The Call 2 - Renpei Tsukamoto

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The Call 2 - Renpei Tsukamoto

Beitrag von buxtebrawler »

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Originaltitel: Chakushin ari 2

Herstellungsland: Japan / 2005

Regie: Renpei Tsukamoto

Darsteller: Mimura, Yû Yoshizawa, Renji Ishibashi, Haruko Wanibuchi, Peter Ho, Asaka Seto, Karen Oshima u. A.
Seit den Geschehnissen des ersten Teils ist etwas mehr als ein Jahr vergangen. Doch nun klingeln die Handys wieder und verkünden Böses: drei Tage vor dem eigenen Tod nimmt man den Anruf entgegen, bei dem man am anderen Ende der Leitung nur den Todesschrei von sich selbst hört. Alles beginnt eines Abends in einem chinesischen Restaurant: der Chef des Ladens kommt unter ungewöhnlichen Umständen ums Leben. Der unerwartete Tod ruft die Journalistin Takako (Asaka Seto) auf den Plan, die die Vorkommnisse der ersten Mordserie ebenfalls untersuchte. Allerdings finden sich dieses Mal keine Bonbons im Mund der Leichen, sondern die einzige Gemeinsamkeit ist ein anfangs unbekannter Kohlestaub im Körper. Nachforschungen führen sie nach Taiwan, wo die mysteriösen Morde schon vor etlichen Jahren in einer kleinen Stadt begannen. Zusammen mit Kyoko (Mimura), die selbst den Anruf erhielt, und ihrem Freund Naoto (Yû Yoshizawa) sucht sie dort nach der Lösung des Rätsels...
Quelle: www.ofdb.de
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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buxtebrawler
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Re: The Call 2 - Renpei Tsukamoto

Beitrag von buxtebrawler »

Zwei Jahre, nachdem der berüchtigte japanische Regisseur Takashi Miike mit „The Call“ entgegen sperrigerer Werke, die man mit seinem Namen in Verbindung bringt, einen recht einfach konsumierbaren Beitrag zur Ostasia-Grusel-Welle ablieferte, erschien mit „The Call 2“ die erste Fortsetzung unter der Regie Renpei Tsukamotos, der in erster Linie als TV-Serien-Regisseur in Erscheinung trat.

Gut ein Jahr nach den Geschehnissen aus dem Vorgänger erreichen wieder den eigenen Tod verheißende Handyanrufe ihre Opfer, die sich oder enge Weggefährten am anderen Ende der Leitung selbst reden hören – es sind die jeweils letzten Worte aus der Zukunft, bevor kurze Zeit später der Tod eintritt. Nun finden sich allerdings keine roten Bonbons im Rachen der Unglücklichen, sondern Kohlenstaub in ihren Lungen. Erneut nimmt die Journalistin Takako die Ermittlungen auf, die sie nach Taiwan führen, wo sie einem dunklen Geheimnis auf die Spur kommt...

Ach du dickes Ei – da dachte ich, ich wäre mittlerweile halbwegs Ostasia-Grusel-erprobt, jedoch fiel es mir auch hier wieder recht schwer, durch die Charakterkonstellationen zu steigen bzw. sie Darsteller überhaupt erst einmal voneinander unterscheiden zu können. Selbst ein in diesem Maße kommerzieller Film wie „The Call 2“ macht es einem bzw. mir mit meinen westlich geprägten Sehgewohnheiten nicht ganz einfach. Was die Handlung betrifft, grüßen „The Grudge“, „The Ring“ und ein bisschen „Final Destination“ unaufhörlich, aber das weiß man eigentlich schon, wenn man den Vorgänger gesehen hat. Insbesondere an „The Ring“ hat man sich doch sehr stark orientiert, was Takakos Recherchen betrifft. So wurde auch in „The Call 2“ einem kleinen Mädchen von einer Dorfgemeinschaft Fürchterliches angetan, statt in einem Brunnen nun eben in einer Mine. Das ist tatsächlich alles genauso wenig originell, wie es klingt, aber, und das ist der größte Pluspunkt des Films: es funktioniert einmal mehr. Die Schocks sitzen, die Spezialeffekte der Geistererscheinungen u.ä. sind ordentlich umgesetzt worden und die Schauspieler agieren zwar wenig memorabel, aber größtenteils zweckmäßig. Auch an den Kulissen gibt es nichts zu mäkeln, exotisches Flair und die unheimliche, klaustrophobische Stimmung einer alten Mine sorgen für ein zielgerichtetes Ambiente. Dass die Geschichte dabei aus meiner Sicht etwas kompliziert dargeboten wird, erweist sich über lange Strecken nicht als sonderlich störend, auf gewisse Weise passt es zur mysteriösen Grundstimmung. Die Spannung indes leidet darunter ein wenig.

Dann doch ziemlich erzwungen bzw. an den langen schwarzen Haaren herbeigezogen erscheint mir die Verbindung mit dem Fluch aus Teil 1, die gegen Ende mithilfe einiger Wendungen hergestellt wird. Letztlich kombinieren sich im fluchgeplagten Japan hier zwei Flüche miteinander und da wird es mir etwas zuviel des Guten. Mir gefällt grundsätzlich aber die Prämisse, die ich grob mit „Aberglaube trifft auf hochtechnisierte Welt, die außer Kontrolle geraten ist“ umschreiben würde, die hier noch deutlicher und moderner als im artverwandten „The Ring“ herausgearbeitet wurde und wer von japanischen Gruselfilmen dieses Stils nicht genug bekommen kann, wird von „The Call 2“ nicht enttäuscht werden. Alle anderen verpassen aber nichts. Solide zusammengeklaubte Genrekost, die keinerlei neue Akzente setzt: 6,5/10
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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