The Loved Ones - Sean Byrne (2009)

Moderator: jogiwan

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jogiwan
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The Loved Ones - Sean Byrne (2009)

Beitrag von jogiwan »

The Loved Ones - Pretty in Blood

Bild

Originaltitel: The Loved Ones

Herstellungsland: Australien / 2009

Regie: Sean Byrne

Darsteller: Xavier Samuel, Robin McLeavy, Victoria Thaine, Jessica McNamee, Richard Wilson, u.a.

Story:

Der durch einen Autounfall traumatisierte Brent wird am Tage des Abschlussballes von der schüchternen Lola gefragt, ob dieser sie nicht begleiten möchte. Doch Brent hat das bereits seiner verständnisvollen Freundin Holly versprochen. Doch Lola lässt sich nicht von dem Mädchenschwarm vor den Kopf stossen und so findet sich Brent wenig später gefesselt an einem Sessel in Lolas etwas seltsamen Elternhaus wieder. Wie sich wenig später herausstellt, ist Lola mächtig sauer und auch zu allem bereit und erhält dabei noch tatkräftige Unterstützung ihres nicht minder degenerierten Daddys...
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jogiwan
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Re: The Loved Ones - Sean Byrne (2009)

Beitrag von jogiwan »

"the Loved Ones - Pretty in Blood" ist ein interessanter und eigentlich sympathischer Teenie-Folter-Film, irgendwo zwischen John Waters und Eli Roth, der zwar seinen Lorbeeren im Vorfeld nicht ganz gerecht wird, aber dennoch ganz gut ausgefallen ist. „The Loved Ones“ beginnt als eine Art Coming-of-Age-Streifen und kippt alsbald in Richtung bitterböser Horrorfilm, der trotzdem auch augenzwinkernd um die Ecke biegt und die grausigsten Szenen auch der Fantasie des aufgeschlossenen Zuschauers überlässt. Nichtsdestotrotz ist der Streifen trotz kleinerer Mängel und einer paar Logiklöchern dank toller Darsteller und wendungsreichem Drehbuch ganz gut gelungen, temporeich, blutig und sollte den Fan von modernen Horrorstreifen auch kaum enttäuschen. 7/10 Punkten!
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horror1966
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Re: The Loved Ones - Sean Byrne (2009)

Beitrag von horror1966 »

Das schüchterne Mädchen Lola hat ihr Herz dem jungen Brent geschenkt und wünscht sich nichts mehr, als mit ihrem Schwarm zum Abschlussball zu gehen. Doch ihre Einladung wird ausgeschlagen, Brent ist für den Abend bereits vergeben. Die Verehrerin wird ungern zurückgewiesen und so findet sich Brett urplötzlich bei Lola zuhause an einen Stuhl gefesselt wieder und wird auf schockierendste Weise von ihr und ihre Vater gefoltert und gequält. Und das ist erst der Anfang einer grauenvollen Nacht. Denn was Lola will, das kriegt sie auch ...


Der etwas andere Abschlussball



Wenn man den hier stattfindenden Abschlussball in den heimischen vier Wänden der auf den ersten Blick eher schüchternen Lola sieht, dann ist man doch eher heilfroh darüber, das diese e Tradition aus vielen Ländern bei uns keinerlei Stellenwert hat. Mit "The Loved Ones" hat Regisseur Sean Byrne ein wirklich in allen Belangen sehr überzeugendes Spielfilm-Debut abgelegt, das in den ersten Minuten noch nicht einmal ansatzweise auf das sadistische Horror-Szenario hindeutet, das sich im späteren Verlauf entwickeln soll. Vielmehr erlangt man den Eindruck, das es sich um eine handelsübliche Teenager-Romanze handeln könnte, doch dieser Eindruck täuscht ganz gewaltig, wie man dann auch ziemlich schnell feststellen muss. Denn schon nach einer recht kurzen Zeitspanne nimmt der Story-Plot eine ganz erhebliche und fast schon brachiale Wendung, die das Sehverhalten des Zuschauers mit einem Schlag vollkommen verändert. Aus dem zu Beginn eher seichten Handlungsverlauf entwickelt sich eine an Sadismus kaum zu überbietende Folter-Szenerie, die der Mädchenschwarm Brent über sich ergehen lassen muss. Nachdem er nämlich der schüchternen Lola eine Absage für den Abschlussball gegeben hat, greift diese in Zusammenarbeit mit ihrem Vater zu ganz eigenen Mitteln, um ihren ganz eigenen Tanzabend mit ihrem Schwarm zu verbringen.

Das perfide Spiel das sich daraus entwickelt, entfaltet eine schockierende und verstörende Wirkung zugleich, denn ganz offensichtlich läuft Lola's Geisteszustand vollkommen neben der Spur und auch ihr Vater hat ganz sicher nicht alle Latten am Zaun. Irgenwie handelt es sich hier um "Eine schrecklich nette Familie", nur das man über diese nun wirklich nicht lachen kann. Was die beiden hier mit ihrem Opfer abziehen, geht schon wirklich auf keine Kuhhaut mehr und entfaltet dabei einen Härtegrad, der sich wirklich gewaschen hat. Dabei sollte man allerdings anmerken, das sich dieser nicht unbedingt in Form von expliziten Gewaltdarstellungen äussert, sondern sich vielmehr im Kopf des Zuschauers abspielt. Es gibt zwar durchaus einige recht deftige Szenen zu sehen, doch ein Großteil der Aktionen ist lediglich im Ansatz zu erkennen, so das der Fantasie des Betrachters keinerlei Grenzen gesetzt sind, um sich die Schmerzen und Qualen des bedauernswerten Opfers vorzustellen, das eine wahre Odysse an Folter und Pein über sich ergehen lassen muss. Phasenweise kann man dabei fast körperlich mitleiden und ist immer wieder erstaunt darüber, welche Qualen ein Mensch über sich ergehen lassen kann, ohne daran physisch und psychisch zu zerbrechen. Die Ereignisse erreichen hier ein Höchstmaß an Intensität, die auch an einem selbst nicht spurlos vorrübergeht, so zuckt man bei gewissen Szenen regelrecht zusammen und möchte am liebsten die Augen schließen, das das Geschehen so erschreckend authentisch und real erscheint.

Um dem Zuschauer auch einmal einige kleinere Ruhepausen zu gönnen, hat es Sean Byrne exzellent verstanden, immer mal wieder kleinere Nebenschauplätze aufzumachen, in denen man mit Handlungsabschnitten konfrontiert wird, die für die eigentliche Geschichte eher unwichtig erscheinen, aber eine sehr willkommene Abwechslung vom sadistischen treiben sind, das sich im Haus von Lola's Familie abspielt. So bekommt man immer wieder kleine Abschnitte präsentiert die Brent's Freund bei dem Versuch zeigen, wie er seiner Abschlussball-Begleiterin näherkommen will. An diesen Stellen hält dann sogar teil skurrile Situationskomik Einzug in die Story die aber sofort wieder in den Hintergrund gerät, da man sich recht schnell wieder dem eigentlichen Geschehen zuwendet. Gerade dieser Kontrast ist es, der diesen Film so besonders wuchtig erscheinen lässt, auf der einen Seite die fast schon grotesken versuche zweier Teenager sich näher zu kommen und andererseits die brutale und menschenverachtene Folter, der sich Brent unterziehen lassen muss. Das ist extrem harter Tobak und so treffen einen auch gewisse Abschnitte des Filmes mit der Wucht eines Keulenschlages, der einen mitten im Innersten trifft.

Australien hat sich ja ganz besonders in den letzten Jahren zu einem Land gemausert, aus dem immer wieder sehr aussergewöhnliche und beeindruckende Genre-Beiträge zu uns herüberkommen und "The Loved Ones" bildet da keine Ausnahme. In den meisten Fällen ist es immer äusserst beeindruckend, wenn bei uns eher unbekannte Darsteller durch absolut herausragendes Schauspiel auffallen, das den jeweiligen Filmen einen ganz besonderen Stempel aufdrückt. Auch in vorliegender Geschichte konnte man eine Darsteller-Riege verpflichten die durch extrem gutes Schauspiel auffallen kann, wobei man Robin McLeavy in der Rolle der Lola ganz eindeutig hervorheben muss. Ist John Brumpton in der Rolle des durchgeknallten Vaters schon eine wahre Augenweide, so toppt ihn McLeavy ganz eindeutig, verkörpert sie die Rolle der vollkommen durchgeknallten Psychphatin doch so absolut authentisch, das es einem wirklich eiskalt über den Rücken laufen kann. Vor allem ihrer Mimik ist es zu verdanken, das beim Zuschauer der dringende Wunsch entsteht, ihr nie im Leben über den Weg zu laufen, denn dieses Mädchen kann einem echte Angst einjagen. Ihre hier zur Schau gestellten Taten sprechen natürlich auch ihre ganz eigene Sprache, jedoch möchte ich nicht auf die einzelnen Folter-Methoden eingehen, um keinem die Spannung zu nehmen. Eines sei jedoch verraten, man kann sich auf jede Menge Abwechslung und einige richtig derbe Passagen einstellen, die äusserst hart, brutal und blutig in Szene gesetzt wurden.

Und so kann man Sean Byrne zu diesem Langfilm-Debut nur gratulieren, das eigentlich eher harmlos beginnt und dann eine Richtung einschlägt, die Horror in Vollendung bietet. Immer wieder kurz eingefügte nebenschauplätze können durch die enthaltene Situationskomik kurzzeitig für etwas Entspannung sorgen, die allerdings schon im nächsten Moment wieder verflogen ist. "The Loved Ones" ist ein aussergewöhnlicher Genre-Beitrag, der einen äusserst guten Gesamteindruck hinterlässt, der auch durch das genau perfekte Ende stimmig abgerundet wird. Ist der Schlusspunkte doch insbesondere aus menschlicher Sicht vollkommen nachvollziehbar und lässt einen zu der Erkenntnis gelangen, das man in Brent's Situation ganz sicher auch nicht anders gehandelt hätte. Und so ergibt sich ein aussergewöhnlich stimmiges Gesamtpaket, an dem man als Horror-Fan seine helle Freude haben kann, denn die hier gefundene Mixtur kann man schon als nahezu perfekt bezeichnen. Großartig agierende Darsteller und eine alles überragende Robin McLeavy machen diesen Film zu einem wahren Erlebnis und sorgen für eine fast erschreckende Authenzität der Ereignisse, die einem ganz unwillkürlich unter die Haut kriecht und einen sehr nachhaltigen Eindruck im Kopf des Betrachters hinterlässt, der vor allem die kranke Grundstimmung des Filmes nicht so schnell aus den Klamotten schütteln kann.


Fazit:


Was wie eine handelsübliche Teenager-Romanze beginnt, entwickelt sich innerhalb kürzester Zeit zu einem knallharten Horror-Szenario. "The Loved Ones" ist meiner persönlichen Meinung nach einer der besten Genre-Beiträge der letzten Jahre und dem Zuschauer ein Folter-Szenario bietet, das sich nun wirklich gewaschen hat. Eine äusserst hart in Szene gesetzte Geschichte, eine herrlich siffige und dreckige Atmosphäre und hervorragende Schauspieler ergeben ein in allen Belangen überzeugendes Gesamtpaket, das man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.


9/10
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buxtebrawler
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Re: The Loved Ones - Sean Byrne (2009)

Beitrag von buxtebrawler »

Das Spielfim-Regiedebüt des australischen Regisseurs Sean Byrne aus dem Jahre 2009 rief manch begeisterte Reaktion hervor. Thematisch widmet er sich augenscheinlich dem kassenträchtigen Teen-Horror-Bereich: Brent (Xavier Samuel, „Eclipse – Biss zum Abendrot“) ist traumatisiert, nachdem er am Steuer saß, als er einer urplötzlich auf der Straße in seiner abgelegenen Gegend auftauchenden blutigen Gestalt auswich und dadurch einen Unfall mitverursachte, der seinen Vater das Leben kostete. Einige Zeit später plant er, mit seiner liebevollen Freundin Holly (Victoria Thaine, „Die Maske 2“) auf den Schulabschlussball zu gehen. Der unscheinbaren Lola (Robin McLeavy) erteilt er daher eine Absage – ein folgenschwerer Fehler, denn diese ist psychisch etwas anders gepolt, lebt mir ihrem auf seine Art aufopferungsvollen Vater (John Brumpton, „Storm Warning“) und ihrer dementen (Stief-?)Mutter (Anne Scott-Pendlebury, „Nachbarn“), genannt „Strahleauge“, von der Außenwelt abgeschottet zusammen und bekommt in der Regel, was sie möchte. So lässt sie Daddy kurzerhand Brent entführen und an einen Stuhl fesseln, um ihren ganz persönlichen Abschlussball zu zelebrieren.

„Carrie“ trifft auf „The Texas Chainsaw Massacre” trifft auf sog. Torture Porn trifft auf Revenge-Movie – damit lässt sich die Handlung von “The Loved Ones” groß umreißen. Der „Carrie“-Anteil ist dabei eigentlich eine Umkehrung der King’schen Ausgangssituation, denn unsere fesche Lola ist keinesfalls ein böswillig von ihrer Mitmenschen drangsaliertes, scheues Etwas, sondern eine von Haus aus narzisstische, sadistisch veranlagte Psychopathin, die das gemeinsame Abendessen ähnlich herrichtet wie Familie Sawyer in Tobe Hoopers Backwood-Knüller und fortan vor keinem Mittel und keinem Gerät zurückschreckt, um ihren Angebeteten gefügig zu machen – und das nicht zum ersten Mal, wie sich herausstellen soll. Da werden Injektionen verabreicht, mittels Bohrmaschine Lobotomieversuche unternommen und Küchenmesser zweckentfremdet. Das erinnert nicht von ungefähr an jüngst so angesagten Folter-Horror, wobei die Selbstzweckhaftigkeit nicht gar so arg ausfiel und nicht jedes Detail grafisch explizit ausgeschlachtet wird.

Die Ernsthaftigkeit, mit der die eigentlich völlig groteske Situation in bizarrem Ambiente inkl. geschmacklos-kitschig hergerichteter Behausung Lolas inszeniert wird, macht aber schnell deutlich, dass mit diesen Psychos nicht zu spaßen ist und lässt die angepeilte Wirkung der Folterszenen sich voll entfalten. Ja, „The Loved Ones“ ist hart und zynisch, lässt dabei aber immer wieder überspitzten, rabenschwarzen Humor durchblitzen, der dem Film seinen über die Gräuel hinausgehenden Unterhaltungsfaktor sichert, der ohne ihn eher fragwürdiger Natur wäre. Und keine Sorge, „The Loved Ones“ erzählt durchaus eine richtige Geschichte, die Puzzleteile zusammenfügt, offene Fragen klärt und die eine oder andere Überraschung bereithält. Einmal mehr wird durch einen Horrorfilm der lachhafte Abschlussballwahn aufs Korn und zum Anlass blutiger Exzesse genommen, die als Ventil für pubertätsbedingte psychische Zerreißproben geplagter Teenagerhirne dienen, als filmische Parabel auf den jenen Spektakeln innewohnenden Wahnsinn. Byrne präsentiert uns Außenseiter, die bereits in jungen Jahren mit ihrem Leben hadern und mit ihren Problemen fertig werden müssen, wobei die Erwachsenenwelt keine große Hilfe ist.

Sehr angenehm fallen dabei die gerade für einen Horrorfilm mit Teenager-Thematik natürlich erscheinenden Darsteller auf, allen voran beide an Brent interessierten Mädels, von denen Robin McLeavy als Lola all ihre entrückten Facetten beeindruckend beherrscht und gepresst in ihr plumpes rosa Ballkleid Mut zur Hässlich- und Grausamkeit beweist, es aber dem Zuschauer überlässt, in ihren blitzenden Augen nicht doch auch „Daddys Prinzessin“ auszumachen. Die Sympathien werden aber natürlich eindeutig Brent zuteil, der lange Zeit ohne Dialogzeilen auskommen muss und in einer Ausschließlichkeit als bemitleidenswerter Schmachthaken gezeichnet wurde, dass das Mitfiebern mit ihm obligatorisch ist. Von traurig über schmerzvoll leidend bis zu rasender Wut reicht seine Emotionspalette, die er glaubwürdig darstellt. Psycho-Dad John Brumpton wurde ebenfalls gut gecastet, passt er in seiner Unscheinbarkeit doch gut zu Lola und wirkt ebenso wie sie mit seinem wirren Blick trügerisch beinahe mitleiderregend, zumindest aber derart, dass man ihm nicht von vornherein sämtliche Grausamkeiten zutrauen würde, weshalb er das Überraschungsmoment häufig auf seiner Seite hat. Die inzestiöse Beziehung zu seiner Tochter bleibt übrigens angedeutet.

Im von Rache beherrschten Finale wird die angesichts der vorausgegangenen Ereignisse aufgestaute Vergeltungssucht des Zuschauers bedient, was einerseits befriedigt, andererseits aber nicht wirklich überrascht. Überrascht hat mich stattdessen, wie wenig die ausgiebige, für meinen Geschmack etwas zu komödiantische Nebenhandlung um Brents unbeholfen und unerfahren erscheinenden Kumpel, der mit einer heißen Metalbraut den Abschlussball besucht, sich mit ihr betrinkt, bekifft und schließlich Sex mit ihr hat, mit der eigentlichen Handlung zu tun hat und deshalb enttäuschend überflüssig wirkt. Positiv aufgefallen sind mir hingegen einige schöne, zur manchmal durchschimmernden, leisen Melancholie des Films passenden, in die Tiefe gehenden Aufnahmen der einsamen Landstraße und der sie umgebenden Natur. Da Brent und seine Freunde sympathischerweise auf Thrash Metal stehen, ertönt im Rahmen des Soundtracks manch hartes Stück, aber auch sanftere Klänge fanden ihren Weg in den Film und unterstreichen den Zynismus der sich bei Lola zuhause abspielenden Groteske, wenn Balladeskes erklingt, während Brent um sein Leben fürchtet. Ein hörenswerter Soundtrack, dessen Veröffentlichung wünschenswert wäre.

Fazit: Byrne ist ein beachtliches Debüt gelungen; ein guter Horrorfilm, der Genremoderne mit klassischen Motiven verbindet, Emotionen schürt und sich entladen lässt und handwerklich auf relativ hohem Niveau agiert. Für den ganz großen Wurf mangelt es aber noch etwas an Alleinstellungsmerkmalen, an Konsequenz und originellem Einfallsreichtum, weshalb ich Genrefreunden „The Loved Ones“ durchaus ans Herzen legen möchte, den (kleinen) Hype um ihn aber als übertrieben empfinde.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: The Loved Ones - Sean Byrne (2009)

Beitrag von horror1966 »

Ich finde gar nicht einmal, das ein Hype um den Film entstanden ist, er hebt sich ganz einfach sehr erfrischend vom sonstigen Einheitsbrei ab. Bei den fast immer gleichen Szenarien der letzten Zeit ist so meiner Meinung nach die Begeisterung über ein extrem gelungenes Regie-Debüt durchaus nachzuvollziehen. :thup:
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purgatorio
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Re: The Loved Ones - Sean Byrne (2009)

Beitrag von purgatorio »

der Streifen steht schon länger auf meiner Liste. Eure Kritiken stimmen mich auch höchst zuversichtlich :nick:
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Re: The Loved Ones - Sean Byrne (2009)

Beitrag von horror1966 »

purgatorio hat geschrieben:der Streifen steht schon länger auf meiner Liste. Eure Kritiken stimmen mich auch höchst zuversichtlich :nick:
Solltest du dir unbedingt ansehen, der lohnt sich wirklich. Und wenn selbst der bux eine positive Kritik schreibt, dann will das was heißen. :mrgreen:
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Re: The Loved Ones - Sean Byrne (2009)

Beitrag von purgatorio »

THE LOVED ONES – PRETTY IN BLOOD (THE LOVED ONES, Australien 2009, Regie: Sean Byrne)

Sehr schräger Stoff – toll gespielt und wahrhaftig abgefahren. Was bekannt und zitiert beginnt, bedient sich zunehmend aus allen Horrortöpfen, mischt mit eigenem, hängt eine Diskokugel drüber und lädt zum Splatterfeuerwerk, dass einer blutigen Groteske gleich kommt. Irre! Und irre gut! 8/10
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Re: The Loved Ones - Sean Byrne (2009)

Beitrag von purgatorio »

purgatorio hat geschrieben:THE LOVED ONES – PRETTY IN BLOOD (THE LOVED ONES, Australien 2009, Regie: Sean Byrne)

Sehr schräger Stoff – toll gespielt und wahrhaftig abgefahren. Was bekannt und zitiert beginnt, bedient sich zunehmend aus allen Horrortöpfen, mischt mit eigenem, hängt eine Diskokugel drüber und lädt zum Splatterfeuerwerk, dass einer blutigen Groteske gleich kommt. Irre! Und irre gut! 8/10
kann ich nach meiner gestrigen Zweitsichtung nur bestätigen und ergänzungsfrei so stehen lassen. Macht Spaß, ist schräg, geht ab!
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Il Grande Racket
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Re: The Loved Ones - Sean Byrne (2009)

Beitrag von Il Grande Racket »

Den Lobeshymnen hier kann ich mich leider nicht anschließen. Ich empfand den als sehr vorhersehbar. Nicht in dem Sinne, dass ich von Anfang an wusste, worauf alles schlussendlich hinausläuft, sondern dass ich eigentlich immer mit dem gerechnet habe, was als nächstes kam und so innerlich Szene für Szene abgehakt habe. Das ermüdet auf die Dauer. Ansonsten macht der Film eigentlich nicht viel verkehrt, kameratechnisch fand ich den sogar wirklich gelungen, und die Australier haben auch ein gutes Händchen für die richtige Beschallung (selbst der öde "Bad Behaviour" hatte 'nen klasse Soundtrack). Auch darstellertechnisch gibt's nichts zu mosern, gerade ihr Vater mit den großen Augen hat bleibenden Eindruck hinterlassen. Technisch ist der mehr als solide, aber wenn das Geschehen mich nicht mitzureissen und zu überraschen vermag, reicht das eigentlich nicht für mehr als eine Durchschnittswertung. 5,5/10
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