Ring 2 - Hideo Nakata (1999)

Moderator: jogiwan

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Ring 2 - Hideo Nakata (1999)

Beitrag von buxtebrawler »

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Originaltitel: Ringu 2

Herstellungsland: Japan / 1999

Regie: Hideo Nakata

Darsteller: Miki Nakatani, Hitomi Satô, Kyôko Fukada, Fumiyo Kohinata, Kenjirô Ishimaru, Yûrei Yanagi, Rikiya Otaka, Yôichi Numata, Nanako Matsushima, Hiroyuki Sanada, Masako, Rie Inou u. A.
In dieser Quasi-Fortsetzung zu "Ring" versucht die Freundin des getöteten Ryuji, Mai Takano, sich ebenfalls auf, um mehr über das geheimnisvolle Videoband herauszufinden, dessen Ansicht den Betrachter eine Woche später das Leben kostet. Sie findet die Spur des Geistes des Mädchen Sadako, das außergewöhnliche Kräfte entwickelte und nun eventuell hinter dem Fluch stecken könnte. Youichi, Ryujis Sohn, könnte in ihrem eigenen Wettlauf gegen den Tod zu einer entscheidenden Figur werden, denn er ist Sadako in einer mysteriösen Weise ähnlich...
Quelle: www.ofdb.de
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Re: Ring 2 - Hideo Nakata

Beitrag von buxtebrawler »

Nachdem 1998 mit „Ring: Spiral“ die eigentliche, eng an die Literaturvorlage angelehnte Fortsetzung des verdammt gruseligen oder grandios in westlichen Hemisphären neuverfilmten Japan-Schockers „Ring“ zurecht gnadenlos floppte, entwickelte das Original-„Ring“-Team um Regisseur Hideo Nakata ein von der Vorlage losgelöstes Drehbuch und präsentierte die filmische Umsetzung 1999 der Öffentlichkeit. Um es vorwegzunehmen. „Ring 2“ ist um mindestens zwei Klassen besser als „Ring: Spiral“, aber auch um genau so viele Klasse schlechter als „Ring“. Um ehrlich zu sein fand ich diese Fortsetzung bei meiner Erstsichtung vor einiger Zeit sogar richtig mies, wollte ihr aber nun, nachdem ich zwischenzeitlich wesentlich mehr ostasiatische Horrorfilme gesehen habe, eine zweite Chance geben. Ganz so vernichtend fällt mein Urteil sodann auch tatsächlich nicht mehr aus, aber mit den kalt und hölzern wirkenden Darstellern, der kaum vorhandenen Atmosphäre und vor allem der konfusen Handlung, die sich in einem Netz aus viel zu vielen nur notdürftig eingeführten Charakteren und allerlei pseudowissenschaftlichem Unfug, der nicht so recht funktionieren mag und zudem völlig uninteressant ist, verfängt, habe ich noch immer schwer zu knabbern (so wie ihr vermutlich gerade an meinem Satzbau). Die weitestgehend fehlende musikalische Untermalung, lediglich unterbrochen durch einige Momente, in denen fast schon schwülstig anmutende Musikstücke eingespielt werden, macht es mir dabei auch nicht unbedingt leichter, so etwas wie emotionale Tiefe, Spannung oder Bedrohlichkeit auszumachen. Vielleicht habe auch einfach zu sehr vom japanischen Publikum abweichende Sehgewohnheiten, die es mir erschweren, einen roten Faden in diesem Wust aus zusammengeflickten Mystery-Passagen zu erkennen, so aber konnte ich mich lediglich an einigen geglückten Grusel- und Schockszenen erfreuen, nachdem ich durch die furchtbare Vorstellung, dass Sadako 28 Jahre lang lebendig im Brunnen eingeschlossen war und sich bei ihren Fluchtversuchen sämtliche Fingernägel abriss, zu Beginn des Films in eine verdammt unbehagliche Stimmung versetzt wurde. Interessant auch, wie man sich auf japanischen Inseln anscheinend unliebsamer Neugeborener entledigte. Doch auch das alles führt nicht wirklich dazu, das Phänomen um Sadako zu entmystifizieren, was glaube ich aber auch niemand wirklich gewollt haben kann. Wozu dann aber der ganze Popanz der Handlung? „Ring 2“ ist eine sehr halbgare Angelegenheit, mit der es sich aber anscheinend wie mit dem seltsamen Video, um das sich die Filmreihe dreht, verhält: Entgegen aller Vernunft muss ich sie mir einfach ansehen...
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Re: Ring 2 - Hideo Nakata

Beitrag von jogiwan »

Die Fortsetzung von „Ringu“ ist wirklich eine etwas seltsame Sache und wirklich Sinn macht der Streifen wohl auch nur in einem Double-Feature mit Teil 1, da der Nachfolger ja nahtlos an die Ereignisse des Erstlings anschließt. Dabei geht es aber weniger um den Videofluch, sondern um die Auswirkungen auf die Menschen, die das Video bereits gesehen haben und so rückt der Streifen auch Nebendarsteller aus Teil 1 in den Fokus. Spannend und/oder gruselig ist „Ringu 2“ auch nicht wirklich geworden, aber immer noch besser als der verhunzte zweite Teil des amerikanischen Remakes, der mit dem hier handlungstechnisch gar nichts zu tun hat. Irgendwie tue ich mir dann auch schwer mit einer Bewertung, weil „Ringu 2“ erstens nicht der Film ist, den ich mir vielleicht erwartet habe und zweitens auch bewusst anders als der erste Teil gestaltet wurde und auch einer etwaigen Zuschauererwartung prompt einen Strich durch die Rechnung macht. „Ringu 2“ ist dann auch ein weiteres Puzzle um das Mysterium Sadako weiter zu entschlüsseln, auch wenn man als Zuschauer noch weit von einer Lösung entfernt ist. Für Fans der Serie ein durchaus interessanter J-Horror-Streifen mit ein paar sehr gelungenen Momenten - wer sich einen abgeschlossenen und eigenständigen Film nach dem Muster des Erstlings erwartet, sollte hingegen besser die Finger davon lassen.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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