Der Mönch mit der Peitsche - Alfred Vohrer (1967)

Moderator: jogiwan

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sid.vicious
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Der Mönch mit der Peitsche - Alfred Vohrer (1967)

Beitrag von sid.vicious »

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Produktionsland: Bundesrepublik Deutschland
Produktion: Horst Wendlandt
Erscheinungsjahr: 1967
Regie: Alfred Vohrer
Drehbuch: Alex Berg, Harald G. Petersson
Kamera: Karl Löb
Schnitt: Jutta Hering
Musik: Martin Böttcher
Länge: ca. 88 Minuten
Freigabe: FSK 12

Darsteller:
Joachim Fuchsberger: Inspektor Higgins
Uschi Glas: Ann Portland
Siegfried Schürenberg: Sir John
Grit Böttcher: Betty Falks
Konrad Georg: Keyston
Harry Riebauer: Mark Denver
Tilly Lauenstein: Harriet Foster
Ilse Pagé: Miss Mabel Finley
Siegfried Rauch: Frank Keeney
Claus Holm: Glenn Powers
Günter Meisner: Greaves
Hans Epskamp: Bannister
Heinz Spitzner: Harrison
Jan Hendriks: Brent
Rudolf Schündler: Sergeant Hanfield
Narziss Sokatscheff: Cress Bartling
Tilo von Berlepsch: Dr. Shinewood
Kurt Waitzmann: Carrington
Suzanne Roquette: Mary Houston
Susanne Hsiao: June Bell
Inge Sievers: Mildred Miller
Ewa Strömberg: Pam Walsbury
Bruno W. Pantel: Busschaffner
Kurt Buecheler: Winston Robson
Wilhelm Vorwerg: Dr. Cabble
Eva Ebner: Fahrgast im Bus
Arthur Binder: Polizeibeamter
Herbert Kerz: Double des Mönches
Inspektor Higgins soll einen Mörder ausfindig machen, der einige Schülerinnen eines Mädcheninternats getötet hat. Innerhalb der Ermittlungen trifft der Inspektor u.a. auf einen Mönch mit einer Peitsche und auf einige weitere Leichen.

Der 29. Edgar-Wallace-Film der Nachkriegszeit fällt besonders durch seine knalligen Farben auf. Diese werden in einem teils abgedunkelten Ambiente gezeigt und man fühlt sich innerhalb dieser Vielfalt schnell heimisch. Das der Film allerdings einige unlogische oder sagen wir doch besser, ein paar schwierig nachvollziehbare, Situationen mit sich bringt, darf auch nicht unerwähnt bleiben. Unter dem Strich bleibt allerdings ein unterhaltsamer Beitrag innerhalb der Wallace-Reihe, die vereinzelnd schon parodistische Züge zeigt.

Die Frage die ich allerdings habe, wäre folgende: Hätte man den nicht, wie im gleichen Jahr, in der Wallace-Verfilmung von „Die blaue Hand“, Diana Körner für die Rolle der Ann Portland, auswählen können? Musste man den Zuschauer mit Uschi Glas quälen? Die Antischauspielerin ist nämlich wieder voll in ihrem Element. Nichtssagende Mimik, nervende Aussagen mit dem bekannt süddeutschen Akzent, paaren sich zu einem nervenstrapazierenden Element der Sonderklasse. Einfach ein Alptraum.

Joachim Fuchsberger, spielt seine Rolle als Inspektor Higgins sehr ordentlich. Auch wenn er fast durchgehend Kaugummikauend zu sehen ist, präsentiert Higgins auch den ein oder anderen mimisch gesehen, positiven Aspekt. An Fuchsbergers Seite, sieht man einen, wie immer ein wenig überforderten, Siegfried Schürenberg als Sir John, der in diesem Film nicht ganz so nervt, wie in anderen Produktionen.

Fazit: Ein schönes farbliches Ambiente, wird mit ein wenig Unlogik und einer überaus schlechten Uschi Glas, zu einem dennoch recht interessanten Film.
7/10
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DrDjangoMD
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Re: Der Mönch mit der Peitsche - Alfred Vohrer

Beitrag von DrDjangoMD »

sid.vicious hat geschrieben:An Fuchsbergers Seite, sieht man einen, wie immer ein wenig überforderten, Siegfried Schürenberg als Sir John, der in diesem Film nicht ganz so nervt, wie in anderen Produktionen.
Bei deinen anderen Punkten Stimme ich dir ja zu, aber zufällig mag ich Siegfried Schürenberg als Sir John, sehr gerne :basi:
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Adalmar
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Re: Der Mönch mit der Peitsche - Alfred Vohrer

Beitrag von Adalmar »

Verstehe ich auch nicht, Schürenberg überfordert? M. E. einer der verlässlichsten und prägendsten Darsteller der Filmreihe.

Übrigens finde ich es auch sehr schade, dass man die tolle Diana Körner - von der Ausstrahlung her eigentlich schon eher der selbstbewusstere Frauentyp der 70er - nicht öfter in den Wallace-Filmen gesehen hat. Allerdings finde ich Uschi Glas auch nicht schlimm, die Antipathie einzelner Rezensenten hier im Forum verstehe ich nicht so ganz. Bei der Frage nach nervigen Wallacefilm-Darstellerinnen würden mir zuerst Elisabeth Flickenschildt und Karin Dor einfallen. Letztere ist zwar sehr hübsch, kommt mir aber immer etwas nervös und verklemmt vor.
Zuletzt geändert von Adalmar am Sa 20. Aug 2011, 12:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Blap
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Re: Der Mönch mit der Peitsche - Alfred Vohrer

Beitrag von Blap »

Aus dem Filmtagebuch:


Der Mönch mit der Peitsche (Deutschland 1967, Originaltitel: Der Mönch mit der Peitsche)

Unter den Schülerinnen eines Mädcheninternats geht die Angst um. Junge Damen fallen unerklärbaren Anschlägen zum Opfer, bei denen ein bisher nicht bekannter Giftstoff zum Einsatz kommt. Zu allem Überfluss turnt auch noch ein unheimlicher Mönch durch die Nacht, gekleidet in eine tiefrote Kutte. Inspektor Higgins (Joachim Fuchsberger) und dessen Vorgesetzter Sir John (Siegfried Schürenberg) von Scotland Yard nehmen die Ermittlungen auf. Dabei stossen sie auf diverse Verdächtige und natürlich eine Horde junger Schönheiten (naja). Die Schülerin Betty (Grit Böttcher) möchte -getrieben von panischer Furcht- das Internat verlassen, ein Fehler mit grausigen Folgen. Doch auch die vorlaute Ann Portland (Uschi Glas) befindet sich in grösster Gefahr, können Higgings und Sir John das Rätsel um die Morde und den Mönch lösen...???

"Der Mönch mit der Peitsche" ist die 24. von Rialto produzierte Edgar Wallace Verfilmung. Der vierte Farbfilm der Reihe, ist gleichzeitig eine Art Remake des letzten Schwarzweiß Beitrages "Der unheimliche Mönch", bei dem Harald Reinl 1965 Regie führte. Die Filme fallen sehr unterschiedlich aus, was längst nicht nur auf den Wechsel zum Farbfilm zurückzuführen ist. Gleich zu Beginn wird klar, dass es sich bei "Der Mönch mit der Peitsche" um einen von Alfred Vohrer inszenierten Streifen handelt. Ein "Mad Scientist" vergast wehrlose Ratten, tötet anschliessend seinen argwöhnischen Gehilfen, nur um wenig später der Peitsche des Mönchs zum Opfer zu fallen. Die Wahl der Farben (Blau und knalliges Rot) sowie die Art der Ausleuchtung erinneren mich an die Handschrift des italienischen Großmeisters Mario Bava. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Sause einigen Freunden der "klassischen" Wallace Filme sauer aufstösst, denn Vohrer gleitet hier oft deutlich in trashige (mit fällt kein treffenderes Wort ein) Gefilde ab. Wer schon "Der Bucklige von Soho" nicht mehr ins Herz schliessen mag, wird vermutlich beim Peitschenmönch endgültig Haarausfall bekommen. Vohrer greift auf bewährtes Personal zurück, deren Auftritte schon nahezu comichaft überzogen wirken. Man beachte den von mir sehr geschätzen Blacky Fuchsberger, dessen Wallace Darbietungen bekanntlich stets von liebenswerten Übertreibungen leben. Hier wird der Bogen völlig überspannt, meist steht Inspektor Higgins in der Gegend herum, selbstverständlich cooler als ein Eisberg, kaut auf einem Kaugummi herum und erträgt die debilen Ausführungen seines Chefs. Wird ihm Sir John zu ausufernd, weist er diesen kurzerhand zurecht und übernimmt selbst das Ruder. Ja, dieser Sir John, er verliert nun endgülig jede Contenance und öffnet sämtliche Schleusen des Schwachsinns. Er ist nun ein-/ausgebildeter Psychologe, was er bei jedem Verhör (und überhaupt ständig) äusserst offensiv zur Schau stellt. Schürenbergs Auftritte in der Reihe waren nie besonders ernsthaft, nun scheint er aber eine Überdosis bewusstseinsweiternder Stoffe zu sich genommen zu haben (Wer weiss schon, was sich Vohrer und Konsorten 1967 durchgezogen haben. Auf jeden Fall war es sehr wirksam). Man sollte schon einen Hang zum Unfug mitbringen, ansonsten dürfte das irre Treiben eher auf Ablehnung stossen. Bei den Nebendarstellern fällt Konrad Georg als ekelhafter und verschwitzer Lüstling auf, ein Alptraum von Lehrkörper. Siegfried Rauch ist als armseliger Ganove zu sehen, der Inbegriff deutscher Unscheinbarkeit namens Kurt Waitzmann darf Zellentüren aufschliessen, auch Jan Hendriks wirkt mit, kommt aber leider kaum zum Zuge. Die Damenmannschaft wird von Uschi Glas angeführt. Sehe ich diese Person heute, packt mich das blanke Entsetzen, doch damals war sie tatsächlich "irgendwie ganz süss". Keine Schönheit, aber immerhin. Auch Grit Böttcher ist noch heute sehr aktiv, momentan ist sie in der sympathischen ZDF-Telenovela "Hanna - Folge deinem Herzen" zu sehen, in der sie die Großmutter der Hauptfigur spielt. Ilse Pagé lässt sich als Sekretärin erneut gern von Sir John begrapschen, wobei sie es versteht unglaublich merkwürdige Fratzen zur Schau zu stellen.

Die Optik des Mönchs nagt mit ihrer knalligen Farbe an den Augen des Zuschauers, wie könnte man sich auch sinnvoller durch die Nacht schleichen als in leuchtendes ROT gewandet!? Mir gefällt die Art und Weise wie man sich hier den Möglichkeiten der Farbfilms hingibt. Die Story tritt ein wenig in den Hintergrund, es macht allerdings auch weitaus mehr Freude dem grotesken Treiben der Akteure zu folgen, als sich den Kopf über den Sinn und/oder Unsinn des Drehbuchs zu zerbrechen. Herrlich irre kommt das Versteck des Bösewichts daher, umgeben von Aquarien, gierige Krokodile im Vorzimmer, da wird jeder die Weltherrschaft anstrebende Superverbrecher neidisch und James Bond schlottern vor Angst die Knie! Von traditioneller Krimiunterhaltung entfernt sich dieser Streifen sehr deutlich, der wohlgesonnene Zuschauer wird jedoch seine Freude an diesem bunten Reigen haben! Wie üblich ist der Film einzeln erhältlich, alternattiv als Bestandteil eines Boxsets. Die "Edgar Wallace Edition 7" feiert mit "Der Mönch mit der Peitsche" ihren Auftakt, ferner sind folgende Filme enthalten:

- Der Hund von Blackwood Castle
- Im Banne des Unheimlichen
- Der Gorilla von Soho

Auf der DVD zu "Der Mönch..." findet man Trailer zu den Filmen aus der Box, dazu den fünften Teil des launigen Interviews mit Regiesklavin Eva Ebner, sowie ein paar weitere Kleinigkeiten. Abgerundet wird das Set durch ein interesantes Booklet. Ich bin mit dem Einstieg in die siebte Box sehr zufrieden! Fast neige ich zu feisten 8/10 (sehr gut), denn auch wenn der Film zu den eher "niveaulosen" Beiträgen der liebenswerten Filmreihe zählt, ist der Unterhaltungswert für mich ganz persönlich sehr hoch (was an meinem Mangel an Niveau und meiner Vorliebe für Unfug liegen mag). Wegen der sehr starken Konkurrenz will ich es aber bei dicken 7,5/10 (gut bis sehr gut) belassen, ein Platz in meinem grossen Herz für knuffige Filme ist dem roten Mönch sicher!

Lieblingszitat:

"So einfach ist das?"
"Halt die Schnauze! Zieh das an!"
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
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Die Kroete
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Re: Der Mönch mit der Peitsche - Alfred Vohrer

Beitrag von Die Kroete »

Mit Uschi Glas als Schaupielerin kann ich auch nicht viel anfangen, aber Siegfried Schürenberg als Polizeichef paßt in die Reihe, wie die Faust aufs Auge. Zumal er auch immer irgendwie "verry british" wirkt.
Siegfried Schürenberg als Sir John, übernimmt hier nicht nur die Rolle des ewig nörgelten Chefs, sondern stellt sich, dank seiner neu hinzu gewonnen psychologischen Ausbildung, dem ermitteltent Kriminalisten (Joachim Fuchsberger) als Assistent zu Verfügung. Wodurch seine Präsenz deutlich erhöht wurde und die Produktion sich und uns einen Eddi-Arent-Ersatz erspart.

Der Film ist aus dem Jahre 1967 und gehört dadurch, beinahe schon automatisch, zu den besten deutschen farblichen Beiträgen der Edgar-Wallace-Reihe.
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Dick Cockboner
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Re: Der Mönch mit der Peitsche - Alfred Vohrer (1967)

Beitrag von Dick Cockboner »

Gestern endlich mal wieder gesehen.
Der Film ansich ist ja nun nur recht durchschnittlich geraten,Höhepunkte sind der rotbewamste Mönch,Günter Meisner als evil Henchman Greaves und ,natürlich, Siegfried Schürenberg als Sir John.Was der Mann hier abliefert kann man nur als ganz grosse Schauspielkunst bezeichnen,die Mimik,das Gerede...einfach toll!
(Bei den späteren Wallace Filmen hat ja auch der Hubert von Meyerinck als Sir Arthur eine Luxuswohnung in meinem Herzen,jedoch als Engländer geht der ja mal so garnicht durch,ein preussischer Brüllaffe ist ein preussischer Brüllaffe,völlig unpassend besetzt also,trotzdem ein toller Schauspieler!)
Grit Böttcher war damals 'ne ganz flotte Biene und Ursula Glas .....nicht!
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Dick Cockboner
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Re: Der Mönch mit der Peitsche - Alfred Vohrer (1967)

Beitrag von Dick Cockboner »

Heute wieder gesehen und ich habe dem, was der Trottel über mir gepostet hat, nix hinzuzufügen. :pfeif:
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