Die Katze von Kensington - Peter Keglevic

Moderator: jogiwan

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horror1966
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Die Katze von Kensington - Peter Keglevic

Beitrag von horror1966 »

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Die Katze von Kensington
(Die Katze von Kensington)
mit Joachim Kemmer, Julia Bremermann, Leslie Phillips, Eddie Arent, Gisela Uhlen, Pinkas Braun, Karin Gregorek, Arthur Brauss, Henry Hübchen, Horst-Günter Marx, Christiane Reiff, Bev Willis, Ralf Richter, Reinhard Scheunemann
Regie: Peter Keglevic
Drehbuch: Simone Borowiak / Hans Kantereit
Kamera: David Slama
Musik: Jürgen Ecke
FSK 16
Deutschland / 1996

In London werden innerhalb weniger Tage mehrere Personen von einem Unbekannten erschossen. Bei den Leichen wird stets eine "Joker"-Spielkarte gefunden. Inspektor Higgins und seine Assistentin Lane werden von Sir John, dem Chef von Scotland Yard, mit dem Fall beauftragt


Im Jahre 1996 startete RTL eine Edgar Wallace Serie, die immerhin auf zwei Staffeln kam und von Rialto Film für den TV-Sender produziert wurde. "Die Katze von Kensington" bildet dabei den Auftakt der 8-teiligen Spielfim-Reihe und beruht auf dem Roman "Der Joker" von Edgar Wallace. Wenn man nun Fan der alten Verfilmungen ist, dann dürfte man seine Schwierigkeiten mit diesem recht dürftig in Szene gesetzten Krimi haben, der doch weitaus mehr Defizite als positive Dinge aufzuweisen hat. In erster Linie sollte man hier keinesfalls erwarten, auf die fantastische Atmosphäre zu treffen, die in den meisten Original-Filmen vorhanden war und diese ganz besonders ausgezeichnet hat. Man spürt zwar das Bemühen der Macher, hier eine angenehme Gruselstimmung aufkommen zu lassen, letztendlich bleibt der Versuch allerdings in diversen Ansätzen stecken und kann noch nicht einmal ansartzweise das Ambiente der früheren Verfilmungen aufweisen.

Auch spannungstechnisch tut sich eigentlich recht wenig, denn der Film hat ziemliche Probleme, selbst durchschnittliches TV-Niveau zu erreichen, plätschert das Geschehen doch irgendwie dröge vor sich hin und erscheint zudem auch noch äusserst uninspiriert und lieblos dahingeklatscht. Gerade dieser Beginn der TV-Serie lässt beim Zuschauer doch gewisse Parallelen zur "John Sinclair-Serie" aufkommen, die auch auf RTL lief und in Sachen Inspiration einen ähnlich schlechten Eindruck hinterlassen hat. Vielleicht liegt es hauptsächlich am Drehbuch, oder es ist einfach doch die relativ schwache Gesamtumsetzung einer Geschichte, die sicherlich genügend Potential beinhaltet, um einen wirklich guten Krimi abzugeben.

Doch dafür hätte man auch eine überzeugende Darsteller-Riege zusammenstellen müssen, was in vorliegendem Film aber definitiv nicht der Fall ist. Hier kommen wir jetzt auch zur größten Schwäche des Filmes, denn insbesondere die drei Hauptfiguren (Higgins, Lane & Sir John) quälen einen regelrecht mit miesen Darstellungen. Nun hat man versucht, diese Figuren etwas humorvoll darzustellen, aber dieser schachzug ist ganz klar nach hinten losgegangen. War in den alten Verfilmungen immer eine sehr charmant-humorige Note vorhanden, so wirkt hier alles vollkommen albern und aufgesetzt. Vor allem die Figur des Sir John (Leslie Phillips) ist kaum auszuhalten und hat mit Witz-und Humor rein gar nichts zu tun. Vielmehr entsteht der Eindruck, das der Chef der Mordkommission ein geisteskranker Pflegefall ist, der nun überhaupt nicht weiss, was er eigentlich tut. Seine beiden Untergebenen Higgins und Lane übertreffen sich allerdings auch nicht in glaubhaftem Schauspiel, so das alle drei Charaktere viel eher wie Witzfiguren erscheinen.

Im Gegensatz zur "John Sinclair Serie" ist in dieser Serie aber ein später stattfindender Austausch der Schauspieler ein durchaus gelungener Schachzug, der den Filmen ab dem vierten Teil ein wenig mehr Ernsthaftigkeit-und Qualität verleiht. "Die Katze von Kensington jedoch ist ein äusserst schacher Krimi, der im Endeffekt keinen Hund hinter dem Ofen hervorholt und im Endeffekt auch ziemlich langweilige Krimiunterhaltung bietet, die man nun wirklich nicht gesehen haben muss.


Fazit:


Wer das berühmte Edgar Wallace-Feeling verspüren möchte, sollte zu den alten Verfilmungen greifen und vorliegendes Werk erst gar nicht sichten, handelt es sich doch um eine vollkommen schwache-und lieblose Umsetzung. Kaum Spannung, null Armosphäre und katastrophale Schauspieler sorgen nicht gerade für gute Krimikost.


3/10
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Blap
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Registriert: Sa 19. Dez 2009, 14:21

Re: Die Katze von Kensington - Peter Keglevic

Beitrag von Blap »

Kein Treffer, aber auch kein totaler Ausfall. In Ultrakkurzform:


Die Katze von Kensington (Deutschland 1996)

"RTL" gab diese Fernsehproduktion in Auftrag. Ich befürchtete ein unerträgliches Debakel, meine Neugier konnte ich trotzdem nicht zügeln. Als mir das DVD-Set (welches weitere "Retro-Wallace-Filme" enthält) zu einem günstigen Preis angeboten wurde, musste ich geradezu zwangsläufig zugreifen. "Die Katze von Kensington" bemüht sich redlich an die Klassiker aus vergangenen Jahrzehnten anzuknüpfen, was zumindest im Ansatz ab und zu gelingt. Es gibt ein Wiedersehen mit Pinkas Braun, Gisela Uhlen und Eddi Arent. Julia Bremermann liefert eine miserable Vorstellung ab, da rettet auch der Deckmantel namens Ironie nicht mehr viel.

Nicht so schlecht wie befürchtet. Kann man sich anschauen, muss man aber nicht. Ich greife auch in Zukunft lieber zu den Originalen, werde ich mir die weiteren "RTL"-Produktionen aber auch noch anschauen.

Mittelprächtig = 5/10
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