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D: Dorothea Rau, Johannes Buzalski, Walter Kraus, Britt Corvin, Michel Jacot
Die 19jährige Melanie kommt in die Stadt, um an einer Hostessenschule aufgenommen zu werden. Allerdings erweist sich bereits nach nicht einmal 2 Minuten die vorgebliche Ausbildungsanstalt als handelsüblicher Puff, in dem kein Klischee ausgelassen wird, und so wird nicht nur Melanie zwangsweise am Verlassen des Etablissements gehindert.
Hoffnung naht aber schon bald in Person ihres ältesten Bruders, einem körperlich gehandicapten ehemaligen Militärgeistlichem der Fremdenlegion, sowie des Onkels, die mit Hilfe großkalibriger Flinten den Schuppen aufmischen, die Mädchen befreien und erstmal nach Hause mitnehmen. Zu Hause bedeutet hier übrigens der familieneigene Nationalpark, auf dem Zebras, Giraffen und Löwen herumlaufen.
Die Gangster planen aber noch einen großen Gegenangriff auf das Boun'sche Anwesen...
WTF? WTF?? WTF???
Was zur Hölle ist das? Barny Bornhauser, eigentlich wohl hauptberuflicher Immobilienmakler (!), hat wieder zugeschlagen! Und bereits gleich zu Beginn gibt es eine Szene, die klar macht, wo wir uns hier bewegen. Da steigt in ein Melanie angeblich in ein Taxi, doch was sehen wir? Einen handelsüblichen blauen (!) Mercedes, der nicht einmal ein Taxi-Schild aufweist. Ja, dies ist das Bornhausersche Paralleluniversum, zu dem sonst höchstens noch Jean-Marie Pallardy Zutritt hat.
Man kann überhaupt nicht glauben, was man hier serviert bekommt. Der große Boss hält sich für den großen Boss, choleriert ständig, als sei er Louis de Funes, und ist am Ende am Winseln. Seine Nr. 2 trägt einen Vollbart und popelt permanent in der Nase. Ebenfalls zum Zuhälterensemble gehört Walter Kraus, stets in einen schwarzen Anzug gewandet. Eine prall beoberweitete Bardame namens Linda gibt's auch, die gleich bei Melanies Eintreffen dem Boss (den sie übrigens "Schnulli" nennt!) den guten Rat gibt "Hau ihr doch richtig in die Fresse!". Und die beiden glorreichen Halunken Lee van Cleef und Clint Eastwood dürfen auch nicht fehlen...
Auf Länge gebracht wird das Werk dann von diversen Tanzeinlagen, wobei im ganzen Film wohl nicht eine einzige Dame unbekleidet bleibt. Die Auswahl war dabei international, viele Asiatinnen und dunkelhäutige Frauen. Und man kommt nicht drum herum: Ja, man kann diesem Film durchaus sexistische und rassistische Vorwürfe machen.
Doch ist das ganze wahrlich nicht für 5 Cent ernstzunehmen. Stattdessen fragt man sich, welche psychoaktiven Substanzen seinerzeit in Reutlingen eingeworfen würden und kommt aus der Verwunderung gar nicht mehr heraus. Ganz weit oben auf der nach oben offenen Unfassbarkeitsskala.
Der Film ist bei e-m-s erschienen, gezogen von einer sprunghaften Vorlage und ohne jegliche Extras, was angemessen erscheint. Um die Verwirrung zu vervollständigen, erschien die DVD unter dem Titel "Orgien in der Lederhose",
was
a) inhaltlich völliger Humfug ist und
b) auf VHS der Titel eines anderen Bornhauser-Films war, der auch als "Lustig ist die Jodelei bei der Fummelfilmerei" (Reini wird sich erinnern
) gestartet wurde.Dieser Film könnte Ihnen gefallen, wenn Sie Jean-Marie Pallardys "Sabine S. - durch Liebe weg vom Stoff" mochten.
