Das Geheimnis der gelben Narzissen - Ákos Ráthonyi

Moderator: jogiwan

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dr. freudstein
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Das Geheimnis der gelben Narzissen - Ákos Ráthonyi

Beitrag von dr. freudstein »

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Alternativtitel: Daffodil Killer / The Devil's Daffodil / Das Geheimnis der gelben Narzisse

Originaltitel: Das Geheimnis der gelben Narzissen

Herstellungsland: Deutschland / Großbritannien 1961

Regie: Ákos Ráthonyi

Darsteller: Joachim Fuchsberger, Sabine Sesselmann, Klaus Kinski, Ingrid van Bergen, Albert Lieven,
Jan Hendriks, Peter Illing, Walter Gotell, Christopher Lee u.a.

Story:
Scotland Yard steht vor einem Rätsel. Zum dritten Mal innerhalb kürzester Zeit wird eine Frau umgebracht und der Mörder hinterläßt immer einen Strauß gelber Narzissen. Oberinspektor Whideside (Walter Godell) übernimmt den Fall und die ersten Spuren deuten nicht auf einen einzelnen Täter hin, sondern führen ihn direkt in das Londoner Drogenmilieu...

Quelle: ofdb.de
Zuletzt geändert von dr. freudstein am Fr 8. Okt 2010, 21:25, insgesamt 1-mal geändert.
dr. freudstein
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Re: Das Geheimnis der gelben Narzissen - Ákos Ráthonyi

Beitrag von dr. freudstein »

Filmprogramm Deutschland
Illustrierte Film - Bühne Nr. 05780

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untot
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Re: Das Geheimnis der gelben Narzissen - Ákos Ráthonyi

Beitrag von untot »

Toller Wallace Krimi, routiniert und gewohnt gut, einziges Manko Ingrid van Bergen, ich hasse diese olle Spinatwachtel! :kotz:

7/10
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Blap
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Re: Das Geheimnis der gelben Narzissen - Ákos Ráthonyi

Beitrag von Blap »

Ein Kurzkommentar von Februar 2010:


Das Geheimnis der gelben Narzissen (Deutschland, Großbritannien 1961, Originaltitel: Das Geheimnis der gelben Narzissen)

London wird von einer unheimlichen Mordserie erschüttert. Junge, schöne Frauen fallen einem Killer zum Opfer, am Tatort findet man beständig gelbe Narzissen vor. Oberinspektor Whiteside (Walter Gotell) vermutet, dass es sich bei dem Mörder um einen sexuell perversen Triebtäter handelt, eine andere Schlussfolgerung lassen die Taten in seinen Augen nicht zu. Der für eine Fluggesellschaft ermittelnde Jack Tarling (Joachim Fuchsberger) teilt diese Ansicht nicht. Er vermutet Drogenschmuggel in grossem Stil, fühlt dem zwielichtigen Ray Lyne (Albert Lieven) auf den Zahn, den er für einen Schwerverbrecher hält. Tarling beginnt sich beruflich und privat für Anne (Sabine Sesselmann) zu interessieren, die für den verdächtigen Lyne tätig ist. Welche Rolle spielt die von Jan Putek (Peter Illing) geführte Bar, in der die verruchte Gloria (Ingrid van Bergen) und Lynes Scherge Peter Keene (Klaus Kinski) ihren Dienst verrichten? Tarling ist damit beschäftigt die Verwicklungen zu entknoten, dabei wird er von seinem asiatischen Kollegen Ling Chu (Christopher Lee) unterstützt. Ling Chu arbeitet mit oft befremdlichen Methoden, hegt er doch ein ganz besonderes Interesse an der Lösung des brisanten Kriminalfalls...

Bei dieser Edgar Wallace Verfilmung aus dem Hause Rialto Film, führte der in Budapest geborene Ákos Ráthonyi Regie. Der siebte Rialto Wallace unterscheidet sich recht auffällig von seinen Vorgängern. Der übliche Humor fehlt fast vollständig, die Sprache fällt rüder, harscher aus. Auch an Erotik und Gewalt mangelt es nicht. Wenn Ingrid van Bergen in High Heels über die Bühne der Bar stöckelt und einen frivolen Schlager vorträgt, wirkt dies weitaus erotischer als halbnackte Auftritte heutiger Mager-Gestelle, die einen eher bemitleidenswerten Anblick bieten. Christopher Lee hingegen sorgt für ruppige Momente, bei einem Verhör foltert er seinen Gefangenen mit üblen Spielzeugen. Natürlich ergeht sich der Film nicht in blutigen Details, aber die Szenen verfehlen ihre Wirkung keinesfalls. Überhaupt ist die Besetzung wieder phantastisch! Frau van Bergen und Herrn Lee erwähnte ich bereits, Christopher Lee kommt als Schlitzauge einfach herrlich rüber. Später sollte er dies in der "Dr. Fu Man Chu" Reihe erneut eindrucksvoll untermauern. Joachim Fuchsberger dominiert hier weniger ausgeprägt als in seinen vorherigen Wallace Auftritten. Das passt allerdings sehr gut ins Konzept, schliesslich spielt er diesmal keinen offiziellen Hüter des Gesetzes, lässt den anderen Figuren durch seine leichte Zurückhaltung mehr Raum. Klaus Kinski zieht vortrefflich vom Leder, als kleiner Wadenbeisser seines Mentors, speichelt er diesem auf sehr überzeugende Art und Weise hinterher. Neben Ingrid van Bergen erfreut Sabine Sesselmann das Auge des lüsternen Zuschauers, beide Damen überzeugen mit ansprechenden Leistungen.

Diese Wallace Verfilmung zeigt sehr deutlich auf, dass diese schönen Filme den Giallo ohne Zweifel beeinflusst haben. Mario Bava erinnert mit seinem meisterlichen "Blutige Seide" (Sei donne per l'assassino, 1964) ganz eindeutig an "Das Geheimnis der gelben Narzissen". "Narzissen" bietet gialloeske Morde auf, sogar die Handschuhe und das Messer fehlen nicht, ferner vergleiche man den Score beider Filme, das Ergebnis ist erstaunlich! Bei einigen Wallace Freunden geniesst "Das Geheimnis der gelben Narzissen" nicht den besten Ruf. Das wundert mich nicht, denn der Film kommt im Rahmen der Reihe recht eigenständig, sogar einzigartig daher. Wer aber dazu bereit ist über den Tellerrand zu schauen, darf sich auf einen sehr guten und unterhaltsamen Kriminalfilm freuen. Aus heutiger Sicht, möchte ich das Werk sogar als eine Art Brückenschlag in Richtung Giallo bezeichnen. Einige der späteren Wallace Streifen sind bekanntlich sowieso dem Giallo zuzuordnen. Doch dies ist ein anderes Thema, auf das ich zu gegebener Zeit kurz eingehen werde.

Der Film ist wie gehabt einzeln erhältlich. Die bessere Lösung ist selbstverständlich unter dem Titel: "Edgar Wallace Edition 2" erhältlich. Diese Box enthält neben "Das Geheimnis der gelben Narzissen" folgende Filme:

- Die toten Augen von London
- Der Fälscher von London
- Die seltsame Gräfin

Für die tödlichen Narzissen ziehe ich gern dicke 8/10 (sehr gut). Der Film verdient eine klare Empfehlung! (Es sei noch erwähnt, dass damals auch eine alternative Fassung für den englischen Markt gedreht wurde, bei der einige Rollen anders besetzt sind. Leider scheint diese Version nicht erhältlich zu sein, sie wäre sicher eine nette Ergänzung).

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kinski
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Re: Das Geheimnis der gelben Narzissen - Ákos Ráthonyi

Beitrag von kinski »

Dank einer guten Story und einer hochklassigen Besetzung kann man diesen Wallace zu einer der besseren Verfilmungen dieser Reihe zählen. Mit Christopher Lee konnte man einen Weltstar engagieren, der durch seine Rolle als Dracula Ende der 1950er Jahre und in unzähligen weiteren Hammer-Filmen schon damals Kultstatus besaß.

Albert Lieven, sowieso maßgeschneidert für zwielichtige Charaktere, liefert als undurchsichtiger Chef einer Ex- und Importfirma eine durchaus zufriedenstellende Leistung ab. Fuchsberger ist wie gewohnt der Strahlemann und Held. Und der Schoßhund von Lyne – Peter Keene – wird natürlich von Kinski dargestellt. Neben Lieven ist Kinski der Auffälligste in diesem Film. Auf der einen Seite ist er Lyne gegenüber fast unterwürfig, weil dieser ihm stets aus der Klemme geholfen hat, seine schützende Hand über ihn hält und ihn außerdem noch mit Drogen versorgt. Keenes Abhängigkeit macht sich Lyne geschickt zunutze. Für Keene/Kinski ist alles, was sein Mentor sagt, Gesetz.
Auf der anderen Seite ist Keene jedoch ein aufbrausender und stets gewaltbereiter Charakter. Wenn ihm oder Lyne jemand in die Quere kommt, stürzt er sich mit Wahnsinn und Mordlust in den Augen auf seinen Widersacher. Die besten Szenen hat Kinski, als er sich mit Tarling / Fuchsberger anlegt, weil er sich von diesem lächerlich gemacht und erniedrigt fühlt.

Alles in allem ist "Das Geheimnis der gelben Narzissen" allein schon auf Grund der hervorragenden Einzelcharaktere ein Highlight der Wallace-Reihe. Und das obwohl dieses Mal sowohl Eddi Arent wie auch Siegfried Schürenberg - die ja sonst fast bei jedem Wallace dabei waren - fehlten. Die Story ist dabei dann eigentlich eher Nebensache, weil wenig Innovation geboten wird. Der Rest weiß aber, wie gesagt, zu überzeugen.

7,5 / 10
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Die Kroete
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Re: Das Geheimnis der gelben Narzissen - Ákos Ráthonyi

Beitrag von Die Kroete »

Der eigentlich für seine Komödien bekannt gewordene Akos von Rathonyi -so wie der Mann tatsächlich heißt- verzichtete hier ganz auf den üblichen Humor, was der Reihe an sich nicht unbedingt abträglich erscheint.
Der Film gewinnt dadurch an Authentizität zur Romanvorlage und kann sich dabei fast ausschließlich an der eigentlichen Handlung orientieren. Leider läßt von Rathonyi viel zu früh erkennen, in welchem Umfeld die oder der Täter zu finden sind, was diesem Krimi ein wenig Spannung nimmt.

Es gelingt ihm jedoch durch eine dichte Atmosphäre, einer guten Kameraführung und der bestens besetzten Darsteller, diesen Film doch noch zu einem unvergesslichen Wallace-Ereignis werden zu lassen.

Klaus Kinski bekommt hier weltklassisch, den in der Rolle des nordchinesischen Detectives, mehr als überzeugenden Christopher Lee zu Seite gestellt und Joachim Fuchsberger mimt den Sicherheitsexperten so dynamisch, daß Scotland Yard dagegen wie ein Altenheim wirkt.

7,5/10
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Reinifilm
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Re: Das Geheimnis der gelben Narzissen - Ákos Ráthonyi

Beitrag von Reinifilm »

Wer mal die literarische Vorlage von Edgar Wallace für lau lesen will - aktuell gibt es das Buch bei iTunes als Gratisdownload.
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