Squirm - Invasion der Bestien - Jeff Lieberman (1976)

Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Squirm - Invasion der Bestien - Jeff Lieberman (1976)

Beitrag von jogiwan »

Squirm - Invasion der Bestien

Bild

Originaltitel: Squirm

Herstellungsland: USA / 1976

Regie: Jeff Lieberman

Darsteller: Don Scardino, Patricia Pearcy, R. A. Dow, Jean Sullivan, Peter MacLean, u.a.

Story:

In einer heftigen Gewitternacht knickt der Strommast einer Hochspannungsleitung und sorgt so dafür, dass ungeheure Mengen elektrischer Energie in den Boden gerät. Doch das hat ungeheure Folgen für das Gleichgewicht der Natur, als sich die Würmer einer naher Wurmfarm bemüßigt fühlen, auf einemal einen ungeheuren Appetit auf Menschenfleisch zu entwickeln. Doch davon ahnt der junge Mick nichts, als er seine Freundin Geri besuchen möchte und gerät so schon bald in mysteriöse Entwicklungen, in denen die Bewohner nacheinander der ekligen Masse zum Opfer fallen...
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jogiwan
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Re: Squirm - Invasion der Bestien - Jeff Lieberman (1976)

Beitrag von jogiwan »

Wer mag denn schon Würmer? Ich nicht und vor solchen schleimig-schlatzigen Sachen graut es mir ja schon seit jeher. Und auch "Squirm" ist natürlich eine hübsch eklige Sache, auch wenn die Effekte des B-Movies am Ende doch leicht durchschaubar sind. Dennoch ist "Squirm" sehr effektiv und hat wirklich ein paar herbe Momente, die etwas im Gegensatz zu den recht trashigen Darstellern stehen. Gibts ungekürzt wohl leider nur auf Boot, wobei meine Ami-DVD auch schon sehr billig zu bekommen ist und dankenswerterweise auch über englische Untertitel verfügt, da die Darsteller teilweise furchtbaren Hinterwäldler-Slang sprechen. Die Wurm-Sause macht schon Spass und für Fans von Tierhorror-Filmen aus der Siebziger-Kiste ist "Squirm" auch uneingeschränkt empfehlenswert. 6-7/10

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Blap
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Re: Squirm - Invasion der Bestien - Jeff Lieberman (1976)

Beitrag von Blap »

Den muss ich mir auch endlich vornehmen, die US-DVD steht schon länger hier rum.
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buxtebrawler
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Re: Squirm - Invasion der Bestien - Jeff Lieberman (1976)

Beitrag von buxtebrawler »

Hab ich schon länger auf der Liste, der muss endlich her.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Squirm - Invasion der Bestien - Jeff Lieberman (1976)

Beitrag von buxtebrawler »

„Was ist eine Eierkrem?“

„Squirm – Invasion der Bestien“ ist das Spielfilm-Regiedebüt von US-Regisseur Jeff Lieberman („Blue Sunshine“, „Vor Morgengrauen“) aus dem Jahre 1976 und versucht sich am Tierhorror-Subgenre, indem es durch einen Stromschlag tollwütig gewordene Würmer über ein US-amerikanisches Südstaaten-Dorf herfallen lässt. Dort ist gerade Student Mick (Don Scardino) aus der Großstadt zu Besuch, der mit der feschen Geri (Patricia Pearcy) anbändelt...

Liebermans Film unterhält mit ausnahmslos debilen Charakteren, deren Doofheit noch einmal über die in Horrorfilmen allgemein gern kritisierte hinausgeht, die dabei aber nicht unbedingt nerven, sondern eher lustig zu beobachten sind. So stellt unser bebrilltes Genie aus der Stadt bereits nach einigen Stunden (Wow!) einen Bezug zwischen dem in einer Bar in seiner Eierkrem gelandeten Wurm und den verschwundenen Kriechtieren der örtlichen Wurmfarm (ich wusste gar nicht, dass es so etwas gibt) her und durchlebt gegen Ende eine nicht sonderlich glaubwürdige Metamorphose vom Typ „Streber mit Brille“ zum kühnen Helden. Auf die erste richtige Wurmattacke muss man indes über eine Dreiviertelstunde warten, diese fiel dafür sehr spaßig aus. Die Effekte bleiben aber spärlich und halten dabei leider nicht das Niveau, sondern sind recht einfach und schlecht. Für Schmunzler sorgen allerdings Nahaufnahmen brüllender (!) Würmer...

Bei dem ganzen Rumgeeiere, Geplänkel und Gelabere der Protagonisten hapert es dann irgendwann doch arg an einem kontinuierlichen Spannungsbogen, wobei man „Squirm“ als „geil langweilig“ bezeichnen kann, sofern man Spaß dabei hat, den eigenartigen Charakteren dabei zuzuschauen, was auch immer sie gerade treiben und die Suche nach einer stringenten Logik aufgibt. Der gewünschte fiese Ekelfaktor hat sich bei mir nicht eingestellt, zu durchschaubar die Effekte, zu unblutig und harmlos und selten die Attacken, zu albern das ganze Drumherum. Ein bisschen erinnert „Squirm“ dabei an eine unblutige Variante des spanischen „Slugs“.

Wie bereits erwähnt, erscheint mir Don Scardino wenig glaubwürdig, was vor allem seiner eigenartigen Charakterzeichnung zuzuschreiben ist. Schon besser weiß da Patricia Pearcy als natürlicher Südstaaten-Rotschopf, der kein Wässerchen trüben kann, zu gefallen. Sie wirkt, als wäre sie gerade einem Country-Video entsprungen. Mein einsamer Favorit aber ist R.A. Dow als Roger Grimes, der seinerseits ein Auge auf Geri geworfen hat, sie bedrängen darf und den stärksten Wurmauftritt für sich verbuchen kann. Man hat versucht, etwas „Städter trifft auf Landeier“-Kulturschockhumor zu integrieren, was zwar ok geht, aber nicht so lustig wie der Film als charmant-trashiges Gesamtwerk ist, das sicherlich von Lieberman mit einem Augenzwinkern inszeniert wurde und als Debüt in Ordnung geht.

Für Tierhorrorfans bestimmt Pflichtstoff; wer hingegen auf der Suche nach einer Überdosis Ekel ist, sollte besser zu einem anderen Film greifen, denn hier ist irgendwie der Wurm drin.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Blap
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Re: Squirm - Invasion der Bestien - Jeff Lieberman (1976)

Beitrag von Blap »

Bild
US-DVD von MGM


Squirm (USA 1976, Originaltitel: Squirm)

Der Stadtmensch, die Landeier und das Gewürm

Ein heftiger Sturm zieht über Georgia hinweg, auf den ersten Blick scheint die kleine Ortschaft Fly Creek recht glimpflich davongekommen zu sein. Leider wurde die Hauptstromleitung beschädigt, der Saft klatscht nun mit voller Wucht in den feuchten Boden. Am Tag nach dem Sturm trifft Mick (Don Scardino) in Fly Creek ein, er will dort seine Bekanntschaft Geri (Patricia Pearcy) besuchen, die gemeinsam mit ihrer Schwester Alma (Fran Higgins) und Mutter Naomi (Jean Sullivan) auf einem kleinen Anwesen lebt. Die letzten Meter der Reise gestalten sich beschwerlich, da ein umgestürzter Baum die Strasse blockiert, muss der junge Mann den Bus vorzeitig verlassen. Kein Problem für den dynamischen Mick, er macht sich zu Fuss auf den Weg zu Geri, wenig später gabelt das Mädchen ihren Städter auf. Zwei Ärgernisse ungeahnten Ausmaßes stehen stehen unbeschwerten Tagen im Wege. Zunächst der vor Eifersucht schäumende Roger (R.A. Dow), des Nachbars Sohnemann hat schon lange ein Auge auf Geri geworfen. Damit nicht genug, die unter Strom stehenden Würmer drehen durch und erweisen sich als tödliche Gefahr...

Der amerikanische Regisseur Jeff Lieberman hat nicht allzu viele Filme inszeniert. Schade, denn bisher hatte ich stets Spass mit seinen Streifen. Der verschrobene "Blue Sunshine" (1978) erinnert an David Cronenberg, "Just Before Dawn" (Vor Morgengrauen, 1981) kommt als unterhaltsamer Backwood-Slasher daher. 2004 lieferte Lieberman "Satan's Little Helper" ab, ein schöner Horrorflick für den gepflegten Halloween-Abend. "Squirm" widmet sich der schleimigen Seite des Tierhorrors, eingebettet in ein ländliches Umfeld im heissen Südosten der USA.

Herrlich locker und frech aalt sich die Sause in bewährten Klischees. Die Einwohner von Fly Creek (allein der Ortsname ist Klischee pur) sind echte Hinterwäldler, fremdenfeindlicher Sheriff inklusive. Dazu ein kauziger Knacker, der auf seiner "Farm" eine offenbar sehr ertragreiche Würmerzucht betreibt. Lieberman verlieht trotzdem jeder Figur zumindest eine Spur Liebenswürdigkeit, geht nicht bösartig mit den Landeiern um, nimmt seine Charaktere liebevoll auf die Schippe. Ich kenne die deutsche Synchronisation nicht, im Orignalton bietet der Flick knuffigen Humor an, der sich angenehmerweise kaum in platter Kalauerei verliert. Wer auf heftige Ekeleffekte hofft wird eventuell enttäuscht sein, teils muten die Wurmaufnahmen eher albern als gruselig an, die "Massenszenen" beschränken sich auf Plastikgezücht, fröhlich wabert der schleimfreie Teppich auf und ab. Härte, Spannung und Ekel bleiben weitgehend auf der Strecke. Aus meiner Sicht völlig unproblematisch, denn "Squirm" hat andere Qualitäten anzubieten. Den treffsicheren Humor erwähnte ich bereits, die grosse Zierde des Films ist allerdings seine schwül-hinterwäldlerische Atmosphäre. Freilich trägt die geschickte Wahl der Schauplätze zur gelungenen Vollsuhle bei, die gut besetzen Darsteller füllen das Treiben mit Leben auf, tragen den Plot locker über die eine oder andere ereignisarme Minute hinweg. Die Schrulligkeit der Charaktere macht einfach jede Menge Freude, sorgt neben der abstrusen Begründung für den plötzlichen Wurmaufstand für manchen Schenkelklopfer.

Ergo sollen die wichtigsten Mitwirkenden nicht ungenannt bleiben, los geht es. Da hätten wir z. B. Don Scardino im Angebot. Zunächst wirkt das unscheinbare Bürschlein unbeholfen, später mausert sich Don zum Detektiv, Womanizer und Schmalspur-Superhelden. "Irgendwie" muss man den Typ mögen, daran ändert sogar sein Ohrfeigengesicht nichts. Spätestens wenn sich der Stadtmensch mit dem reaktionären Gesetzeshüter anlegt, hat das schmächtige Jünglein einen kleinen Platz im meinem grossen Herz erobert. Patricia Pearcy macht es dem Zuschauer leicht. Sie gibt das übliche Dorfmädchen, kokett wickelt sie den geifernden Nachbardepp um den Finger (zumindest zunächst), gibt sich dezent sexy, frech und fröhlich. Noch besser gefällt mir die Darbietung von Fran Higgins, die als kleine Schwester heimlich kifft, mit dem Freund ihrer Schwester beim Zahnarzt einbricht. Görentum liebenswert rübergebracht, wie sie unbeholfen auf ihren klumpigen Schuhen durchs Szenario taumelt, putzig. Jean Sullivan zerfällt im Verlauf der Ereignisse, die Mutter des Hauses verliert zunehmend die Contenance, präsentiert uns ein Häufchen Elend im Strudel der Wechseljahre (autsch!). Ein gewisser R.A. Dow macht uns den zunehmend sauren Nachbarn Roger, der den unliebsamen Besuch aus der Großstadt überhaupt nicht in seinem Revier gebrauchen kann. Rogerlein wurde mit den besten FX geschmückt die der Film zu bieten hat, mehr werde ich an dieser Stelle nicht verraten. Peter MacLean will als Sheriff ebenfalls keine fremden Fratzen in seiner Stadt sehen, überhaupt sind die verdammten Touristen sowieso an allem Schuld. Damit genug zu den Akteuren vor der Kamera. Moment, der ältere Herr namens Carl Dagenhart verdient einen Bonuspunkt, immerhin bekommen wir einen der kauzigsten Tierzüchter der Filmgeschichte zu Gesicht.

Als Kind der siebziger Jahre kommt "Squirm" nicht ohne boshaftes Finale aus, obschon vielleicht diverse Hauptcharaktere überleben (erneut verbietet mir die Gefahr massiver Spoiler weitere Details). Fazit: Am Arsch der Welt muss nicht immer ein maskierter Schlitzer lauern, es müssen nicht immer die üblichen Raubtiere sein, die den gehetzten Protagonisten als Leder wollen. Nein, auch Würmer haben das Recht auf Mord und Schleimschlag, Freiheit für die unterschätzten Erdkriecher! Danke für diesen Film!

Mir liegt die US-DVD zu "Squirm" vor, die Scheibe ist für wenige Taler erhältlich (aber mit RC1 "ausgestattet"). Der Film liegt in sehr ordentlicher Qualität vor, Boni sind Mangelware, immerhin gibt es neben jeweils einem Trailer/TV-Spot einen Audiokommentar von Regisseur Jeff Lieberman (den ich mir noch nicht angehört habe). Wo bleibt eine offzielle Veröffentlichung für den deutschen Markt?

Auf Anhieb schafft "Squirm" den Sprung in den erweiterten Kreis meiner Tierhorrorlieblinge. Daher setzt es 8/10 (sehr gut)! Klar, inklusive Wohlfühlbonus!

Lieblingszitat:

"The little mother bit me. Jesus Christ!"
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Re: Squirm - Invasion der Bestien - Jeff Lieberman (1976)

Beitrag von buxtebrawler »

Blap hat geschrieben:Ich kenne die deutsche Synchronisation nicht, im Orignalton bietet der Flick knuffigen Humor an, der sich angenehmerweise kaum in platter Kalauerei verliert.
Interessant. Ich fürchte, da ging einiges in der deutschen Fassung verloren.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
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Re: Squirm - Invasion der Bestien - Jeff Lieberman (1976)

Beitrag von Onkel Joe »

Gestern Abend im Kino gesichtet und was soll ich sagen, es war total Funny!
Schon länger nicht gesichtet, konnte ich mich nur noch an einige gute gemachten SFX (Rick Baker) entsinnen.
Der Streifen bietet jede menge 70er Jahre Flair und es ist zwar nicht der flottes Streifen aber ein wirklich unterhaltsamer. Wir haben uns köstlichst amüsiert und das ist ein Streifen der auf alle Fälle mal bei Bad Movies laufen sollte. Haste gehört Reini :opa: und wo warst du eigentlich gestern ????
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
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Re: Squirm - Invasion der Bestien - Jeff Lieberman (1976)

Beitrag von Die Kroete »

Blap hat geschrieben:Den muss ich mir auch endlich vornehmen, die US-DVD steht schon länger hier rum.

Es gibt Filme, die werden gerade durch die deutsche Synchro, mit einige Schüben nach vorne katapultiert. Möglicherweise gbt es davon nicht viele, aber der hier gehört definitiv dazu!

...was auch ich, gestern Abend eindrucksvoll ersehen und erhören durfte! :thup:
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Blap
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Re: Squirm - Invasion der Bestien - Jeff Lieberman (1976)

Beitrag von Blap »

Die Kroete hat geschrieben: Es gibt Filme, die werden gerade durch die deutsche Synchro, mit einige Schüben nach vorne katapultiert. Möglicherweise gbt es davon nicht viele, aber der hier gehört definitiv dazu!
Gerade bei "Squirm" gefällt mir die deutsche Fassung nicht allzu gut, sie zieht den Streifen deutlich runter (kenne die Synchro inzwischen). Gleichwohl mag ein echtes Kinoerlebnis auch mit der deutschen Fassung möglich sein. Schade, hätte die Sause gern im Kino geschaut, von mir aus die deutsche Fassung. :)

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Bezüglich aktueller Auswertungen möchte ich die BD aus dem Hause Arrow empfehlen!
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