The End of Man - José Mojica Marins (1971)

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jogiwan
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The End of Man - José Mojica Marins (1971)

Beitrag von jogiwan »

The End of Man

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Originaltitel: Finis Hominis

Alternativtitel: Finis Hominis - O Fim do Homen

Herstellungsland: Brasilien / 1971

Regie: José Mojica Marins

Darsteller:innen: José Mojica Marins, Teresa Sodré, Roque Rodrigues, Mário Lima, Andreia Bryan, Carlão

Story:

Ein nackter Mann entsteigt aus dem Wasser der Küste von Santo, streift durch die Gegend und erweckt auch mit seinem durchdringenden Blick die Aufmerksamkeit der Bevölkerung. Immer wieder häufen sich Sichtungen und unter der Bevölkerung verbreitet sich rasch Nachrichten und Gerüchte über den mysteriösen Mann. Wenig später wird der auf „Finis Hominis“ getaufte Mann zur Sensation von Presse und Medien und wird von der Bevölkerung wegen seiner teils selbstlosen, teils wundersamen Handlungen als neuer Messias zunehmend kultisch verehrt, während sich auch die Politik zunehmend für den Mann interessiert um ihn für ihre Zwecke zu instrumentalisieren…
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jogiwan
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Re: The End of Man - José Mojica Marins (1971)

Beitrag von jogiwan »

Regisseur und Darsteller José Mojica Marins war wohl Zeit seines Lebens auf die Kirche und Politik nie gut zu sprechen und seine Coffin-Joe-Filme sind ja im Grunde ein einziges Statement gegen Religion, Aberglaube und blinder Gehorsam gegenüber Obrigkeiten. Auch in seinem experimentellen Drama „The End of Men“ geht es um falsche Vorbilder und um die Tatsache, wie schnell die Menschen im Glauben nach Erlösung irgendwelchen anderen Menschen blindlings folgen und sich bedingungslos unterordnen. Nachdem sich die staatliche Zensur ja massiv in die bisherigen Werke von Marins eingemischt hat, verzichtet er hier auch völlig auf schmoddrige Elemente und dennoch gibt es auch hier seine nihilistische Handschrift und am Ende auch eine bitterböse Auflösung. Wer sich aufgrund der Sarg-Josef-Filme für dieses Werk interessiert, mag vielleicht mangelnder Schauwerte enttäuscht sein, andererseits ist auch „The End of Man“ ein sehr interessantes Zeitdokument über eine Wohlstandsgesellschaft am Abgrund, die nicht so recht weiß, in welche Richtung sie sich bewegen soll und durch die Ankunft eines mysteriösen Fremden rasche gefesselt scheint. Egal ob man das Geschehen in Richtung Religion oder Politik interpretieren möchte, so geht es doch im beiden Fällen um sprichwörtliche Rattenfänger, die es ja im Laufe der Geschichte immer wieder gab und geben wird.
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