Derrick Folge: 79 - Der Kanal
Moderator: jogiwan
Derrick Folge: 79 - Der Kanal
Erstausstrahlung: 02.01.1981
Ein PKW ohne Insassen, quer zur Straße gestellt, versperrt den schmalen Weg über eine Kanalbrücke.
Kurz darauf wird die Leiche von Herbert Junker, dem Besitzer des verlassenen Wagens, aus dem Isarkanal geborgen.
Von Rudolf Tibold, dem Wirt eines Landgasthauses, erfährt Derrick, dass Junker sich in seinem Lokal öfter mit der ebenfalls verheirateten Elisabeth Röder getroffen hat....
Mit:
Bernd Herzsprung (Herbert Junker)
Helga Anders (Hannelore Junker)
Claudia Rieschel (Elisabeth Röder)
Volker Eckstein (Jürgen Röder)
Hubert Suschka (Herr Röder)
Wolfgang Wahl (Herr Zeissler)
Monika Baumgartner (Hilde Tibold)
Max Griesser (Rudolf Tibold)
Ein PKW ohne Insassen, quer zur Straße gestellt, versperrt den schmalen Weg über eine Kanalbrücke.
Kurz darauf wird die Leiche von Herbert Junker, dem Besitzer des verlassenen Wagens, aus dem Isarkanal geborgen.
Von Rudolf Tibold, dem Wirt eines Landgasthauses, erfährt Derrick, dass Junker sich in seinem Lokal öfter mit der ebenfalls verheirateten Elisabeth Röder getroffen hat....
Mit:
Bernd Herzsprung (Herbert Junker)
Helga Anders (Hannelore Junker)
Claudia Rieschel (Elisabeth Röder)
Volker Eckstein (Jürgen Röder)
Hubert Suschka (Herr Röder)
Wolfgang Wahl (Herr Zeissler)
Monika Baumgartner (Hilde Tibold)
Max Griesser (Rudolf Tibold)
Re: Derrick Folge: 79 - Der Kanal
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"
Cover der Derrick Collectors Box 6, welche die Folgen 76-90 enthält
Folge 79 - Der Kanal (Deutschland 1981)
Herbert Junker (Bernd Herzsprung) ist ein echter Schwerenöter, momentan trifft er sich häufig mit seiner Liebschaft Elisabeth Röder (Claudia Rieschel) in einem abgelegenen Landgasthof vor den Toren Münchens. Nachdem wie üblich ein paar Stößchen geplaudert wurden, macht sich Elisabeth auf den Weg nach Hause, ihr Ehemann Jürgen (Volker Eckstein) schöpft ohnehin Verdacht. Herbert Junker will sich noch umsehen, ein anonymer Anruf im Gasthof hat ihn beunruhigt. Einige Stunden später wird Herberts Leiche aus einem Kanal gefischt, zuvor wurde sein herrenloses Auto mit laufendem Motor auf der Strasse entdeckt. Für Derrick und Klein ist Jürgen Röder zunächst der Hauptverdächtige, sein merkwürdiges Verhalten und ein mangelhaftes Alibi belasten ihn schwer. Doch welche Rolle spielt Hannelore Junker (Helga Anders), die Ehefrau des Opfers hatte immerhin seit längerer Zeit unter den amourösen Eskapaden ihres Mannes zu leiden. Auch Herr Zeissler (Wolfgang Wahl), der Schwiegervater des Getöteten, hatte keine hohe Meinung von Herbert Junker, wer sieht die eigene Tochter gern leiden? Die Kriminalbeamten treffen bei ihren Ermittlungen ferner auf Jürgen Röders aufbrausenden Vater (Hubert Suschka), der seinen Hang zum tyrannischen Familienboss offensiv zur Schau trägt. Der Kreis der potentiellen Täter scheint beständig zu wachsen, was ist wirklich mit Herbert Junker geschehen...???
Bernd Herzsprung erweist sich als ideale Besetzung für den Part des windigen Rittmeisters, der gern und häufig die ehelichen Fesseln abstreift. Dennoch wird er nicht als völlig sorgloser Filou gezeichnet, ein rätselhafter Anruf weckt seine glaubwürdig gespielte Besorgnis. Claudia Rieschel investiert mehr Gefühle als ihr Liebhaber, andeutungsweise scheint sie ihre Ehe für ihn aufgeben zu wollen, was von Herzsprung nonchalant übergangen wird. Herzsprung und Rieschel funktionieren als ehebrecherisches Paar sehr gut, im späteren Verlauf der Folge wird Rieschel mehr in den Hintergrund gedrängt. Volker Eckstein war bereits häufiger in der Reihe zu sehen, besonders in "Anschlag auf Bruno" (54) lieferte er eine erstklassige Leistung ab. Einmal mehr agiert er als angespannter und überforderter Zeitgenosse, der zu allem Überfluss unter seinem geringen Selbstwertgefühl leidet. Bei dem Vater kein Wunder, Hubert Suschka poltert lautstark umher, bringt kein Verständnis für seinen schwachen Sohn auf. Entsprechende Charaktere liegen Suschka, spontan muss ich an seine Rolle als fieser Gangster denken, die er in "Perrak" (1970) mit Bravour zum Besten gab. Wolfgang Wahl vertritt als Oberhaupt der anderen in den Fall involvierten Familie ähnliche Ansichten, verkündet diese weniger lautstark, allerdings keinesfalls weniger bestimmt. Mein sinnlicher Höhepunkt dieser Folge kommt in Form von Helga Anders daher. Ihr Auftritt gerät diesmal zwar längst nicht so beeindruckend wie z. B. in "Kaffee mit Beate" (46), doch ich fühle mich stark zu dieser attraktiven Frau hingezogen, die mich "irgendwie" an die lechzige Lina Romay erinnert. Leider verstarb Helga Anders bereits 1986 unter tragischen Umständen. Max Griesser und Monika Baumgartner sehen wir als Gastwirt und dessen Tochter, sie runden das starke Ensemble gelungen ab.
Diesmal gibt es gewissermaßen ein "familienübergreifendes Familiendrama" auf die Augen, eine vermeintlich harmlose Affäre mündet in ein Drama mit tödlichem Ausgang. Mir hat die winterliche Kulisse sehr gut gefallen, die mit ihrer reizvollen Tristesse wie für mich geschaffen ist, sich ausserdem der Atmosphäre als äusserst zuträglich erweist. Für meinen Geschmack ist "Der Kanal" eine der besten von Helmut Ashley inszenierten Folgen, in der Vergangenheit sorgte der Regisseur nicht unbedingt für die Höhepunkte der Reihe. Der erhobene Zeigefinger bleibt in der Tasche, die Umtriebe der Ehebrecher werden weder geschönt noch angeprangert. Lediglich Harry scheint ein wenig angenervt zu sein, ordnen wir sein Verhalten wohlwollend unter "ermittlungstaktike Maßnahmen" ein. Als musikalische Untermalung hält ein Disco-Song her (dessen Titel ich nicht kenne), der mit seinem sanften Gestöhne perfekt zur frühen Phase von "Der Kanal" passt. Was gibt es noch zu berichten? Am liebsten möchte ich in die Glotze springen und Helga Anders trösten, glücklichweise sind die Gedanken frei, darf die Phatasie wirre Netze spinnen. Eine gute und unterhaltsame Folge, starke Schauspieler treffen auf ein solides Drehbuch und eine schöne Winterstimmung.
7/10 (gut)
Cover der Derrick Collectors Box 6, welche die Folgen 76-90 enthält
Folge 79 - Der Kanal (Deutschland 1981)
Herbert Junker (Bernd Herzsprung) ist ein echter Schwerenöter, momentan trifft er sich häufig mit seiner Liebschaft Elisabeth Röder (Claudia Rieschel) in einem abgelegenen Landgasthof vor den Toren Münchens. Nachdem wie üblich ein paar Stößchen geplaudert wurden, macht sich Elisabeth auf den Weg nach Hause, ihr Ehemann Jürgen (Volker Eckstein) schöpft ohnehin Verdacht. Herbert Junker will sich noch umsehen, ein anonymer Anruf im Gasthof hat ihn beunruhigt. Einige Stunden später wird Herberts Leiche aus einem Kanal gefischt, zuvor wurde sein herrenloses Auto mit laufendem Motor auf der Strasse entdeckt. Für Derrick und Klein ist Jürgen Röder zunächst der Hauptverdächtige, sein merkwürdiges Verhalten und ein mangelhaftes Alibi belasten ihn schwer. Doch welche Rolle spielt Hannelore Junker (Helga Anders), die Ehefrau des Opfers hatte immerhin seit längerer Zeit unter den amourösen Eskapaden ihres Mannes zu leiden. Auch Herr Zeissler (Wolfgang Wahl), der Schwiegervater des Getöteten, hatte keine hohe Meinung von Herbert Junker, wer sieht die eigene Tochter gern leiden? Die Kriminalbeamten treffen bei ihren Ermittlungen ferner auf Jürgen Röders aufbrausenden Vater (Hubert Suschka), der seinen Hang zum tyrannischen Familienboss offensiv zur Schau trägt. Der Kreis der potentiellen Täter scheint beständig zu wachsen, was ist wirklich mit Herbert Junker geschehen...???
Bernd Herzsprung erweist sich als ideale Besetzung für den Part des windigen Rittmeisters, der gern und häufig die ehelichen Fesseln abstreift. Dennoch wird er nicht als völlig sorgloser Filou gezeichnet, ein rätselhafter Anruf weckt seine glaubwürdig gespielte Besorgnis. Claudia Rieschel investiert mehr Gefühle als ihr Liebhaber, andeutungsweise scheint sie ihre Ehe für ihn aufgeben zu wollen, was von Herzsprung nonchalant übergangen wird. Herzsprung und Rieschel funktionieren als ehebrecherisches Paar sehr gut, im späteren Verlauf der Folge wird Rieschel mehr in den Hintergrund gedrängt. Volker Eckstein war bereits häufiger in der Reihe zu sehen, besonders in "Anschlag auf Bruno" (54) lieferte er eine erstklassige Leistung ab. Einmal mehr agiert er als angespannter und überforderter Zeitgenosse, der zu allem Überfluss unter seinem geringen Selbstwertgefühl leidet. Bei dem Vater kein Wunder, Hubert Suschka poltert lautstark umher, bringt kein Verständnis für seinen schwachen Sohn auf. Entsprechende Charaktere liegen Suschka, spontan muss ich an seine Rolle als fieser Gangster denken, die er in "Perrak" (1970) mit Bravour zum Besten gab. Wolfgang Wahl vertritt als Oberhaupt der anderen in den Fall involvierten Familie ähnliche Ansichten, verkündet diese weniger lautstark, allerdings keinesfalls weniger bestimmt. Mein sinnlicher Höhepunkt dieser Folge kommt in Form von Helga Anders daher. Ihr Auftritt gerät diesmal zwar längst nicht so beeindruckend wie z. B. in "Kaffee mit Beate" (46), doch ich fühle mich stark zu dieser attraktiven Frau hingezogen, die mich "irgendwie" an die lechzige Lina Romay erinnert. Leider verstarb Helga Anders bereits 1986 unter tragischen Umständen. Max Griesser und Monika Baumgartner sehen wir als Gastwirt und dessen Tochter, sie runden das starke Ensemble gelungen ab.
Diesmal gibt es gewissermaßen ein "familienübergreifendes Familiendrama" auf die Augen, eine vermeintlich harmlose Affäre mündet in ein Drama mit tödlichem Ausgang. Mir hat die winterliche Kulisse sehr gut gefallen, die mit ihrer reizvollen Tristesse wie für mich geschaffen ist, sich ausserdem der Atmosphäre als äusserst zuträglich erweist. Für meinen Geschmack ist "Der Kanal" eine der besten von Helmut Ashley inszenierten Folgen, in der Vergangenheit sorgte der Regisseur nicht unbedingt für die Höhepunkte der Reihe. Der erhobene Zeigefinger bleibt in der Tasche, die Umtriebe der Ehebrecher werden weder geschönt noch angeprangert. Lediglich Harry scheint ein wenig angenervt zu sein, ordnen wir sein Verhalten wohlwollend unter "ermittlungstaktike Maßnahmen" ein. Als musikalische Untermalung hält ein Disco-Song her (dessen Titel ich nicht kenne), der mit seinem sanften Gestöhne perfekt zur frühen Phase von "Der Kanal" passt. Was gibt es noch zu berichten? Am liebsten möchte ich in die Glotze springen und Helga Anders trösten, glücklichweise sind die Gedanken frei, darf die Phatasie wirre Netze spinnen. Eine gute und unterhaltsame Folge, starke Schauspieler treffen auf ein solides Drehbuch und eine schöne Winterstimmung.
7/10 (gut)
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