The Clinic - James Rabbitts
Moderator: jogiwan
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The Clinic - James Rabbitts
The Clinic
(The Clinic)
mit Tabrett Bethell, Freya Stafford, Andy Whitfield, Clare Bowen, Sophie Lowe, Boris Brkic, Marshall Napier, Elizabeth Alexander, Marcel Bracks, Adrienne Pickering, Slava Orel, Anni Finsterer, Harold Hopkins
Regie: James Rabbitts
Drehbuch: James Rabbitts
Kamera: Brad Shield
Musik: Jason Fernandez / Kirke Godfrey / Angela Little
FSK 16
Australien / 2009
Die hochschwangere Beth und ihr Verlobter halten auf ihrer Reise in einem ziemlich schmierigen Motel. ie bleibt im Zimmer zurück, während er etwas zu essen besorgt. Doch als ihr Verlobter zurückkommt, ist Beth verschwunden. Stunden später wacht Beth in einer Badewanne voller Eis wieder auf und erkennt, dass ihr Baby entbunden wurde. Sie ist alleine in einem von der Außenwelt isolierten Krankenhaus und der schlimmste Albtraum einer jeden Mutter hat begonnen - ihr Kind ist weg! Beth ist nicht gewillt aufzugeben und fest entschlossen, zu überleben um ihr Kind zu finden. Wie weit kann sie gehen, um ihr eigenes Kind zu retten?
Australien hat sich längst als Fundgrube für exzellente Horrorfilme etabliert und in den letzten Jahren so einige wirklich sehenswerte Genre-Filme präsentiert. Nun kann sich "The Clinic" sicherlich nicht mit Werken wie beispielsweise "Wolf Creek" oder "Storm Warning" messen, doch der Regie-Erstling von James Rabbitts ist immerhin ein kleiner und fieser Horror-Thriller, der grundsolide Unterhaltung bietet. Die Thematik des Filmes ist sicherlich nicht besonders neu und in einigen Passagen erinnert die Geschichte auch ein wenig an den deutschen Film "Fleisch", wobei sich die Kernaussagen der beiden Storys doch noch ziemlich stark unterscheiden. Rabbitts erzählt seine Geschichte in einem eher ruhigen-und nicht sonderlich temporeichen Stil, was aber gerade dafür verantwortlich zeichnet, das die hier dargestellten Ereignisse ziemlich intensiv-und wuchtig auf den Betrachter einwirken. Das es sich thematisch gesehen um illegalen Kinderhandel dreht wird eigentlich sehr schnell klar, doch was sich im Endeffekt wirklich hinter den ominösen Ereignissen verbirgt, ist erst kurz vor dem Ende in vollem Umfang zu erkennen.
Insbesondere der finale Showdown offenbart nämlich Zusammenhänge, die jenseits jeglicher Moral angesiedelt sind und bei denen es einem selbst eiskalt über den Rücken läuft. Bis die Gesamtzusammenhänge zu erkennen sind, wird man mit mehreren jungen Frauen konfrontiert, die alle das gleiche grausame Schicksal teilen. Alle waren hochschwanger und sind auf einem verlassenen Fabrikgelände aufgewacht. Dort hat man ihnen ihre ungeborenen Kinder per Kaiserschnitt aus dem Leib entfernt, ohne das den Frauen die Beweggründe dafür bekannt sind. Die nun stattfindende Suche nach den Babys gestaltet sich nicht sonderlich actionreich, bietet aber dennoch genügend interessante Passagen, da die Damen sich einem lange Zeit unsichtbaren Gegner stellen müssen der sie anscheinend unbedingt töten will. Hier liegt dann auch die Stärke dieses Filmes, wird doch die Frage nach dem warum in den Raum geworfen. Daraus bezieht das Geschehen auch den Großteil seiner Spannung, da man sich wirklich bis kurz vor dem Ende gedulden muss, bis die Ereignisse auch bis ins Detail aufgeklärt werden.
Nicht selten entsteht im Laufe der Ereignisse der Eindruck, das man es hier mit einer Art perverser Studie zu tun hat, in der man das Verhalten von Müttern ergründen will, denen ihre Neugeborenen gestohlen wurden. Dafür spricht auch der Aspekt, das man die Verantwortlichen für das abartige Treiben immer nur als vor Monitoren sitzende Beobachter zu sehen bekommt, die ganz genau das Verhalten der unterschiedlichen Frauen beobachten. Erst als zum Schluss nur noch die Hauptfigur Beth am Leben ist, lüftet sich der Schleier der Ereignisse und auch die Verantwortlichen geben sich wirklich zu erkennen. Die endgültige Wahrheit ist dann ein echter Tiefschlag in die Eingeweide und verleiht dem Ganzen einen äußerst schalen Beigeschmack. Man selbst ist geschockt darüber, welch perverse Spielchen manche Menschen mit anderen treiben, um sich daran lediglich zu bereichern. Die Eiseskälte der Täter ist dabei das Erschreckenste überhaupt und man stellt sich ganz unweigerlich die Frage, ob solche Personen überhaupt positive Emotionen entwickeln können.
Für zusätzliche Spannung sorgt zumindest streckenweise der Neben-Erzählstrang, in dem Beth's Verlobter verzweifelt nach ihr sucht und sich dabei auch mit dem Gesetzeshüter der Kleinstadt anlegt, in der die Entführung stattgefunden hat. Dabei hat Rabbitts aber zu keiner Zeit den wesentlichen Bestandteil des Geschehens außer acht gelassen, den das Hauptaugenmerk ist immer auf die Ereignisse in der verlassenen Fabrik gerichtet. Und diese Location erweist sich auch als absolut perfekt, verleiht sie dem Ganzen doch eine herrlich dreckige-und siffige Grundstimmung, der man sich beim besten Willen kaum entziehen kann. Und so sollte man im Prinzip zu einem durchaus gelungenem Gesamteindruck gelangen, denn "The Clinic" ist letztendlich ein sehr sehenswerter Genre-Beitrag, der ein äußerst stimmiges Gesamtbild präsentiert.
Fazit:
Sicherlich handelt es sich in vorliegendem Fall um keinen Überflieger, aber immerhin um einen sehenswerten Thriller der zudem auch mit gut agierenden Darstellern besetzt ist. Einige kleinere Logiklöcher in der Story kann man getrost übersehen, da man insgesamt gesehen mit einem sehr stimmigen Szenario konfrontiert wird, das allemal lohnenswert erscheint.
7/10
Big Brother is watching you
Re: The Clinic - James Rabbitts
Abgesehen von dem schönen Look des 1979 angesiedelten Aussie-Streifens und der eigentlich spannenden Auflösung hat James Rabbits lahmer Streifen ja nicht so wirklich viel zu bieten und die ganze Sache wirkt arg unlogisch, selbst wenn er auf wahren Begebenheiten beruhen soll. Die Survival-Mystery-Geschichte mit den entführten Schwangeren, die mit einer Zahl versehen werden und das eigene Kind aus unbekannten Gründen mittels Kaiserschnitt aus dem Leib geschnippelt wird, kommt ja nie so richtig in die Gänge und auch der Nebenhandlungsstrang ist irgendwann unvermittelt zu Ende, sodass selbst das Gänsehaut-Finale nicht mehr viel retten kann. Rückblickend wirkt die ganze Sause aber gleich noch eine Spur konstruierter, sodass ich die zahlreichen positiven Stimmen im Netz nicht so ganz nachvollziehen kann. Irgendwie fühlte ich mich auch etwas an den Streifen eines französischen Regisseurs erinnert, der mir aber ungleich besser gefallen hat. Mittlerweile wird Rabbitts Streifen ja auch als "Saw Killing" vermarktet, der mit dem Inhalt ja gleich gar nichts mehr zu tun hat. Naja...
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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