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Originaltitel: Star Maidens
Herstellungsland: BRD/GB 1975/76
Regie: Freddie Francis, Wolfgang Storch, James Gatward, Hans Heinrich
Darsteller: Judy Geeson, Lisa Harrow, Christiane Krüger, Gareth Thomas, Pierre Brice, Christian Quadflieg u.a.
13 Folgen umfassende Sci-fi Serie basierend auf einer Idee von Jost Graf von Hardenberg. Die Serie basiert auf dem Grundgedanken einer außerirdischen Gesellschaft, die das Matriarchat zur Staatsdoktrin erhoben hat.
Akam (Pierre Brice) und Schemm (Gareth Thomas) leben auf der Medora, einem Planeten in der Nähe unseres Sonnensystems. Da auf der Medora die Frauen das Sagen haben und die Männer als Leibeigene betrachtet werden, und nur niedere Arbeiten verrichten dürfen, planen Akam und Schemm ihre Flucht von der Medora. Ihr neues Zuhause soll die Erde werden, von dessen Regierung sich die beiden Asyl erhoffen. Da nach Meinung von Akam und Schemm auf der Erde ohnehin die Männer herrschen, dürfte man wohl Verständnis für die Not der beiden männlichen Sklaven haben.
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Nachdem Akam und Schemm auf der Erde gelandet sind, genauer gesagt in England, heften sich sogleich die Behörden und Polizei an die Fersen der beiden Besucher. Durch ein unglückliches Missverständnis befinden sich Akam und Schemm allerdings schnell auf der Flucht vor der Polizei. Mittlerweile ist auch Akams Gebieterin Brisba (Judy Geeson) und Sicherheitschefin Ossrawa (Christiane Krüger) das Verschwinden der beiden Untertanen aufgefallen, und die beiden Frauen starten sogleich eine Mission in Richtung Erde.
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Professor Evans, welcher als einer der ersten in seinem Institut die Landung der Medoraner auf seinem Radar bemerkte, wurde bereits von Akam und Schemm davon unterrichtet, dass die beiden Medorianerinnen Brisba und Ossrawa bereits im Anflug sind.
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Gemeinsam mit den Wissenschaftlern Liz Barry (Lisa Harrow) und Richard Smith (Christian Quadflieg) bereitet sich Professor Evans auf die Ankunft der beiden Frauen von der Medora vor. Man versucht zunächst auf diplomatischer Ebene einen Dialog zu finden, doch die resolute und herrische Ossrawa lässt die Erdlinge schnell verstehen, dass sie nicht an Verhandlungen interessiert ist und die beiden Männer so schnell wie möglich wieder mitnehmen will.
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Auch einer Feministinnengruppe bleibt die Ankunft der beiden außerirdischen Frauen nicht lange verborgen, und man will unbedingt Kontakt mit den beiden Herrscherinnen aufnehmen. Schon zu lange sehen sich die Feministinnen unterdrückt und sehen in Brisba ihr Vorbild im Kampf gegen das Patriarchat der Männer.
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Zum Missfallen von Brisba und Ossrawa denken Akam und Schemm aber überhaupt nicht daran, wieder zurückzukehren und als Sklaven den Frauen zu dienen. Das Leben als normale Männer auf der Erde gefällt den beiden nämlich immer besser, und auch die Frauen auf der Erde sind von dem ungewohnt zuvorkommenden und fürsorglichen Verhalten der beiden fremden Männer angenehm überrascht.
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Absoluter Pluspunkt der Serie ist das herrlich grellbunte Space-Age-Design das wirklich aus jeder Pore quillt. Die Frauen auf der Medora scheinen sowohl fortgeschrittenes Alter wie auch Übergewicht erfolgreich besiegt zu haben. Während die Gebieterinnen Brisba und Ossrawa in ihren hautengen Polyesteranzügen glänzen dürfen, sind die weiblichen Wachen in Hotpants und Plateaustiefeln gekleidet. Den futuristischen und blinkenden Gerätschaften auf der Medora sieht man natürlich jederzeit den naiven und Handgemachten Look an, was aber irgendwie sehr sympathisch und charmant wirkt. Das die Serie eine deutsch-englische Co-Produktion ist, merkt man auch angenehm an einigen trockenen Sprüchen.
Das Machtspiel zwischen Männern und Frauen wird natürlich ziemlich klischeebeladen und jugendfrei präsentiert, ist aber gerade deswegen ein witziges Kind seiner Zeit. Vor allem die Szenen in der englischen Kleinstadt, in der die Medorianer integriert werden sollen, spielen offensichtlich mit Spießbürgertum und alten Rollenbildern. Die Männer der Medora sind halt im Haushalt geübt und lesen ihren Frauen jeden Wunsch von den Augen ab. Das gefällt sowohl den Frauen auf der Erde, die sich einfühlende und häusliche Männer wünschen, als auch einer Gruppe von Feministinnen, die in Brisba ihr emanzipiertes Vorbild sehen.
Gareth Thomas, der hier den gejagten Schemm verkörpert, spielte nur wenige Jahre später wieder die Hauptrolle in der britischen Sci-fi-Serie "Blake's 7". Während die Engländerin Judy Geeson in der Rolle der Brisba durchaus einige menschliche Schwächen und Gefühle zeigen darf, spielt ihre deutsche Kollegin Christiane Krüger die Sicherheitschefin Ossrawa sehr unterkühlt und herrschsüchtig. Christian Quadflieg spielt den Wissenschaftler Richard ohne Kritikpunkte und fügt sich gut in die Handlung ein. Ebenso seine englische Kollegin Lisa Harrow.
Die DVD von Pixis im hübschen Pappschuber bietet die 13 Folgen (à 25 Min.) auf zwei DVDs in absolut annehmbarer Bild- und Tonqualität.
Das Bildformat ist in Vollbild und der Ton lediglich in Deutsch (2.0 Mono) verfügbar. Als Extras gibt es einen kleinen Bericht aus der HR LateLounge zum Soundtrack der Serie, einen Fashion Guide, interaktive Führung des Raumschiffs und eine Fotogalerie.
9/10 denn, wie viele matriarchalische, grellbunte, deutsch-englische Sci-fi-Serien aus den 70ern mit Winnetou in der Hauptrolle gibt es schon?