Prototype - Phillip J. Roth (Trash Collection # 112)
Moderator: jogiwan
Prototype - Phillip J. Roth (Trash Collection # 112)
Prototype
Originaltitel: Prototype X29A
Herstellungsland: USA / 1992
Regie: Phillip J. Roth
Darsteller: Lane Lenhart, Robert Tossberg, Brenda Swanson, Paul Coulj, Mitchell Cox
Story:
Der gelähmte Programmierer Hawkins (Robert Tossberg) verliebt sich in die attraktive Chandra (Lane Lenhart). Das Mädchen ist eine Omega, einer der letzten künstlichen Menschen. Durch eine Operation erhält Hawkins einen neuen Körper, dabei wird er in einen Cyborg verwandelt. Sein Befehl: Vernichtung aller Omegas... (quelle: dtm.at)
Originaltitel: Prototype X29A
Herstellungsland: USA / 1992
Regie: Phillip J. Roth
Darsteller: Lane Lenhart, Robert Tossberg, Brenda Swanson, Paul Coulj, Mitchell Cox
Story:
Der gelähmte Programmierer Hawkins (Robert Tossberg) verliebt sich in die attraktive Chandra (Lane Lenhart). Das Mädchen ist eine Omega, einer der letzten künstlichen Menschen. Durch eine Operation erhält Hawkins einen neuen Körper, dabei wird er in einen Cyborg verwandelt. Sein Befehl: Vernichtung aller Omegas... (quelle: dtm.at)
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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- Paul Naschy
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Re: Prototype - Phillip J. Roth (Trash Collection # 112)
Prototype (US 1992)
Herzlich Willkommen in der Welt des Phillip J. Roth! Eine gelblich-staubige Welt in der Zukunft, welche große Ähnlichkeiten mit Industrieruinen der Gegenwart hat.
2057. Omegas wurden kreiert, weil man mit den Onovs (ist meine Eigenkreation für "Ottonormalverbraucher") nicht mehr klar kam. Das ist so, wie wenn Horst Seehofer künstliche CSU-Wähler zusammenschraubt, weil ihm die Opposition auf die Nüsse geht. Aber was machen diese blöden Omegas? Sie wählen auf einmal gar nicht mehr CSU... jetzt nur mal so im übertragenen Sinn, um die futuristische Story auch Onovs (haha) verständlich zu machen...
Darum lässt die Weltregierung den nächsten Hammer vom Stapel: den Prototype! Prototypen laufen im silber bemalten Gummianzug robotisch durch die Gegend und eliminieren Omegas. Ihr Sichtfenster ist ein auf Commodore64 basierender Monitor. Doch ein kleines Mädchen überlebt den Spuk.
20 Jahre später.
Ein ziemlich dummes Blondchen namens Chandra stolpert in der Gegend herum. Und in der Cybersexwelt von Hawkins, dem an den Rollstuhl gefesselten Programmierer. Hawkins würde alles dafür tun, wieder laufen zu können und als das Angebot, dies in Form eines Prototypes zu machen, anklopft, macht er gerne die Tür auf. Die Bedingung: sein Gedächtnis muss ihm erhalten bleiben. "Chandra... Memory search: Fuck me Hawkins". Ok, das wirklich relevante an Erinnerung ist noch da.
Dazwischen gibt es sehr reichlich unterhaltsames Geballer und eine Yoga-Tanzgruppe, deren Lehrer – ein Rastaman und ein Japaner – die Beschützer des letzten Omegas sind. Ich meine, es ist sicherlich blöd, wenn man sich als Omega betiteln lassen muss. Aber der letzte Omega zu sein, dass ist schon sehr schlusslichtig.
Prototype ist ein Film wie ein Fiebertraum, bei dem man froh ist, nicht durchgehend Angstschweiss entwickeln zu müssen. Prototype vernebelt die Sinne des Zuschauers mit gelblichem Staub und führt ihn anschließend slalomförmig durch die Stahlruinen.
Vor etwa 15 Jahren habe ich aufgehört zu rauchen und Prototype hätte mich beinahe dazu gebracht, mir wieder eine Schachtel zu besorgen. Wenn das mal kein Qualitätsmerkmal und somit eine hochgradige Kaufempfehlung ist!
http://www.trashcollection.de/index.php ... -prototype
Herzlich Willkommen in der Welt des Phillip J. Roth! Eine gelblich-staubige Welt in der Zukunft, welche große Ähnlichkeiten mit Industrieruinen der Gegenwart hat.
2057. Omegas wurden kreiert, weil man mit den Onovs (ist meine Eigenkreation für "Ottonormalverbraucher") nicht mehr klar kam. Das ist so, wie wenn Horst Seehofer künstliche CSU-Wähler zusammenschraubt, weil ihm die Opposition auf die Nüsse geht. Aber was machen diese blöden Omegas? Sie wählen auf einmal gar nicht mehr CSU... jetzt nur mal so im übertragenen Sinn, um die futuristische Story auch Onovs (haha) verständlich zu machen...
Darum lässt die Weltregierung den nächsten Hammer vom Stapel: den Prototype! Prototypen laufen im silber bemalten Gummianzug robotisch durch die Gegend und eliminieren Omegas. Ihr Sichtfenster ist ein auf Commodore64 basierender Monitor. Doch ein kleines Mädchen überlebt den Spuk.
20 Jahre später.
Ein ziemlich dummes Blondchen namens Chandra stolpert in der Gegend herum. Und in der Cybersexwelt von Hawkins, dem an den Rollstuhl gefesselten Programmierer. Hawkins würde alles dafür tun, wieder laufen zu können und als das Angebot, dies in Form eines Prototypes zu machen, anklopft, macht er gerne die Tür auf. Die Bedingung: sein Gedächtnis muss ihm erhalten bleiben. "Chandra... Memory search: Fuck me Hawkins". Ok, das wirklich relevante an Erinnerung ist noch da.
Dazwischen gibt es sehr reichlich unterhaltsames Geballer und eine Yoga-Tanzgruppe, deren Lehrer – ein Rastaman und ein Japaner – die Beschützer des letzten Omegas sind. Ich meine, es ist sicherlich blöd, wenn man sich als Omega betiteln lassen muss. Aber der letzte Omega zu sein, dass ist schon sehr schlusslichtig.
Prototype ist ein Film wie ein Fiebertraum, bei dem man froh ist, nicht durchgehend Angstschweiss entwickeln zu müssen. Prototype vernebelt die Sinne des Zuschauers mit gelblichem Staub und führt ihn anschließend slalomförmig durch die Stahlruinen.
Vor etwa 15 Jahren habe ich aufgehört zu rauchen und Prototype hätte mich beinahe dazu gebracht, mir wieder eine Schachtel zu besorgen. Wenn das mal kein Qualitätsmerkmal und somit eine hochgradige Kaufempfehlung ist!
http://www.trashcollection.de/index.php ... -prototype
Re: Prototype - Phillip J. Roth (Trash Collection # 112)
Im Jahre 2057 ist Lage auf der zerstörten Welt angespannt und die unterdrückte Menschheit steckt mitten im Krieg zwischen Menschen, Maschinen und korrupten Regierungen. Als kybernetische Wesen mit besonderen Fähigkeiten, die sogenannten Omegas dabei sind, sich selbst neu zu programmieren und den ursprünglichen Befehlen der Regierung zu widersetzen um ihre Eigenschaften für gute Zwecke zu nutzen, beginnen die Machthaber und Wissenschaftler mit dem „Prototype“-Vernichtungsprogramm. Zu diesem Zweck werden in verborgenen Labors technisch hochgerüstete Cyborgs erschaffen, die einzig und allein das Ziel verfolgen, sämtliche Omegas zu vernichten, die sich in den Ruinen der zerstörten Großstädte der Erde herumtreiben, um sich nach erfolgreichem Abschluss der Mission selbst zu zerstören.
In dieser schwierigen Zeit lebt auch der Omega Zorn Kerkorian (Gian Carlo Scandiuzzi) im postapokalyptischen Los Angeles und wird aufgrund seiner friedlichen Bestrebungen zum Ziel eines Prototypen, der den Führer mit seinen guten Absichten trotz dem Schutz seiner Sympathisanten in seinem geheimen Versteck im Untergrund ausfindig machen kann. Bevor Zorn und sein Gefolge jedoch den brutalen Attacken des Cyborgs zum Opfer fällt, gelingt es ihm noch, seine kleine Tochter durch einen Helfer in Sicherheit zu bringen, die äußerlich wie ein völlig normales Mädchen aussieht und erst zu gegebener Zeit von ihren besonderen Fähigkeiten erfahren und die Menschheit in ein besseres Leben führen soll.
Zwanzig Jahre später hat Chandra (Lane Lenhart) daher keine Ahnung über ihr besonders Schicksal und technischen Fähigkeiten, die in ihr schlummern und gemeinsam mit ihrem Freuden, dem draufgängerischen Sebastian (Sebastien Scandiuzzi) und dem gelähmten Programmieren Hawk (Robert Tossberg) schlägt sich die resolute Frau durch den schwierigen Alltag einer düsteren Welt, der von Armut, illegalem Glückspiel und Gewalt geprägt ist. Während sich Hawk in seinen Träumen nach der hübschen Chandra verzehrt, empfindet diese jedoch nur freundschaftliche Gefühle für den mutigen Mann im Rollstuhl und sieht sich außerdem auch noch von zwei mysteriösen Männern verfolgt, die immer dann zur Stelle sind, wenn Chandra und Sebastian in Gefahr geraten.
Zur gleichen wird die Wissenschaftlerin Alexis Zalazny (Brenda Swanson) von der Regierung beauftragt, die Untersuchungen zu dem Prototype-Programm wieder aufzunehmen, dass vor zwanzig Jahren schlagartig beendet und dessen näherer Zweck vertuscht wurde. Durch ihre Forschungen kommt Zalazny dem Geheimnis auch rasch näher und findet in Hawk den perfekten Probanden, der durch das vermeintlich harmlose Prototype-Programm auch von seiner Lähmung geheilt werden soll. Unwissentlich wird Hawk jedoch zur Kampfmaschine umprogrammiert und als Chandra von den beiden Männer entführt und von einer aufgezeichneten Botschaft ihres Vaters erfährt, dass sie eigentlich eine Omega ist, beginnt auch das Prototype-Programm neu zu laufen und auf Tod programmierte Hawk macht sich in den Trümmern der zerstörten Großstadt auf die Suche um seine ehemalige Liebe zu eliminieren…
Postapokalyptische Sci-Fi-Filme mit Trash-Appeal haben ja eigentlich generell einen Stein bei mir im Brett und egal, ob es sich dabei um düstere Zukunftsvisionen aus amerikanischer Produktion, italienische Schottergrubenfilme mit Motorradgangs oder sonstige Action-Gülle aus allen Ländern dieser Erde handelt – es gibt kaum einen Streifen aus dem Genre, dem ich nicht in irgendeiner Form etwas abgewinnen kann. Und dann gibt es Phillip J. Roth und seinen Streifen „Prototype“ aus dem Jahr 1992, der mir schmerzlich gelehrt hat, wie lange sich 98 Minuten und der absolute Bodensatz des Genres anfühlen können, wenn sich ein Regisseur mit sehr beschränkten Mitteln eine Zukunftsvision entwirft, die in einer Schreibtischlade für unausgegorene Drehbuchideen besser aufgehoben wäre und auch in allen anderen Bereichen so gar nicht überzeugen kann.
Die Geschichte über Cyborgs mit ihren existenziellen Zügen ist kompletter Mist, das futuristische Szenario erschreckend lieblos gestaltet und die augenscheinlich im Fitness-Center gecasteten Darsteller mühen sich als unsympathische Figuren mehr schlecht als recht durch eine teils sehr fragwürdige Geschichte über Cyborgs und Killermaschinen, die nie so richtig in die Gänge kommt und die Geduld des Zuschauers auch ganz ordentlich auf die Probe stellt. Phillip J. Roth hat wohl in erster Linie eine ziemliche Vorliebe bzw. regelrechte Obsession für Rauch und Nebelschwaden in allen seinen Erscheinungsformen und anders ist es wohl nicht zu erklären, dass nahezu alle Darsteller in Verlauf des Filmes in fast allen Szenen (!) genüsslich an einer Zigarette ziehen oder durch vernebelte Räume und Szenarien gehen. Der permanente Tabakkonsum der Protagonisten ist mit einer fast schon bewundernswerten Aufdringlichkeit inszeniert und hat dennoch keine nennenswerte dramaturgische Funktion, die diese in irgendeiner Form erklären würde.
Und mehr als Rauch ist der lahme Sci-Fi-Streifen aus der C-Ecke auch nicht und Phillip J. Roth bedient sich bei seiner Geschichte inhaltlich und optisch an bekannten Vorbildern, ohne auch nur annähernd deren Qualitäten zu erreichen. Ein bisschen „M.A.R.K. 13“, eine Prise „Terminator“, Body-Upgrading a la „Robocop“, ein wenig Albert Pyuns „Cyborg“ und existenzielle Belange wie in „Blade Runner“ und fertig ist die unausgegorene Geschichte, die sich auch erst gar keine große Mühe macht, seine Figuren und Hintergründe zu erklären und dafür lieber ein paar merkwürdige Momente bietet, die beim Actionfan wohl eher Stirnrunzeln verursachen werden. Dann noch ein paar Computergrafiken aus dem Heim-PC, nerviges Synthie-Gedudel und etwas Elektroschrott von der Müllhalde hinzugefügt, ein paar erotische Traumsequenzen, farbige Scheinwerfer und viel Gewalt und fertig ist das postapokalyptische Diskont-Streifen, der sich mit hübschen Cover auch sicherlich gut an ein unbedarftes Publikum vermarkten lässt.
Ganz scheint der Plan aber dann doch nicht aufgegangen zu sein und in Punkte Bekanntheitsgrad hat „Prototype“ im deutschsprachigen Raum doch noch etwas aufzuholen. Auch auf der IMDB sind die Stimmen und Benotungen mehr als verhalten und ob sich das mit der neuen Blu-Ray-Disc aus dem Hause CMV-Laservision ändert, mag ich an dieser Stelle angesichts meiner Eindrücke und generell sehr verhaltenen Stimmen anderer Leutchen auch eher bezweifeln. Die Kiste der Sci-Fi-Action bietet einfach viel unterhaltsamere Vertreter, als diese rasch und billig heruntergekurbelte Schleichwerbung für Tabakwaren mit seinen unsympathischen Figuren und unverhältnismäßig brutal und willkürlich eingefügt wirkenden Gewalteinlagen, die der Handlung ebenfalls nicht unbedingt zuträglich sind.
Inhaltlich ist „Prototype“ also alles andere als gelungen und auch inszenatorisch gibst sich das Werk mit seiner lieblosen TV-Serien-Optik fast wie ein Werk aus der Amateur-Ecke, in dem sich eher zufällig Momente eingeschlichen haben, die an besserer Zeiten und Genre-Vertreter erinnern. Auch darstellerisch fährt das Werk auf einem sehr niedrigen Level und die Anforderungen an die Darsteller sind auch eher körperlicher Natur. Keine der Figuren wirkt glaubwürdig und die dümmlich Dialoge, die verbissene Ernsthaftigkeit in Kombination mit Overacting und dem Unvermögen eine nachvollziehbare Geschichte zu erzählen oder eine halbwegs stimmige Endzeit-Atmosphäre zu kreieren wirkt in diesem Falle leider nicht unfreiwillig unterhaltsam, sondern einfach nur grottenschlecht.
„Prototype“ erscheint dann auch passend als Nummer 112 der Trash-Collection und ist dabei der eher unrühmliche Auftakt von insgesamt drei Filmen des umtriebigen Regisseurs aus den Neunzigern, die im Rahmen der Reihe erscheinen. Demnächst steht mir ja auch noch die Sichtung von „APEX“ und „Digital Man“ ins Haus und irgendwie hält sich die Freude darüber derzeit noch arg in Grenzen. Das Sci-Fi-Actionwerk aus dem Jahr 1992 hat es aber auf wundersame Weise neben der Ausgabe für die „Trash-Collection“ sogar auf Blu-Ray-Disc geschafft, auch wenn man sich angesichts der Produktionsumstände keine Wunder erwarten sollte. Die Bildqualität der Blu ist gut, aber nicht überragend und neben der durchschnittlichen Synchro, die das Geschehen teils etwas merkwürdig übersetzt, gibt es auch noch die englische Originalfassung, sowie eine Bildergalerie und ein eine Handvoll Trailer.
Unterm Strich bleibt ein langweiliges, uninspiriertes und eigentlich auch ziemlich unsympathisches Werk aus der Sci-Fi-Ecke, das mit seltsamen Figuren, doofer Geschichte und kostengünstig gestalteten Zukunftsszenario aufwartet und dabei auf fast schon erschreckende Weise uninspiriert zusammengeschustert wirkt. Der Sci-Fi-Technothriller „Prototype“ startet verhalten und baut im Verlauf seiner Handlung noch weiter ab und selbst das gelegentliche Aufblitzen unkonventioneller Genre-Momente und etwas nackte Haut können nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Eintopf mit seinen ausgeborgten Zutaten mächtig zum apokalyptisch-verrauchten Himmel stinkt. Subjektiv betrachtet ist „Prototype“ dann auch mühelos der mieseste Streifen, der mir in den letzten Monaten in vor die Augen gekommen ist und selbst der abgebrühte Trash-Fan und schmerzbefreite Alles-Gucker wird an diesem verschwenderischen Akt von Ressourcen-Verschwendung wohl nur sehr eingeschränkt seine Freude haben.
In dieser schwierigen Zeit lebt auch der Omega Zorn Kerkorian (Gian Carlo Scandiuzzi) im postapokalyptischen Los Angeles und wird aufgrund seiner friedlichen Bestrebungen zum Ziel eines Prototypen, der den Führer mit seinen guten Absichten trotz dem Schutz seiner Sympathisanten in seinem geheimen Versteck im Untergrund ausfindig machen kann. Bevor Zorn und sein Gefolge jedoch den brutalen Attacken des Cyborgs zum Opfer fällt, gelingt es ihm noch, seine kleine Tochter durch einen Helfer in Sicherheit zu bringen, die äußerlich wie ein völlig normales Mädchen aussieht und erst zu gegebener Zeit von ihren besonderen Fähigkeiten erfahren und die Menschheit in ein besseres Leben führen soll.
Zwanzig Jahre später hat Chandra (Lane Lenhart) daher keine Ahnung über ihr besonders Schicksal und technischen Fähigkeiten, die in ihr schlummern und gemeinsam mit ihrem Freuden, dem draufgängerischen Sebastian (Sebastien Scandiuzzi) und dem gelähmten Programmieren Hawk (Robert Tossberg) schlägt sich die resolute Frau durch den schwierigen Alltag einer düsteren Welt, der von Armut, illegalem Glückspiel und Gewalt geprägt ist. Während sich Hawk in seinen Träumen nach der hübschen Chandra verzehrt, empfindet diese jedoch nur freundschaftliche Gefühle für den mutigen Mann im Rollstuhl und sieht sich außerdem auch noch von zwei mysteriösen Männern verfolgt, die immer dann zur Stelle sind, wenn Chandra und Sebastian in Gefahr geraten.
Zur gleichen wird die Wissenschaftlerin Alexis Zalazny (Brenda Swanson) von der Regierung beauftragt, die Untersuchungen zu dem Prototype-Programm wieder aufzunehmen, dass vor zwanzig Jahren schlagartig beendet und dessen näherer Zweck vertuscht wurde. Durch ihre Forschungen kommt Zalazny dem Geheimnis auch rasch näher und findet in Hawk den perfekten Probanden, der durch das vermeintlich harmlose Prototype-Programm auch von seiner Lähmung geheilt werden soll. Unwissentlich wird Hawk jedoch zur Kampfmaschine umprogrammiert und als Chandra von den beiden Männer entführt und von einer aufgezeichneten Botschaft ihres Vaters erfährt, dass sie eigentlich eine Omega ist, beginnt auch das Prototype-Programm neu zu laufen und auf Tod programmierte Hawk macht sich in den Trümmern der zerstörten Großstadt auf die Suche um seine ehemalige Liebe zu eliminieren…
Postapokalyptische Sci-Fi-Filme mit Trash-Appeal haben ja eigentlich generell einen Stein bei mir im Brett und egal, ob es sich dabei um düstere Zukunftsvisionen aus amerikanischer Produktion, italienische Schottergrubenfilme mit Motorradgangs oder sonstige Action-Gülle aus allen Ländern dieser Erde handelt – es gibt kaum einen Streifen aus dem Genre, dem ich nicht in irgendeiner Form etwas abgewinnen kann. Und dann gibt es Phillip J. Roth und seinen Streifen „Prototype“ aus dem Jahr 1992, der mir schmerzlich gelehrt hat, wie lange sich 98 Minuten und der absolute Bodensatz des Genres anfühlen können, wenn sich ein Regisseur mit sehr beschränkten Mitteln eine Zukunftsvision entwirft, die in einer Schreibtischlade für unausgegorene Drehbuchideen besser aufgehoben wäre und auch in allen anderen Bereichen so gar nicht überzeugen kann.
Die Geschichte über Cyborgs mit ihren existenziellen Zügen ist kompletter Mist, das futuristische Szenario erschreckend lieblos gestaltet und die augenscheinlich im Fitness-Center gecasteten Darsteller mühen sich als unsympathische Figuren mehr schlecht als recht durch eine teils sehr fragwürdige Geschichte über Cyborgs und Killermaschinen, die nie so richtig in die Gänge kommt und die Geduld des Zuschauers auch ganz ordentlich auf die Probe stellt. Phillip J. Roth hat wohl in erster Linie eine ziemliche Vorliebe bzw. regelrechte Obsession für Rauch und Nebelschwaden in allen seinen Erscheinungsformen und anders ist es wohl nicht zu erklären, dass nahezu alle Darsteller in Verlauf des Filmes in fast allen Szenen (!) genüsslich an einer Zigarette ziehen oder durch vernebelte Räume und Szenarien gehen. Der permanente Tabakkonsum der Protagonisten ist mit einer fast schon bewundernswerten Aufdringlichkeit inszeniert und hat dennoch keine nennenswerte dramaturgische Funktion, die diese in irgendeiner Form erklären würde.
Und mehr als Rauch ist der lahme Sci-Fi-Streifen aus der C-Ecke auch nicht und Phillip J. Roth bedient sich bei seiner Geschichte inhaltlich und optisch an bekannten Vorbildern, ohne auch nur annähernd deren Qualitäten zu erreichen. Ein bisschen „M.A.R.K. 13“, eine Prise „Terminator“, Body-Upgrading a la „Robocop“, ein wenig Albert Pyuns „Cyborg“ und existenzielle Belange wie in „Blade Runner“ und fertig ist die unausgegorene Geschichte, die sich auch erst gar keine große Mühe macht, seine Figuren und Hintergründe zu erklären und dafür lieber ein paar merkwürdige Momente bietet, die beim Actionfan wohl eher Stirnrunzeln verursachen werden. Dann noch ein paar Computergrafiken aus dem Heim-PC, nerviges Synthie-Gedudel und etwas Elektroschrott von der Müllhalde hinzugefügt, ein paar erotische Traumsequenzen, farbige Scheinwerfer und viel Gewalt und fertig ist das postapokalyptische Diskont-Streifen, der sich mit hübschen Cover auch sicherlich gut an ein unbedarftes Publikum vermarkten lässt.
Ganz scheint der Plan aber dann doch nicht aufgegangen zu sein und in Punkte Bekanntheitsgrad hat „Prototype“ im deutschsprachigen Raum doch noch etwas aufzuholen. Auch auf der IMDB sind die Stimmen und Benotungen mehr als verhalten und ob sich das mit der neuen Blu-Ray-Disc aus dem Hause CMV-Laservision ändert, mag ich an dieser Stelle angesichts meiner Eindrücke und generell sehr verhaltenen Stimmen anderer Leutchen auch eher bezweifeln. Die Kiste der Sci-Fi-Action bietet einfach viel unterhaltsamere Vertreter, als diese rasch und billig heruntergekurbelte Schleichwerbung für Tabakwaren mit seinen unsympathischen Figuren und unverhältnismäßig brutal und willkürlich eingefügt wirkenden Gewalteinlagen, die der Handlung ebenfalls nicht unbedingt zuträglich sind.
Inhaltlich ist „Prototype“ also alles andere als gelungen und auch inszenatorisch gibst sich das Werk mit seiner lieblosen TV-Serien-Optik fast wie ein Werk aus der Amateur-Ecke, in dem sich eher zufällig Momente eingeschlichen haben, die an besserer Zeiten und Genre-Vertreter erinnern. Auch darstellerisch fährt das Werk auf einem sehr niedrigen Level und die Anforderungen an die Darsteller sind auch eher körperlicher Natur. Keine der Figuren wirkt glaubwürdig und die dümmlich Dialoge, die verbissene Ernsthaftigkeit in Kombination mit Overacting und dem Unvermögen eine nachvollziehbare Geschichte zu erzählen oder eine halbwegs stimmige Endzeit-Atmosphäre zu kreieren wirkt in diesem Falle leider nicht unfreiwillig unterhaltsam, sondern einfach nur grottenschlecht.
„Prototype“ erscheint dann auch passend als Nummer 112 der Trash-Collection und ist dabei der eher unrühmliche Auftakt von insgesamt drei Filmen des umtriebigen Regisseurs aus den Neunzigern, die im Rahmen der Reihe erscheinen. Demnächst steht mir ja auch noch die Sichtung von „APEX“ und „Digital Man“ ins Haus und irgendwie hält sich die Freude darüber derzeit noch arg in Grenzen. Das Sci-Fi-Actionwerk aus dem Jahr 1992 hat es aber auf wundersame Weise neben der Ausgabe für die „Trash-Collection“ sogar auf Blu-Ray-Disc geschafft, auch wenn man sich angesichts der Produktionsumstände keine Wunder erwarten sollte. Die Bildqualität der Blu ist gut, aber nicht überragend und neben der durchschnittlichen Synchro, die das Geschehen teils etwas merkwürdig übersetzt, gibt es auch noch die englische Originalfassung, sowie eine Bildergalerie und ein eine Handvoll Trailer.
Unterm Strich bleibt ein langweiliges, uninspiriertes und eigentlich auch ziemlich unsympathisches Werk aus der Sci-Fi-Ecke, das mit seltsamen Figuren, doofer Geschichte und kostengünstig gestalteten Zukunftsszenario aufwartet und dabei auf fast schon erschreckende Weise uninspiriert zusammengeschustert wirkt. Der Sci-Fi-Technothriller „Prototype“ startet verhalten und baut im Verlauf seiner Handlung noch weiter ab und selbst das gelegentliche Aufblitzen unkonventioneller Genre-Momente und etwas nackte Haut können nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Eintopf mit seinen ausgeborgten Zutaten mächtig zum apokalyptisch-verrauchten Himmel stinkt. Subjektiv betrachtet ist „Prototype“ dann auch mühelos der mieseste Streifen, der mir in den letzten Monaten in vor die Augen gekommen ist und selbst der abgebrühte Trash-Fan und schmerzbefreite Alles-Gucker wird an diesem verschwenderischen Akt von Ressourcen-Verschwendung wohl nur sehr eingeschränkt seine Freude haben.
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- buxtebrawler
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- Beiträge: 40372
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
- Kontaktdaten:
Re: Prototype - Phillip J. Roth (Trash Collection # 112)
Erscheint voraussichtlich am 04.03.2016 bei New Vision Films (Edel) auf Blu-ray und DVD:
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- buxtebrawler
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- Beiträge: 40372
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
- Kontaktdaten:
Re: Prototype - Phillip J. Roth (Trash Collection # 112)
Erscheint voraussichtlich am 15.12.2017 bei VZ-Handelsgesellschaft noch einmal auf Blu-ray und DVD:
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!