The Ninth Configuration - William Peter Blatty (1980)

Moderator: jogiwan

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sergio petroni
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The Ninth Configuration - William Peter Blatty (1980)

Beitrag von sergio petroni »

THE NINTH CONFIGURATION

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Alternativtitel: Twinkle, Twinkle, Killer Kane

Herstellungsland-/jahr: USA 1980

Regie: William Peter Blatty

Darsteller: Stacy Keach, Scott Wilson, Jason Miller, Ed Flanders, Neville Brand,
George DiCenzo, Moses Gunn, Robert Loggia, Joe Spinell, Alejandro Rey,
Tom Atkins, Steve Sandor, ...

Story: Irgendwann um die Mitte der siebziger Jahre wird der Militärpsychiater Hudson Kane (Stacy Keach) auf eine entlegene Burg im Norden Kaliforniens beordert, die genutzt wird als geschlossenes Klinikum für traumatisierte Militärangehörige, die meisten davon Vietnamveteranen. Kane soll eruieren, ob es sich bei einigen von ihnen um mögliche Simulanten handelt. Besonders der psychotische NASA-Pilot Cutshaw (Scott Wilson) nimmt bald Kanes Aufmerksamkeit in Anspruch, derweil der ebenfalls anwesende Mediziner Fell (Ed Flanders) das Treiben halb belustigt, halb erschüttert beobachtet. Um die Patienten aus der Reserve zu locken, verschafft erfüllt Kane ihnen schließlich selbst die irrationalsten Wünsche: Ein Superheldenkostüm, einen Raketengurt, einen Maleraufzug und sogar diverse Hunde für Lieutenant Reno (Jason Miller), der mit ihnen ein Shakespeare-Casting veranstalten will. Eher durch Zufall kommt schließlich heraus, dass Kane mitnichten der ist, der er vorgibt (und selbst glaubt) zu sein, sondern einer von Uncle Sams schlimmsten Albträumen…
(quelle: funxton.wordpress.com)
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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jogiwan
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Re: The Ninth Configuration - William Peter Blatty (1980)

Beitrag von jogiwan »

Ende der Siebziger häufen sich die Fälle von Männern, die nach dem Einsatz im Krieg die Symptome von Geisteskrankheiten aufweisen. Da die Regierung nicht sicher ist, ob es sich dabei um vorgespielte Versuche von Kriegsverweigerern handelt, wird ein verlassenes Schloss als Sanatorium eingerichtet, auf dem diese Fälle näher nachgegangen werden soll. Als der hinzugerufene Psychiater Dr. Kane die Fälle untersuchen soll trifft er auf einen Haufen verrückter Männer, die in den abgelegenen Ort unter der Aufsicht eines anderen Mediziners tun und lassen können, was sie wollen. So fühlt sich einer wie Superman, während der andere eine Shakespeare-Aufführung mit Hunden veranstalten will. Doch der Fall eines Astronauten will nicht so recht zu den anderen passen und es kommt zu einer Art Psycho-Duell der beiden Männer, bei dem bald nicht mehr so scheint, wie es eigentlich sein sollte…

„The Ninth Configuration“ taucht ja auch immer wieder in den Listen der ungewöhnlichsten Filme auf, auch die Darsteller-Riege ist sehr prominent und die Bewertungen der IMDB sehr hoch. Dennoch hat es die Produktion des „Exorzist III“-Regisseurs nach seinem eigenen Roman anscheinend nie nach Deutschland geschafft schon während der Sichtung hat sich auch bei mir rasch Ernüchterung eingestellt. Die Geschehnisse in der Irrenanstalt (für die übrigens die Burg Eltz in Rheinland-Pfalz als Location diente) wirken mehr als seltsam und die ersten 45 Minuten sind für seltsame Dialoge, lautes Geschrei und sonstiges Psycho-Gehabe reserviert, ehe der Streifen erstmals ruhiger wird und sich der Chaos-Schleier für den Zuschauer langsam lüftet. Doch „The Ninth Configuration“ bleibt auch danach stets irgendwie seltsam, unsympathisch und mischt alle möglichen großen Themen wie Religion, Verdrängung, Nachkriegstrauma und Psychoanalyse metaphorisch und kryptisch zu einem wirr erscheinenden Cocktail, der mir überhaupt nicht gemundet hat. Fast wirkt es so, als hätte Sam Peckinpah "Einer flog über das Kuckucksnest" neu verfilmt und sich dabei nicht entscheiden können, ob er dabei witzig, zynisch, brutal oder dramatisch sein möchte. Wer sehen will, wie sich Männer zum Affen machen kann hier ja gerne mal ein Auge riskieren und ungewöhnlich ist der Streifen allemal. Die Grenzen zwischen Genie und Wahnsinn liegen oft nah beieinander, aber „The Ninth Configuration“ würde ich eher in der zweiten Kategorie verorten und was sich da gestern vor meinen Augen dargeboten hat, war doch eher Scheitern im ganz großen Stil.
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Re: The Ninth Configuration - William Peter Blatty (1980)

Beitrag von buxtebrawler »

jogiwan hat geschrieben: Mo 1. Mär 2021, 06:53 „The Ninth Configuration“ taucht ja auch immer wieder in den Listen der ungewöhnlichsten Filme auf, auch die Darsteller-Riege ist sehr prominent und die Bewertungen der IMDB sehr hoch. Dennoch hat es die Produktion des „Exorzist III“-Regisseurs nach seinem eigenen Roman anscheinend nie nach Deutschland geschafft schon während der Sichtung hat sich auch bei mir rasch Ernüchterung eingestellt. Die Geschehnisse in der Irrenanstalt (für die übrigens die Burg Eltz in Rheinland-Pfalz als Location diente) wirken mehr als seltsam und die ersten 45 Minuten sind für seltsame Dialoge, lautes Geschrei und sonstiges Psycho-Gehabe reserviert, ehe der Streifen erstmals ruhiger wird und sich der Chaos-Schleier für den Zuschauer langsam lüftet. Doch „The Ninth Configuration“ bleibt auch danach stets irgendwie seltsam, unsympathisch und mischt alle möglichen großen Themen wie Religion, Verdrängung, Nachkriegstrauma und Psychoanalyse metaphorisch und kryptisch zu einem wirr erscheinenden Cocktail, der mir überhaupt nicht gemundet hat. Fast wirkt es so, als hätte Sam Peckinpah "Einer flog über das Kuckucksnest" neu verfilmt und sich dabei nicht entscheiden können, ob er dabei witzig, zynisch, brutal oder dramatisch sein möchte. Wer sehen will, wie sich Männer zum Affen machen kann hier ja gerne mal ein Auge riskieren und ungewöhnlich ist der Streifen allemal. Die Grenzen zwischen Genie und Wahnsinn liegen oft nah beieinander, aber „The Ninth Configuration“ würde ich eher in der zweiten Kategorie verorten und was sich da gestern vor meinen Augen dargeboten hat, war doch eher Scheitern im ganz großen Stil.
Schade, denn die Prämisse klingte eigentlich total spannend und interessant.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: The Ninth Configuration - William Peter Blatty (1980)

Beitrag von jogiwan »

Ich bin anscheinend für derartige Filme kein Maßstab. Ein Großteil der Zuschauer sieht das bei dem Film ja auch völlig anders und es soll ja auch Leute geben, die Sam Peckinpah-Filme mögen, was ich ebenfalls total unverständlich finde... ;) Also durchaus einen Blick riskieren.

Warum der nicht auf Deutsch gekommen ist, kann man ja eigentlich nur mutmaßen - vielleicht liegt es daran, dass die Darsteller auch mal kurz mit einer SS-Uniform auftauchen oder man fand die Thematik zu sehr auf den US-Verhältnisse zugeschnitten. Aber hierzulande scheint den wirklich kaum einer zu kennen.
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Re: The Ninth Configuration - William Peter Blatty (1980)

Beitrag von Arkadin »

jogiwan hat geschrieben: Mo 1. Mär 2021, 09:40 Ich bin anscheinend für derartige Filme kein Maßstab. Ein Großteil der Zuschauer sieht das bei dem Film ja auch völlig anders
Ich habe den Film noch nicht gesehen, aber der steht auch auf meiner Wunschliste. Spätestens seit Christian Keßler ihm in seinem "Das versteckte Kino" ein begeistertes Kapitel gewidmet hat.
Früher war mehr Lametta
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