Boardinghouse aka Bad Force – John Wintergate (TC # 64)

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jogiwan
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Boardinghouse aka Bad Force – John Wintergate (TC # 64)

Beitrag von jogiwan »

Boardinghouse aka Bad Force – John Wintergate (Trash Collection # 64)

Bild Bild

Originaltitel: Boardinghouse

Herstellungsland: USA / 1982

Regie: John Wintergate

Darsteller: Brian Bruderlin, Jon Buxer, Tim Campbell, John Chase, u.a.

Story:

Kann ein Haus leben und seine eigene Persönlichkeit haben? Sie sagen bestimmt: natürlich nicht!!! Können dämonische Kräfte und teuflische Energien von einem Menschen Besitz ergreifen? Sie sagen bestimmt: natürlich nicht!!!

Dann haben Sie diesen Film noch nicht gesehen, denn hier werden Halluzinationen und Alpträume grausame Wirklichkeit! Was mit der harmlosen Erbschaft einer heruntergekommenen Pension beginnt, endet im totalen Chaos. Als sich eine Gruppe attraktiver junger Frauen einmietet, fällt eine nach der anderen dem blutigen Wahnsinn zum Opfer. Die diabolische Macht ist allgegenwärtig, und es gibt kein Entkommen …

Ein Film wie ein Faustschlag ins Gesicht!
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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jogiwan
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Re: Boardinghouse aka Bad Force – John Wintergate (TC # 64)

Beitrag von jogiwan »

Holla die Waldfee! Was John Wintergate dem geneigten Zuschauer mit seinem 1982 entstandenen Werk „Boarding House“ zumutet, spottet eigentlich jeglicher Beschreibung. Ein Werk (das Wort Film möchte man eigentlich gar nicht in diesem Zusammenhang gar nicht in den Mund nehmen) in dem ohne Rücksicht auf Verluste derart viele Genre-Zutaten vermengt werden, dass es einem schon den Magen umdrehen kann. So gibt es ein mysteriöses Haus, eine teuflische Kraft, Besessenheit, Telekinese, alptraumhafte Visionen, dilettantische Computereffekte und -stimmen aus dem Comodore64, Gore & Schockeffekte, jede nackte Haut, Herren-Tiger-Tangas und noch vieles mehr. Und es bedarf natürlich schon eines gutes Drehbuches, um all diese Zutaten so zu verarbeiten, damit am Ende noch etwas Brauchbares dabei rauskommt. Leider scheint Wintergate aber so etwas wie ein Drehbuch oder dergleichen gar nicht zur Verfügung gestanden haben.

Jupp, leicht wird es dem Zuschauer wirklich nicht gemacht. Die Geschichte ist nahezu sinnfrei und so etwas wie Spannung kommt wohl zu keiner Sekunde auf. Wenn der Hauptdarsteller sich auf dem Schreibtisch in Yoga-Pose begibt um Zimmerpflanzen zu bewegen, dann runzelt sich wohl nicht nur bei mir die Stirn. Selbst das Ende bzw. die Auflösung ist ziemlich misslungen und wird den Durchschnittszuschauer auch nicht mehr aus seiner Lethargie reißen. Sowieso und überhaupt ist der Film für die lahme Geschichte um ein teuflisches Studentenwohnhaus ungefähr um 60 Minuten zu lang geraten und dient wohl ohnehin nur dazu, so viele halbnackte Frauen mit dem ebenfalls spärlich bekleideten Hauptdarsteller zu zeigen. Die heißen dann alle Cindy, Mindy, Sandy oder Candy und haben seltsamerweise nur Unterwäsche im Gepäck. Dazwischen gibt’s dann immer wieder blutige Effekte, die aber auch nicht sonderlich gut getrickst worden sind. Die schauspielerischen Leistungen sind unterirdisch und der gesamte Look des Filmes erinnert mehr an einen Porno als an ein handelsübliches Movie.

"Boarding House“ beginnt wohl mit den zweifelsfrei schlechtesten Title-Credits aller Zeiten und verwöhnt das Ohr mit einem retroelektronischen Soundbrei, in dem wenig dezent ein Frauengekreische eingewoben wurde. Danach folgt eine Warnung, das Herz- und Nervenkranke sich das folgende wohl besser nicht anschauen sollten und bei der man vielleicht auch noch Zurechnungsfähige und Filmfreunde hätte mit einschließen sollen. Denn bereits zwei Minuten später weiß man, dass man wohl besser auf die Warnung hätte hören sollen. Regisseur Wintergate ist wirklich kein Video-Effekt zu billig, keine Computereinsatz zu mies und keine Verkleidung zu unglaubwürdig, um nicht in seinem Werk Verwendung zu finden. Da müssen schon mal Rentner von selbst in den Pool fallen und ein Ertrinken simulieren, oder sich die Blondinen anscheinend sehr fingerfertig selbst die Augen aus den dazugehörigen Höhlen reißen. Und weil das dann immer noch nicht reicht, gibt’s auch noch eine Prise Humor samt lahmen Gag am Ende, die dann dem Ganzen noch den Rest gibt.

Aber andererseits muss man sagen, dass „Boarding House“ angesichts zahlreicher unglaublicher und umso unglaubwürdiger Dinge dann schon wieder auch ein wenig Spaß macht. Der Film ist eigentlich so schlecht, dass man ihn als aufgeschlossener Filmfreund ja eigentlich schon gesehen haben sollte. Ohne Rücksicht auf Verluste katapultiert sich „Bad Force“, so ein weiterer Titel dann auch ohne mit der Wimper zu zucken in die Top5 der wohl schlechtesten Filme, die ich je vor die Linse bekommen hab. „Respekt“ kann man da wohl nur sagen und immerhin haben wir es ja auch nicht mit einer x-beliebigen Reihe, sondern mit der CMV´schen Trash-Collection zu tun. Und ein Film wie „Boarding House“ könnte wohl in keiner anderen Serie erscheinen, ohne dass der betreffende Einkäufer wohl windelweich geprügelt würde. Aber hier als Nummer 64 passt der natürlich wie Faust auf Auge und beinhaltet wohl alles, was diese Reihe so liebenswert und einzigartig macht. Schlechte Schauspieler, miese Optik, billige Effekte, haarsträubende Story, Tits´n Gore und ein geschmackvolles Cover.

Gedreht wurde „Boarding House“ ja für den boomenden Video-Markt und seltsamerweise hat es der Film trotz verheerender Optik sogar bis in die Kinos geschafft. Regisseur John Wintergate hat unter dem Pseudonym Hawk Adley dann auch gleich die Hauptrolle übernommen, das Drehbuch verfasst und auch noch an den Make-Up-Effekten mitgearbeitet. Unterstützt wurde er dabei von seiner Gattin mit dem geheimnisvollen Namen Kalassu. Und die Dame sieht nicht nur gut aus und ist eine begnadete Schauspielerin, nein, sie singt auch noch in einer Band namens 33 1/3, die natürlich auch einen Auftritt im Film hat. Scherz beiseite, denn Frau Kalassu ist ja noch sowas wie ein Lichtblick in dem ganzen Film. Die restlichen Mädels sind zwar allesamt nett anzuschauen, aber nennen leider nicht wirklich Talent ihr Eigen. Und auch die männlichen Darsteller sind durch die Bank Knallchargen, bei denen man nur wartet, dass die bald mal hops gehen.

Den Vogel abgeschossen hat aber abermals der Regisseur, der auch noch eine Doppelrolle übernommen hat. Der gute Herr Wintergate spielt nämlich nicht nur Herrn Jim im goldbehangenen Pimp-Look, sonder auch noch den mysteriösen Gärtner. Ein Vietnam-Veteran mit Polyesterperücke und Sonnenbrille und umgehängten Ketten (???) der immer ein Bein nachzieht, seltsame Laute von sich gibt und mit Gartengeräten auf die spärlich-bekleideten Mädels los geht. Das soll dann vermutlich spooky sein, wirkt aber so derartig lächerlich, dass man sich echt nicht mehr halten kann.

CMV-Laservision bringt diese eigentlich zu Recht nahezu unbekannte Perle des schlechten bzw. nicht-vorhandenen Geschmacks in durchschnittlicher bis guter Bild- und Tonqualität. Teils schlechtere Sequenzen sind vom Regisseur vermutlich so gewollt, um das billige Budget etwas zu verschleiern. Dazu gibt es noch 2 Original-Trailer mit einem tollen Werbespruch, der übersetzt soviel wie „wo dich die Miete nicht umbringt, wird es etwas andreres tun…“ bedeutet, aufwarten kann. Leider hat es nicht der Audiokommentar von Regisseur samt Gattin auf die Scheibe geschafft, der auf der amerikanischen Scheibe vertreten ist. Der wäre sicherlich angesichts der Peinlichkeiten mehr als interessant gewesen. Abgerundet wird die Veröffentlichung mit Trailern zum spaßigen „the nest“ und dem weniger spaßigen „Night Train to Terror“ , sowie der obligatorischen Bildergalerie.

Unterm Strich bleibt ein absolut unterirdischer und desaströser Vertreter des Achtzigerjahre-Kinos, der so schlecht ist, dass man ihn kaum beschreiben kann. Doch was dem Einen Leid ist, ist des anderen Freud: Trash-Freunde werden bei „Boarding House“ sowas von auf ihre Kosten kommen, dass diese bei der Sichtung wohl Freudentränen in den Augen haben werden. Hier passt einfach gar nichts zusammen und die lahme Geschichte ist bloß der Aufhänger um Sex, Titten und Gewalt lose miteinander zu verknüpfen und nach 100 Minuten ist der Spuk dann höhepunktlos vorbei. Wäre der Film eine Spur besser umgesetzt, hätte man auf den ein- oder anderen Effekt verzichtet und das Ganze auf 80 Minuten verkürzt, es hätte fast ein mittelmäßiger Film werden können. So bleibt nur ein absolut unpackbarer Film, der wohl nur Trashfreunde begeistern wird. Der am Cover angekündigte „Faustschlag ins Gesicht“ bleibt jedenfalls aus bzw. trifft wohl nur die anspruchsvollen Filmfreude. Die dann aber vermutlich gleich doppelt und mit unvermittelter Härte. „Boarding House“ bei einem Filmabend unter Freunden eingelegt und ich verspreche euch, ihr seht die Leutchen nie wieder. Und so gebe ich an dieser Stelle zwar nur 4 von 10 Punkten für den Unterhaltungswert, dafür aber gleich 11 von 10 Mülltonnen auf der Trash-Skala. Akte geschlossen! :D
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Blap
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Re: Boardinghouse aka Bad Force – John Wintergate (TC # 64)

Beitrag von Blap »

Steht noch jungfräulich im Regal. Die Screenshots machen Lust auf mehr. Ausserdem stehe ich extrem auf lange und rote, nuttig-geile Fingernägel. Ein Grund mehr, sich den Film in nächster Zeit anzuschauen. :)
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jogiwan
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Re: Boardinghouse aka Bad Force – John Wintergate (TC # 64)

Beitrag von jogiwan »

Der gefällt dir sicher! Die Mädels machen sich lieber nackig, als auf irgendeine Bedrohung zu reagieren. Nackt stirbt es sich halt doch noch immer am besten. Der Look des Filmes ist mindestens so grausam wie die nicht-vorhandene Geschichte und das Finale rockt wie Senioren-Bingo! Sprich: ein wahres Freudenfest für den geeichten Trashologen!
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jogiwan
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Re: Boardinghouse aka Bad Force – John Wintergate (TC # 64)

Beitrag von jogiwan »

Übrigens hat der Film auch die aufwendigsten Title-Credits, die mir jemals vor die Linse gekommen sind: ;)

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Blap
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Re: Boardinghouse aka Bad Force – John Wintergate (TC # 64)

Beitrag von Blap »

Unglaublich, skandalös! Mir sprengt es die Arkonidenpositronik aus dem Schädel!
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jogiwan
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Re: Boardinghouse aka Bad Force – John Wintergate (TC # 64)

Beitrag von jogiwan »

„Boardinghouse“ a.k.a „Bad Force“ ist ja schon irgendwie ganz hartes Brot. Mit billigsten Mitteln gezimmerter Haunted-House-Horror mit hübschen Mädeln und weniger hübschen Boys und einem Hauch an Handlung, welche mit etwas Schmodder und nackter Haut lose miteinander verbunden wird. So geht es um eine böse Macht, die von einem Haus ausgeht, telekinetisch begabte Menschen und seltsame Unglücksfälle, die über die Bewohner eines Pensionats hereinbrechen. Dazu kommen optische Verfremdungen aus dem Zeitalter der Videotechnik und ein Augenkrebs-fördernder Look, der dem Ganzen noch den Rest gibt. Filme wie dieser sind dann auch nur für ein eingeschränkte Publikum tauglich, die sich an den ganzen Unzulänglichkeiten erfreuen oder sich zumindest nicht abschrecken lassen. Vor vielen Jahren fand ich solche Filme ja noch unterhaltsam, aber mittlerweile wird es immer schwieriger hier wirklich noch einen entsprechenden Enthusiasmus aufzubringen.
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