Deliria-Italiano

"Der Hund von Blackwood Castel" war ja der einzige Farbfilm der Wallace-Reihe, der zunächst im ZDF, die erste Zeit, während der deutschen TV-Erstausstrahlung, gezeigt wurde.

Er entstand 1967, welches ich als das goldene Jahr, der "Edgar-Wallace-Filme in Farbe" bezeichnen möchte

Zusammen mit "Der Mönch mit der Peitsche" und "Die blaue Hand" inzinierte in diesem Jahr Alfred Vohrer, die wohl besten, zuletzt gedrehten, drei reinen deutschen Wallace-Krimis

Ist es Blackwood Castle oder doch eher Backwood Castle? Im Moor beißt der Hund von Baskerville, äh, Blackwood, mehr oder weniger sympathische Spaziergänger über den Jordan. Mit Edgar Wallace hatte die Story nun überhaupt nichts mehr zu tun, aber seit dem Wechsel auf Farbe trieb Alfred Vohrer mehr als vorher die Reihe in die Pulp-Richtung. Horst Tapperts Figur im Film nennt sich Douglas Fairbanks, während Heinz Drache den Mr. Connery darstellt. Im Schloss steht schon mal ein Skelett vor der Zimmertür, der Keller wimmelt vor Schlangen, und Faktotum Grimsby ist einäugig. Uta Levka kann sich nicht zwischen Tappert und Drache entscheiden, Karin Baal ist schon zu Beginn des Films auf den Hund gekommen (wenn man ihr Fellknäuel so nennen möchte). Aufgrund extremer Personalmangellage muss Scotland-Yard-Chef Sir John selbst im Schloss ermitteln (und lässt sich im Rolls-Royce dorthin chauffieren), wenn er nicht gerade zufällig den Hintern seiner Sekretärin betatscht. Miss Finlay darf aber auch hier selbst Eigeninitiative und Mut zeigen. Und Agnes Windeck, ehemalige Eigentümerin des Schlosses, betreibt nun in der Nähe ein Gasthaus, und hat dort das Problem, dass aktuell die Gäste wegsterben, bevor sie die Rechnung bezahlt haben. Dafür versucht sie, in der Freizeit den Verein "Grannies on motorbikes" zu gründen...

Bei vielen Wallace-Freunden kommen die späteren Werke in Farbe ja nicht gut weg. Ich vermag das nicht nachvollziehen, "Blackwood" ist manchmal herrlich durchgeknalltes Kommerzkino, für das man Alfred Vohrer auf Knien danken sollte.