Sunset Vampires - Ron Carlson
Moderator: jogiwan
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Sunset Vampires - Ron Carlson
Sunset Vampires
(Murder World)
mit Sophie Monk, Anya Lahiri, Justin Shilton, Patrick Renna, Danny Woodburne, Charles Napier, Scout Taylor-Crompton, Marshall Manesh, Angela Lindvall, Electra Avellan, Jennifer Tung, Tava Smiley, Stephen Taylor
Regie: Ron Carlson
Drehbuch: Ron Carlson
Kamera: Marc Carter
Musik: Keine Information
Keine Jugendfreigabe
USA / 2009
Sylvester 1969. Die beiden Models Brooke und Rhea genießen eine ausgelassene Party in den Hollywood Hills. Bei einem Zwischenfall kommt dort der Schauspieler Warren James auf mysteriöse Weise ums Leben. Rhea glaubt, dass Brooke darin verwickelt ist und so flüchten sie in Richtung Las Vegas. bei einem Stopp auf dem Pearlblossom Highway begegnet ihnen der Schöpfer des Universums. Dieser verwandelt sie in Vampire, versetzt sie in einen Schlafzustand und verspricht ihnen Unsterblichkeit, wenn sie ihm dienen und das Böse auf Erden bekämpfen. 2009 werden die beiden wieder erweckt. Brooke hat ihre neue Bestimmung nicht unter Kontrolle und ihr dürstet ständig nach neuem Blut. Bevor sie wieder tötet, will Rhea ihre Freundin vom Reiz und der Faszination des ewigen Leben überzeugen...
Bei diesem doch etwas aussergewöhnlichem Film handelt es sich um keinen Vampirfilm im herrkömmlichen Sinne, was man allein schon an der teils skurrilen Story erahnen kann. Einerseits wirkt die erzählte Geschichte sogar recht originell, hinterlässt aber auch gleichzeitig den Eindruck, das die Geschehnisse ziemlich an den Haaren herbeigezogen sind. Regisseur Ron Carlson hat hier eine doch gewöhnungsbedürftige Mixtur aus Vampirfilm, einer lesbischen Romanze und Mystik-Elementen kreiert, die sicherlich nicht jeden Geschmack treffen wird. So sind auch bestimmt die doch meistens sehr negativen Meinungen über dieses Werk zu erklären, auf die man größtenteils trifft. Sicher, "Sunset Vampires" ist ganz bestimmt kein Meisterwerk, aber die hier gefundene Mischung hat durchaus ihren Reiz und bietet auch äusserst interessante Unterhaltung, wenn man sich denn auf das hier stattfindende Geschehen einlässt.
Allein die beiden Hauptdarstellerinnen (Sophie Monk und Anya Lahiri) sind ein optischer Hingucker und meiner Meinung nach eines der Highlights dieses Films. Leider bezieht sich das aber auch hauptsächlich nur auf ihr Aussehen, denn in darstellerischer Hinsicht darf man keine Wunderdinge erwarten. Dennoch kann man das gebotene Schauspiel als einigermaßen solide bezeichnen, was für diesen Film auch vollkommen ausreichend ist. Jedoch wirkt gerade Sophie Monk in manchen Phasen etwas überdreht, die dargestellte Coolness ihres Charakters Brooke wirkt phasenweise zu sehr übertrieben und manchmal auch etwas aufgesetzt. Das ist insbesondere deswegen etwas ärgerlich, da diese Figur ganz eindeutig im zentralen Mittelpunkt der ganzen Geschichte steht und alle anderen Figuren etwas zu sehr in den Hintergrung gerückt werden und so nie richtig zur Entfaltung kommen können.
So interessant die aussergewöhnliche Variante eines Vampirfilms auch ist, so mäßig gestaltet sich leider der Spannungsaufbau des Films, der doch etwas zäh und träge wirkt, so das doch vieles in recht guten Ansätzen steckenbleibt, was man ganz sicher hätte vermeiden können. Doch zu sehr beschäftigt sich die Geschichte mit der lesbischen Romanze der beiden Hauptcharaktere, als das hier das richtige Vampir-Feeling aufkommen würde. Das ist auch der Hauptgrund, weswegen sich zu keiner Zeit eine dementsprechende Grundstimmung aufbauen würde, zwar kann man phasenweise eine recht dichte und manchmal auch bedrohliche Atmosphäre verspüren, aber insgesamt gesehen fehlt irgenwie das gewisse Etwas, das im Normalfall Filme dieser Art so auszeichnet und schier unverwechselbar macht. Das mag aber auch daran liegen, das dieses Werk in einigen Passagen unfreiwillig komisch wirkt und man sich so nicht dazu in der Lage sieht, die Geschichte so richtig ernst zu nehmen.
Auch der vorhandene Härtegrad bewegt sich in einem durchaus überschaubaren Rahmen, kann man zu Beginn durch den ersten Mord noch auf eine etwas härtere Verfilmung hoffen, so bekommt man im Laufe des Geschehens doch viel zu selten etwas Blut und Härte geboten. Die verhältnissmäßig wenigen Szenen, in denen es etwas rauher zur Sache geht, werden die echten Splatter/Gore fans nicht wirklich zufriedenstellen, sind allerdings ordentlich in Szene gesetzt worden. So bekommt der Zuschauer einen Film geboten, der ihn doch zum Großteil mit sehr zwiespältigen Gefühlen zurücklässt und nur phasenweise zu überzeugen weiss. Die Grundidee, hier einmal etwas Neues zu präsentieren, ist ganz sicher als löblich anzusehen, jedoch hätte man die Umsetzung des ganzen docht noch viel besser gestalten können.
Fazit:
"Sunset Vampires" kann man ohne Weiteres als teils gelungenes Experiment ansehen, einen Vampirfilm der neuen Art zu kreieren. Leider ist dieser Versuch aber nur teilweise gelungen, da zu viele Dinge in Ansätzen steckenbleiben, die man nicht konsequent ausgearbeitet hat. Es gehört dann doch etwas mehr dazu, als nur zwei zugegebenermaßen bildhübsche Ladys und ein paar ganz nette SFX, um einen gänzlich überzeugenden Film zu präsentieren. So bekommt es der Betrachter mit einem zwar interessanten, aber nicht ganz ausgereiften Filmerlebnis zu tun, das leider nicht über Mittelmaß hinauskommt.
Die DVD:
Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 82 Minuten
Extras: Alternativer Anfang, Extended Scenes
5,5/10
Big Brother is watching you