Stolen - Simon West
Moderator: jogiwan
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Stolen - Simon West
Stolen
(Stolen)
mit Nicolas Cage, Josh Lucas, Danny Huston, Malin Akerman, Sami Gayle, Edrick Browne, Mark Valley, Barry Shabaka Henley, M.C Gainey, J.D Evermore, Garrett Hines, Kevin Foster, Tanc Sade
Regie: Simon West
Drehbuch: David Guggenheim
Kamera: Jim Whitaker
Musik: Mark Isham
FSK 16
USA / 2012
Seine achtjährige Haftstrafe gerade erst abgesessen und eigentlich nur Ruhe suchend, wird Ex-Meisterdieb Will Montgomery von seiner dunklen Vergangenheit eingeholt. Der ehemalige Verbrecherkollege Vincent erpresst ihn und hält Montgomerys Tochter Alison in einem gestohlenen Taxi als Geisel fest. Diese lässt er nur frei, wenn Will ihm das Versteck der zehn Millionen Dollar aus ihrem letzten gemeinsamen Raubüberfall nennt. Will würde für das Leben seiner Tochter durch die Hölle gehen. Noch nichts von seinem Job verlernt und in Topform setzt er sich auf die Fährte des Kidnappers, um Alison zu retten...
In letzter Zeit häufen sich die Filme, in denen Nicolas Cage die Hauptrolle spielt und bei vielen anderen Darstellern ist das im Prinzip ein fast untrügliches Zeichen dafür, das die Qualität ihrer Werke stetig abnimmt und man deswegen so viele Werke wie möglich abdreht, um dennoch eine Menge Geld zu verdienen. Bei Cage sieht das ein wenig anders aus, denn auch wenn der Schauspieler das absolute Hoch seiner Karriere schon etwas überschritten hat, sind seine Filme immer noch sehr gut anzuschauen und bieten beste Unterhaltung. Und so verhält es sich auch bei "Stolen", der unter der Regie von Simon West entstanden ist, mit dem Cage auch schon bei "Con Air" zusammengearbeitet hat. Nun sollte man jedoch keinesfalls die Hoffnung hegen, hier eine ähnlich mit Action beladene Geschichte präsentiert zu bekommen, obwohl auch in vorliegendem Fall so Einiges geboten wird.
West hat nämlich durchaus ein temporeiches-und rasantes Szenario geschaffen, das sich im Endeffekt für die Hauptfigur Will als ein gnadenloser Kampf gegen die Zeit entpuppt, denn sein ehemaliger Kumpan hat seine Tochter entführt und will sie töteten, wenn er nicht seinen Anteil an einem Raub bekommt, den sie vor 8 Jahren zusammen begangen haben. Nun entpuppt sich das Geschehen zwar nicht als sonderlich innovativ, denn solche oder ähnlich gelagerten Szenarien hat man schon oft genug gesehen. Dennoch entwickelt sich trotz einer Vorhersehbarkeit der Ereignisse ein recht konstanter Spannungsbogen, der sich durchgehend aufrecht erhalten kann. Als Schauplatz wurde New Orleans ausgewählt und die Stadt befindet sich durch den stattfindenden Mardi Gras (Fasching) im absoluten Ausnahmezustand. Das bietet für den Haupt-Charakter Will Vor-wie auch Nachteile, denn hilft es ihm einerseits dabei, seine FBI-Verfolger auf Distanz zu halten, so erschwert es ihm auf der anderen Seite die Suche nach seinem ehemaligen Freund.
Zwar offenbaren sich innerhalb der Geschichte einige Momente die vielleicht nicht ganz logisch nachzuvollziehen sind, doch insgesamt gesehen erscheint das Geschehen recht schlüssig. Lediglich das Verhalten des FBI erscheint manchmal fast schon ein wenig tölpelhaft und die Ermittler werden teilweise wie Dilletanten dargestellt, die ihren Job scheinbar nicht verstehen. Das ändert jedoch rein gar nichts am hohen Unterhaltungswert dieser rasanten Mischung aus Action-und Thriller, in der Nicolas Cage sich ganz generell von seiner besten Seite zeigt. Er wirkt in der Rolle eines Meisterdiebes durchaus glaubhaft, auch wenn ihm seine Arbeit durch die schon erwähnte Dummheit der Ermittler ziemlich leicht gemacht wird. An dieser Stelle kann ich die negative Kritik einiger Leute sehr wohl nachvollziehen, wobei ich das Ganze nicht zu sehr gewichten würde, da "Stolen" in seiner Gesamtheit einen überzeugenden Eindruck hinterlässt.
Letztendlich hat Cage sicherlich schon in etlichen besseren Produktionen mitgewirkt, doch agiert er hier sehr routiniert und kann den Betrachter durch sein wie immer überzeugendes Schauspiel über einige kleine Defizite innerhalb der Geschichte großzügig hinwegsehen lassen. Insgesamt bewegt sich der Film oberhalb des Durchschnittes und bietet auf jeden Fall äußerst kurzweilige-und temporeiche Unterhaltung, die man sich als Fan des Genres sehr gut anschauen kann. Daran ändern auch einige unlogischen Verhaltensweisen diverser Akteure rein gar nichts, so das man ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen auf jeden Fall eine Empfehlung für dieses Werk aussprechen kann.
Fazit:
Simon West hat mit "Stolen" sicherlich keinen Meilenstein des Genres geschaffen und dem Film mangelt es auch ein wenig an Innovation, doch altbewährte Zutaten wurden gut gemischt und ergeben ein Szenario, das bestens zu unterhalten weiß. man sollte also nicht mit zu hohen Ansprüchen an die vorliegende Geschichte herangehen, dann wird man auch keinesfalls enttäuscht.
7/10
Big Brother is watching you
Re: Stolen - Simon West
Will Montgomery (Nicolas Cage) ist einer der größten Bankräuber der USA. Doch eines Tages geht ein großer Coup schief und Will wandert für acht Jahre hinter Gitter. Die Beute allerdings bleibt verschwunden. Wieder in Freiheit will er dem kriminellen Leben abschwören, doch sein ehemaliger – inzwischen vollkommen irre gewordener – Kollege Vincent (Josh Lucas) entführt Wills Tochter Alison (Sami Gayle ) und fordert das Geld aus ihrem letzten Raubzug: 10 Millionen Dollar. Dummerweise hat Will das Geld einst verbrannt. Als er die Polizei um Hilfe bittet, glaubt diese an einen Trick. Allein auf sich gestellt, setzt Will Himmel und Hölle in Bewegung, um seine Tochter aus den Klauen des wahnsinnigen Vincent zu befreien…
Nun also ist Nicolas Cage endgültig in der Welt der „DVD-Premieren“ angekommen. Wobei „Stolen“ in den USA scheinbar einen begrenzten Kinostart hatte. Hierzulande hat sich Splendid des Filmes angenommen und ihn ohne Umschweife auf DVD veröffentlicht. Auch wenn Nu Image hinter der Produktion steckt, die so manchen ihrer B-Filme mit abgehalfterten A-Stars aufwerteten (z.B. den grässlichen „Righteous Kill“), kann man sich bei “Stolen” auf das solide Handwerk seines Regisseurs Simon West verlassen. West ist kein Meisterregisseur, aber ein guter Handwerker und das merkt man „Stolen“ auch an. Der Film steht in der Tradition der kleinen B-Thriller, die früher auch gerne mal als „Double Features“ liefen und sich vor allem dadurch hervortaten, dass sie grundehrliche Unterhaltung ohne großen Anspruch ablieferten.
Dankenswerterweise scheint Nicolas Cage nicht so recht Lust auf den Film gehabt zu haben, denn er spielt – im Vergleich zu anderen Produktionen – mit angezogener Handbremse. Was gut ist, denn so müssen wir auf sein legendäres Overacting verzichten. Ich wage sogar zu behaupten, dass Cage hier eine seine besten Leistungen der letzten Jahre zeigt (den sehr schönen „Bad Lieutenant: Port of Call“, wo er dem Affen richtig Zucker gibt, mal außen vor gelassen). Auch die anderen Darsteller fallen nicht negativ auf und spielen ihren Stiefel routiniert runter. Danny Huston gibt den harten Cop mit einem heimlichen Herz für den bankenausraubenden Cage und hat ein lustiges, kleines Popeye-Doyle-Hüttchen auf dem Kopf, welches ihm recht gut steht. Sami Gayle als Cages Tochter erfüllt ihre Standard-Rolle unauffällig, was auch für Malin Åkerman als Cages alter Kollegin und love interst gilt. Richtig aufs Gas drückt allein Josh Lucas, als irrer Antagonist mit wirrem Blick, ebensolcher Haarpracht und natürlich vielen Tattoos. Dass er statt eines Beines eine Stahlschiene trägt, ist ein nettes Accessoire, aus dem der Film aber nicht besonders viel macht. Josh Lucas hat merklich Spaß daran, den Wahnsinnigen zu geben und das färbt durchaus auch auf den Zuschauer ab. Also der Spaß, nicht der Wahnsinn.
Innovativ ist „Stolen“ beileibe nicht. Die gleiche Geschichte hat man so oder so ähnlich schon unzählige Male gesehen. Wenn man nett ist, spricht man von einem klassischen Stoff, wenn man es nicht ist, nennt man das ausgelutscht. Simon West scheint sich dessen durchaus bewusst zu sein, und so legt er gleich von Anfang an ein so hohes Tempo vor, dass einem der Gedanke, man habe die Geschichte schon mal gesehen, ebenso wenig kommt, wie die zahlreichen Logiklöcher auffallen. Die Zeit vergehen wie im Fluge und da der Film es schafft, Tempo und Spannung über die volle Distanz zu halten, fühlt man sich bestens unterhalten. Etwas mehr hätte aus dem Drehort New Orleans und dem dort stattfinden Mardi Gras gemacht werden können, aber anders als im bereits erwähnten „Bad Lieutenant: Port of Call“, spielt die Stadt hier nur eine untergeordnete Rolle.
93 rasante und sehr unterhaltsame Minuten lassen einen kurzfristig vergessen, dass die Geschichte unoriginell und schon dutzende Male erzählt worden ist. Ein angenehm zurückhaltend spielender Nicolas Cage; auf CGI verzichtende, „echte“ Stunts und routinierte Nebendarsteller machen dieses B-Movie interessant für regnerische Nachmittage, an denen man einfach nur mal gut gemachte Action sehen möchte. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Die von Splendid veröffentlichte DVD lässt von Bild- und Tonqualität her keine Wünsche offen. Die Extras erschöpfen sich in der üblichen B-roll (10:28 Minuten) , einem „Behind the scenes“ (6:27 Minuten) und mal mehr, mal weniger langen Interviews. Insgesamt also die übliche Packung, in der sich alle ordentlich auf die Schulter klopfen.
Screenshots: http://www.filmforum-bremen.de/2012/11/ ... on-stolen/
Nun also ist Nicolas Cage endgültig in der Welt der „DVD-Premieren“ angekommen. Wobei „Stolen“ in den USA scheinbar einen begrenzten Kinostart hatte. Hierzulande hat sich Splendid des Filmes angenommen und ihn ohne Umschweife auf DVD veröffentlicht. Auch wenn Nu Image hinter der Produktion steckt, die so manchen ihrer B-Filme mit abgehalfterten A-Stars aufwerteten (z.B. den grässlichen „Righteous Kill“), kann man sich bei “Stolen” auf das solide Handwerk seines Regisseurs Simon West verlassen. West ist kein Meisterregisseur, aber ein guter Handwerker und das merkt man „Stolen“ auch an. Der Film steht in der Tradition der kleinen B-Thriller, die früher auch gerne mal als „Double Features“ liefen und sich vor allem dadurch hervortaten, dass sie grundehrliche Unterhaltung ohne großen Anspruch ablieferten.
Dankenswerterweise scheint Nicolas Cage nicht so recht Lust auf den Film gehabt zu haben, denn er spielt – im Vergleich zu anderen Produktionen – mit angezogener Handbremse. Was gut ist, denn so müssen wir auf sein legendäres Overacting verzichten. Ich wage sogar zu behaupten, dass Cage hier eine seine besten Leistungen der letzten Jahre zeigt (den sehr schönen „Bad Lieutenant: Port of Call“, wo er dem Affen richtig Zucker gibt, mal außen vor gelassen). Auch die anderen Darsteller fallen nicht negativ auf und spielen ihren Stiefel routiniert runter. Danny Huston gibt den harten Cop mit einem heimlichen Herz für den bankenausraubenden Cage und hat ein lustiges, kleines Popeye-Doyle-Hüttchen auf dem Kopf, welches ihm recht gut steht. Sami Gayle als Cages Tochter erfüllt ihre Standard-Rolle unauffällig, was auch für Malin Åkerman als Cages alter Kollegin und love interst gilt. Richtig aufs Gas drückt allein Josh Lucas, als irrer Antagonist mit wirrem Blick, ebensolcher Haarpracht und natürlich vielen Tattoos. Dass er statt eines Beines eine Stahlschiene trägt, ist ein nettes Accessoire, aus dem der Film aber nicht besonders viel macht. Josh Lucas hat merklich Spaß daran, den Wahnsinnigen zu geben und das färbt durchaus auch auf den Zuschauer ab. Also der Spaß, nicht der Wahnsinn.
Innovativ ist „Stolen“ beileibe nicht. Die gleiche Geschichte hat man so oder so ähnlich schon unzählige Male gesehen. Wenn man nett ist, spricht man von einem klassischen Stoff, wenn man es nicht ist, nennt man das ausgelutscht. Simon West scheint sich dessen durchaus bewusst zu sein, und so legt er gleich von Anfang an ein so hohes Tempo vor, dass einem der Gedanke, man habe die Geschichte schon mal gesehen, ebenso wenig kommt, wie die zahlreichen Logiklöcher auffallen. Die Zeit vergehen wie im Fluge und da der Film es schafft, Tempo und Spannung über die volle Distanz zu halten, fühlt man sich bestens unterhalten. Etwas mehr hätte aus dem Drehort New Orleans und dem dort stattfinden Mardi Gras gemacht werden können, aber anders als im bereits erwähnten „Bad Lieutenant: Port of Call“, spielt die Stadt hier nur eine untergeordnete Rolle.
93 rasante und sehr unterhaltsame Minuten lassen einen kurzfristig vergessen, dass die Geschichte unoriginell und schon dutzende Male erzählt worden ist. Ein angenehm zurückhaltend spielender Nicolas Cage; auf CGI verzichtende, „echte“ Stunts und routinierte Nebendarsteller machen dieses B-Movie interessant für regnerische Nachmittage, an denen man einfach nur mal gut gemachte Action sehen möchte. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Die von Splendid veröffentlichte DVD lässt von Bild- und Tonqualität her keine Wünsche offen. Die Extras erschöpfen sich in der üblichen B-roll (10:28 Minuten) , einem „Behind the scenes“ (6:27 Minuten) und mal mehr, mal weniger langen Interviews. Insgesamt also die übliche Packung, in der sich alle ordentlich auf die Schulter klopfen.
Screenshots: http://www.filmforum-bremen.de/2012/11/ ... on-stolen/
Früher war mehr Lametta
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