"Die Tollwütigen" ist ein Knaller erster Kajüte, ein herrliches Machwerk! "Insel der Verdammten" rockt ebenso sehr feist!
Der übliche Kurzkommentar:
Insel der Verdammten
Ein totalitäres Regime knechtet die gesamte Welt. Wer sich nicht fügt, oder gar Widerstand leistet, wird mit mit aller Härte bestraft. So ergeht es auch Paul (Steve Railsback) der schon mehrfach bei der Obrigkeit aneckte. Aber auch brave Bürger kann es erwischen, so wandert Chris (Olivia Hussey) gleich mit ins Straflager, pure Willkür ist angesagt. Ein Sadist namens Thatcher *grins* ist der Kommandant des Lagers, in das man Paul, Olivia und andere unglückliche Gestalten schafft. Die Gefangenen sind quasi Freiwild für den Kommandanten und seine perversen Schergen. Prügel, Schändung, Tötung, die Palette der Qualen kennt keine Grenzen. Thatcher hat Paul sofort im Auge, kennt er doch die Vorgeschichte des ewigen Rebellen. Nach ein paar Lehrstunden in Sachen Sadismus unterbreitet man Paul, Olivia und drei anderen Insassen die Teilnahme an einem Spiel. Sie bekommen einen kleinen Vorsprung, wer bis zum Sonnenuntergang überlebt ist frei. Mangels Alternativen nehmen die Gefangenen an der Jagd teil, ein gnadenloser Wettlauf mit dem Tod beginnt...
"Turkey Shoot" stammt aus Australien, entstand zu Beginn der achtziger Jahre. Totalitäre Systeme kennt man aus zahlreichen dystopischen Klassikern der siebziger Jahre, hier dient die politische Situation aber lediglich als Aufhänger. "Insel der Verdammten" bietet nicht ansatzweise einen Hauch ernsthafter Gesellschaftskritik, hier geht es einfach um Spass und Gemetzel. Auf dem Cover ist zu lesen:
"Gegen diesen Film wirkt HARTE ZIELE wie ein Liebesfilm!". Zwar geht es hier primär auch um die Jagd auf Menschen, wie eben bei "Harte Ziele" oder "Surviving the Game", jedoch wirft "Insel der Verdammten" ein erheblichen Gehalt an Trash mit in die Waagschale. Daher dürfte der angesprochene Personenkreis deutlich kleiner ausfallen, der geneigte Fan wird allerdings jede Menge Spass mit dieser Sause haben.
Die "Helden" wirken ein wenig blass, die Bösewichter kommen deutlich irrer und unterhaltsamer daher. Teilweise verhalten sich Jäger und Beute haarsträubend bescheuert, es ist kaum zu fassen. Mettgut wird natürlich produziert, dabei gibt es ein paar herrlich übertriebene Panschereien zu sehen. Beste Unterhaltung für psychisch Deformierte, teils war ich den Lachtränen nahe, wundervoll! Ein kleiner Exploitation-Orgasmus!
Cine Club hat dem Film eine sehr schöne DVD spendiert. Die Bildqualität geht völlig in Ordnung, es gibt interessantes Bonus-Material, ein kleines Booklet, Wendecover und das Case steckt in einem schicken Pappschuber. Lediglich der deutsche Ton schwächelt ein wenig, wirklich gestört hat mich das aber nicht. Die bekackte Surround-Anlage kann ausbleiben, hier reichen die Lautsprecher in der Glotze völlig aus.
Herrlicher Film, ansprechend präsentiert. Sehr gut = 8/10