The Dead Next Door - J.R. Bookwalter (1989)

Moderator: jogiwan

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The Dead Next Door - J.R. Bookwalter (1989)

Beitrag von buxtebrawler »

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Originaltitel: The Dead Next Door

Herstellungsland: USA / 1985

Regie: J.R. Bookwalter

Darsteller: Pete Ferry, Bogdan Pecic, Michael Grossi, Jolie Jackunas, Robert Kokai, Floyd Ewing Jr., Roger Graham, Maria Markovic, Jon Killough, Scott Spiegel, Jeff Welch, Michael Todd u. A.
Die gesamten USA werden von Zombie-Horden bevölkert, die das Land mittlerweile fest in ihren Besitz gebracht haben. Ausgangspunkt der Plage ist die Kleinstadt Akron in Ohio. Dort hat sich die "Zombie-Squad" formiert, eine Eliteeinheit, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Untoten zu beseitigen und so die wenigen überlebenden Amerikaner zu beschützen. Dabei sind ihnen einige Zombie-Beschützer nicht gerade hilfreich, die die armen seelenlosen Kreaturen in Gehegen halten und füttern. Doch die Zombie-Squad kennt keine Gnade und greift hart durch...
Quelle: www.ofdb.de
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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buxtebrawler
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Re: The Dead Next Door - J.R. Bookwalter (1989)

Beitrag von buxtebrawler »

Der US-Amerikaner J.R. Bookwalter war 1985 Zombie-Komparse in Romeros „Day of the Dead“. 1989 dann drehte er zusammen mit ein paar Kumpels “The Dead Next Door”, eine Amateur-Hommage an Romeros berüchtigte Trilogie. Fortan trat er immer wieder einmal mit Amateur-Direct-to-Video-Horrorproduktionen auf den Plan.

Von der Kleinstadt Akron im US-Bundesstaat Ohio geht eine Zombieplage aus, die mittlerweile fast die gesamten USA erreicht hat. Die „Zombie Squad“-Einheit macht unermüdlich und -erbittlich Jagd auf die Untoten, wird jedoch mit einer religiös verwirrten Sekte konfrontiert, die die Zombies beschützt…

Bookwalters Filmdebüt ist offensichtlich die Arbeit junger Zombiefilm-Fans, die ihren Vorbildern eine Ehrerbietung erweisen und dabei eine Menge Spaß haben wollten. Dass man diesen vermutlich auch hatte, sieht man dem Film in seinem Videokamera-Billiglook auch an, grundsätzlich wirkt „The Dead Next Door“ nicht unsympathisch. Allerdings krankt er an den typischen Symptomen derartiger Amateur-Produktionen: Während man sich fleißig durch die Filmgeschichte zitiert und der Genrekenner wissend nicken kann, werden zwar zu einem nicht geringen Teil erstaunlich gut gelungene, detailverliebte selbstgemachte Splatter- und Gore-Effekte geboten, bleibt jedoch alles andere – Bildaufbau, Dramaturgie/Tempo, Spannung – aufgrund der Unerfahrenheit der jungen Filmemacher, die all dem in ihrer Versessenheit auf blutige Schauwerte vermutlich auch keinen allzu großen Stellenwert beimessen, größtenteils auf der Strecke. So plätschert die Handlung viel zu sehr als bloßes Füll- und Streckwerk vor sich hin, die zudem das große Problem aufweist, beständig zwischen (selten wirklich lustiger) Komik und (eigentlich nie ernstzunehmendem) Ernst zu pendeln, so dass sich weder Stimmung, Atmosphäre oder was sonst noch wichtig wäre, den für die Empathie beim Filmgenuss so wichtigen Eindruck einer Parallelwelt zu schaffen, entwickeln. Da stört es dann auch schon nicht mehr, dass fast alles, was an der Handlung akzeptabel erscheint, von Genrevorbildern wie „Day of the Dead“ oder auch „Return of the Living Dead“ abgekupfert scheint, eigene Elemente hingegen, die ohne Effektspektakel auskommen müssen, ziemlich daneben wirken.

So bleibt unterm Strich ein weniger gelungenes, dennoch respektables Amateur-Debüt, an dem der Genrefan noch am meisten Spaß haben wird, wenn sich ein vergnügtes Laiendarsteller-Ensemble gegenseitig ständig mit den Namen von Horrorregisseuren anredet, selbst die Kulissen schwer auf Nerd-Zitat getrimmt wurden und die Effekte krude Masken und herrliches Zombie-Gemansche zu bieten haben, inkl. einiger wirklich anspruchsvoller Techniken (aus meiner Laiensicht…) wie z.B. Schmelzeffekte. Mit ein wenig Geduld und Sitzfleisch oder aber guten Kumpels, die filmischen Leerlauf mit bierseligem Gequatsche überbrücken, wird der amateuroffene Genrefreund nicht enttäuscht werden, alle anderen seien hiermit vorgewarnt – insbesondere vor der deutschen Synchronisation, die alle Mängel des Films noch einmal locker unterbietet.

Einem ebenfalls am Film beteiligten Scott Spiegel beispielsweise gelang im gleichen Jahr mit „Bloodnight“ alias „Intruder“ ein wesentlich besseres Spielfilmdebüt, allerdings dürfte er auch über ein wesentlich höheres Budget verfügt haben.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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jogiwan
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Re: The Dead Next Door - J.R. Bookwalter (1989)

Beitrag von jogiwan »

wie es aussieht, kommt der demnächst als Blaustrahl und dürfte einer der wenigen Filme sein, die es von 8mm (!) auf HD schaffen... :???:

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quelle: fratzenbuch
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Il Grande Silenzio
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Re: The Dead Next Door - J.R. Bookwalter (1989)

Beitrag von Il Grande Silenzio »

Bei dem habe ich nur 15 Minuten durchgehalten, dann musste ich abrechen, der ging ja mal gar nicht, selbst für einen Amateurstreifen.
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Onkel Joe
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Re: The Dead Next Door - J.R. Bookwalter (1989)

Beitrag von Onkel Joe »

Mit Super8 gefilmt, sicher??
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jogiwan
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Re: The Dead Next Door - J.R. Bookwalter (1989)

Beitrag von jogiwan »

Onkel Joe hat geschrieben:Mit Super8 gefilmt, sicher??
mich hat das auch verwundert - es scheint aber zu stimmen. Ich hab den aber bislang noch nicht gesehen... ich hätte aber bislang auch noch nicht wissentlich einen Film gesehen, der ursprünglich auf Super8 gedreht wurde... :???:
wiki.de hat geschrieben: Cavett Binion bezeichnete The Dead Next Door im All Movie Guide als „der wahrscheinlich teuersten Film, der je auf Super-8 gedreht wurde“.
wiki.en hat geschrieben: The film was shot on Super-8, which is an amateur grade film generally only used for making home movies. Everyone involved worked on the film for a deferred salary.[2] The film is notable for highly graphic gore effects.
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jogiwan
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Re: The Dead Next Door - J.R. Bookwalter (1989)

Beitrag von jogiwan »

momentan werden gerade 15.000 US-$ für eine High-End-Restaurierung gesammelt...

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horror1966
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Re: The Dead Next Door - J.R. Bookwalter (1989)

Beitrag von horror1966 »

The Dead Next Door
(The Dead Next Door)
mit Pete Ferry, Bogdan Pecic, Michael Grossi, Jolie Jackunas, Robert Kokai, Floyd Ewing Jr., Roger Graham, Maria Markovic, John Killough, Scott Spiegel, Jeff Welch, Michael Todd, J.R Bookwalter, Jennifer Mullen, Joe Wedlake
Regie: J.R Bookwalter
Drehbuch: J.R Bookwalter
Kamera: Michael Tolochko
Musik: J.R Bookwalter
Ungeprüft
USA / 1989

In der amerikanischen Stadt Akron in Ohio flammt eine Seuche auf, die die rasche Ausbreitung von Unzoten zur Folge hat. Fünf Jahre später hat die Epidemie bereits den gesamten Kontinent erfasst, die lebenden Toten haben die Macht ergriffen. Nur eine Handvoll Menschen konnte bisher überleben. Unter ihnen befindet sich auch die Zombie Squad, eine Spezialeinheit gegen die Untoten. Ihre Mission: die Menschen zu retten und die lebenden Toten zu eliminieren. Um herauszufinden, wodurch die Seuche ausgelödt wurde, kehrt die Zombie Squad mit Wissenschaftlern an den Ausgangsort zurück. Dort werden sie mit einer mörderischen Sekte konfrontiert, die die Zombies zu kontrollierbaren Waffen abgerichtet hat, um die Weltherrschaft zu erlangen. Es kommt zu einem alles entscheidenden Kampf...


Mit "The Dead next Door" hat man es mit einer absoluten Perle des Zombie-Trash zu tun, die man nicht so ernst nehmen darf, denn auch der Film selbst erhebt nicht gerade Anspruch auf viel Ernsthaftigkeit. Vielmehr steht hier ganz eindeutig der Unterhaltungswert im Vordergrund und der ist nicht gerade niedrig. Es macht ganz einfach immer wieder einen Heidenspaß, sich diese Trashperle anzuschauen, die an teils skurrilem Humor kaum zu überbieten ist.

Die gesamte Story wurde hier sehr witzig in Szene gesetzt, es gibt so manche Passagen, bei denen man herzhaft lachen kann. Das liegt hauptsächlich an den Zombies selbst, die teilweise so grottenschlecht aussehen, das es schon wieder genial wirkt. Dabei darf man allerdingas auch nicht ausser acht lassen, das es sich um einen Film auf etwas besserem Amateurniveau handelt und dafür bekommt man wirklich gute Unterhaltung geboten.

Passend zum sehr trashigen Gesamtbild sind hier auch die dargestellten Charaktere, die sich phasenweise an Dümmlichkeit und unlogischem Verhalten gegenseitig überbieten. Hinzu kommen die nicht gerade hochwertigen Dialoge, die manchmal sogar eher strunzdumm sind, aber auf ihre eigene Art eine absolute Bereicherung des Films darstellen. Gemischt wurde das alles mit einem sehr hohen Blutgehalt und etlichen härteren SFX, die sich qualitätsmäßig perfekt in die trashige Szenerie einfügen.

Einen konstant gezogenen Spannungsbogen oder gar eine sehr bedrohliche Grundstimmung darf man allerdings nicht unbedingt erwarten, dafür geht der Film dann doch zu sehr in die Richtung Zombie-Komödie, als das es ein wirklich ernster Beitrag des Genres wäre. Ausserdem sorgen die doch viel eher grotesk anmutenden Untoten dafür, das sie nicht bedrohlich, sondern vielmehr belustigend wirken, was aber auch vollkommen in Ordnung ist und so nur die witzige Szenerie noch mehr herausstellt.

Fans des Genres werden hier jedenfalls bestens bedient, denn "The Dead next Door" bietet sehr kurzweilige und blutige Zombie-Unterhaltung, die sehr trashig daherkommt und so manche Lach-Träne im Knopfloch entstehen lässt.


8/10
Big Brother is watching you
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buxtebrawler
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Re: The Dead Next Door - J.R. Bookwalter (1989)

Beitrag von buxtebrawler »

Vollständig rehabilitiert und bei Wicked-Vision in den Startlöchern:
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Liebes Visionäre,

J.R. Bookwalters Zombie-Klassiker THE DEAD NEXT DOOR entstand in den späten 80er Jahren und gilt noch heute als Kultfilm einer ganzen Generation. Er gilt mit einem Budget von knapp 75.000 USD als „Very Low-Budget-Film“, zeitgleich ist er aber der teuerste Film, der jemals auf Super-8 gedreht wurde. Er zeigte, dass man mit geringen Mitteln durchaus einen spaßigen Horrorfilm inszenieren kann und inspirierte unzählige Filmemacher weltweit dazu, ihre Kamera in die Hand zunehmen und selbst aktiv zu werden.

Seit 2002 war THE DEAD NEXT DOOR bei uns in Deutschland bundesweit beschlagnahmt. Die Betonung liegt auf war. Bereits am 6. Mai dieses Jahres haben wir die Beschlagnahmung beim Amtsgericht Karlsruhe aufheben lassen, wollten mit der guten Neuigkeit aber bis zur Listenstreichung durch die BPjM warten. Aufgrund von Corona hat sich eine Prüfung im 3er Gremium immer wieder verschoben, aber heute haben wir Gewissheit: DEAD NEXT DOOR ist vollständig rehabilitiert!
Was bedeutet das für uns und vor allem euch?

Wir können endlich unsere lang geplante „Ultimate Dead Edition“ auf den Markt bringen. Wer uns kennt, der weiß, dass wir niemals in Superlativen sprechen, wenn wir es nicht auch so meinen.

Wir werden euch eine wirklich umfangreiche Edition abliefern, mit gut 11 Stunden an Content. Darunter befinden sich 4 Fassungen des Films, umfangreiche Extras und den genialen Soundtrack auf CD.

Zudem werden wir keine Kosten und Mühen scheuen und den Film endlich eine ordentlichen Retro-Synchro spendieren, die er verdient hat. Wir können zwar noch kein genaues Datum nennen, aber peilen das erste Quartal 2021 an!

Bleibt uns gewogen!
Quelle:
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