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Darsteller: Noah Hathaway, Michael Moriarty, Shelley Hack, Jenny Beck, Sonny Bono, Phil Fondacaro, Brad Hall, Anne Lockhart, Julia Louis-Dreyfus, Gary Sandy, June Lockhart, Robert Hathaway u. A.
Torok, ein böser Troll, lebt im Keller des Mehrfamilienhauses seiner ehemaligen Frau Eunice St. Clair. Dieses Haus versucht er nun in ein Mini-Abbild seiner ehemaligen Welt zu verwandeln. Dazu benutzt er die Gestalt eines kleinen Mädchens namens Wendy und den „Emerald Ring“, mit dem er nach und nach jedes Apartment umwandelt. Dabei benutzt er die einzelnen Mieter als eine Art Cocoon für seine Koboldfreunde…
„Ich habe dich am Klopfen erkannt – es klang präpubertär!“
„Troll“ aus dem Jahre 1986 ist ein ziemlich schräger Horror/Fantasy-Komödien-Cocktail von US-Regisseur und SFX-Mann John Carl Buechler („Freitag der 13. VII“), der neben einer durchaus namhafteren Besetzung mit Noah Hathaway („Kampfstern Galactica“), dem erzreaktionären Vollpfosten Michael Moriarty („Stuff“), Shelley Hack („Stepfather“), Phil Fondacaro („Die Rückkehr der Jedi-Ritter“) etc., mit einigen handgemachten Spezialeffekten, vor allem aber mit gar knuffigen Kreaturen aufwartet, die man selbst gesehen haben muss. Neben den Gremlins, den Critters, „The Gate“ & Co. also ein weiterer Grund, die verdammten 80er zu lieben?
Naja... fast! Denn „Troll“ operiert an der Grenze zum Volltrash, überschreitet diese aber nicht gänzlich und läuft damit Gefahr, als mehr oder weniger „ernstgemeinter“ Film beurteilt zu werden. So ist vieles unter herkömmlichen filmtechnischen Gesichtspunkten durchaus gelungen, beispielsweise einige Gags, schauspielerische Leistungen, Effekte und Masken. Anderes aber nicht, wie neben manch anderen Gags, Effekten und Masken z.B. die völlig hanebüchene Handlung um einen bösen Troll, der von der Tochter der Familie Potter (von denen Vater und Sohn tatsächlich Harry heißen!) Besitz ergreift, nach und nach fast das gesamte Mietshaus in ein Urwald-Biotop für Fantasywesen verwandelt, aber die Rechnung ohne die sich einen sprechenden und singenden Champignon haltende Hexe gemacht hat, die sich inkognito ebenfalls im entsprechenden Wohnblock niedergelassen hat. Dass eben das ausschließlich unter Trash-Aspekten funktioniert und mit entsprechenden Dialogen einhergeht, muss nicht extra betont werden. Gleiches gilt für Gesangseinlagen des Kreaturen-Ensembles, wie von der Tarantel gestochene Rock’n’Roll-Tanzeinlagen Moriartys und das „große Finale“, bei dem sich das Hirn des bis dahin trotz dauerhafter Spannungsarmut evtl. noch aufmerksam gebliebenen Filmkonsumenten endgültig zur Nachtruhe verabschiedet.
Die überzeichneten Klischeecharaktere der übrigen Hausbewohner werden nur halbherzig persifliert, dafür fällt wiederum die Leistung der kleinen Jenny Beck als trollige Tochter Wendy unter die Kategorie „niedlich statt nervig“. Eher in die Disney-Fantasy-Sparte als in diesen Film passen die rührseligen Auftritte Fondacaros als sterbenskranker, dichtender Kleinwüchsiger.
Hätte man sich konsequent für eine Ausrichtung entschieden, hätte „Troll“ ein echtes Knallbonbon werden können, so aber ist Buechlers Film nicht Fisch, nicht Fleisch – für 80er-Süchtige aber dennoch in jedem Falle einen Blick wert und als Vorprogramm für Claudio Fragassos „Troll 2“, der nicht ganz freiwillig, aber umso nachdrücklicher das volle Trash-Brett fährt, als Appetitanreger geeignet. Zu letzterem aber an anderer Stelle mehr...
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
schnittberichte.com hat geschrieben:
Troll und Troll 2 auf Blu-ray
Koch Media bringt beide Teile im April
Lange Zeit war der Film Troll (1986) in Deutschland nur für Erwachsene freigegeben. Bereits 2013 stufte die FSK ihn von ab 18 auf FSK 12 herunter. Die Fortsetzung Troll 2 (1990) war schon immer ab 16 Jahren. Beide Titel erschienen bei uns nur zusammen auf DVD, Teil 1 jedoch bislang noch nicht mit der neuen Freigabe.
Seit 2015 gibt es beide Filme in den USA auf Blu-ray und am 12. April 2017 kommen sie auch von Koch Media zu uns. Sie werden beide Titel auf Blu-ray in einem Mediabook veröffentlichen, welches zusätzlich noch die Dokumentation "Best Worst Movie" enthält. Außerdem gibt es noch ein Making of, Bildergalerien, Trailer und für Troll 2 einen Audiokommentar.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Erscheint voraussichtlich am 14.10.2021 zusammen mit "Troll 2" noch einmal bei Koch Films als Doppel-Blu-ray/DVD-Kombination im Mediabook:
Extras:
- Booklet von Markus Keuschnigg
- Dokumentation "Best Worst Movie" über das Phänomen um "Troll 2" (ca. 93 Minuten)
- Making of zu "Troll" mit Regisseur John Carl Buechler
- Produzent Charles Band
- Autor Ed Naha
- Komponist Richard Band u.a. (ca. 50 Minuten)
- Audiokommentar zu "Troll 2" mit den Darstellern George Hardy und Deborah Reed
- Kinotrailer
- Bildergalerien mit seltenem Werbematerial