Boy - Taika Waititi (2010)

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jogiwan
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Boy - Taika Waititi (2010)

Beitrag von jogiwan »

Boy

Bild

Originaltitel: Boy

Herstellungsland: Neuseeland / 2010

Regie: Taika Waititi

Darsteller: James Rolleston, Te Aho Eketone-Whitu, Taika Waititi, Moerangi Tihore, Rachel House

Story:

Neuseeland, 1984: der elfjährige Maori Boy ist ein großer Fan von Michael Jackson und lebt gemeinsam mit seinem kleineren Bruder und einer Ziege im Haus der Oma, wo der Junge gemeinsam mit Cousins und Cousinen unter ärmlichen Verhältnissen an der Ostküste Neuseelands aufwächst. Als die Oma eines Tages wegen eines Begräbnisses eine Woche das Haus verlässt und Boy die Verantwortung überlässt, steht auf einmal der leibliche und frisch aus dem Gefängnis entlassene Vater mit zwei Kumpels auf der Matte. Zuerst ist die Freude groß und die Person, die Boy in den letzten Jahren auf verklärte Weise zum Helden idealisiert hat, ist cool, unkonventionell und hat für alles im Leben eine scheinbar passende Antwort parat. Doch wenig später muss Boy erkennen, dass sein Vater nichts weiter als ein Taugenichts ist, der sich und alle in seinem Umfeld ständig in Schwierigkeiten bringt, nur seine persönlichen Interessen verfolgt und auch mit der Rolle des Vaters hoffnungslos überfordert ist.
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jogiwan
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Re: Boy - Taika Waititi (2010)

Beitrag von jogiwan »

Taiki Waititis „Boy“ ist ein Streifen, bei dessen Inhaltsangabe man vermuten könnte, dass es sich um einen tieftraurigen „Coming-of-Age“-Streifen handeln könnte, der sich mit der ärmlichen Situation und tristen Lebensperspektiven von Maori-Kindern in den Achtzigern beschäftigt. Statt einem dramatischen Film hat Regisseur Waititi hier aber einen wunderbar herzerwärmenden Streifen geschaffen, der auf scheinbar selbstverständliche Weise die Waage zwischen Komödie und Drama, bzw. erheiternd und ernüchternd hält. Zwar ist die Ausgangslage der Kinder wirklich alles anderes als gut, doch die jungen Menschen machen einfach das Beste aus ihrer Situation, lassen ihrer Fantasie freien Lauf und lassen sich dabei auch von westlicher Popkultur begeistern, die es bis in den fernsten Zipfel der Welt geschafft hat. Auf jeden tragischen Moment kommen mindestens zwei haarsträubend witzige und allein schon das Intro in der Boy sich und sein Umfeld beschreibt hat mehr Lacher, als so manch andere Komödie aus der Ecke. Und wo sieht man sonst schon mal einen maorischen Haka-Tanz, der von Michael Jacksons „Thriller“ inspiriert ist und Kinder, die nach amerikanischen TV-Serien benannt sind. Wie schon "Wo die wilden Menschen jagen" vom leisen Moment bis zur Comic-haften Übertreibung alles vollkommen großartig und daher wie schon so oft mein Unverständnis über die Tatsache, dass es dieser tolle und schwer unterhaltsame Streifen leider wieder einmal nicht bis in den deutschsprachigen Raum geschafft hat.
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