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Blap hat geschrieben:
Aber auf dem Mediabook steht nicht "Nameless" oder "Birnenblatt", daher für hysterische Hype-Kiddies weniger interessant ...
"Nameless" kenne ich. Das sind die mit den komischen Büsten und so'n Quatsch. Aber wer ist "Birnenblatt"?
"Birnenblatt" bringt gern "5€-#Backkatalog-Titel" im Mediabook heraus. Tatsächlich habe ich von "Nameless" ein paar Scheiben in der Sammlung, natürlich ohne diesen Büsten-Quatsch, aber eine Veröffentlichung von "Birnenblatt" zu kaufen war noch nie nötig.
Ganz schlimmer Hype ist um "Filmarena" entstanden. Repacks im Verpackungsmüll, aus meiner Sicht völlig sinnfrei. Naja, jedem seinen Fetisch.
Ist mutmaßlich am 01.04.2022 bei Nameless noch einmal auf Blu-ray erschienen:
Extras:
- Deleted Scenes (englisch mit optionalen deutschen Untertiteln)
- Interview mit Jenna Kanell (englisch mit optionalen deutschen Untertiteln)
- Deutscher Trailer
- Englischer Trailer
Tara und Dawn wollen nach durchzechter Halloweennacht frühmorgens eigentlich nur noch
nach Hause. Bei einem Zwischenstopp in einem Diner treffen sie auf eine groteske Clownsgestalt.
Nach ein paar Selfies mit dem anscheinend stummen Clown gehen die beiden Mädchen wieder
ihres Weges. Doch der Clown heftet sich an ihre Fersen. Die restlichen Stunden bis zur
Dämmerung werden zum gnadenlosen Überlebenskampf für Dawn und Tara.....
Art der Clown, so steht es geschrieben auf der Scheißhauswand des besagten Diners. Eine neue
Gestalt in der Serienmörder-Hall-Of-Fame. So zumindest versucht ihn sein Schöpfer Damien Leone
aufzubauen. Mit mehreren Kurzfilmen und dem inzwischen zweiten Langfilm sowie einer
offenbar recht gelungenen Franchisestrategie scheint dies auch zu gelingen.
Das Markenzeichen von Art sind dann auch seine gnadenlos ausgewalzten und
sadistischen Morde.
Dabei kann man sich als Slasherfan durchaus unterhalten fühlen. Die Setpieces sind
reduziert, aber effektiv. Die Effekte handgemacht. Und ein Clown als Bösewicht geht
eigentlich auch immer.
6/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
Bislang hatte ich es ja erfolgreich geschafft, die Existenz der inzwischen zum Franchise ausgewachsenen TERRIFIER-Saga zu verdrängen, bis mich nun mehrere Kritiken zum insgesamt dritten Spielfilmauftritt von "Art the Clown" nun doch dazu bewog, einmal einen Blick auf seinen 2016er Einstand zu werfen - und, puh, was soll ich sagen?: Don't believe the hype, und Du, der Du diese neunzigminütige Schlachtplatte betrittst, lass alle Hoffnung fahren, dass dieses Machwerk um mehr kreisen würde als darum, seine austauschbaren Figuren auf möglichst garstige Weise vom Leben in den Tod zu befördern. Atmosphäre? Fehlanzeige. Spannung? Wohl kaum. Eine dramaturgisch ausgefeilte Geschichte mit Charakteren, die zumindest zur Identifikation einladen, mit denen man mitfiebert, um die man bangt? Keineswegs. Verblüffend finde ich ja, wie lieblos der Film selbst mit seinem eigentlichen selling point, dem clownesquen Killer, umspringt: Keinerlei Backstory, keinerlei Momente, die die Figur anders zeigen würden als im overactenden Metzelmodus. Weshalb Art so große Freude am Lebenssaftvergießen hat, verrät uns der Film jedenfalls nicht. Auch nicht, woher er stammt, was er so getrieben hat, bevor er sich dazu entschließt, wahllos arglosen Menschen den Garaus zu machen, weshalb er sein Domizil in einer Garage aufgeschlagen hat. All das scheint Leones Drehbuch vollkommen egal zu sein. Im Grunde handelt es sich bei TERRIFIER um einen Seelenverwandten all der Amateur-Splattereien Ende der 80er, Anfang der 90er wie VIOLENT SHIT, FUCK THE DEVIL oder dem jungen Bethmann - wozu auch passt, dass all die Effekte immerhin Handarbeit sind: Dreh- und Angelpunkt ist die Zelebrierung von Gewalt um der Gewalt Willen. Wo die genannten Filme aber immerhin - zumindest für mich - über einen gewissen rauen-naiven Charme verfügen, schlägt mir bei TERRIFIER die pure Lieblosigkeit entgegen - und weshalb sollte mir als Zuschauer der Film mehr am Herz liegen als er es offensichtlich seinem eigenen Macher tut? Was für eine schrecklich langweilige, rein selbstbezügliche, nicht einmal unfreiwillig komische künstlerische Bankrotterklärung!
Sehe ich komplett anders. Klar sind die Terrifier-Filme nicht große Filmkunst, wie man sie im Horrorgenre mitunter definitiv auch findet. Aber zum einen finde ich sie durchaus atmosphärisch (z. B. dieses runtergekommene Haus, in dem ein Großteil des ersten Films spielt, hat definitiv was), auch was die Bösartigkeit des Antihelden angeht, die aus meiner Sicht schon für einen nicht zu verachtenden Gruselfaktor sorgt. Zum anderen steht Damien Leone voll hinter seinen Filmen, hat mit den Kinobesuchszahlen von Terrifier 2 und 3 einen massiven Achtungserfolg für den härteren Horror erzielt, und hält die Fahne des physischen SFX-Handwerks hoch wie aktuell wahrscheinlich kein Zweiter. Dass die Figur Art the Clown keinen Hintergrund bekommt, ist durchaus beabsichtigt, weil er eben eher als Dämon (der auch nicht totzukriegen ist) dargestellt ist und nicht als bemitleidenswerte menschliche Figur, die wegen eines Kindheitstraumas Leute umbringt. Es ist abgesehen davon kein reiner Metzelmodus, sondern die pantomimisch-clownesken Elemente kommen auch immer wieder vor und sind von David Howard Thornton als Darsteller auch sehr ansprechend umgesetzt.
Ich bin bei diesem Thema hin- und hergerissen. Zunächst ist es positiv, dass kleine Produktionen viel Aufmerksamkeit erfahren. Für Leone und seine Mitstreiter freut mich der zunehmende Erfolg.
"Terrifier" hat gewisse räudige Reize, hat mir damals aber nicht gefallen. Der vorherige Episodenfilm war ebenfalls nicht mein Ding.
Teil 2 wurde zwar mit mehr Aufwand produziert, zeigte aber vor allem Leones handwerkliche Defizite auf! Inszenierung und Schnitt sind ein Desaster, ziehen das Treiben gefühlt endlos in die Länge. Immerhin -da sind wir wieder bei meinem Lieblingsthema- ist Lauren LaVera am Start, die einzige Zierde dieses Machwerkes.
Da meine LAG großer Fan von Art the Clown ist, wurde ich zum dritten Teil mit ins Kino geschleppt. Siehe da, Herr Leone hat seine Hausaufgaben gemacht. Kein Meisterstück, aber ein wirklich unterhaltsames Gesellenstück, die klare Weiterentwicklung ist mühelos erkennbar. ... und Lauren ist auch wieder dabei ...
Danke für eure Rückmeldungen. Ich denke, ich werde mir die anderen beiden Teile dann wahrscheinlich doch auch noch anschauen, obwohl mein Erstkontakt mit dem lieben Art dann nicht so zufriedenstellend ausfiel. Bei dem Punkt der handgemachten Effekte gebe ich recht: Das ist tatsächlich keine Verständlichkeit, dass man so viel Mühe und Herzblut in etwas steckt, das kostengünstiger auch per CGI hätte abgewickelt werden können - nur pocht beim Anblick der Spezialeffekte in mir nur noch stärker der Wunsch, man hätte auf das Drehbuch eine ähnliche Leidenschaft angewendet, und nicht nur eine Reihe von Standardsituationen additiv gereiht. Falls Teil 2 und Teil 3 hier etwas "komplexer" ausfallen, (es muss ja nicht "hyperkomplex" sein), versöhnt mich das ja vielleicht...