Der Untergang - Oliver Hirschbiegel (2004)

Moderator: jogiwan

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horror1966
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Der Untergang - Oliver Hirschbiegel (2004)

Beitrag von horror1966 »

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Der Untergang
(Der Untergang)
mit Bruno Ganz, Alexandra Maria Lara, Corinna Harfouch, Ulrich Matthes, Juliane Köhler, Heino Ferch, Christian Berkel, Matthias Habich, Thomas Kretschmann, Michael Mendl, André Hennicke, Ulrich Noethen
Regie: Oliver Hirschgiebel
Drehbuch: Bernd Eichinger / Joachim Fest
Kamera: Rainer Klausmann
Musik: Stephan Zacharias
FSK 12
Deutschland / Italien / Österreich / 2004

Berlin, April 1945. Ein Volk wartet auf seinen Untergang.
In den Straßen der Hauptstadt tobt der Häuserkampf. Hitler (BRUNO GANZ) hat sich mit einigen Generälen und engsten Vertrauten im Führerbunker der Reichskanzlei verschanzt. Zu ihnen gehört auch Traudl Junge (ALEXANDRA MARIA LARA), seine Privatsekretärin, die ihn nicht im Stich lassen will.

Während draußen die Lage immer mehr eskaliert, die Rote Armee weiter vorrückt und sich in den von Explosionen erschütterten Vierteln verzweifelte Szenen abspielen, erlebt Hitler den Untergang des Dritten Reiches hinter Bunkermauern. Obwohl Berlin nicht mehr zu halten ist, weigert sich der Führer, die Stadt zu verlassen. Er will, wie Architekt Speer (HEINO FERCH) es ausdrückt, "auf der Bühne stehen, wenn der Vorhang fällt". Doch Hitler steht nicht auf der Bühne. Während sich die Wucht des verloren gegangenen Krieges mit aller Härte über seinem Volk entlädt, inszeniert der Führer im Bunker seinen Abgang. Noch Stunden vor dem gemeinsamen Selbstmord heiratet er Eva Braun (JULIANE KÖHLER).

Statt des Endsiegs kommt das Ende, aber auch das ist vorbereitet bis ins letzte Detail. Nachdem er und Eva Braun sich das Leben genommen haben, werden ihre Leichen im Hof der Reichskanzlei verbrannt, damit sie nicht dem Feind in die Hände fallen. Viele seiner Getreuen wählen ebenfalls den Freitod. Goebbels und die verbleibenden Generäle weigern sich auch weiterhin, die von den Russen geforderte bedingungslose Kapitulation anzunehmen. Als die Lage immer aussichtsloser wird, tötet Magda Goebbels ihre sechs Kinder im Bunker mit Gift, bevor auch das Ehepaar Goebbels Selbstmord begeht.



Für mich persönlich ist "Der Untergang" wohl einer der mit Abstand besten deutschen Filme, die es überhaupt gibt. Hier werden sehr realistisch die letzten Tage von Adolf Hitler im Führerbunker in Berlin skizziert. Obwohl der Krieg verloren ist, weicht Adolf Hitler nicht von seinem Weg ab und glaubt weiter an den "Endsieg". Dabei kommt der gesamte Fanatismus eines Mannes durch, der ganz offensichtlich jeglichen Bezug zur Realität verloren hat, denn die Verteidigung seiner eigenen Idee und der immer noch fatale Glaube an den Endsieg ist viel stärker als auch nur eine leichte Annäherung an die realistische Situation, in der man sich befindet. Besonders in den Vordergrund gestellt wird der Irrglaube Hitlers durch das brillante Schauspiel von Bruno Ganz, der in der Rolle des Führers eine wahre Meisterleistung abliefert. Dabei bringt er sämtliche Fawcetten des offensichtlich zu erkennenden Wahnsinns eines Mannes glaubhaft und authentisch rüber, die Spielfreude und Inbrunst seiner Performance kann man dabei nur schwer in Worte fassen. Der Zuschauer bleibt dabei immer in einem sehr zwiespältigen Zustand, denn einerseits bekommt man immer wieder Passagen zu sehen in denen Hitler sehr angsteinflößend erscheint, da seine unkontrollierbaren Wutausbrüche auch mimisch den puren Wahnsinn wiedergeben, andererseits wird man phasenweise mit einem sichtlich gebrochenem Mann konfrontiert, der fast schon Mitleid erwecken kann.

Insbesondere diese Kontraste werden in der Geschichte ganz exzellent herausgearbeitet und durch Bruno Ganz hervorragend und glaubhaft zum Zuschauer transportiert. Jedoch muss man an dieser Stelle der gesamten Darsteller-Riege ein riesengroßes Lob aussprechen, denn nur durch das intensive Schauspiel kann der Film seine volle Wirkung erzielen. So merkt man im Prinzip in jeder einzelnen Einstellung, das sich alle Akteure sehr intensiv mit der Thematik beschäftigt haben müssen, denn anders sind die überzeugenden Leistungen nicht zu erklären. Ein weiterer und äußerst erwähnenswerter Aspekt sind die konträren Meinungen zur Gesamtlage, die innerhalb von Hitlers Generalstab geäußert werden und die sich in zwei Gruppierungen teilen. Stehen auf der einen Seite die blinden Fanatiker, die aus falsch verstandener Loyalität bereitwillig ihrem "Guru" in den Tod folgen würden und Hitlers kranke Ideologie vollkommen verinnerlicht haben, so gibt es andererseits auch genügend hochrangige Offiziere, die durchaus zu einer realistischen Einschätzung in der Lage sind, aber dennoch nicht den Mut aufbringen, eine entscheidende Wendung vorzunehmen. Neben dem starken Schauspiel lebt dieser Film ganz eindeutig von den zum Vorschein kommenden Kontrasten, für die man sich jede Menge Zeit genommen hat, um sie auch intensiv ins Licht zu rücken.

Obwohl "Der Untergang" an sich schon ein absolut herausragender Film ist, gibt es einige Passagen, die einem ganz besonders unter die Haut fahren. Dazu zählt ganz sicher die Phase in der Hitler seine wahre Meinung über das deutsche Volk zum Ausdruck bringt, wird dieses doch verbal von ihm zum Schuldigen für die ausweglose Situation gemacht. Es werden sogar Befehle ausgegeben, durch die sämtliche Infrastruktur in Deutschland zerstört werden soll, zudem ist Rücksicht auf die Zivilbevölkerung ein Begriff, den er zutiefst verurteilt. An dieser Stelle merkt man sehr stark, das Selbstkritik und Wahrnehmung der eigenen Person Dinge waren, die im Leben des Adolf Hitlers ganz augenscheinlich keinen Platz hatten. Die Darstellung eines Bruno Ganz bringt einem insbesondere diese extremen Schattenseiten eines kranken Charakters so nahe, das sich ganz zwangsläufig eine Gänsehaut bildet und ein extremes Unwohlsein entsteht, das man bis zum bitteren Ende des Filmes nicht mehr los wird. Es entsteht eine Art der Beklemmung die man am liebsten wie einen lästigen Mantel abstreifen würde, da es etliche Momente gibt, in denen man nicht einmal befreit atmen kann. Zu diesen zählt auch auf jeden Fall die Passage, als Corinna Harfouch in der Rolle der Magda Goebbels zur sechsfachen Mörderin an ihren eigenen Kindern wird und danach nichts besseres zu tun hat, als karten zu legen. Die Darstellung ihrer Rolle ist absolut brillant, aber die von ihr ausgehende Eiseskälte fährt einem so dermaßen in die Knochen, das man kaum Luft zum atmen bekommt. Eine solche Passage absolut glaubwürdig rüber zu bringen, zeugt meiner Meinung nach schon von ganz großer Schauspielkunst und in dieser steht ihr auch Ulrich Matthes als ihr Film-Ehemann Joseph Goebbels in absolut nichts nach, denn sein Schauspiel als exzentrischer und glühender Verehrer Adolf Hitlers ist absolut großartig.

Man könnte an dieser Stelle noch viele eindrucksvolle Dinge erwähnen und noch intensiver auf das Schauspiel der einzelnen Akteure eingehen, denn alle liefern herausragende Leistungen ab, so das dieses Werk seine ganze Kraft und Intensität entfalten kann, von der man sich nicht so schnell erholt. Oliver Hirschbiegel (Das Experiment) hat hier ganze Arbeit geleistet und einen herausragenden Film kreiert, der wirklich zum Besten gehört was aus deutschen landen kommt. Sollte es Leute geben denen die Geschichte bekannt vorkommt, dann werden sie sicherlich an den 1973 erschienenen Film "Hitler - Die letzten zehn Tage" mit Alec Guinness erinnert. Dieses Werk ist praktisch "Der Untergang" in verkürzter Form, jedoch mit einer Laufzeit von knapp 100 Minuten nicht annähernd so ausführlich gestaltet wie vorliegendes Werk. Wer sich für die Thematik interessiert kommt an diesem Film einfach nicht vorbei, handelt es sich doch um knapp 3 Stunden deutsche Zeitgeschichte, die ganz hervorragend und imposant in Szene gesetzt wurde.


Fazit:

Trotz seiner Überlänge beinhaltet "Der Untergang" meiner Meinung nach keinerlei Längen, jede einzelne Einstellung erzählt hier eine eigene kleine Geschichte und offenbart dabei manigfaltige Fawcetten über ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte. Für mich selbst handelt es sich sogar um lebendigen Geschichtsunterricht, der einem durch brillantes Schauspiel und sehr viel Glaubwürdigkeit näher gebracht wird. Authentische Kulissen, etliche äußerst gut herausgearbeitete Kontraste und stellenweise Beklemmung sorgen für ein Filmerlebnis, das nicht so schnell wieder in Vergessenheit gerät, sondern sich nachhaltig in das Gedächtnis des Zuschauers einbrennt.


10/10
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dr. freudstein
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Re: Der Untergang - Oliver Hirschbiegel

Beitrag von dr. freudstein »

Wie meinte schon Ingo Appelt:
"Bruno Ganz spielte den "Führer" so überzeugend, daß George Bush zur Wiederwahl gratulierte" :lol:
Na ja, nicht in diesem Wortlaut, aber es stimmt. Das mit Bush wäre anzunehmen, aber ich meinte, daß der Bruno Ganz einfach wahrhaft fantastisch spielte, das man wirklich glaubte, der Österreicher (buuuh) wäre wieder auferstanden. Nimmt man andere Filme wie HITLER - DER AUFSTIEG DES BÖSEN mit Robert Carlyle als Adolfus, so besteht eben nicht diese verblüffende Ähnlichkeit, auch wenn Bruno Ganz den alternden auch äußerlich Kranken mimt (aufgedunsen, vom Wahnsinn gezeichnet, zitternd) und nicht den jungen aufstrebenden (Ver)Führer.
Aber nicht nur das Äußere verblüfft einen, sondern auch das Spiel des Charakters, genauso vermag man sich das vorstellen als Unbeteiligter. Aber wie mein Vorredner schon schrieb, auch andere Charaktere des widerlichen Systems machten ihre Arbeit wahrhaft überzeugend. Man meint wirklich, man wäre dabei gewesen.
Seien es nun die prominenten Personen des Dritten Reiches (boah, was für ein Arschloch, dieser Goebbels) wie auch die ganz Kleinen (teils sogar im wahrsten Sinne des Wortes, ebenfalls erschreckend), die zum Teil trotz der hoffnungslosen Lage immer noch total verblendet waren und sich lieber opferten (sinnlos) als ihre Niederlage einzugestehen und einzusehen, daß der Hitler für all das Elend verantwortlich war und er sich in Wirklichkeit einen Dreck um seine Gefolgsleute schert. Versagt einer, wird er gnadenlos erschossen oder erhängt. Soviel zur Liebe zum deutschen Volk und das von einem Ausländer.
Aber als ihr "Führer" den Selbsttod vollstreckte, zündeten die Bunkergenossen sofort ihre Zigaretten an. Der Boß war strikter Nichtraucher, Antialkoholiker (trotzem wurden bei starkem Beschuß Saufexzesse veranstaltet, während die anderen oben um ihr Leben bangten) und er war Veget-Arier (ein Arier, der pflanzliche Nahrung bevorzugt).
Ein wahrhaft beeindruckendes Schauspiel, sicher eines oder der stärkste Film aller Zeiten aus deutschen Landen um ein brisantes und feinfühliges Thema, welches hier sehr authentisch umgesetzt wurde. Dennoch aber ohne Sympathie oder Antipathie zu erwecken, sondern einfach nur beobachtend und nah am Realismus (erschreckend nah, es handelt sich weniger um einen Spielfilm, sondern vielmehr um eine Zeitaufnahme, die mir bis ins Detail sehr gut recherchiert worden zu sein). Die Schlüße daraus vermag jeder für sich selbst ziehen. Ich meine, das menschenverachtende System hat sich dadurch selbst entlarvt, aber bei Ewiggestrigen bin ich mir nicht sicher, wie die über diesen Film bzw. dessen Inhalt denken. Denken :? Na ja, ich denke ( 8-) ) selbst bei ausgeschaltetem Verstand sollte es einem klar werden, daß man sich vor Cholerikern in Acht nehmen sollte. Man, krieg ich grad nen Wutanfall :rambo:

10/10
Den Film kann man sich immer und immer wieder ansehen und die 3 Stunden hier verfliegen wie im Flug, so spannend ist das Thema, so grandios die Umsetzung :thup:
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Blap
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Re: Der Untergang - Oliver Hirschbiegel

Beitrag von Blap »

Eine herrliche Komödie. Bruno spielt Adi großartig: "Fegelein, brrringen sie mir Feeegelein...", ich habe Tränen gelacht.
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Adalmar
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Re: Der Untergang - Oliver Hirschbiegel

Beitrag von Adalmar »

Den Vorankündigungen nach klang es eigentlich so, als ob Hitler in dem Film mal realistisch (meistens hieß es ja "menschlich" oder "als Mensch", was auch immer das heißen soll) und nicht als Karikatur gespielt werden sollte. Aber im Trailer kam es mir eher so vor, dass Ganz (der zweifellos ein sehr guter Schauspieler ist) sich eher wieder an den gängigen Führerklischees orientiert. Das Problem scheint mir, dass die öffentlichen Reden von Hitler immer als Vorbild für seine Redeweise (auch wenn es sich um Gespräche handelt) herhalten müssen, obwohl es unsinnig ist, anzunehmen, dass er im kleinen Kreis oder im Zwiegespräch sich genauso gebärdet hat wie als Massen-Agitator. Ich kann mir zwar vorstellen, dass viele Leute Realismus hier als Verharmlosung missverstehen würden, aus meiner Sicht ist das allerdings Quatsch. Habe mir den Film dann nicht angeguckt, da ich finde, dass es viel zu viele Filme zu diesem Thema aus Deutschland gibt und man das nicht noch unterstützen muss.
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untot
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Re: Der Untergang - Oliver Hirschbiegel

Beitrag von untot »

Was muss man nicht unterstützen Adalmar? Filma aus Deutschland, oder Filme zum 3. Reich?? :?

Ich finde zu dem Thema kanns nie genug Filme geben, weil gut gegen das Vergessen.

Die teilweise ganz schön überzogene rednerische Darstellung von Ganz, ist auch schon das Einzige was man an dem Film bemängeln könnte, es gibt nämlich nicht nur Aufnahmen von seinen Reden, sondern auch genügend Audio Dokumente von Hitler, in denen er ganz normal spricht.
Vielleicht war diese überzogene Darstellung beabsichtigt um Hilter doch nicht sooo "menschlich" wirken zu lassen, vielleicht als Angst vor der eigenen Courage und weils im Vorfeld dazu schon unendliche Diskussionen gab, darf man das, ist das zu verantworten, blablabla.
Mir selbst hat das auch nicht so gut gefallen, aber was Ganz darstellerisch hinlegt ist schlicht ne Meisterleistung.

Ich finde den Film trotzdem herausragend!!

9/10
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horror1966
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Re: Der Untergang - Oliver Hirschbiegel

Beitrag von horror1966 »

untot hat geschrieben:
Ich finde zu dem Thema kanns nie genug Filme geben, weil gut gegen das Vergessen.

Das unterschreibe ich sofort, denn dieses dunkle Kapitel kann man gar nicht oft genug filmisch umsetzen. :thup:
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Blap
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Re: Der Untergang - Oliver Hirschbiegel

Beitrag von Blap »

Dank der hochklassigen Darbietung von Ganz schrumpft Hitler auf seine wahre Größe zusammen, ein Nichts, ein Wurm, ein kleines Häufchen Kot.

IMHO sollte man sich mit dieser Thematik auf seriöse und historisch fundierte Weise beschäftigen, Humor bietet sich als Alternative an (keinesfalls um zu verharmlosen). Ich habe mich für den Humor entschieden, nachdem ich mich mit dem Thema Nazis, WWII etc. zuvor ausführlich befasst habe. Anders vermag ich dem Grauen nicht die Stirn zu bieten.
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Adalmar
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Re: Der Untergang - Oliver Hirschbiegel

Beitrag von Adalmar »

untot hat geschrieben:Was muss man nicht unterstützen Adalmar? Filma aus Deutschland, oder Filme zum 3. Reich?? :?
Filme aus Deutschland zum Dritten Reich, zumindest so wie sie aktuell gemacht werden. Mir ist das alles zu moralisierend. Ich kann mir zu Krieg, Rassismus, Diktatur usw. schon meine eigene Meinung bilden. Ganz typisch finde ich immer die Gruselmusik, mit der Alltagsszenen aus dem Dritten Reich in Fernsehdokus unterlegt werden, egal ob da nun gerade Hitler zu sehen ist oder irgendwelche spielenden Kinder. Das wirkt immer so, als dürfte man auch keine Sekunde lang aufhören, dem Zuschauer zu vermitteln, wie schlimm das doch alles war.
Die teilweise ganz schön überzogene rednerische Darstellung von Ganz, ist auch schon das Einzige was man an dem Film bemängeln könnte, es gibt nämlich nicht nur Aufnahmen von seinen Reden, sondern auch genügend Audio Dokumente von Hitler, in denen er ganz normal spricht.
Vielleicht war diese überzogene Darstellung beabsichtigt um Hilter doch nicht sooo "menschlich" wirken zu lassen
Der Film ist, soweit ich mich erinnere, insbesondere mit der Ankündigung in die Kinos gebracht worden, eine untypische Hitlerdarstellung zu bringen, eben "menschlich". Den Begriff finde ich aber schwierig in dem Kontext, da mir unklar ist, was er genau in Bezug auf Hitler bedeuten soll. "Realistisch" wäre aus meiner Sicht der bessere Ausdruck.
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untot
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Re: Der Untergang - Oliver Hirschbiegel

Beitrag von untot »

Na ja, ich finde Nazi Filme und Dokus zum 3. Reich aus anderen Ländern auch nicht weniger moralisch und belehrender als unsere hier, bei den Amis z.B. kommt sogar noch ihr übertriebener hurra Partiotismus erschwerend hinzu, da die ja den 2. WK quasi im Alleingang gewonnen haben! :kicher:

Ich finde es gibt wirklich verdammt gute Filme aus Deutschland zum Thema, Stalingrad und Das Boot zum Beispiel, auch die Blechtommel um nur ein paar zu nennen, da kann ich nix moralisierendes dran finden.

Eine realistische Darstellung von Hitler hätte ja zwangsläufig zur Folge, dass ihn das Puplikum als Menschen, sprich menschlich wahrnimmt, was wäre daran so problematisch gewesen, weshalb gabs darum überhaupt Debatten?
Hitler war nun mal ein Mensch und konnte wohl durchaus auch charmant sein, das weiß man ja, niemand ist wirklich nur böse und so hätte man das auch ruhig noch etwas mutiger auf die Leinwand bringen können aus meiner Sicht zumindest.
Denn jeder Nichtglatzenträger *hüstel*, wird doch sowieso bemerken was für ein erbärmlicher Haufen uns da einmal 12 Jahre lang regiert hat, wenn er sich mit dem Thema beschäftigt.
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dr. freudstein
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Re: Der Untergang - Oliver Hirschbiegel

Beitrag von dr. freudstein »

Nichtglatzenträger = Antirassist :doof: Jeder mit Glatze gleich Nazi :bang:
Skinhead = Nazi :palm: Langhaarige = keine Nazis :roll:
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