Deliria-Italiano

An einem Freitag um halb zwölf R: Alvin Rakoff, D: Nadja Tiller, Rod Steiger, Peter van Eyck, Jean Servais, Ian Bannon, M: Claude Bolling
Handlung:
"Südfrankreich gegen Ende der 1950er Jahre. Der Gangster Frank Morgan eröffnet den Kriminellen Bleck, Gypo und Kitson im „Café Bleu“ einen „todsicheren“, minutiös ausgeklügelten Plan: den Überfall auf ein gepanzertes Fahrzeug, das Woche für Woche Dollarnoten im Wert von rund einer Million als Sold für die amerikanischen Soldaten zum Militärstützpunkt Lieux transportiert. Nach anfänglichem Zögern begeistern sich die drei für das Vorhaben. Mit von der Partie ist dann noch Morgans Freundin Ginny."
Zitat Wikipedia

DVD
Eine deutsch französisch italienische Ko-Produktion unter Leitung der CCC, also Athur Brauner.
Wir Ganoven gehen auf den Plan einer jungen Frau, um das letzte große Ding zu drehen. Ein Panzerwagen mit 1 Million Dollar soll überfallen werden....
Wunderbare Besetzung: Rod Steiger als gnadenloser Chef, Nadja Tiller am Rand zwischen Kälte und Mitgefühl, Peter Van Eyck trinkender Scharfschütze und Brutalo, Jean Servais als verplanter Künstler, Ian Bannon verunsicherter Fahrer.
Zu Beginn wirkt es wie ein Heist Movie, allerdings ist der Plan sehr simpel, das Timing macht dann die Spannung. Nachdem eher mittel gelungenen Coup versuchen sie das Auto erst auf einem Campingplatz später einsam auf einen Berg zu knacken. Im zweiten Teil dann eher Thriller mit leichten Komödienanteil.

Gedreht wurde viel in Südfrankreich, wunderschön in Szene gesetzt.
Die italienischen Mitgeldgeber wurden mit einer Camperfamilie befriedigt, leider mit naseweisen Sohn, der dann aber handlungsentscheidend ist.

Während des Sehens hat er mir gut gefallen, spannend, gute Spieler, gute Kamera. OK, bei dem Plan und auch später war nicht alles ganz so nachvollziehbar. Und herausfiel die Campingplatz Szenen. Die hatten parodistische Züge mit der Familie und den ganzen Störgeräuschen beim Safe öffnen, gleichzeitig die Verzweiflung des Safeöffnenden, der mit der Gesamtsituation unzufrieden ist und langsam durchdreht. Auch ist das Schauplatz der Übergriffigkeit Van Eycks auf Nadja Tiller ( bzw. der Rollen, die sie spielen) , der ausnutzt, daß sie vorgeben müssen, ein Paar zu sein.
Also: in der Nachbetrachtung wirkt er ein bisschen zusammen gestückelt, und vielleicht hätte man sich noch mehr trauen können. Mehr Sleaze hier, ein wenig Härten dort.
Und das Ende, ich weiß noch nicht, auf jeden Fall überraschend.
Aber ich hing dran, denn die Spannung hält der Film die ganze Zeit.
Vielleicht auch wegen dem sehr guten jazzigen Soundtrack.

DVD ist gut. Keine Extras. Dazu wie oft bei Pidax ein Nachdruck der Illustrierten Film-Bühne, hier ergänzt mit kurzen aber informativen Interview mit dem Regisseur von 2020.

karlAbundzu hat geschrieben: ↑Fr 14. Okt 2022, 15:42 Und das Ende, ich weiß noch nicht, auf jeden Fall überraschend.
Aber ich hing dran, denn die Spannung hält der Film die ganze Zeit.
Vielleicht auch wegen dem sehr guten jazzigen Soundtrack.

Guter Stoff. Das Ende finde ich recht hart und kompromißlos. Passt perfekt, hatte ich aber so auch nicht erwartet.

Erscheint voraussichtlich am 02.12.2022 noch einmal bei Pidax innerhalb der "Deutscher Krimi-Kult Vol. 2"-7-DVD-Box:



Beinhaltet:
- Der blaue Nachtfalter
- An einem Freitag um Halb Zwölf
- Der Fluch der grünen Augen
- Das Geheimnis der drei Dschunken
- St. Pauli zwischen Nacht und Morgen
- Geheimnisse in goldenen Nylons
- Der Teufel kam aus Akasava

Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... vid=120416