem Werk dieses Mal völlig daneben gegriffen. Es mag dennoch sein, das "Speak No Evil" bei einigen Leuten recht gut ankommt, doch insgesamt gesehen handelt es sich viel eher um einen filmischen Rohrkrepierer, den man nicht wirklich gesehen haben muss. Auch die Anlehnungen und Ähnlichkeiten zu einigen bekannten Genre-Vertretern retten den Film nicht davor, das er bei der Mehrheit der Zuschauer wohl kaum einen nachhaltigen Eindruck im Gedächtnis hinterlassen wird.
Fazit:
Wenig Geld für die Produktion kann so Einiges entschuldigen, doch Roze hat hier eine filmische Umsetzung auf den Weg gebracht die jeglicher inhaltlicher Substanz entbehrt und trotz ihrer geringen Laufzeit noch nicht einmal kurzweilig unterhält. Manch einer mag das anders sehen, doch ich persönlich konnte dieser Produktion herzlich wenig abgewinnen.
3/10
Big Brother is watching you