Der rote Kreis - Jürgen Roland
Moderator: jogiwan
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Der rote Kreis - Jürgen Roland
Originaltitel: Der Rote Kreis
Herstellungsland: Deutschland, Dänemark / 1960
Regie: Jürgen Roland
Darsteller: Renate Ewert, Klausjürgen Wussow, Karl-Georg Saebisch, Thomas Alder,
Ernst Fritz Fürbringer, Erica Beer, Fritz Rasp, Eddi Arent, Edith Mill u.a.
Story:
London wird durch den "Roten Kreis", eine perfekt organisierte Verbrecherorganisation, in Angst und Schrecken versetzt. Wer die geforderten Geldbeträge nicht bezahlt, muß um sein Leben fürchten . .
http://www.ofdb.de/film/11117,Der-Rote-Kreis
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Re: Der rote Kreis - Jürgen Roland
K.J. Wussow in einer seiner frühesten Rollen und ich hätt ihn auch nicht erkannt. Aber sehr spannende Geschichte, wie gewohnt guter Stoff von Jürgen Roland. Mit Eddie Arent und Ernst Fritz Fürbringer einer der Träger diverser Wallace Verfilmungen dabei. Wie immer eine gelungene Mischung aus Krimi, Grusel/Mystery und einer gesunden Prise Humor als Entschärfung.
7/10
7/10
Re: Der rote Kreis - Jürgen Roland
Ein älterer Kurzkommentar:
Der Rote Kreis (Deutschland, Dänemark 1960, Originaltitel: Der Rote Kreis)
Die wohlhabende Oberschicht Londons ist extrem beunruhigt. Eine Verbrecherorganisation names "Roter Kreis" erpresst Geld und Güter, wer nach mehrfacher Aufforderung nicht zahlt -oder gar die Polizei informiert- wird ohne Gnade getötet. Der erfahrene Inspector Parr (Karl-Georg Saebisch) ist zwar mit allen Wassern gewaschen, doch bisher kann er die Verbrecher nicht stoppen. Sein Auftreten wirkt immer ein wenig pflegmatisch, die Presse lässt kein gutes Haar an dem Ermittler, zerreist ihn mehr und mehr in der Luft. Scotland Yard gerät dadurch zunehmend unter Druck, man stellt Parr den jungen, cleveren Privatermittler Derrick Yale (Klausjürgen Wussow) zur Seite. Ferner wird Parr von seinem direkten Vorgesetzten mit Sondervollmachten ausgestattet, der Fahndungsdruck soll noch weiter verstärkt werden. Die hübsche Thalia Drummond (Renate Ewert) verdreht Yale derweil den Kopf, doch die junge Dame ist kein unbeschriebenes Blatt, geriet bereits mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt. Der Rote Kreis fordert weitere Opfer, können Parr und Yale dem Treiben ein Ende setzen...???
Dem "Der Frosch mit der Maske" (1959) folgte 1960 die zweite Edgar Wallace Verfilmung von Rialto Film: "Der Rote Kreis". Das Gerüst der Story ähnelt sehr dem Vorgänger, ein "Superverbrecher" erpresst reiche Bürger und tötet diese bei "Ungehorsam". Tatsächlich unterscheiden sich die Filme jedoch in vielen kleinen und wichtigen Details sehr deutlich. "Der Frosch mit der Maske" punktet mit seiner düsteren Atmosphäre und kommt mit -für die damalige Zeit- recht harten Gewaltszenen daher, doch dieses stimmige Bild wird immer wieder von kleinen Albernheiten aufgebrochen. Ferner bietet er bereits Joachim Fuchsberger auf, der später quasi zu einer "Wallace Institution"wurde. "Der Rote Kreis" kommt vordergründig sanfter und weniger finster rüber, verzichtet aber gleichzeitig auf debilen Humor -selbst die Nebenrolle von Eddi Arent ist hier eher bissig als albern- und punktet mit der ausgefeilteren Story. Der Streifen überzeugt mit einer sehr gelungenen Auflösung, die nicht so leicht vorhersehbar ist, aber durchaus logisch und nachvollziehbar bleibt. Nun kann ein Wussow natürlich keinen Fuchsberger ersetzen, doch im Rahmen seiner Möglichkeiten überzeugt Wussow mit einer gelungenen Darbietung. Renate Ewert darf frech und selbstbewusst sein, keine Selbstverständlichkeit im Jahre 1960. Karl-Georg Saebisch passt prima in die Rolle des älteren Ermittlers, der weitaus schlitzohriger ist als man zunächst glauben mag. In den Nebenrollen gibt es vertraute Gesichter zu sehen. Wie erwähnt -den hier angenehm unalbernen- Eddi Arent, nicht zu vergessen der griesgrämige Fritz Rasp, muffig wie ein alter Staubsaugerbeutel, der mindestens drei Jahre lang im feuchten Keller vergessen wurde.
"Der Rote Kreis" mag weniger ein "typischer Rialto Wallace" sein, als viele seiner Nachfolger und der Vorgänger "Der Frosch mit der Maske". Der Film ist ein klassischer Krimi, angereichert mit guten Schauspielern und einem pfiffigen Drehbuch. Leider steht dieser Wallace ein wenig im Schatten seiner bekannteren Verwandtschaft, doch davon sollte sich kein Freund guter Kriminalfilmunterhaltung abschrecken lassen. Der Film ist zwar auch einzeln erhältlich, der Liebhaber greift besser zur "Edgar Wallace Edition 1". Dort sind ferner enthalten:
- Der Frosch mit der Maske
- Die Bande des Schreckens
- Der grüne Bogenschütze
Die DVDs bieten die Filme in ordentlicher Qualität, der Box liegt ein Booklet bei. Klarer Kauftipp von meiner Seite, viel Spass!
Für diesen feinen Wallace setzt es 8/10 (sehr gut)
Lieblingszitat:
"Ich will überhaupt kein Geld!"
"Sondern?"
Der Rote Kreis (Deutschland, Dänemark 1960, Originaltitel: Der Rote Kreis)
Die wohlhabende Oberschicht Londons ist extrem beunruhigt. Eine Verbrecherorganisation names "Roter Kreis" erpresst Geld und Güter, wer nach mehrfacher Aufforderung nicht zahlt -oder gar die Polizei informiert- wird ohne Gnade getötet. Der erfahrene Inspector Parr (Karl-Georg Saebisch) ist zwar mit allen Wassern gewaschen, doch bisher kann er die Verbrecher nicht stoppen. Sein Auftreten wirkt immer ein wenig pflegmatisch, die Presse lässt kein gutes Haar an dem Ermittler, zerreist ihn mehr und mehr in der Luft. Scotland Yard gerät dadurch zunehmend unter Druck, man stellt Parr den jungen, cleveren Privatermittler Derrick Yale (Klausjürgen Wussow) zur Seite. Ferner wird Parr von seinem direkten Vorgesetzten mit Sondervollmachten ausgestattet, der Fahndungsdruck soll noch weiter verstärkt werden. Die hübsche Thalia Drummond (Renate Ewert) verdreht Yale derweil den Kopf, doch die junge Dame ist kein unbeschriebenes Blatt, geriet bereits mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt. Der Rote Kreis fordert weitere Opfer, können Parr und Yale dem Treiben ein Ende setzen...???
Dem "Der Frosch mit der Maske" (1959) folgte 1960 die zweite Edgar Wallace Verfilmung von Rialto Film: "Der Rote Kreis". Das Gerüst der Story ähnelt sehr dem Vorgänger, ein "Superverbrecher" erpresst reiche Bürger und tötet diese bei "Ungehorsam". Tatsächlich unterscheiden sich die Filme jedoch in vielen kleinen und wichtigen Details sehr deutlich. "Der Frosch mit der Maske" punktet mit seiner düsteren Atmosphäre und kommt mit -für die damalige Zeit- recht harten Gewaltszenen daher, doch dieses stimmige Bild wird immer wieder von kleinen Albernheiten aufgebrochen. Ferner bietet er bereits Joachim Fuchsberger auf, der später quasi zu einer "Wallace Institution"wurde. "Der Rote Kreis" kommt vordergründig sanfter und weniger finster rüber, verzichtet aber gleichzeitig auf debilen Humor -selbst die Nebenrolle von Eddi Arent ist hier eher bissig als albern- und punktet mit der ausgefeilteren Story. Der Streifen überzeugt mit einer sehr gelungenen Auflösung, die nicht so leicht vorhersehbar ist, aber durchaus logisch und nachvollziehbar bleibt. Nun kann ein Wussow natürlich keinen Fuchsberger ersetzen, doch im Rahmen seiner Möglichkeiten überzeugt Wussow mit einer gelungenen Darbietung. Renate Ewert darf frech und selbstbewusst sein, keine Selbstverständlichkeit im Jahre 1960. Karl-Georg Saebisch passt prima in die Rolle des älteren Ermittlers, der weitaus schlitzohriger ist als man zunächst glauben mag. In den Nebenrollen gibt es vertraute Gesichter zu sehen. Wie erwähnt -den hier angenehm unalbernen- Eddi Arent, nicht zu vergessen der griesgrämige Fritz Rasp, muffig wie ein alter Staubsaugerbeutel, der mindestens drei Jahre lang im feuchten Keller vergessen wurde.
"Der Rote Kreis" mag weniger ein "typischer Rialto Wallace" sein, als viele seiner Nachfolger und der Vorgänger "Der Frosch mit der Maske". Der Film ist ein klassischer Krimi, angereichert mit guten Schauspielern und einem pfiffigen Drehbuch. Leider steht dieser Wallace ein wenig im Schatten seiner bekannteren Verwandtschaft, doch davon sollte sich kein Freund guter Kriminalfilmunterhaltung abschrecken lassen. Der Film ist zwar auch einzeln erhältlich, der Liebhaber greift besser zur "Edgar Wallace Edition 1". Dort sind ferner enthalten:
- Der Frosch mit der Maske
- Die Bande des Schreckens
- Der grüne Bogenschütze
Die DVDs bieten die Filme in ordentlicher Qualität, der Box liegt ein Booklet bei. Klarer Kauftipp von meiner Seite, viel Spass!
Für diesen feinen Wallace setzt es 8/10 (sehr gut)
Lieblingszitat:
"Ich will überhaupt kein Geld!"
"Sondern?"
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Re: Der rote Kreis - Jürgen Roland
Alternativer Titel: Den blodrøde cirkel
Produktionsland: Dänemark, Bundesrepublik Deutschland
Produktion: Rialto Film Preben Philipsen S/A (Preben Philipsen)
Erscheinungsjahr: 1960
Regie: Jürgen Roland
Drehbuch: Trygve Larsen, Wolfgang Menge
Kamera: Heinz Pehlke
Schnitt: Margot Jahn
Musik: Willy Mattes
Länge: ca. 92 Min.
Freigabe: FSK 12
Darsteller:
[center]Renate Ewert: Thalia Drummond
Klausjürgen Wussow: Derrick Yale
Karl Georg Saebisch: Chefinspektor Parr
Thomas Alder: Jack Beardmore
Ernst Fritz Fürbringer: Sir Archibald Morton
Erica Beer: Mrs. Carlyle
Fritz Rasp: Froyant
Eddi Arent: Sergeant Haggett
Edith Mill: Lady Doringham
Ulrich Beiger: Leslie Osborne
Richard Lauffen: Felix Marles
Heinz Klevenow: Brabazon
Alfred Schlageter: Beardmore
Albert Watson: Sergeant Johnson
Panos Papadopulos: Matrose Selby
Richard Grupe: Diener James
Karl-Heinz Peters: Henker
Alf Marholm: Gefängnisdirektor
Günther Hauer: Schaffner
Jürgen Roland: Polizist[/center]
In London treibt der "Rote Kreis" sein Unwesen. Eine angebliche Organisation von Verbrechern, die diverse Leute erpresst. Sollten diese der Aufforderung zu zahlen nicht nachkommen, so müssen sie mit dem Tod rechnen.
Nach der Reinl-Verfilmung „Der Frosch mit der Maske“ folgte mit „Der rote Kreis“ die zweite deutschsprachige Edgar Wallace Verfilmung. In beiden Fällen handelt es sich um eine deutsch/ dänische Coproduktion die in Kopenhagen und dessen Umgebung gedreht wurde.
Der Start des Films ist sehr viel versprechend und Jürgen Roland lässt in einer dunklen Umgebung, Schattenspiele und eine Guillotine dominieren. Dass der Henker sturztrunken ist, sei nur am Rande erwähnt. Nach dem Vorstellen dieses äußerst sympathischen Ambientes, wurde gleichermaßen auch die Vorgeschichte zum „roten Kreis“ demonstriert.
Der Aufbau der Story lässt sich Zeit und genehmigt somit dem Zuschauer eine gute Übersichtlichkeit und erleichtert dessen Einfühlvermögen. Es sei allerdings auch gesagt, dass sich der Film in seinem letzten Drittel zu einer gewissen Hektik hinreissen lässt. Die Informationen und Situationen überschlagen sich förmlich. Wer allerdings aufmerksam ist, der wird auch diese Hürde locker nehmen.
Darsteller/ innen: Klausjürgen Wussow ist als Derrick Yale recht passabel, auch wenn sein vereinzelndes blödes Grinsen schon provozieren kann. Karl Georg Saebisch macht als Chefinspektor Parr einen besseren Eindruck als Wussow. Saebisch ist ein Taktiker, der kurz vor der Rente steht und diesen Fall zu einem würdigen Abschluss gestalten will. Den Part von Leslie Osborne verkörpert Ulrich Beiger, der in Prinzip eh eine Bank ist und dieses auch unter Beweis stellt. Das Highlight ist allerdings Renate Ewert als Thalia Drummond, die sich als attraktiver und undurchsichtiger Charakter präsentiert.
Auch wenn es sich hier um eine ernste Wallace-Verfilmung handelt, die auf Humor verzichtet, so muss man trotzdem anmerken, dass nach 20 Minuten ein gewisser Sergeant Haggett hinzukommt und dieser wird von Eddi Arent gespielt. Arent hält sich zwar relativ zurück, allerdings ist seine Präsenz auch ziemlich überflüssig.
Wer den Stimmen gut zuhört er wird leider schon früh wissen wer denn nun der rote Kreis ist (mir erging es jedenfalls so). Diese Lösung bringt meiner Ansicht nach auch eine gewisse Unlogik ein, auf die ich allerdings nicht näher (um ein Spoilern zu vermeiden) eingehen werde.
Fazit: Eine sehr gute Wallace-Verfilmung von Jürgen Roland, der zwischen Stahlnetz und Tatort auch ein paar Goldjungen in Zinksärge verpackte. Lockere 8 Punkte.
8/10
Nach der Reinl-Verfilmung „Der Frosch mit der Maske“ folgte mit „Der rote Kreis“ die zweite deutschsprachige Edgar Wallace Verfilmung. In beiden Fällen handelt es sich um eine deutsch/ dänische Coproduktion die in Kopenhagen und dessen Umgebung gedreht wurde.
Der Start des Films ist sehr viel versprechend und Jürgen Roland lässt in einer dunklen Umgebung, Schattenspiele und eine Guillotine dominieren. Dass der Henker sturztrunken ist, sei nur am Rande erwähnt. Nach dem Vorstellen dieses äußerst sympathischen Ambientes, wurde gleichermaßen auch die Vorgeschichte zum „roten Kreis“ demonstriert.
Der Aufbau der Story lässt sich Zeit und genehmigt somit dem Zuschauer eine gute Übersichtlichkeit und erleichtert dessen Einfühlvermögen. Es sei allerdings auch gesagt, dass sich der Film in seinem letzten Drittel zu einer gewissen Hektik hinreissen lässt. Die Informationen und Situationen überschlagen sich förmlich. Wer allerdings aufmerksam ist, der wird auch diese Hürde locker nehmen.
Darsteller/ innen: Klausjürgen Wussow ist als Derrick Yale recht passabel, auch wenn sein vereinzelndes blödes Grinsen schon provozieren kann. Karl Georg Saebisch macht als Chefinspektor Parr einen besseren Eindruck als Wussow. Saebisch ist ein Taktiker, der kurz vor der Rente steht und diesen Fall zu einem würdigen Abschluss gestalten will. Den Part von Leslie Osborne verkörpert Ulrich Beiger, der in Prinzip eh eine Bank ist und dieses auch unter Beweis stellt. Das Highlight ist allerdings Renate Ewert als Thalia Drummond, die sich als attraktiver und undurchsichtiger Charakter präsentiert.
Auch wenn es sich hier um eine ernste Wallace-Verfilmung handelt, die auf Humor verzichtet, so muss man trotzdem anmerken, dass nach 20 Minuten ein gewisser Sergeant Haggett hinzukommt und dieser wird von Eddi Arent gespielt. Arent hält sich zwar relativ zurück, allerdings ist seine Präsenz auch ziemlich überflüssig.
Wer den Stimmen gut zuhört er wird leider schon früh wissen wer denn nun der rote Kreis ist (mir erging es jedenfalls so). Diese Lösung bringt meiner Ansicht nach auch eine gewisse Unlogik ein, auf die ich allerdings nicht näher (um ein Spoilern zu vermeiden) eingehen werde.
Fazit: Eine sehr gute Wallace-Verfilmung von Jürgen Roland, der zwischen Stahlnetz und Tatort auch ein paar Goldjungen in Zinksärge verpackte. Lockere 8 Punkte.
8/10
Re: Der rote Kreis - Jürgen Roland
Aus meiner Sicht durchaus. Ich finde generell die etwas zurückhaltenderen und weniger stark vertretenen Ermittler in den Wallace-Filmen besser.Blap hat geschrieben:Nun kann ein Wussow natürlich keinen Fuchsberger ersetzen
"Der rote Kreis" ist jedenfalls ein sehr sehenswerter Wallace-Vertreter, vor allem Renate Ewert hat mir mit ihren frechen Auftritten sehr gefallen.
Re: Der rote Kreis - Jürgen Roland
Der Wussow geht mal garnicht, der ist für mich der deutsche Tom Cruise!
- DrDjangoMD
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Re: Der rote Kreis - Jürgen Roland
Handlung:
Durch einen betrunkenen Scharfrichter entgeht in Frankreich ein zum Tode verurteilter seinem Schicksal. Nach einer Flucht aus dem Gefängnis treibt es ihn nach London, wo er seitdem als „Der rote Kreis“ sein Leben durch Erpressungen finanziert. Da Leute, die nicht zahlen oder zur Polizei gehen, gleich liquidiert werden, setzen Chefinspektor Parr (Karl Georg Saebisch) und der Privatdetektiv Derrick Yale (Klausjürgen Wussow) alles daran, die Identität dieses gefährlichen Verbrechers aufzudecken…
Kritik:
„Der rote Kreis“ zählt für mich zu den absolut besten Wallace-Verfilmungen überhaupt. Da sein Erinnerungswert vielleicht nicht so hoch ist wie bei anderen Perlen (z.B. „Das Gasthaus an der Themse“, „Der Hexer“) wird er oft übersehen, ich bleibe aber dabei, dass es sich bei diesem Film Jürgen Rolands um eine der solidesten Werke der ganzen Rialto-Reihe handelt.
Die Geschichte selbst gefiel mir schon extrem gut, die Auflösung am Ende ist durchaus überraschend, kommt aber nicht vollkommen aus dem Nichts und bedenkt man, dass ich bei manchen Wallace-Filmen immer noch nicht weiß, wer jetzt wen warum umgebracht hat, ist das schon ziemlich toll. Diese Handlung wurde von Roland mit seiner in unzähligen Stahlnetz-Filmen angeeigneten Krimi-Routine verfilmt, sodass die Gruselatmosphäre späterer Filme vielleicht noch ein wenig fehlt, dem Freund klassischer Detektivgeschichten aber das Herz höher schlägt.
Auch punktet der Film mit der Darstellung zweier Schauspieler, die absolut großartig sind, sonst aber in keinem bzw. nur einem anderen Rialto-Wallace-Film mitspielten, nämlich Karl Georg Saebisch und Renate Ewert: Saebisch spielt den ermittelten Inspektor, wie schon Lowitz in „Der Frosch mit der Maske“ zeigt er überzeugend die Müdigkeit, die aus der erfolglosen Jagd eines Superverbrechers rührt. Bei ihm wirkt diese Müdigkeit aber sogar noch überzeugender, nicht zuletzt wegen seinen epochalen Tränensäcken. Im Gegensatz zu dem bedachten zurückhaltenden Lowitz wirkt Saebisch auch bei actionreicheren Momenten, wie dem Verfolgen eines fliehenden Gangsters, absolut überzeugend.
Renate Ewert ist auf der einen Seite sympathisch, auf der anderen aber auch extrem mysteriös. Wir haben keine Ahnung, was ihre genaue Rolle in der ganzen Angelegenheit ist und ob sie überhaupt auf der Seite der Guten oder auf der der Bösen steht. Zudem macht sie durch ihre kecke und schlagfertige Art jede Menge Freude, besonders die kleinen Sticheleien zwischen ihr und Saebisch sind sehr vergnügliche Momente. Auch ihre, vielleicht etwas einseitige, Liebesbeziehung zu Thomas Alder wirkt ein wenig glaubhafter und interessanter, als der Liebessubplot in „Der Frosch mit der Maske“, welcher so zustande kam, dass Joachim Fuchsberger eine Fremde sah und zu ihr sagte: „Ich Joachim, du Frau. Wahre Liebe?“
Der Humor in diesem Film ist sehr schön subtil geraten, jedoch auch quantitativ so hoch, dass man den ganzen Film über schmunzeln kann. Seht euch einfach Eddi Arent hier an, der fast keine wirklichen „Witze“ per se bekommt, dessen ganze Mimik und Gestik aber einfach Freude macht. Gelacht wird hier weniger durch illusionsdurchbrechende Albernheiten, sondern wegen all der cleveren Dialoge, die absolut umwerfend geraten sind. Allein der kurze Wortwechsel am Schluss „Und was wenn der Strick reißt?“, „Dann nehmen wir einen Neuen!“ ist nicht gleich als Spaß zu erkennen, durch den Kontext und die Performance der Sprechenden wird er aber extrem komisch.
Ich mag es auch, dass viele Figuren, die in Gefahr geraten, klischeehaft zu sein, viel mehr sind als bloße Stereotypen. Selbst der suizidale Bankdirektor hat ein paar coole Momente, in denen er an einer Kette herum schwingt und unbeschadet durch einen Kugelhagel rennt. Am deutlichsten wird dies allerdings bei Fritz Rasp. Fritz Rasp spielt einen geizigen alten Kauz, aber er spielt diesen nicht nur als geizigen alten Kauz, sondern als extrem coolen geizigen alten Kauz. Da kommt beispielsweise der Rote Kreis zu ihm und sagt: „Hey, Fritz Rasp, ich erpress dich jetzt, bäääähhhh!“ Und Rasp antwortet: „Ja? Na dann fahr ich halt nach Frankreich und finde deine wahre Identität heraus, du Doofkopf!“ Und darauf der Rote Kreis: „Bäääähhhh, dann werde ich dich gleich mit vergifteten Tee umbringen, bäääähhhh!“ Und darauf meint Rasp mit extremen Sarkasmus in der Stimme: „Ja, ganz sicher, Kreischen, das wird dir gelingen, ganz bestimmt.“ Und daraufhin ist der Rote Kreis so von Rasps Coolness begeistert, dass er sich auf der Stelle der Polizei stellt.
So, welche grandiosen Darstellungen hab ich noch nicht gewürdigt? Klausjürgen Wussow ist toll als extrem sympathischer, aber auch etwas undurchsichtiger Privatdetektiv, Ernst Fritz Fürbringer spielt wieder einen äußerst Soliden Scotland-Yard-Chef und Ulrich Beiger erfreut wieder sehr in all seiner schmierigen Schmierigkeit.
Irgendwas an dem Film auszusetzen? Nein! Naja, die Vorspannmusik hätte ein wenig flotter sein können, aber daran soll’s wirklich nicht scheitern.
Fazit: Absolut gelungener Krimifilm mit einer Menge subtilen Humor, einer soliden Regie, einer spannenden Geschichte und einer endlosen Reihe von hervorragenden Darstellern, die interessante Rollen verkörpern, angeführt von Renate Ewert, Karl Georg Saebisch und Klausjürgen Wussow. Einer meiner Favoriten! 10/10
Durch einen betrunkenen Scharfrichter entgeht in Frankreich ein zum Tode verurteilter seinem Schicksal. Nach einer Flucht aus dem Gefängnis treibt es ihn nach London, wo er seitdem als „Der rote Kreis“ sein Leben durch Erpressungen finanziert. Da Leute, die nicht zahlen oder zur Polizei gehen, gleich liquidiert werden, setzen Chefinspektor Parr (Karl Georg Saebisch) und der Privatdetektiv Derrick Yale (Klausjürgen Wussow) alles daran, die Identität dieses gefährlichen Verbrechers aufzudecken…
Kritik:
„Der rote Kreis“ zählt für mich zu den absolut besten Wallace-Verfilmungen überhaupt. Da sein Erinnerungswert vielleicht nicht so hoch ist wie bei anderen Perlen (z.B. „Das Gasthaus an der Themse“, „Der Hexer“) wird er oft übersehen, ich bleibe aber dabei, dass es sich bei diesem Film Jürgen Rolands um eine der solidesten Werke der ganzen Rialto-Reihe handelt.
Die Geschichte selbst gefiel mir schon extrem gut, die Auflösung am Ende ist durchaus überraschend, kommt aber nicht vollkommen aus dem Nichts und bedenkt man, dass ich bei manchen Wallace-Filmen immer noch nicht weiß, wer jetzt wen warum umgebracht hat, ist das schon ziemlich toll. Diese Handlung wurde von Roland mit seiner in unzähligen Stahlnetz-Filmen angeeigneten Krimi-Routine verfilmt, sodass die Gruselatmosphäre späterer Filme vielleicht noch ein wenig fehlt, dem Freund klassischer Detektivgeschichten aber das Herz höher schlägt.
Auch punktet der Film mit der Darstellung zweier Schauspieler, die absolut großartig sind, sonst aber in keinem bzw. nur einem anderen Rialto-Wallace-Film mitspielten, nämlich Karl Georg Saebisch und Renate Ewert: Saebisch spielt den ermittelten Inspektor, wie schon Lowitz in „Der Frosch mit der Maske“ zeigt er überzeugend die Müdigkeit, die aus der erfolglosen Jagd eines Superverbrechers rührt. Bei ihm wirkt diese Müdigkeit aber sogar noch überzeugender, nicht zuletzt wegen seinen epochalen Tränensäcken. Im Gegensatz zu dem bedachten zurückhaltenden Lowitz wirkt Saebisch auch bei actionreicheren Momenten, wie dem Verfolgen eines fliehenden Gangsters, absolut überzeugend.
Renate Ewert ist auf der einen Seite sympathisch, auf der anderen aber auch extrem mysteriös. Wir haben keine Ahnung, was ihre genaue Rolle in der ganzen Angelegenheit ist und ob sie überhaupt auf der Seite der Guten oder auf der der Bösen steht. Zudem macht sie durch ihre kecke und schlagfertige Art jede Menge Freude, besonders die kleinen Sticheleien zwischen ihr und Saebisch sind sehr vergnügliche Momente. Auch ihre, vielleicht etwas einseitige, Liebesbeziehung zu Thomas Alder wirkt ein wenig glaubhafter und interessanter, als der Liebessubplot in „Der Frosch mit der Maske“, welcher so zustande kam, dass Joachim Fuchsberger eine Fremde sah und zu ihr sagte: „Ich Joachim, du Frau. Wahre Liebe?“
Der Humor in diesem Film ist sehr schön subtil geraten, jedoch auch quantitativ so hoch, dass man den ganzen Film über schmunzeln kann. Seht euch einfach Eddi Arent hier an, der fast keine wirklichen „Witze“ per se bekommt, dessen ganze Mimik und Gestik aber einfach Freude macht. Gelacht wird hier weniger durch illusionsdurchbrechende Albernheiten, sondern wegen all der cleveren Dialoge, die absolut umwerfend geraten sind. Allein der kurze Wortwechsel am Schluss „Und was wenn der Strick reißt?“, „Dann nehmen wir einen Neuen!“ ist nicht gleich als Spaß zu erkennen, durch den Kontext und die Performance der Sprechenden wird er aber extrem komisch.
Ich mag es auch, dass viele Figuren, die in Gefahr geraten, klischeehaft zu sein, viel mehr sind als bloße Stereotypen. Selbst der suizidale Bankdirektor hat ein paar coole Momente, in denen er an einer Kette herum schwingt und unbeschadet durch einen Kugelhagel rennt. Am deutlichsten wird dies allerdings bei Fritz Rasp. Fritz Rasp spielt einen geizigen alten Kauz, aber er spielt diesen nicht nur als geizigen alten Kauz, sondern als extrem coolen geizigen alten Kauz. Da kommt beispielsweise der Rote Kreis zu ihm und sagt: „Hey, Fritz Rasp, ich erpress dich jetzt, bäääähhhh!“ Und Rasp antwortet: „Ja? Na dann fahr ich halt nach Frankreich und finde deine wahre Identität heraus, du Doofkopf!“ Und darauf der Rote Kreis: „Bäääähhhh, dann werde ich dich gleich mit vergifteten Tee umbringen, bäääähhhh!“ Und darauf meint Rasp mit extremen Sarkasmus in der Stimme: „Ja, ganz sicher, Kreischen, das wird dir gelingen, ganz bestimmt.“ Und daraufhin ist der Rote Kreis so von Rasps Coolness begeistert, dass er sich auf der Stelle der Polizei stellt.
So, welche grandiosen Darstellungen hab ich noch nicht gewürdigt? Klausjürgen Wussow ist toll als extrem sympathischer, aber auch etwas undurchsichtiger Privatdetektiv, Ernst Fritz Fürbringer spielt wieder einen äußerst Soliden Scotland-Yard-Chef und Ulrich Beiger erfreut wieder sehr in all seiner schmierigen Schmierigkeit.
Irgendwas an dem Film auszusetzen? Nein! Naja, die Vorspannmusik hätte ein wenig flotter sein können, aber daran soll’s wirklich nicht scheitern.
Fazit: Absolut gelungener Krimifilm mit einer Menge subtilen Humor, einer soliden Regie, einer spannenden Geschichte und einer endlosen Reihe von hervorragenden Darstellern, die interessante Rollen verkörpern, angeführt von Renate Ewert, Karl Georg Saebisch und Klausjürgen Wussow. Einer meiner Favoriten! 10/10
- CamperVan.Helsing
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Re: Der rote Kreis - Jürgen Roland
Ob da wohl der Horst in den Film getappert ist?DrDjangoMD hat geschrieben:und der Privatdetektiv Derrick Yale (Klausjürgen Wussow)
My conscience is clear
(Fred Olen Ray)
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Re: Der rote Kreis - Jürgen Roland
Wussow ist Scientologe?untot hat geschrieben:Der Wussow geht mal garnicht, der ist für mich der deutsche Tom Cruise!
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Re: Der rote Kreis - Jürgen Roland
Ja haste das nicht gewusst??ugo-piazza hat geschrieben:Wussow ist Scientologe?untot hat geschrieben:Der Wussow geht mal garnicht, der ist für mich der deutsche Tom Cruise!
Nein ich meinte eher für mich genau so würgend unsympathisch wie der olle Cruise!