Vaterland - Christopher Menaul (1994)

Moderator: jogiwan

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dr. freudstein
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Vaterland - Christopher Menaul (1994)

Beitrag von dr. freudstein »

vaterland-poster.jpg
vaterland-poster.jpg (164.52 KiB) 48 mal betrachtet

Originaltitel: Fatherland

Herstellungsland: USA 1994

Regie: Christopher Menaul

Darsteller: Rutger Hauer, Miranda Richardson, Peter Vaughan, Michael Kitchen, Jean Marsh, John Woodvine,
John Shrapnel, Clive Russell, Clare Higgins, Pavel Andel, Petronella Barker, Sarah Berger...

Story:
Berlin 1964: Hitler hat den Krieg gewonnen und feiert seinen 75. Geburtstag. Plötzlich werden einige hochrangige Nazis ermordet. Kripo-Sturmbannführer März übernimmt die Ermittlungen. Hilfe erhält er dabei von einer amerikanischen Reporterin, die sich anläßlich des anstehenden Besuchs von US-Präsident Kennedy in Germanien aufhält. Gemeinsam kommen sie einer schrecklichen Wahrheit auf die Spur, die die Machthabenden mit allen Mitteln vertuschen wollen...

http://www.ofdb.de/film/1887,Vaterland
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horror1966
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Re: Vaterland - Christopher Nenaul

Beitrag von horror1966 »

Der hatte mir damals gut gefallen, eine düstere Version Dessen was wohl passiert wäre, wenn hitler den Krieg gewonnen hätte.


7,5/10
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dr. freudstein
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Re: Vaterland - Christopher Nenaul

Beitrag von dr. freudstein »

Hatte den schon mal im Fernsehen gesehen, hab den Titel vergessen und dann mal nach gegoogelt. Und mich sehr gefreut, das der auf YT vollständig war. Eine sehr gelungene Vision. Das deutsche Reich heisst jetzt Germanien, ganz Europa und das europäische Russland gehören dazu. Die Kämpfe im Osten gegen Russland dauern immer noch an, Stalin 85jährig gibt sich nicht geschlagen, mit den USA steht man im kalten Krieg und der 75j. Adolf Hitler will eine Allianz mit den USA bilden, um gegen Russland den Sieg herbeizuführen. Insgesamt schlägt das deutsche Reich einen milderen Kurs an, aber es herrscht nach wie natürlich eine Diktatur, wo SS (als Polizei) und Gestapo (weiterhin geheime Staatspolizei, der SS übergeordnet) den Alltag beherrschen. Regelmäßige Kontrollen sind an der Tagesordnung und Liquidierungen gibt es nach wie vor. Und das aus gutem Grund, denn der Holocaust muss ein Gheimnis bleiben, sonst ist die Allianz mit den USA in Gefahr. Der erste Besuch vom US Präsidenten Kennedy steht an. Die deutsche (germanische) Hauptstadt Berlin ist wie von Albert Speer entworfen, auch so umgesetzt worden. Sind schon einige beeindruckende Bilder zu sehen. Überall hängen aber englischsprachige Plakate und auch so wirkt der Film ein wenig amerikanisch. Adolf Hitler finde ich sehr gut gelangen, so kann man sich den 75 jährigen tatsächlich vorstellen, Frisur und Bärtchen das gleiche, aber ergraut. Man kriegt ihn allerdings nur kurz zu sehen, wenn man mal von Wandportraits und den ganzen Statuen in der Stadt einmal absieht. Zu Wort kommt er auch nicht. Eine schauderhafte Vision, aber dennoch natürlich sehr interessant und spannend, sich diese vorzustellen. Rutger Hauer spielt hier tatsächlich sehr emotional und obwohl SS Funktionär, lebt er seinem Kind nicht den überaus regimegetreuen Speichellecker vor, sondern statt des Führers Tischgebet gibt es ein Gebet Richtung Gott. Und als sein Sohn in einer amerikanischen Zeitschrift einen "Krüppel" entdeckt und dieser meint, man solle ihn doch einschläfern (Euthanasie Programm), erzählt er dem Sohn eine Geschichte von rührende Geschichte von einem Buckligen und führt ihn damit vor Augen, dass jedes Leben eine Daseinsberechtigung hat. Als der März (Rutger Hauer) dann erfährt, was damals in der Wahnseekonferenz beschlossen und umgesetzt wurde, hat er endgültig das Vertrauen an den Nationalsozialismus verloren. Man ging bisher von einer Umsiedlung aus.

Mich störte ein wenig der amerikanische Touch. Sicher, das Reich wurde auf die Ankunft des US Präsidenten eingestimmt, aber deswegen dann überall NS Plakate mit englischer Schrift? Auch so vom ganzen Ablauf und den Charakteren wirkt es für mich sehr amerikanisch, was die ganze Vision etwas unglaubwürdiger macht. Ansonsten dennoch ein starker Film, sehr spannend grad wegen der Vorstellung, wie hätte es ausgesehen, wenn das Reich tatsächlich den Krieg gewonnen hätte? So in etwa sehr realistisch. Die Ostfront ist zwar nach wie vor umkämpft, aber der kalte Krieg mit den USA durchaus vorstellbar. Die USA haben sich während des Dritten Reiches auch sehr lange herausgehalten. Rutger Hauer trägt den Film ebenso wie die ganzen Bilder eines visionellen NS Reich nach gewonnenem Krieg.

6/10
untot
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Re: Vaterland - Christopher Nenaul

Beitrag von untot »

Mir fiel zuerst das Buch in die Hände, ich habs verschlungen damals, starkes Buch, starker Film!!
Allein schon die Vorstellung was geworden wäre, hätte Hitler den Krieg gewonnen, macht einem Gänsehaut.
Kann den Streifen nur wärmstens empfehlen!

7/10
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buxtebrawler
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Re: Vaterland - Christopher Menaul

Beitrag von buxtebrawler »

Ist mutmaßlich am 06.12.2018 noch einmal bei Schröder Media auf DVD erschienen:

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Achtung: Es bestehen Bootleg-Gerüchte!
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
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Re: Vaterland - Christopher Menaul (1994)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 06.10.2023 bei Voulez Vouz Film auf Blu-ray:

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Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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