Godzilla kehrt zurück - Motoyoshi Oda (1955)

Moderator: jogiwan

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purgatorio
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Godzilla kehrt zurück - Motoyoshi Oda (1955)

Beitrag von purgatorio »

GODZILLA KEHRT ZURÜCK

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Deutscher Titel: Godzilla kehrt zurück
Alternativtitel: Counterattack of the Monsters / Fire Monster / Gigantis / Gigantis the Fire Monster / Godzilla Raids Again / Godzilla's Counter Attack / Gojira Strikes Again / Gojira's Counterattack / The Return of Godzilla / The Volcano Monster
Originaltitel: Gojira no gyakushû

Regie: Motoyoshi Oda
Produktionsland: Japan (1955)

Darsteller: Hiroshi Koizumi, Setsuko Wakayama, Minoru Chiaki, Takashi Shimura, Masao Shimizu, Seijiro Onda, Sonosuke Sawamura, Yoshio Tsuchiya, Mayuri Mokushô, Minosuke Yamada, Yukio Kasama, Senkichi Ômura...

Story:
Nach einer Bruchlandung auf einer verlassenen Insel entdecken zwei Piloten die Monster Godzilla und Angilus, die erbittert miteinander Kämpfen und dann ins Meer fallen. Als sie zurück in Japan sind und darüber berichten, dass ein neuer Godzilla aufgetaucht ist, gehen die beiden Monster schon kämpfend in Ôsaka an Land...
(via ofdb)
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
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purgatorio
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Re: Godzilla kehrt zurück - Motoyoshi Oda (1955)

Beitrag von purgatorio »

ich hatte mir ja ernsthaft vorgenommen mich hier mal an japanischen Monsterstreifen abzuarbeiten. Aber ich steig schon in den frühen 60ern nicht mehr durch. Warum heißt der dritte Godzilla-Film gleich noch Die Rückkehr des King Kong? Ich versteh' es nicht. Und wer ist Rodan :? Kennt sich hier nicht jemand mit derartigen Kaijû-Kloppern aus und kann uns mal einen handhabbaren Überblick geben? Karlabundzu, Blap, eventuell?
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Blap
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Re: Godzilla kehrt zurück - Motoyoshi Oda (1955)

Beitrag von Blap »

Godzillas zweiter Auftritt ist eher mittelprächtig geraten, gehört IMHO zu den schwächeren Werken der Reihe. 6/10


Wie soll ein Überblick aussehen? Der Eintrag bei Wikipedia ist durchaus brauchbar und kompakt. Für ausführlichere Infos bietet sich http://de.godzilla.wikia.com/wiki/Godzilla-Wiki an.

Sehr empfehlenswert ist das schöne Buch von Jörg Buttgereit und Sklaven:

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Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
purgatorio
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Re: Godzilla kehrt zurück - Motoyoshi Oda (1955)

Beitrag von purgatorio »

ja gut, dass hatte ich bereits geahnt. Dann wird's wohl bei Gelegenheit mal das Buch vom Buttgereit werden. Da steigt ja sonst keiner durch. Ich möchte meinen, dass meine Verwirrung derzeit daher rührt, dass es mehrere Creature-Features aus Japan gibt, die sich nur gelegendlich überschneiden - wobei Godzilla wohl die Hauptlinie darstellt. Was King Kong dort zu suchen hat verstehe ich trotzdem nicht so ganz :lol:
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buxtebrawler
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Re: Godzilla kehrt zurück - Motoyoshi Oda (1955)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 28.03.2014 bei Splendid Film auf Blu-ray:

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Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Godzilla kehrt zurück - Motoyoshi Oda (1955)

Beitrag von Il Grande Silenzio »

Ich mag diesen Godzi-Streifen, da mir eisige Umgebungen als Schauplatz zusagen und die Story verhältnismäßig bodenständig daherkommt. Zwar haben auch die übertriebenen Werke mit Alien-Invasionen o.ä. ihren Reiz, aber dieser hier ist eine solide, nette Abwechslung.

5,5/10
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Re: Godzilla kehrt zurück - Motoyoshi Oda (1955)

Beitrag von horror1966 »

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Godzilla kehrt zurück
(Gojira no gyakushû)
mit Hiroshi Koizumi, Setsuko Wakayama, Minoru Chiaki, Takashi Shimura, Masao Shimizu, Seijirô Onda, Sônosuke Sawamura, Yoshio Tsuchiya, Mayuri Mokushô, Minosuke Yamada, Yukio Kasama, Senkichi Ômura, Ren Yamamoto
Regie: Motoyoshi Oda
Drehbuch: Takeo Murata / Shigeaki Hidaka / Shigeru Kayama
Kamera: Seiichi Endô
Musik: Masaru Satô
FSK 12
Japan / 1955

Auf einer fernen Insel entdecken Kampfpiloten zwei riesige Saurier, die schwer im Clinch miteinander liegen: Godzilla und Angurus. Beide Monster, einmal wachgerüttelt, machen sich auf den Weg nach Japan, wo sie gemeinsam auf Osaka losmarschieren, übereinander herfallen und die halbe Stadt zertrampeln. Bis Angurus die Segel streichen muss und tot ins Meer fällt. Godzilla selbst wird von den Menschen verfolgt, schließlich auf einer Arktisinsel unter Beschuss genommen und unter Eislawinen eingefroren.


Nach dem riesigen Erfolg des nur ein Jahr früher erschienenem "Godzilla" folgte 1955 die erste Fortsetzung der japanischen Monster-Saga, die in den darauf folgenden Jahren noch unzählige weitere Filme hervor bringen sollte. Da von dem Monster am Ende von Teil 1 nur noch Knochen übrig waren, hat man hier rückwirkend noch kleinere Änderungen vorgenommen, damit der Titelheld nun auch in seinem zweiten Abenteuer zu begutachten war. Rein inhaltlich sollte man keine größeren Veränderungen erwarten, denn im Prinzip wechselt nur der Schauplatz der Großstadt, denn dieses Mal ist nicht die Hauptstadt Tokio sondern Osaka bedroht. Eine wichtige Änderung gibt es aber dennoch zu vermelden, denn in vorliegendem Film geht Godzilla nicht nur wieder auf eine zerstörerische Tour, zum ersten Mal misst er sich auch mit einem anderen Monster namens Angurus, so das hier schon der Grundstein für die später entstehende Tradition entsteht, das des Öfteren mehrere sagenhafte Monster ihr Stelldichein geben.

Leider kann diese Fortsetzung aber nicht ganz an das Original heran reichen, was eventuell auch mit dem Wechsel auf dem Regie-Stuhl in Einklang zu bringen ist. Statt Ishirô Honda nahm nun nämlich Motoyoshi Oda dort Platz und inszenierte eine Geschichte, die leider auch einige kleinere Längen aufweist. So ist auch Godzilla an sich nicht mehr ganz so präsent wie im Vorgänger und die Zeit zwischen den jeweiligen Auftritten wird leider mit etwaigen banalen Romanzen aufgefüllt, die das Gesamtbild doch ein wenig trüben. Gerade in einem Monsterfilm wirken diese Liebesgeschichten zumeist ein wenig deplaciert, was in vorliegendem Fall aber ziemlich extrem zum Ausdruck kommt. Ansonsten gibt es wieder die üblichen Massen-Hysterien der Bevölkerung zu sehen und es geht auch wie gewohnt eine ganze Menge zu Bruch. Über die dabei verwendete Tricktechnik muss man keine großen Worte verlieren, denn einmal mehr bekommt man diese wunderbar nostalgischen Effekte geboten, die einem aus heutiger Sicht so manchen Schmunzler in das Gesicht zaubern. Der dadurch entstehende Charme ist aber genau das, was diesen wundervollen Monster-Trash aus Japan schon immer ausgezeichnet und bei den unzähligen Fans so ungemein beliebt macht. Man sollte diesen Aspekt also auf jeden Fall sehr positiv betrachten, handelt es sich doch insbesondere bei diesem Punkt um ein absolutes Markenzeichen der gesamten Reihe.

Was in diesem Film ein wenig negativ ins Auge fällt ist das Verhalten diverser Charaktere. Damit meine ich in erster Linie die beiden Piloten, die trotz der Bedrohung durch zwei riesige Monster kaum etwas Besseres zu tun haben, als sich um ihre amourösen Belange zu kümmern und durchgehend flapsige Sprüche zu machen. Natürlich steigert das einerseits den Trash-Gehalt ungemein, ob dies bei einem solchen Szenario aber passend erscheint steht auf einem vollkommen anderem Blatt. In dieser Beziehung kommt es dann wohl ganz stark auf die jeweilige Sichtweise an, aber mich persönlich hat das doch ein wenig gestört. Dennoch kommt man insgesamt gesehen fast selbstverständlich zu einem überdurchschnittlich gutem Gesamtergebnis, denn als echter Fan der Godzilla-Reihe erliegt man trotz kleinerer Schwächen dem Liebreiz dieses zweiten Abenteuers.

Letztendlich hat Motoyoshi Oda eine gelungene Fortsetzung auf den Weg gebracht die zwar nicht ganz an das Original herankommt, aber dennoch über sehenswerte Schauwerte verfügt. Schon zum damaligen Zeitpunkt war eigentlich klar, das mit diesem Werk noch längst nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist und die darauf folgenden Verfilmungen sollten diese Vermutung eindrucksvoll bestätigen. Man kann zu Godzilla stehen wie man will, aber wenn man sich selbst als eingefleischten Fan bezeichnet dann kommt man keinesfalls an den Frühwerken vorbei, die doch den Grundstein für eine nicht enden wollende Saga gelegt haben und dabei ein Monster präsentieren, das selbst in der heutigen zeit noch in aller Munde ist.


Fazit:


Nicht ganz so stark wie das Original und durchaus mit kleineren Schwächen behaftet bietet "Godzilla kehrt zurück" aber dennoch äußerst gute Unterhaltung. Ein herrlich trashiger Kaiju-Klassiker, den man keinesfalls verpassen sollte.


8/10 auf der nach oben offenen Trash-Skala
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