Star Trek (2009) - J.J Abrams

Moderator: jogiwan

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horror1966
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Star Trek (2009) - J.J Abrams

Beitrag von horror1966 »

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Star Trek
(Star Trek)
mit Chris Pine, Zachary Quinto, Leonard Nimoy, Eric Bana, Bruce Greenwood, Karl Urban, Zoe Saldana, Simon Pegg, John Cho, Anton Yelchin, Ben Cross, Winona Ryder, Chris Hemsworth, Jennifer Morrison, Rachel Nichols
Regie: J.J. Abrams
Drehbuch: Roberto Orci / Alex Kurtzman / Gene Roddenberry
Kamera: Daniel Mindel
Musik: Michael Giacchino
FSK 12
Deutschland / USA / 2009

Der dreiste James Kirk und der ebenso junge Halbvulkanier Spock sind unter den Mitgliedern einer Sternenflotten-Besatzung auf dem Jungfernflug des fortgeschrittensten Raumschiffs, das je gebaut wurde: Der U.S.S. Enterprise. Auf ihrer unglaublichen Reise durch die Galaxie treffen sie den feindseligen Nero, dessen finsterer Plan die ganze Menschheit bedroht.


Kein geringerer als Erfolgsregisseur J.J Abrams wurde mit der Aufgabe betraut dem Star Trek Universum ein neues und frisches Gesicht zu verleihen. Das dies sicherlich nicht leicht werden würde konnte man sich denken, handelt es sich doch immerhin um ein absolutes Kultobjekt in Sachen SCI/FI, das sich seit mehreren Jahrzehnten einer riesigen Fangemeinde erfreut. So wurden auch schon im Vorfeld dieses Filmes kritische Stimmen laut, da insbesondere die Crew der klassischen Serie aus den 60er Jahren so gut wie unantastbar erschien. Zu prägend waren die Charaktere von Kirk, Spock, Pille und Co., als das man sich eben diese Mannschaft in einem neuen abendfüllenden Abenteuer vorstellen wollte, das logischerweise mit neuen und jungen Darstellern besetzt ist. So ist "Star Trek" (2009) dann auch durchaus ein zweischneidiges Schwert, denn die vorliegende Geschichte hat mit dem klassischen Stoff nur noch herzlich wenig zu tun. Nichts ist mehr zu spüren von der damals manchmal fast schon etwas behäbigen Erzählweise, die manch einem Anti-Trekki das Gefühl der Langeweile vermittelte, für alle Fans jedoch ein prägendes Merkmal darstellte und der Serie wie auch den Verfilmungen einen ganz besonderen Charme und Liebreiz verliehen hat. Abrams setzt teilweise auf vollkommen andere Zutaten, wobei hier an erster Stelle wohl ein enormes Tempo und Action pur zu nennen sind. Hat man in dieser Hinsicht wohl berechtigte Hoffnungen gehegt so dürften diese sogar größtenteils noch überboten werden und an der ein oder anderen Stelle hätte sich manch einer eventuell sogar die Beschaulichkeit der alten Verfilmungen zurück gewünscht.

Selbst "Star Trek" Gegner dürften von diesem Werk begeistert sein, denn das Szenario bietet einem gut zwei Stunden lang jede Menge Kurzweil und erzählt nebenbei auch noch eine wirklich interessante Geschichte, die mit mehreren Rückblenden auch ganz bis zum Anfang zurück geht und beispielsweise Bilder aus der Kindheit von Kirk präsentiert. Gleichzeitig präsentiert sich bei diesem Aspekt aber auch die vielleicht einzige kleine Schwäche des Filmes, denn für die geballte Ladung an Informationen die man erhält, ist die Laufzeit mit knapp zwei Stunden etwas zu kurz bemessen. Man hätte das Ganze zwar nicht unbedingt künstlich aufblähen müssen, doch gute 30 Minuten mehr an Laufzeit hätten den Ereignissen sicherlich nicht unbedingt geschadet. So hätte man einige sehr interessante Ansätze noch besser ausarbeiten können, doch letztendlich ist die Story auch in vorliegender Form ein absoluter Hingucker. Und dabei meine ich jetzt nicht ausschließlich das pompöse Action-Spektakel das Abrams sehr gekonnt in Szene gesetzt hat, denn auch die Beleuchtung der wichtigen Charaktere ist als äußerst stimmig anzusehen und diverse Spannungen untereinander (Kirk und Spock) lassen eine vollkommen neue Betrachtungsweise entstehen. Etliche Abänderungen im Gegensatz zur Original Serie tun dem Gesamtbild extrem gut, gleichzeitig kommt so auch nicht unweigerlich der direkte Vergleich zustande, da man dieses Werk durchaus als eigenständige Frischzellen Kur betrachten sollte.

Und diese fällt dann auch überraschenderweise nicht nur gut sondern fast schon überragend aus, denn entsteht immer mehr ein äußerst stimmiger Gesamteindruck. Am positivsten hat mich persönlich dabei der Punkt überrascht, das die Ikonen und Helden der eigenen Jugend mit wirklich guten Schauspielern besetzt wurden, die allesamt mit den von ihnen dargestellten Figuren harmonieren. Dabei wird zu keiner Zeit der Eindruck hinterlassen, das die hinterlassenen Fußstapfen von Kirk und Konsorten viel zu groß sein könnten, denn irgendwie kommt man erst gar nicht auf die Idee, den Vergleich mit der Original-Crew überhaupt herzustellen. Abrams hat wirklich den Spagat zwischen Tradition und Neuzeit hervorragend hinbekommen und so das "Star Trek" Universum erfolgreich in die heutige Zeit transportiert. Draufgängerische Helden, grandiose Effekte und ein regelrechtes Feuerwerk an Action und Tempo sind dabei die wichtigsten Zutaten, wobei sogar noch das Kunststück gemeistert wurde, die Story zu keiner Zeit als vollkommen überladen darzustellen. Auch der an manchen Stellen eingefügte Humor in den Dialogen hat mich nicht sonderlich gestört und gerade im Bezug auf Simon Pegg in der Rolle von Scottie hatte ich das sogar erwartet. Manch einer mag sich etwas daran stören, doch selbst wenn man die klassische Serie mal wieder anschaut, fällt einem auch dort der Einsatz humoristischer Anekdoten auf, nur das diese aus heutiger Sicht eher etwas antiquiert erscheinen.

Insgesamt gesehen kann man "Star Trek" eigentlich nur ein überragendes Urteil ausstellen, denn wenn man dem Kult-Universum schon einen neuen Anstrich verleiht, dann sollte er so aussehen wie der Regisseur in hier umgesetzt hat. Meine erste Skepsis ist der totalen Begeisterung gewichen und ich kann nur jedem dringend empfehlen, sich dieses bombastische SCI/FI Abenteuer unbedingt zu Gemüte zu führen. Als eingefleischter Fan mag man etwas den Charme des Originals vermissen, wird dafür allerdings mit einer Neuauflage konfrontiert die in wirklich allen Belangen überzeugen kann.


Fazit:


Stur an alten Traditionen festhalten oder sich unbefangen in ein neues Abenteuer begeben, vor diesem Problem werden wohl die meisten echten "Trekkies" stehen. Ich persönlich kann nur dazu raten dieser neuen (alten) Crew eine faire Chance zu geben, denn dann wird man definitiv mit dem spektakulärsten Star Trek Film konfrontiert den man bisher zu Gesicht bekommen hat.


9/10
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Die Kroete
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Re: Star Trek (2009) - J.J Abrams

Beitrag von Die Kroete »

Gene Roddenberry hatte seinerzeit "Star Trek" als Science-Fiction-Serie konzipiert und nicht als ein Ballerspiel in Form eines Kinofilms.
Berücksichtigt man jedoch, daß dieser Film auf ein junges Publikum zugeschnitten wurde, ist dieser erste Film gar nicht mal so schlecht. (Von dem zweiten möchte ich erst gar nicht sprechen!)

...wenn da nicht Zachrary Quinto in der Rolle des Spock wäre. :palm:

Daher halte ich eine Bewertung von 9/10 für maßlos überzogen.

Ein freundliches 6/10 von mir.
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horror1966
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Re: Star Trek (2009) - J.J Abrams

Beitrag von horror1966 »

Die Kroete hat geschrieben:
Daher halte ich eine Bewertung von 9/10 für maßlos überzogen.

Das kannst du halten wie du willst, ich halte die Bewertung für durchaus gerechtfertigt.
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fritzcarraldo
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Re: Star Trek (2009) - J.J Abrams

Beitrag von fritzcarraldo »

Maximum Warp. Vollgas!
Star Trek
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(2009)
Hach. Die Kelvin Zeitlinie ist mir wirklich die liebste!
Im ersten Reboot Teil geht es die Ganze Zeit zur Sache. Das Teil macht immer noch verdammt großen Spaß. Schauspieler, Story und der unfassbar vorantreibende Score hauen dermaßen auf die Weltraumkacke, dass einem gefühlt alles um die aufgesetzten Spockohren fliegt!
J.J. Abrams hat dem Franchise mit der Kelvin Zeitlinie, die jetzt alle Möglichen bietet, einen großen Gefallen getan. Jetzt muss nur noch Teil 4 her. Und man sollte ihm diese Lensflare Sache verbieten.
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"

(Interstellar)

"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)

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