Derrick: Folge 120 - Das seltsame Leben des Herrn Richter
Moderator: jogiwan
Derrick: Folge 120 - Das seltsame Leben des Herrn Richter
Erstausstrahlung: 19.10.1984
Martin Richter bittet seinen Sohn Manfred aufgeregt um ein Gespräch und verabredet sich mit ihm im nahegelegenen Schloßpark, es ginge um Leben und Tod.
Manfred eilt dorthin und hört gerade noch wie 5 Schüsse duch die Gegend hallen, vor den Augen seines Sohnes sinkt Manfred Richter tödlich getroffen zu Boden, der Schütze kann unerkannt entkommen.
Bei den Ermittlungen stellt sich etwas ganz und gar Überraschendes heraus, Manfred Richter führte ein Doppelleben...
Mit:
Klaus Behrendt (Martin Richter)
Edwin Noel (Manfred Richter)
Christa Berndl (Berta Haginger)
Klaus Höhne (Dr. Kuhn)
Mijou Kovacs (Charlotte Bussoni)
Peter Bertram (Bruno Bussoni)
Martin Richter bittet seinen Sohn Manfred aufgeregt um ein Gespräch und verabredet sich mit ihm im nahegelegenen Schloßpark, es ginge um Leben und Tod.
Manfred eilt dorthin und hört gerade noch wie 5 Schüsse duch die Gegend hallen, vor den Augen seines Sohnes sinkt Manfred Richter tödlich getroffen zu Boden, der Schütze kann unerkannt entkommen.
Bei den Ermittlungen stellt sich etwas ganz und gar Überraschendes heraus, Manfred Richter führte ein Doppelleben...
Mit:
Klaus Behrendt (Martin Richter)
Edwin Noel (Manfred Richter)
Christa Berndl (Berta Haginger)
Klaus Höhne (Dr. Kuhn)
Mijou Kovacs (Charlotte Bussoni)
Peter Bertram (Bruno Bussoni)
Re: Derrick: Folge 120 - Das seltsame Leben des Herrn Richte
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"
Derrick Collectors Box 8 (Folge 106-120)
Folge 120 - Das seltsame Leben des Herrn Richter (Deutschland 1984)
Das schöne neue Leben
Martin Richter (Klaus Behrendt) sitzt die nackt Angst im Nacken. Panisch sucht er die Kneipe seiner Bekannten Berta Haginger (Christa Berndl) auf, versteckt sich kurzzeitig in deren im gleichen Gebäude gelegenen Wohnung. Der Gehetzte setzt seine Flucht fort, in einem Park trifft er auf seinen telefonisch verständigten Sohn Manfred (Edwin Noël). Die letzten Meter führen Martin Richter über eine Brücke, sein Sprößling wartet auf der anderen Seite des Kanals, doch nun schlagen die Häscher zu, strecken ihre Beute mit mehreren Schüssen nieder. Manfred hört die peitschenden Schüsse, als er seinen Vater findet ist dieser bereits tot. Wer trachtet einem unscheinbaren Versicherungsmitarbeiter nach dem Leben? Berta Haginger berichtet Derrick und Klein von einem merkwürdigen Besucher (Peter Bertram), der ihre Gaststätte angeblich für eine Feier mieten wollte und die Räume genau unter die Lupe nahm, sogar darauf bestand einen Blick in die Küche zu werfen. Weitere Ermittlungen führen schnell erstaunliche Begebenheiten ans Tageslicht, offenbar führte das Mordopfer seit ungefähr einem halben Jahr unerkannt ein Doppelleben, hatte sich mit gefährlichen Kriminellen eingelassen...
Klaus Behrendt trumpfte bereits mehrfach in der Reihe auf, in "Der Spitzel" (49) glänzte er als schleimiger Zuträger. In "Am Abgrund" (80) taumelte er als alkoholkrankes Wracks durch die Kulissen, während "Via Genua" (99) zeigte er sich als geldgieriger Spiessbürger. Erneut liefert Behrendt eine erstklassige Vorstellung ab, zwar ist er diesmal lediglich in der frühen Phase der Folge zu sehen, diese dominiert er mit seiner hektischen Präsenz jedoch unangefochten. Edwin Noël darf einen modernen Lehrer und erstaunten Sohn geben, der nicht durch den gewaltsamen Tod seines Vaters geschockt wird, er muss sich zu allem Überfluss mit dem ihm bisher völlig unbekannten Doppelleben des Erzeugers auseinandersetzen. Erstaunen auch auf der anderen Seite des Doppellebens, Christa Berndl gewinnt mühelos die Symphatie des Zuschauers, eine Kneipenwirtin mit Herz und Verstand. Klaus Höhne spielt einen Freund aus dem neuen Umfeld des Opfers, für meinen Geschmack mutet seine Darbierung hier und da eine Spur zu theatralisch an, wirklichen Anlass zur Kritik bietet sie allerdings nicht. Peter Bertram gefällt mir als eiskalter Ganove sehr gut, für die hübsche Mijou Kovacs bleibt leider wenig Raum.
"Das seltsame Leben des Herrn Richter" lebt zunächst von Klaus Behrendts toller Leistung, die folgende Aufdeckung seines Doppellebens leidet unter der auf eine Stunde beschränkten Spielzeit der TV-Serie. Klar, die Stoff funktioniert auch in diesem Format, doch vor allem das letzte halbe Lebensjahr des Opfers hätte vermutlich jede Menge interessante Einblicke geboten. Weniger in reisserischer Hinsicht, sondern mit Blick auf die schauspielerischen Möglichkeiten von Klaus Behrendt. Darsteller und Drehbuch begegnen dem überschaubaren Zeitfenster mit gelegentlichen Übersteigerungen, in den meisten Momenten auf gelungene Art. Schemenhaftes trifft auf Eindringliches, Derrick und Klein beschränken sich auf seriöse Polizeiarbeit, bleiben deutlich blasser (fast austauschbar) als üblich, für Popanz und/oder Griffigkeit war hier schlicht kein Platz, schade. Theodor Grädler inszeniert nach dem Ableben der namensgebenden Episodenfigur unaufgeregt, ergo kommt das Finale mit kurzer Boots-/Hubschrauberverfolgung fast wie ein Fremdkörper daher, aus meiner Sicht ein willkommener Fremdkörper. Max Greger Jr. steuerte die Musik bei, eine Abwechslung zu den Arbeiten von Frank Duval, solides Handwerk ohne Höhepunkte. Nach dem packenden Auftakt bietet "Das seltsame Leben des Herrn Richter" routinierte Krimikost, ein ordentlicher Abschluss für die achte Box.
7/10 (gut)
Meine Lieblinge aus dem Kreis der Folgen 106-120:
• Folge 107 - Die Schrecken der Nacht (Zbyněk Brynych)
• Folge 108 - Dr. Römer und der Mann des Jahres (Theodor Grädler)
• Folge 114 - Keine schöne Fahrt nach Rom (Alfred Weidenmann)
• Folge 115 - Ein Spiel mit dem Tod (Theodor Grädler)
• Folge 119 - Gangster haben andere Spielregeln (Alfred Vohrer)
Folge 107 zählt für mich zu den bisher stärksten Beiträgen überhaupt, danach haut uns Folge 108 herrlich irre Momente um die Ohren.
Derrick Collectors Box 8 (Folge 106-120)
Folge 120 - Das seltsame Leben des Herrn Richter (Deutschland 1984)
Das schöne neue Leben
Martin Richter (Klaus Behrendt) sitzt die nackt Angst im Nacken. Panisch sucht er die Kneipe seiner Bekannten Berta Haginger (Christa Berndl) auf, versteckt sich kurzzeitig in deren im gleichen Gebäude gelegenen Wohnung. Der Gehetzte setzt seine Flucht fort, in einem Park trifft er auf seinen telefonisch verständigten Sohn Manfred (Edwin Noël). Die letzten Meter führen Martin Richter über eine Brücke, sein Sprößling wartet auf der anderen Seite des Kanals, doch nun schlagen die Häscher zu, strecken ihre Beute mit mehreren Schüssen nieder. Manfred hört die peitschenden Schüsse, als er seinen Vater findet ist dieser bereits tot. Wer trachtet einem unscheinbaren Versicherungsmitarbeiter nach dem Leben? Berta Haginger berichtet Derrick und Klein von einem merkwürdigen Besucher (Peter Bertram), der ihre Gaststätte angeblich für eine Feier mieten wollte und die Räume genau unter die Lupe nahm, sogar darauf bestand einen Blick in die Küche zu werfen. Weitere Ermittlungen führen schnell erstaunliche Begebenheiten ans Tageslicht, offenbar führte das Mordopfer seit ungefähr einem halben Jahr unerkannt ein Doppelleben, hatte sich mit gefährlichen Kriminellen eingelassen...
Klaus Behrendt trumpfte bereits mehrfach in der Reihe auf, in "Der Spitzel" (49) glänzte er als schleimiger Zuträger. In "Am Abgrund" (80) taumelte er als alkoholkrankes Wracks durch die Kulissen, während "Via Genua" (99) zeigte er sich als geldgieriger Spiessbürger. Erneut liefert Behrendt eine erstklassige Vorstellung ab, zwar ist er diesmal lediglich in der frühen Phase der Folge zu sehen, diese dominiert er mit seiner hektischen Präsenz jedoch unangefochten. Edwin Noël darf einen modernen Lehrer und erstaunten Sohn geben, der nicht durch den gewaltsamen Tod seines Vaters geschockt wird, er muss sich zu allem Überfluss mit dem ihm bisher völlig unbekannten Doppelleben des Erzeugers auseinandersetzen. Erstaunen auch auf der anderen Seite des Doppellebens, Christa Berndl gewinnt mühelos die Symphatie des Zuschauers, eine Kneipenwirtin mit Herz und Verstand. Klaus Höhne spielt einen Freund aus dem neuen Umfeld des Opfers, für meinen Geschmack mutet seine Darbierung hier und da eine Spur zu theatralisch an, wirklichen Anlass zur Kritik bietet sie allerdings nicht. Peter Bertram gefällt mir als eiskalter Ganove sehr gut, für die hübsche Mijou Kovacs bleibt leider wenig Raum.
"Das seltsame Leben des Herrn Richter" lebt zunächst von Klaus Behrendts toller Leistung, die folgende Aufdeckung seines Doppellebens leidet unter der auf eine Stunde beschränkten Spielzeit der TV-Serie. Klar, die Stoff funktioniert auch in diesem Format, doch vor allem das letzte halbe Lebensjahr des Opfers hätte vermutlich jede Menge interessante Einblicke geboten. Weniger in reisserischer Hinsicht, sondern mit Blick auf die schauspielerischen Möglichkeiten von Klaus Behrendt. Darsteller und Drehbuch begegnen dem überschaubaren Zeitfenster mit gelegentlichen Übersteigerungen, in den meisten Momenten auf gelungene Art. Schemenhaftes trifft auf Eindringliches, Derrick und Klein beschränken sich auf seriöse Polizeiarbeit, bleiben deutlich blasser (fast austauschbar) als üblich, für Popanz und/oder Griffigkeit war hier schlicht kein Platz, schade. Theodor Grädler inszeniert nach dem Ableben der namensgebenden Episodenfigur unaufgeregt, ergo kommt das Finale mit kurzer Boots-/Hubschrauberverfolgung fast wie ein Fremdkörper daher, aus meiner Sicht ein willkommener Fremdkörper. Max Greger Jr. steuerte die Musik bei, eine Abwechslung zu den Arbeiten von Frank Duval, solides Handwerk ohne Höhepunkte. Nach dem packenden Auftakt bietet "Das seltsame Leben des Herrn Richter" routinierte Krimikost, ein ordentlicher Abschluss für die achte Box.
7/10 (gut)
Meine Lieblinge aus dem Kreis der Folgen 106-120:
• Folge 107 - Die Schrecken der Nacht (Zbyněk Brynych)
• Folge 108 - Dr. Römer und der Mann des Jahres (Theodor Grädler)
• Folge 114 - Keine schöne Fahrt nach Rom (Alfred Weidenmann)
• Folge 115 - Ein Spiel mit dem Tod (Theodor Grädler)
• Folge 119 - Gangster haben andere Spielregeln (Alfred Vohrer)
Folge 107 zählt für mich zu den bisher stärksten Beiträgen überhaupt, danach haut uns Folge 108 herrlich irre Momente um die Ohren.
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