Derrick: Folge 115 - Ein Spiel mit dem Tod
Moderator: jogiwan
Derrick: Folge 115 - Ein Spiel mit dem Tod
Erstausstrahlung: 15.06.1984
Oberinspektor Derrick rekonstruiert: nächtlicher Villeneinbruch, der Täter findet und öffnet den Tressor.
Die Alarmanlage schrillt plötzlich auf.
Der Hausherr, Georg Hossner, eilt ins Erdgeschoß, stellt sich dem Eindringling in den Weg und wird mit zwei Schüssen niedergestreckt.
Schon am nächsten Tag läuft der Fall in eine völlig andere Richtung.
In Derricks Büro erscheint Lena Kussloff, sie gibt zu Protokoll, dass ihr Vater den Einbruch verübt hat.
Doch einen Mord, das schwöre er, habe er nie und nimmer begangen.
Mit:
Kristina Nel (Agnes Hossner)
Wolf Roth (Ulrich Hossner)
Verena Peter (Lena Kussloff)
Rudolf Wessely (Martin Kussloff)
Edwin Noel (Herr Muschmann)
Margot Medicus (Ariane)
Oberinspektor Derrick rekonstruiert: nächtlicher Villeneinbruch, der Täter findet und öffnet den Tressor.
Die Alarmanlage schrillt plötzlich auf.
Der Hausherr, Georg Hossner, eilt ins Erdgeschoß, stellt sich dem Eindringling in den Weg und wird mit zwei Schüssen niedergestreckt.
Schon am nächsten Tag läuft der Fall in eine völlig andere Richtung.
In Derricks Büro erscheint Lena Kussloff, sie gibt zu Protokoll, dass ihr Vater den Einbruch verübt hat.
Doch einen Mord, das schwöre er, habe er nie und nimmer begangen.
Mit:
Kristina Nel (Agnes Hossner)
Wolf Roth (Ulrich Hossner)
Verena Peter (Lena Kussloff)
Rudolf Wessely (Martin Kussloff)
Edwin Noel (Herr Muschmann)
Margot Medicus (Ariane)
Re: Derrick: Folge 115 - Ein Spiel mit dem Tod
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"
Derrick Collectors Box 8 (Folge 106-120)
Folge 115 - Ein Spiel mit dem Tod (Deutschland 1984)
Wer tötete Georg Hossner? Bruder Holzbein oder der Muschimann?
Martin Kussloff (Rudolf Wessely) ist ein Einbrecher alter Schule, mit handwerklichem Geschick verschafft er sich Zugang zu noblen Anwesen, öffnet Tresore ohne grössere Mühe. Bei seinem letzten Einbruch springt jedoch plötzlich die Alarmanlage des Hauses an, Kussloff verlässt überstürzt das Gelände und kann mit seinem PKW flüchten. Am nächsten Tag liest der Gauner in der Zeitung einen erschreckenden Bericht. In dem Haus in das er in der Nacht eingestiegen ist, wurde offenbar ein Mord verübt, es wird vermutet ein Einbrecher habe den Hausherrn Georg Hossner erschossen. Glaubwürdig versichtert Kussloff seiner Tochter Lena (Verena Peter) nichts mit dem Mord am Hut zu haben, seine Tochter glaubt ihm, schliesslich wurde ihr Vater bei seinen Raubzügen noch nie gewalttätig, besitzt keine Schusswaffe. Derrick stösst bei der Rekonstuktion des Tathergangs auf Widersprüche, die Befragung der anderen Haubewohner bringt allerdings keine brauchbaren Erkenntnisse. Die Witwe Agnes Hossner (Kristina Nel) wirkt überspannt, Ulrich (Wolf Roth), der Bruder des Opfers, lebt in den Tag hinein. Im Gartenhaus wohnt der Angestellte Herr Muschmann (Edwin Noel), welcher ein enger Mitarbeiter des Ermordeten war. Derweil will Lena ihren Vater zu einem Geständnis drängen, damit zumindest der Mordverdacht aus der Welt geschafft werden kann. In ihrer Verzweiflung sucht die junge Frau Derrick und Klein auf, in der Wohnung des Verdächtigen finden die Beamten die Leiche Martin Kussloffs, der Einbrecher wurde mit einem gezielten Stich ins Herz getötet...
Rudolf Wessely als Einbrecher mit Anstand, keine Gewalt, kein Vandalismus. Freilich ein Klischee (na und?), "gute" Einbrecher und Panzerknacker gibt es nicht, fragt die Opfer ihrer Taten. Wessely zeigt den Ganoven glaubwürdig als gebrochenen Charakter, gewissermaßen süchtig nach seinem Job, nicht dazu in der Lage seine handwerklichen Fähigkeiten legal zum Einsatz zu bringen. Verena Peter redet ihrem Vater ins Gewissen, stellt die besorgte und überforderte Tochter sehr sympathisch dar, abseits von Gezeter und hysterischen Keifereien. Kristina Nel bleibt schwammig, eine hohle Hülse. Über den von Wolf Roth gespielten Ulrich Hossner erfahren wir vor allem das er eine Beinprothese trägt und keiner Arbeit nachgeht. Wie seine Schwägerin eine seltsam leere Person, daran ändert auch ein (wenig überraschendes) Liebesgeständnis nichts (naja, ganz so dünn bleibt das Brett nicht, Ansätze von Arroganz und Verletzlichkeit werden später auf das Charakterskelett modelliert). Ähnliches gilt für Edwin Noel, wobei sein Herr Muschmann sogar noch glatter durchs Szenario flutscht. Uwe Dallmeier sehen wir als Wirt einer zwielichtigen Kneipe, eine sehr starke Vorstellung, knarzig und kernig, letztlich mit Gespür für Recht und Unrecht. Volker Bogdan macht uns in einer kleinen Nebenrolle den Mann für die groben Arbeiten. Übrigens sehen wir endlich wieder eine Frau an Derricks Seite, dargestellt von der attraktiven Margot Medicus.
"Ein Spiel mit dem Tod" kann zwar lediglich einen mittelprächtig konstruierten Kriminallfall aufbieten, aber das "Drumherum" sorgt für eine knappe Stunde herrlicher Unterhaltung. Horst Tappert zeigt einmal mehr seine Klasse, als väterlicher Beschützer, Schreck der kleinen und grossen Gauner, aufmerksamer Ermittler und kultivierter Liebhaber. Der Blick ins Privatleben des Oberinspektors bindet den Zuschauer noch enger an den liebenswerten Charakter, die gemeinsamen Szenen mit Margot Medicus werden stets von beruflichen Pflichten eingeholt, was zu humorigen und nahezu tragisch-romantischen Momenten führt. Natürlich darf eine Prise Chauvi nicht fehlen: "Für die meisten Männer ist der Beruf ein Teil ihres Lebens". Tappert haut einige Knüller raus, auch abseits der Chauviebene, grandios! Die Folge startet mit dem detailreich inszenierten Einbruch, sofort ziehen Spanung und Atmosphäre den Betrachter in ihren Bann. Nach der Vorstellung der Bewohner des Einbruchhauses rätseln wir bereits wer seine Hände in diesem Spiel in Blut getaucht hat, in diese Gedankengänge hagelt der Mord am "freundlichen" Einbrecher, das tragische Ende einer gescheiterten Existenz (fünf Taler ins Phrasenschwein). Regisseur Theodor Grädler kann sich auf die Qualität seiner Schauspieler verlassen, die das durchschnittliche Drehbuch (bezogen auf die Story, die Dialoge sind sehr stark) durch ihre Präsenz in den Hintergrund drängen. Es macht einfach jede Menge Spass Derrick und Klein bei ihrer Arbeit zu beobachten, Vollsuhle für den Fan! Frank Duval liefert gute Arbeit ab, kein nervenaufreibendes Geplärre wie in "Keine schöne Fahrt nach Rom" (114).
7,5/10 (gut bis sehr gut)
Derrick Collectors Box 8 (Folge 106-120)
Folge 115 - Ein Spiel mit dem Tod (Deutschland 1984)
Wer tötete Georg Hossner? Bruder Holzbein oder der Muschimann?
Martin Kussloff (Rudolf Wessely) ist ein Einbrecher alter Schule, mit handwerklichem Geschick verschafft er sich Zugang zu noblen Anwesen, öffnet Tresore ohne grössere Mühe. Bei seinem letzten Einbruch springt jedoch plötzlich die Alarmanlage des Hauses an, Kussloff verlässt überstürzt das Gelände und kann mit seinem PKW flüchten. Am nächsten Tag liest der Gauner in der Zeitung einen erschreckenden Bericht. In dem Haus in das er in der Nacht eingestiegen ist, wurde offenbar ein Mord verübt, es wird vermutet ein Einbrecher habe den Hausherrn Georg Hossner erschossen. Glaubwürdig versichtert Kussloff seiner Tochter Lena (Verena Peter) nichts mit dem Mord am Hut zu haben, seine Tochter glaubt ihm, schliesslich wurde ihr Vater bei seinen Raubzügen noch nie gewalttätig, besitzt keine Schusswaffe. Derrick stösst bei der Rekonstuktion des Tathergangs auf Widersprüche, die Befragung der anderen Haubewohner bringt allerdings keine brauchbaren Erkenntnisse. Die Witwe Agnes Hossner (Kristina Nel) wirkt überspannt, Ulrich (Wolf Roth), der Bruder des Opfers, lebt in den Tag hinein. Im Gartenhaus wohnt der Angestellte Herr Muschmann (Edwin Noel), welcher ein enger Mitarbeiter des Ermordeten war. Derweil will Lena ihren Vater zu einem Geständnis drängen, damit zumindest der Mordverdacht aus der Welt geschafft werden kann. In ihrer Verzweiflung sucht die junge Frau Derrick und Klein auf, in der Wohnung des Verdächtigen finden die Beamten die Leiche Martin Kussloffs, der Einbrecher wurde mit einem gezielten Stich ins Herz getötet...
Rudolf Wessely als Einbrecher mit Anstand, keine Gewalt, kein Vandalismus. Freilich ein Klischee (na und?), "gute" Einbrecher und Panzerknacker gibt es nicht, fragt die Opfer ihrer Taten. Wessely zeigt den Ganoven glaubwürdig als gebrochenen Charakter, gewissermaßen süchtig nach seinem Job, nicht dazu in der Lage seine handwerklichen Fähigkeiten legal zum Einsatz zu bringen. Verena Peter redet ihrem Vater ins Gewissen, stellt die besorgte und überforderte Tochter sehr sympathisch dar, abseits von Gezeter und hysterischen Keifereien. Kristina Nel bleibt schwammig, eine hohle Hülse. Über den von Wolf Roth gespielten Ulrich Hossner erfahren wir vor allem das er eine Beinprothese trägt und keiner Arbeit nachgeht. Wie seine Schwägerin eine seltsam leere Person, daran ändert auch ein (wenig überraschendes) Liebesgeständnis nichts (naja, ganz so dünn bleibt das Brett nicht, Ansätze von Arroganz und Verletzlichkeit werden später auf das Charakterskelett modelliert). Ähnliches gilt für Edwin Noel, wobei sein Herr Muschmann sogar noch glatter durchs Szenario flutscht. Uwe Dallmeier sehen wir als Wirt einer zwielichtigen Kneipe, eine sehr starke Vorstellung, knarzig und kernig, letztlich mit Gespür für Recht und Unrecht. Volker Bogdan macht uns in einer kleinen Nebenrolle den Mann für die groben Arbeiten. Übrigens sehen wir endlich wieder eine Frau an Derricks Seite, dargestellt von der attraktiven Margot Medicus.
"Ein Spiel mit dem Tod" kann zwar lediglich einen mittelprächtig konstruierten Kriminallfall aufbieten, aber das "Drumherum" sorgt für eine knappe Stunde herrlicher Unterhaltung. Horst Tappert zeigt einmal mehr seine Klasse, als väterlicher Beschützer, Schreck der kleinen und grossen Gauner, aufmerksamer Ermittler und kultivierter Liebhaber. Der Blick ins Privatleben des Oberinspektors bindet den Zuschauer noch enger an den liebenswerten Charakter, die gemeinsamen Szenen mit Margot Medicus werden stets von beruflichen Pflichten eingeholt, was zu humorigen und nahezu tragisch-romantischen Momenten führt. Natürlich darf eine Prise Chauvi nicht fehlen: "Für die meisten Männer ist der Beruf ein Teil ihres Lebens". Tappert haut einige Knüller raus, auch abseits der Chauviebene, grandios! Die Folge startet mit dem detailreich inszenierten Einbruch, sofort ziehen Spanung und Atmosphäre den Betrachter in ihren Bann. Nach der Vorstellung der Bewohner des Einbruchhauses rätseln wir bereits wer seine Hände in diesem Spiel in Blut getaucht hat, in diese Gedankengänge hagelt der Mord am "freundlichen" Einbrecher, das tragische Ende einer gescheiterten Existenz (fünf Taler ins Phrasenschwein). Regisseur Theodor Grädler kann sich auf die Qualität seiner Schauspieler verlassen, die das durchschnittliche Drehbuch (bezogen auf die Story, die Dialoge sind sehr stark) durch ihre Präsenz in den Hintergrund drängen. Es macht einfach jede Menge Spass Derrick und Klein bei ihrer Arbeit zu beobachten, Vollsuhle für den Fan! Frank Duval liefert gute Arbeit ab, kein nervenaufreibendes Geplärre wie in "Keine schöne Fahrt nach Rom" (114).
7,5/10 (gut bis sehr gut)
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
- Die Kroete
- Beiträge: 1254
- Registriert: So 2. Okt 2011, 11:08
Re: Derrick: Folge 115 - Ein Spiel mit dem Tod
Wer damals, zu Zeiten der Erstausstrahlung selbst mal gerne ins Fernsehen kommen wollte, konnte sich hier zu dieser DSDS-losen Epoche, an nett-gemeinten Tips erfreuen. Anhand dieser man sich recht aussichtsreich, an einer indirekten Teilnahme bei "Aktenzeichen XY - ungelöst" empfehlen konnte.
Des weiteren, wurden hier Einblicke in das Privatleben des Oberinspektors gewährt. Endlich erfährt man, weshalb jede Beziehung auf dauer bei Derrick nicht funktionieren konnte. Schließlich bringt man als Kriminalbeamter seiner Freundin keine potenziellen weiblichen Mord-Opfer zum übernächtigen vorbei, wenn diese kurz zuvor noch ihre Bedenken zu diesem riskanten Beruf, aüßert.
Außerdem, lag ich hier tatächlich bis zum Schluß falsch mit der Annahme, wer der tatsächliche Anstifter der Tat war. Von daher, eine sowohl witzige als auch spritzige TV-Unterhaltung, die man hier über 60 Minuten lang geboten bekommt.
9/10
Des weiteren, wurden hier Einblicke in das Privatleben des Oberinspektors gewährt. Endlich erfährt man, weshalb jede Beziehung auf dauer bei Derrick nicht funktionieren konnte. Schließlich bringt man als Kriminalbeamter seiner Freundin keine potenziellen weiblichen Mord-Opfer zum übernächtigen vorbei, wenn diese kurz zuvor noch ihre Bedenken zu diesem riskanten Beruf, aüßert.
Außerdem, lag ich hier tatächlich bis zum Schluß falsch mit der Annahme, wer der tatsächliche Anstifter der Tat war. Von daher, eine sowohl witzige als auch spritzige TV-Unterhaltung, die man hier über 60 Minuten lang geboten bekommt.
9/10