Alternativer Titel: El último mohicano, La valle delle ombre rosse
Produktionsland: Bundesrepublik Deutschland, Spanien, Italien
Produktion: Alfons Carcasona
Erscheinungsjahr: 1965
Regie: Harald Reinl
Drehbuch: J. Joachim Bartsch, José Antonio de la Loma, Giovanni Simonelli, Roberto Bianchi Montero
Kamera: Ernst W. Kalinke
Schnitt: Hermann Haller, Bruno Mattei
Musik: Peter Thomas, Francesco De Masi
Länge: ca. 84 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller:
Joachim Fuchsberger: Captain Hayward
Karin Dor: Cora Munroe
Daniel Martín: Unkas
Anthony Steffen: Falkenauge
Carl Lange: Oberst Munroe
Paca Gabaldón: Alice Munroe
(als Marie France)
Stelio Candelli: Roger
Ricardo Rodríguez: Magua
Kurt Großkurth: Koch
Frank Braña: Corporal
Cris Huerta: Soldat
Ángel Ter
Mariano Alcón
Rafael Hernández
Ricardo G. Lilló
Jean-Claude Mathieu
Karin Dor: Cora Munroe
Daniel Martín: Unkas
Anthony Steffen: Falkenauge
Carl Lange: Oberst Munroe
Paca Gabaldón: Alice Munroe
(als Marie France)
Stelio Candelli: Roger
Ricardo Rodríguez: Magua
Kurt Großkurth: Koch
Frank Braña: Corporal
Cris Huerta: Soldat
Ángel Ter
Mariano Alcón
Rafael Hernández
Ricardo G. Lilló
Jean-Claude Mathieu
Banditen überfallen mit Hilfe von Magua und seinem Stamm das Dorf der Mohikaner. Einzig deren Häuptling Chingachgook entkommt schwer verletzt dem Massaker und schleppt sich mit letzter Kraft zu seinem Sohn Unkas und dessen Blutsbruder Falkenauge. Unkas schwört seinem Vater das Massaker zu rächen.
Erst einmal vorab, Harald Reinls Verfilmung hat in ihrer Art nichts, aber auch rein gar nichts mit der 92er Verfilmung von Michael Mann mit Daniel Day-Lewis und Madeleine Stowe zu tun. Außer natürlich die Namen der Hauptfiguren und die Rahmenhandlung. Von Michael Manns eher epischen Stil ist in Harald Reinls Film Nichts zu finden, aber das sollte eh jedem klar sein, der sich zumindest ein klein wenig im Filmgenre auskennt.
Reinls Verfilmung ist im Stil der Karl May Western angelegt… natürlich ist das logisch, aber man wird es ja mal erwähnen dürfen. Angefangen bei der Musik von Peter Thomas bis hin zu einigen Dialogen und Charakterpräsentationen finden wir uns äußerst schnell im Karl May Ambiente wieder. Harald Reinl hat bekannter Weise 1962 die Karl May Verfilmung „Der Schatz im Silbersee“ gedreht und war auch später für Winnetou 1 bis 3 der verantwortliche Regisseur. Warum ich das anspreche? Nun, man vergleiche einfach mal innerhalb der Reinl Verfilmungen die Charaktere Falkenauge und Uncas mit Shatterhand und Winnetou. Mein Bruder lässt grüßen oder wie auch immer. Parallelen gibt es einige, allerdings muss man auch sagen, dass die Figur des Uncas, gespielt von dem Spanier Daniel Martin, wesentlich glaubwürdiger rüberkommt als die Pierre Brice Winnetou Präsentation. Daniel Martin macht seine Sache recht ordentlich auch wenn er es mit seinen wörtlichen Weisheiten manchmal ein wenig übertreibt. Antonio de Teffe, im Trailer Anthony de Teff genannt, halte ich allerdings in der Rolle des Falkenauge für fehlplaziert. Ich schätze de Teffe sehr als Schauspieler, aber als rasierter, geschniegelter und Wildlederköstümtragender Waldläufer passt de Teffe irgendwie nicht.
Was die weiteren Parallelen zum Karl May Western anbelangt, so wird z.B. selbst Colonel Munro mit dem obligatorischen Traumwort: Boss, angeredet. Wohlgemerkt: Colonel Edmund Munro, Befehlshaber des Forts William Henry. Das Stelio Candelli in der Rolle des Bösewichts Roger so angeredet wird ist natürlich schon passender.
Dem angesprochenen Stelio Candelli zur Seite steht übrigens Ricardo Rodríguez als Magua, dem Häuptling der Irokesen… oder sind es die Mingos oder sind es die Huronen? Egal, Ricardo Rodríguez ist auf jeden Fall ein Highlight. Ein richtig schön fieser, hinterhältiger und gemeiner Charakter und sollte es auch noch so unpassend sein, ich bezeichne ihn einfach mal als eine Art Teutonen Western Punk, der den Kampf gegen die Moral aufgenommen hat.
Im Punkto schlechter Humor fährt Reinl diesmal Kurt Großkurth als Koch der Soldaten auf. Nicht ganz so nervend wie einige Karl May Spaßvögel, aber auch ziemlich überflüssig. Joachim Fuchsberger spielt den tollkühnen Captain Hayward, der von Unkas, „Härter als Eisen“ genannt wird, recht ordentlich. Trotzdem ist der gute Blacky im Wallace-Schmema wesentlich besser aufgehoben. Als Colonel Munros Töchter agieren Paca Gabaldón als Alice Munro und Karin Dor Cora Munro. Die Spanierin Paca Gabaldón agiert zurückhaltend und schutzbedürftig, Karin Dor eher offensiv und unerschrocken. Dazu kommt, dass Karin Dor erwartungsgemäß und ganz salopp gesagt, einfach nur genial aussieht.
Weg von den Hauptfiguren, hin zur Kameraarbeit und zum Ambiente. Beides zusammen ergibt innerhalb Reinls Verfilmung, ein schönes Event für das nostalgische Auge. Kräftige Farben und herrliche Landschaften prägen das Gesamtbild.
Fazit: Ein unterhaltsamer Film der sehr an das Karl May Schema erinnert und von einem gut aufgelegten Ricardo Rodríguez und einer atemberaubend attraktiven Karin Dor dominiert wird. De Teffe hat sich allerdings irgendwie verlaufen.
Erst einmal vorab, Harald Reinls Verfilmung hat in ihrer Art nichts, aber auch rein gar nichts mit der 92er Verfilmung von Michael Mann mit Daniel Day-Lewis und Madeleine Stowe zu tun. Außer natürlich die Namen der Hauptfiguren und die Rahmenhandlung. Von Michael Manns eher epischen Stil ist in Harald Reinls Film Nichts zu finden, aber das sollte eh jedem klar sein, der sich zumindest ein klein wenig im Filmgenre auskennt.
Reinls Verfilmung ist im Stil der Karl May Western angelegt… natürlich ist das logisch, aber man wird es ja mal erwähnen dürfen. Angefangen bei der Musik von Peter Thomas bis hin zu einigen Dialogen und Charakterpräsentationen finden wir uns äußerst schnell im Karl May Ambiente wieder. Harald Reinl hat bekannter Weise 1962 die Karl May Verfilmung „Der Schatz im Silbersee“ gedreht und war auch später für Winnetou 1 bis 3 der verantwortliche Regisseur. Warum ich das anspreche? Nun, man vergleiche einfach mal innerhalb der Reinl Verfilmungen die Charaktere Falkenauge und Uncas mit Shatterhand und Winnetou. Mein Bruder lässt grüßen oder wie auch immer. Parallelen gibt es einige, allerdings muss man auch sagen, dass die Figur des Uncas, gespielt von dem Spanier Daniel Martin, wesentlich glaubwürdiger rüberkommt als die Pierre Brice Winnetou Präsentation. Daniel Martin macht seine Sache recht ordentlich auch wenn er es mit seinen wörtlichen Weisheiten manchmal ein wenig übertreibt. Antonio de Teffe, im Trailer Anthony de Teff genannt, halte ich allerdings in der Rolle des Falkenauge für fehlplaziert. Ich schätze de Teffe sehr als Schauspieler, aber als rasierter, geschniegelter und Wildlederköstümtragender Waldläufer passt de Teffe irgendwie nicht.
Was die weiteren Parallelen zum Karl May Western anbelangt, so wird z.B. selbst Colonel Munro mit dem obligatorischen Traumwort: Boss, angeredet. Wohlgemerkt: Colonel Edmund Munro, Befehlshaber des Forts William Henry. Das Stelio Candelli in der Rolle des Bösewichts Roger so angeredet wird ist natürlich schon passender.
Dem angesprochenen Stelio Candelli zur Seite steht übrigens Ricardo Rodríguez als Magua, dem Häuptling der Irokesen… oder sind es die Mingos oder sind es die Huronen? Egal, Ricardo Rodríguez ist auf jeden Fall ein Highlight. Ein richtig schön fieser, hinterhältiger und gemeiner Charakter und sollte es auch noch so unpassend sein, ich bezeichne ihn einfach mal als eine Art Teutonen Western Punk, der den Kampf gegen die Moral aufgenommen hat.
Im Punkto schlechter Humor fährt Reinl diesmal Kurt Großkurth als Koch der Soldaten auf. Nicht ganz so nervend wie einige Karl May Spaßvögel, aber auch ziemlich überflüssig. Joachim Fuchsberger spielt den tollkühnen Captain Hayward, der von Unkas, „Härter als Eisen“ genannt wird, recht ordentlich. Trotzdem ist der gute Blacky im Wallace-Schmema wesentlich besser aufgehoben. Als Colonel Munros Töchter agieren Paca Gabaldón als Alice Munro und Karin Dor Cora Munro. Die Spanierin Paca Gabaldón agiert zurückhaltend und schutzbedürftig, Karin Dor eher offensiv und unerschrocken. Dazu kommt, dass Karin Dor erwartungsgemäß und ganz salopp gesagt, einfach nur genial aussieht.
Weg von den Hauptfiguren, hin zur Kameraarbeit und zum Ambiente. Beides zusammen ergibt innerhalb Reinls Verfilmung, ein schönes Event für das nostalgische Auge. Kräftige Farben und herrliche Landschaften prägen das Gesamtbild.
Fazit: Ein unterhaltsamer Film der sehr an das Karl May Schema erinnert und von einem gut aufgelegten Ricardo Rodríguez und einer atemberaubend attraktiven Karin Dor dominiert wird. De Teffe hat sich allerdings irgendwie verlaufen.
6,5/10