Stephen King's Tommyknockers - John Power (1993)

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jogiwan
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Stephen King's Tommyknockers - John Power (1993)

Beitrag von jogiwan »

Stephen King's Tommyknockers

Bild

Originaltitel: The Tommyknockers

Herstellungsland: USA / 1993

Regie: John Power

Darsteller: Jimmy Smits, Marg Helgenberger, John Ashton, Allyce Beasley

Story:

Als der Schriftsteller Jim nach einer missglückten Lesung zu seiner Freundin Bobbi in die verschlafene Stadt Haven fährt, findet er diese in einem seltsam euphorisierten Zustand vor und die hübsche Frau erzählt dem Alkoholiker von einer mysteriösen Entdeckung im Wald. In den folgenden Tagen ändert sich das Verhalten von Bobbi und sie scheint magisch von dem riesigen und metallenen Ding im Wald angezogen zu sein. Gleichzeitig scheint sich auch der Rest der Bevölkerung des Ortes durch den Fund zu verändern und während die Einwohner sich gegenseitig in Punkto seltsame Erfindungen übertreffen fühlen sie sich auch immer mehr als Einheit und entwickeln aus ansonsten recht seltsame Verhaltensweisen. Wenig später kippt jedoch die Stimmung und während sich Bobbi und die restlichen Bewohner auch körperlich verändern und ein zunehmend aggressives Verhalten zeigen, verschwinden mehrere Menschen auf spurlose Weise…
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jogiwan
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Re: Stephen King's Tommyknockers - John Power (1993)

Beitrag von jogiwan »

„Tommyknockers“ ist ja neben „Es“ nicht nur eines der dickeren King-Bücher, sondern wurde ebenfalls Anfang der Neunziger fürs Fernsehen als Zweiteiler verfilmt. Während „Es“ aber gemeinhin als sehr gelungene Verfilmung gilt, hat „Tommyknockers“ aber weiter weniger Fans auf seiner Seite, was nach der erneuten Sichtung auch nachvollziehbar ist. So richtig kommt das knapp dreistündige Werk ja nie auf Touren und obwohl die Geschichte über einen seltsamen Fund in einer verschlafenen Kleinstadt durchaus okay geht, wirkt die Handlung in dem TV-Film unnötig gestreckt und verzettelt sich in seinen zahlreichen Nebenhandlungssträngen. Statt sich auf die fantastischen Elemente zu konzentrieren bietet Regisseur John Powers in der ersten Halbzeit und bei den Nebenrollen auch viel zu soapige Entwicklungen und klischeehafte Kleinstadt-Figuren, die der Gruselstimmung eher nicht zuträglich sind und meines Erachtens auch nur mäßig interessant sind. Die zweite Halbzeit macht da schon etwas mehr Spaß und als die Stimmung in dem Ort schlussendlich kippt, ist man als Genre-Fan wieder gerne dabei. Der Schluss wirkt dann aber ebenfalls etwas überhastet inszeniert und statt das Potential der Auflösung als Höhepunkt zu nutzen, bekommt der Zuschauer auch hier nur ein maues Finale serviert. Eigentlich schade, dass man aus der Geschichte und den Darstellern nicht mehr gemacht hat, als dieses spannungsarme, unterdurchschnittliche und viel zu lange Teil, dass seine Herkunft als TV-Film auch zu keiner Sekunde verleugnen kann.
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buxtebrawler
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Re: Stephen King's Tommyknockers - John Power (1993)

Beitrag von buxtebrawler »

Meines Wissens fürs TV produzierte Verfilmung eines Stephen-King-Wälzers, der eine interessante Geschichte zu bieten hat und mit bewährten und beliebten King'schen Motiven wie z.B. der bedrohlichen Kleinstadt aufwartet, aber mit handwerklichen Schwächen bei schauspielerischem Talent und Dialogen ebenso zu kämpfen hat wie mit dem Halten des Spannungsbogens über immerhin knapp drei Stunden. Die deutsche Synchronisation scheint auch eher preisgünstigerer Natur gewesen zu sein... Dennoch scheinen hier und da noch die Atmosphäre und Subtilität durch, die wenige Jahre zuvor "Es" zu einem Meisterwerk machten.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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jogiwan
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Re: Stephen King's Tommyknockers - John Power (1993)

Beitrag von jogiwan »

jogiwan hat geschrieben: Mi 5. Okt 2016, 09:29 „Tommyknockers“ ist ja neben „Es“ nicht nur eines der dickeren King-Bücher, sondern wurde ebenfalls Anfang der Neunziger fürs Fernsehen als Zweiteiler verfilmt. Während „Es“ aber gemeinhin als sehr gelungene Verfilmung gilt, hat „Tommyknockers“ aber weiter weniger Fans auf seiner Seite, was nach der erneuten Sichtung auch nachvollziehbar ist. So richtig kommt das knapp dreistündige Werk ja nie auf Touren und obwohl die Geschichte über einen seltsamen Fund in einer verschlafenen Kleinstadt durchaus okay geht, wirkt die Handlung in dem TV-Film unnötig gestreckt und verzettelt sich in seinen zahlreichen Nebenhandlungssträngen. Statt sich auf die fantastischen Elemente zu konzentrieren bietet Regisseur John Powers in der ersten Halbzeit und bei den Nebenrollen auch viel zu soapige Entwicklungen und klischeehafte Kleinstadt-Figuren, die der Gruselstimmung eher nicht zuträglich sind und meines Erachtens auch nur mäßig interessant sind. Die zweite Halbzeit macht da schon etwas mehr Spaß und als die Stimmung in dem Ort schlussendlich kippt, ist man als Genre-Fan wieder gerne dabei. Der Schluss wirkt dann aber ebenfalls etwas überhastet inszeniert und statt das Potential der Auflösung als Höhepunkt zu nutzen, bekommt der Zuschauer auch hier nur ein maues Finale serviert. Eigentlich schade, dass man aus der Geschichte und den Darstellern nicht mehr gemacht hat, als dieses spannungsarme, unterdurchschnittliche und viel zu lange Teil, dass seine Herkunft als TV-Film auch zu keiner Sekunde verleugnen kann.
Nachdem keiner meiner angepeilten Weihnachtsfilme den Weg zu mir gefunden hat, hab ich mit meiner King-Retrospektive weitergemacht und vielleicht war es Weihnachten - vielleicht auch die Tatsache, dass ich wusste was mich erwartet, aber gestern fand ich den nicht so übel. Klar ist "Tommyknockers" nicht sonderlich spannend und lässt viel Potential liegen, aber sonst lässt sich das Teil schon auch gucken. Bei King gibt es ja nicht nur Licht, sondern auch viel Schatten und "Tommyknockers" liegt da irgendwie genau in der Mitte.
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Arkadin
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Re: Stephen King's Tommyknockers - John Power (1993)

Beitrag von Arkadin »

jogiwan hat geschrieben: So 25. Dez 2022, 07:15 Bei King gibt es ja nicht nur Licht, sondern auch viel Schatten
Ich würde sagen, eher bei Stephen-King-Verfilmungen. Wobei "Tommyknockers" in der Tat nicht zu seinen stärksten Büchern zählt und auch in der Hochphase seiner Alkohol- und Kokainabhängigkeit entstanden ist. Grundsätzlich sind natürlich nicht alle King-Bücher gleich gut gelungen und es gibt da auch einige, die ich als sehr schwach empfinde (z.B. "Regulatoren" oder "Schlaflos", welches sich nach einem sehr starken Anfang in globalen und weltbedrohendem Unsinn verliert). Ist bei dem enormen Output wahrscheinlich kein Wunder. Allerdings muss ich sagen, dass ich es überraschend finde, dass trotzdem meiner Meinung nach die Fehlschläge relativ selten sind. Am Besten ist King immer dann, wenn er kleine, regio- oder auch lokal eingegrenzte Geschichten erzählt. "Joyland" z.B. wäre dafür ein wunderbares, aktuelleres Beispiel. Schwierig wird es immer, wenn er einen großen, ja kosmischen Bogen schlägt (siehe "Schlaflos"). Ausnahmen ("Das letzte Gefecht"), bestätigen die Regel.
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