Derrick: Folge 96 - Hausmusik

Moderator: jogiwan

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untot
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Derrick: Folge 96 - Hausmusik

Beitrag von untot »

Erstausstrahlung: 17.09.1982

Der 28-jährige Berthold Dettmers ist an den Folgen eines Verkehrsunfalls gestorben, glaubt Oberinspekter Derrick zunächst.
Doch dann behauptet ein Zeuge, das Dettmers vorsätzlich überfahren wurde.
Als Derrick sich in der Luxuswohnung des Toten umsieht, klingelt plötzlich das Telefon.
Eine Frau erkundigt sich nach Dettmers befinden...

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Mit:
Wolfgang Reichmann (Wilhelm Dettmers)
Doris Schade (Frau Dettmers)
Sky Dumont (Berthold Dettmers)
Ute Willing (Anita Dettmers)
Till Topf (Rudolf Dettmers)
Franziska Bronnen (Lena Schärer)
Dirk Galuba (Andreas Kober)
Alf Marholm (Chefarzt)
Willy Schultes (Herbert Hannawald)
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dr. freudstein
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Registriert: Sa 19. Dez 2009, 19:55

Re: Derrick: Folge 96 - Hausmusik

Beitrag von dr. freudstein »

Hier sollte man auf eine falsche Fährte gelockt werden, aber nicht mit mir :nixda:
Gut, den tatsächlichen Täter habe ich nicht gleich ausmachen können, wurde man doch verwirrt durch die Mitarbeit und was mit den Kindern los iist, erfuhr man auch erst sehr spät, sonst wäre es zu offensichtlich gewesen.
Ein weiterer Drogenfall mit knallharten Statements vom Derrick und dem Mittelteil der Fahnenstange Harry Klein.
Sky Dumont durfte nur kurz aufspielen, aber immerhin dreht sich im weiteren Verlauf alles um ihn, wie immer als Mordopfer. Ein schwacher Trost.

zwischen gut und sehr gut
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Blap
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Re: Derrick: Folge 96 - Hausmusik

Beitrag von Blap »

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"

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Derrick Collectors Box 7 (Folge 91-105)


Folge 96 - Hausmusik (Deutschland 1982)

Berthold Dettmers (Sky du Mont) wird vor seinem Haus von einem PKW überfahren, der junge Mann ist sofort tot. Laut der Aussage eines Augenzeugen handelte der unbekannte und flüchtige Autofahrer mit Vorsatz, Derrick und Klein übernehmen die Ermittlungen. Das Opfer lebte in einer luxuriös eingerichteten Wohnung, seine Bankunterlagen weisen Berthold Dettmers als wohlhabend aus. Den Kriminalbeamten kommt das Vermögen des Getöteten verdächtig vor, denn offenbar ging dieser keiner geregelten Tätigkeit nach. Auch Wilhelm Dettmers (Wolfgang Reichmann), der Vater des Toten, hat keine Erklärung bezüglich der Einkünfte seines Sohnes, gleiches gilt für seine noch bei ihm lebenden Kinder Anita (Ute Willing) und Rudolf (Till Topf). Immerhin lässt sich recht schnell ein Verdächtiger ausmachen, der kleine Gauner Andreas Kober (Dirk Galuba) ist flüchtig, eine erste Spur führt zur Wohnung der wenig kooperativen Lena Schärer (Franziska Bronnen), bei der Kober vermutlich seit einiger Zeit Unterschlupf gefunden hat...

Im Zentrum dieser Folge steht die Familie Dettmers, deren tragisches Dasein den Zuschauer leider nicht berührt, denn das Drehbuch wirkt arg bemüht, die Figuren blieben mir fremd. An den durchaus soliden Darbietungen der Schauspieler liegt es nicht. Problematisch ist das "unrunde und befremdliche Familienkonstrukt", welches gleichzeitig nicht grotesk genug ausfällt, um sich auf "andere Art" des Betrachters zu bemächtigen. Ohne kurze Würdigung sollen die Herrschaften dennoch nicht zu den Akten gelegt werden. Wolfgang Reichmann bemüht sich um die Aufrechterhaltung der Fassade, hinter der längst alles in Schutt und Asche liegt. Er bringt den Zerfall seiner Figur glaubwürdig rüber, wird aber zwischen Überzeichnungen und Belanglosigkeiten aufgerieben, schade. Till Topf und Ute Willing bleiben völlig austauschbar, nicht besser ist es um die im Sanatorium lebende Mutter bestellt, die von Doris Schade gespielt wird. Sky du Mont soll einen eiskalten, gefühllosen und berechnenden Charakter verkörpern, erhält jedoch keine Gelegenheit zur Entfaltung. Dirk Galuba macht uns den üblichen Ganoven, Franziska Bronnen sein Liebchen, Alf Marholm taucht in einer kleinen Nebenrolle auf.

Eventuell war die "seltsame Belanglosigkeit" der Familie beabsichtigt, um ihre totale Ausgebranntheit auf diese Weise abzubilden. Menschen die bereits das Stadium tiefer Verzweiflung und panischer Angst durchlaufen haben, von denen tatsächlich nur noch leere Hüllen ohne jegliche Perspektive übrig sind. Sollte dies der Fall sein, ist es weder Autor Herbert Reinecker noch Regisseur Alfred Weidenmann gelungen, die zerstörten Personen in angemessener Form anzulegen. Drogen dienen als Aufhänger, der erhobene Zeigefinger bewegt sich mühevoll vor der Nase des Zuschauers umher. Horst Tappert und Fritz Wepper haben ein paar starke Momente, die einen erfrischenden Kontrast zur "gehaltvollen Inhaltlosigkeit" von "Hausmusik" bilden. Ein Sprung in den Tümpel der durchgekautesten Klischees? Ein kleiner Geniestreich? Ein Spätzünder? Ich weiss es nicht!

6/10 (obere Mittelklasse)
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Lobbykiller
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Re: Derrick: Folge 96 - Hausmusik

Beitrag von Lobbykiller »

Das Stück, welches Sky Dumont am Anfang hört, ist übrigens dieses hier:

Eugen Thomass - Undergroovin' (1969)

[BBvideo 425,350][/BBvideo]

aus dem Film Scarabea - Wieviel Erde braucht ein Mensch von Hans-Jürgen Syberberg von 1969.
http://www.ofdb.de/film/100888,Scarabea ... der-Mensch

Der Soundtrack ist ursprünglich als rare 7 Inch mit 5 Stücken erschienen:

Bild
http://www.discogs.com/Eugen-Thomass-Sc ... se/3332566

In der Tat wird die Musik dieser Derrick-Folge Eugen Thomass zugeschrieben. Doch legt Sky Dumont einen Longplayer im 12 Inch Format auf, keine Single.

Entweder also wird in dieser Szene gefaked oder aber es gibt ein weiteres Stück Vinyl, auf dem dieses Stück drauf ist, welches bis 1982 erschienen sein muss.

Es ist bekannt, dass Eugen Thomass in den späten 70ern viel Library gemacht hat, u.a. gibt es Scheiben von ihm in der Sound Music Album-Reihe von Golden Ring, ob es aber eine Library-Scheibe gibt, die Stücke seiner früheren Arbeiten wie Scarabea enthält, gilt es noch herauszufinden. :mrgreen: 8-)
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