DAS MESSER
● TEIL 1: FRANCIS DURBRIDGE - DAS MESSER (D|1971)
mit Hardy Krüger, Charles Regnier, Sonja Ziemann, René Deltgen, Alexander Kerst,
Peter Mosbacher, Hans-Jürgen Diedrich, Kurt Beck, Klaus Barner und Karin Hübner
eine Sendung des WDR
ein Film von Rolf von Sydow
»Sie sehen ich bin kein Amateur!«
In einem idyllischen Waliser Ort wird eine Leiche entdeckt. Bei der Toten handelt es sich um eine Frau namens Mildred Beaty, sie wurde ermordet. Ein mögliches Motiv für den hiesigen Secret Service unter der Leitung von George Baker (Charles Regnier) sieht man in der Tatsache, dass die Ermordete selbst für den Secret Service in Hongkong tätig gewesen ist. Bakers Mitarbeiter Colonel Green (Alexander Kerst) und der Agent Jim Ellis (Hardy Krüger) untersuchen den Fall und durchleuchten die Hintergründe der mysteriösen Tat, doch sie stoßen auf zahlreiche Widerstände und mehrere Verdächtige. Eine Dame namens Mary Jones (Karin Hübner) stellt sich dem Secret Service als Kontaktperson vor, doch es scheint, als treibe sie ein doppeltes Spiel. Die Ermittlungen verlaufen weiterhin schleppend, bis auch schon der nächste Mord geschieht...
Rolf von Sydows Beitrag stellt im Durbridge-Orbit schon eine Klasse für sich dar. Wo sich andere Produktionen dieser Riege, auch vor allem im Rahmen der Straßenfeger-Veröffentlichungen, teils als langatmig präsentieren, teilweise bieder wirken und sie daher weniger ansprechend erscheinen, zieht "Das Messer" vergleichsweise ganz neue, alternative Register. Es ist daher direkt zu betonen, dass es sich meines Erachtens um einen der ausgefeiltesten Durbridge-Mehrteiler handelt, der in jeder Beziehung die Nase hinsichtlich seiner Konkurrenz vorne hat, und das aus verschiedensten Gründen. Diese Produktion präsentiert sich glücklicherweise ohne einen konventionellen und angestaubten TV-Mantel, wirkt wesentlich moderner und sogar ambitionierter als viele Mitstreiter. Sehr positiv hervorzuheben ist, dass man es unter gleichen Voraussetzungen mit einer Art Ausreißer zu tun hat, und das zunächst schon einmal im handwerklichen Sinne. Dass Rolf von Sydow hier Regie führte, stellt sich als großes Glück heraus, da seine umsichtige Herangehensweise und sein sicheres Gespür für Atmosphäre und Innovationen eine besondere Art der Unterhaltung garantieren.
Schon die Einführung in die Geschichte, mit einem hervorragend dargestellten Intro, ebnet den Weg für Daueraufmerksamkeit und einen soliden Spannungsbogen. Zwei Junge Leute finden eine ermordete junge Frau namens Mildred Beaty, deren Name wie ein in die Irre führender Schatten über dem Gefüge liegen bleiben wird. Die augenscheinliche Idylle der Landschaft und die Ausgelassenheit der jungen Leute versetzt einen ersten kleinen Schock und einen notwendigen Paukenschlag, der durch den Einsatz der bemerkenswerten Musik von The Can forciert wird. Man befindet sich unmittelbar, und durch eindringliche Bilder sofort im Geschehen, doch das Tempo wird sehr schnell ausgebremst, um in den richtigen Momenten wieder an Fahrt und Intensität aufnehmen zu können. Die Geschichte hinterlässt den Eindruck eines klaren Aufbaus, doch die Hintergründe liegen im ersten Teil komplett im Verborgenen. Immer wieder bekommt der Zuschauer Mosakikteilchen angeboten, die aber noch lange keinen Sinn ergeben.
Der diskrete Spannungshintergrund bekommt also genügend Schützenhilfe durch verwirrende Passagen und ebenso verwirrende Personen, die durch das beinahe schon unerhörte Star-Aufgebot sehr markante und glaubhafte Gesichter verliehen bekommen. Die Verpflichtungen sind hier für einen Durbridge-Mehrteiler tatsächlich beispiellos. Die beteiligten Personen decken ein sehr breites Spektrum ab. Teils dem Empfinden nach mit wenig Tiefe ausgestattet, harmlos, aber auch genauso dubios wirkend, avancieren die meisten zu potentiellen Verdächtigen, die sich aber weniger exponiert in den Mittelpunkt drängen und nur unter Umständen in den Fokus gerückt werden. Die Vorstellungen und die Darbietungen einiger von ihnen, wirken lange Zeit ziemlich unscheinbar. Besonders hervorzuheben ist die Interpretation von Hardy Krüger als Spezial-Agent Jim Ellis, der ihm einen ungeahnt ruhigen, sachlichen und beinahe emotionslosen Stempel aufdrücken kann. Das erfrischende bei dieser Leistung ist das komplette Fehlen von unnötigen Profilierungsabsichten. Charles Regnier und René Deltgen bringen zusätzlich Klasse und Routine in das Szenario, ebenso Sonja Ziemann als Klatschtante in der Silhouette einer Dame, und auch Peter Mosbacher als eigenartig wirkender Doktor.
Im Endeffekt lösen sie ihre Aufgaben allesamt geradezu perfekt. Besonders erfreulich sind die leider übersichtlich geratenen Szenen mit Karin Hübner, von der als einzige Beteiligte sofort eine diffuse Bedrohung ausgeht. Da Hardy Krüger das Geschehen weitgehend dominiert, fallen alle anderen Rollen ziemlich klein aus, jedoch driften sie glücklicherweise nicht in Bedeutungslosigkeit ab, da die schauspielerischen Leistungen hochkonzentriert wirken. Viele Sequenzen hätten sicherlich etwas straffer ausfallen können, aber das diskrete Konzept des ersten Teils ist dazu da, um Steigerungen anzubahnen und diese auch glaubhaft zu transportieren. Als Finale bekommt man einen klassischen, und in diesem Fall bemerkenswert atmosphärischen Cliffhanger geboten, bei dem die insgesamt ausgezeichneten Kamerafahrten nochmals zur Geltung kommen. Ein ansprechendes Puzzle-Spiel vor tollen Schauplätzen, das sich in einer hervorragenden Umsetzung präsentiert und Stück für Stück profiliert. Die Neugierde auf Teil 2 ist nach diesem Verlauf gewiss, denn es werden noch interessante Verstrickungen zu Tage treten.
Rolf von Sydows Beitrag stellt im Durbridge-Orbit schon eine Klasse für sich dar. Wo sich andere Produktionen dieser Riege, auch vor allem im Rahmen der Straßenfeger-Veröffentlichungen, teils als langatmig präsentieren, teilweise bieder wirken und sie daher weniger ansprechend erscheinen, zieht "Das Messer" vergleichsweise ganz neue, alternative Register. Es ist daher direkt zu betonen, dass es sich meines Erachtens um einen der ausgefeiltesten Durbridge-Mehrteiler handelt, der in jeder Beziehung die Nase hinsichtlich seiner Konkurrenz vorne hat, und das aus verschiedensten Gründen. Diese Produktion präsentiert sich glücklicherweise ohne einen konventionellen und angestaubten TV-Mantel, wirkt wesentlich moderner und sogar ambitionierter als viele Mitstreiter. Sehr positiv hervorzuheben ist, dass man es unter gleichen Voraussetzungen mit einer Art Ausreißer zu tun hat, und das zunächst schon einmal im handwerklichen Sinne. Dass Rolf von Sydow hier Regie führte, stellt sich als großes Glück heraus, da seine umsichtige Herangehensweise und sein sicheres Gespür für Atmosphäre und Innovationen eine besondere Art der Unterhaltung garantieren.
Schon die Einführung in die Geschichte, mit einem hervorragend dargestellten Intro, ebnet den Weg für Daueraufmerksamkeit und einen soliden Spannungsbogen. Zwei Junge Leute finden eine ermordete junge Frau namens Mildred Beaty, deren Name wie ein in die Irre führender Schatten über dem Gefüge liegen bleiben wird. Die augenscheinliche Idylle der Landschaft und die Ausgelassenheit der jungen Leute versetzt einen ersten kleinen Schock und einen notwendigen Paukenschlag, der durch den Einsatz der bemerkenswerten Musik von The Can forciert wird. Man befindet sich unmittelbar, und durch eindringliche Bilder sofort im Geschehen, doch das Tempo wird sehr schnell ausgebremst, um in den richtigen Momenten wieder an Fahrt und Intensität aufnehmen zu können. Die Geschichte hinterlässt den Eindruck eines klaren Aufbaus, doch die Hintergründe liegen im ersten Teil komplett im Verborgenen. Immer wieder bekommt der Zuschauer Mosakikteilchen angeboten, die aber noch lange keinen Sinn ergeben.
Der diskrete Spannungshintergrund bekommt also genügend Schützenhilfe durch verwirrende Passagen und ebenso verwirrende Personen, die durch das beinahe schon unerhörte Star-Aufgebot sehr markante und glaubhafte Gesichter verliehen bekommen. Die Verpflichtungen sind hier für einen Durbridge-Mehrteiler tatsächlich beispiellos. Die beteiligten Personen decken ein sehr breites Spektrum ab. Teils dem Empfinden nach mit wenig Tiefe ausgestattet, harmlos, aber auch genauso dubios wirkend, avancieren die meisten zu potentiellen Verdächtigen, die sich aber weniger exponiert in den Mittelpunkt drängen und nur unter Umständen in den Fokus gerückt werden. Die Vorstellungen und die Darbietungen einiger von ihnen, wirken lange Zeit ziemlich unscheinbar. Besonders hervorzuheben ist die Interpretation von Hardy Krüger als Spezial-Agent Jim Ellis, der ihm einen ungeahnt ruhigen, sachlichen und beinahe emotionslosen Stempel aufdrücken kann. Das erfrischende bei dieser Leistung ist das komplette Fehlen von unnötigen Profilierungsabsichten. Charles Regnier und René Deltgen bringen zusätzlich Klasse und Routine in das Szenario, ebenso Sonja Ziemann als Klatschtante in der Silhouette einer Dame, und auch Peter Mosbacher als eigenartig wirkender Doktor.
Im Endeffekt lösen sie ihre Aufgaben allesamt geradezu perfekt. Besonders erfreulich sind die leider übersichtlich geratenen Szenen mit Karin Hübner, von der als einzige Beteiligte sofort eine diffuse Bedrohung ausgeht. Da Hardy Krüger das Geschehen weitgehend dominiert, fallen alle anderen Rollen ziemlich klein aus, jedoch driften sie glücklicherweise nicht in Bedeutungslosigkeit ab, da die schauspielerischen Leistungen hochkonzentriert wirken. Viele Sequenzen hätten sicherlich etwas straffer ausfallen können, aber das diskrete Konzept des ersten Teils ist dazu da, um Steigerungen anzubahnen und diese auch glaubhaft zu transportieren. Als Finale bekommt man einen klassischen, und in diesem Fall bemerkenswert atmosphärischen Cliffhanger geboten, bei dem die insgesamt ausgezeichneten Kamerafahrten nochmals zur Geltung kommen. Ein ansprechendes Puzzle-Spiel vor tollen Schauplätzen, das sich in einer hervorragenden Umsetzung präsentiert und Stück für Stück profiliert. Die Neugierde auf Teil 2 ist nach diesem Verlauf gewiss, denn es werden noch interessante Verstrickungen zu Tage treten.