Dorotheas Rache - Peter Fleischmann
Moderator: jogiwan
- Operazione Bianchi
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Dorotheas Rache - Peter Fleischmann
Dorotheas Rache
Deutschland 1973
Regie : Peter Fleischmann
Mit Anna Henkel, Gunther Thiedicke, Regis Genger, Reinhard Hansel, Klaus Kucker und Monika Steffens.
Die Story klingt eigentlich simpel . Die 17jährige Dorothea macht sich in Zeiten der sexuellen Revolution auf die Suche nach der wahren Liebe .Anfangs scheint diese Suche sehr unbeschwert und witzig ,im Freundeskreis werden kleine , freizügige Aufklärungsfilmchen gedreht . Was nach unbeschwerter Experimentierfreude klingt wandelt sich zunehmend zu einer bedrückenden , emotionslosen Odyssee in die Abgründe der Sexualität ! Nachdem sich ein Soziologe , der zuvor Dorothea einen Heiratsantrag gemacht hatte ,weggehängt hat folgt eine Aneinanderreihung von Ausschweifungen ! Wenn diese Szenen einen satirisch oder sozialkritischen Charakter haben sollten ... ich hab nichts derartiges mitbekommen ! Dorothea stolpert orientierungslos und völlig distanziert von einer Ausschweifung in die nächste : Sie läßt sich von asozialen Geschäftsmännern ficken , geht auf den Strich , besucht eine St. Pauli Sexshow ( Chauvinismus deluxe ) und einen Sado-Maso Club - eine Sequenz die man wohl eher in Mattei`s Libido Mania erwartet hätte ! Spätestens wenn Jesus höchstpersönlich bei Dorothea zuhause vorbeischaut und ihr rät es mit Kindern und geistig Behinderten zu treiben (und dieser Vorschlag umgehend in die Tat umgesetzt wird) war der Drops für mich gelutscht ...
Was hier als Satire auf die Report / Aufklärungsfilme angepriesen wurde wirkt auf mich wie ein psychotronischer Schlag ins Gesicht ! Surreale Szenen wechseln mit deftigsten Exploitation-Tiefschlägen und dokumentarisch anmutenden Szenen , in denen uns jugendliche Sponti-Kackbratzen mit lustigen Akzent aufgetischt werden .Das Gesamtbild wird abgerundet von regelmäßig eingeblendeten Schrifttafeln , aber werter Herr Fleischmann ... mit solchen Taschenspieler-Tricks lasse ich mir keine Gesellschaftskritik vorgaukeln ! Wenn DAS Kunst ist muß ich wohl mal wieder ins Museum gehen !
Für mich verliert der Film völlig seine erzählerische Distanz und schwelgt stattdessen in seinen Schockszenen - und das ist gut so ! Zudem ist der Grundtenor fast schon depressiv - vor allem wenn Dorotheas Vater (ein Lachsack-Fabrikant) , allein und tieftraurig versucht , neue Lacher aufzunehmen um seine isolvente Scherzartikelfirma zu retten . Die Einladung zum Inzest und das abrupte , quietschvergnügte "Happy End" mit Omas selbstgemachten Zwetschgenmus hinterlassen den Zuschauer eher verstört als erleichert ! Cool auch daß der Film ungeschnitten in der Arthaus Edition erschienen ist ... ich bin sicher manchem aufgeschlossenen "Intellektuellen" werden beim Genuß dieses Kunstwerks die Bärlauch-Gnocchi hochgekommen sein !
Deutschland 1973
Regie : Peter Fleischmann
Mit Anna Henkel, Gunther Thiedicke, Regis Genger, Reinhard Hansel, Klaus Kucker und Monika Steffens.
Die Story klingt eigentlich simpel . Die 17jährige Dorothea macht sich in Zeiten der sexuellen Revolution auf die Suche nach der wahren Liebe .Anfangs scheint diese Suche sehr unbeschwert und witzig ,im Freundeskreis werden kleine , freizügige Aufklärungsfilmchen gedreht . Was nach unbeschwerter Experimentierfreude klingt wandelt sich zunehmend zu einer bedrückenden , emotionslosen Odyssee in die Abgründe der Sexualität ! Nachdem sich ein Soziologe , der zuvor Dorothea einen Heiratsantrag gemacht hatte ,weggehängt hat folgt eine Aneinanderreihung von Ausschweifungen ! Wenn diese Szenen einen satirisch oder sozialkritischen Charakter haben sollten ... ich hab nichts derartiges mitbekommen ! Dorothea stolpert orientierungslos und völlig distanziert von einer Ausschweifung in die nächste : Sie läßt sich von asozialen Geschäftsmännern ficken , geht auf den Strich , besucht eine St. Pauli Sexshow ( Chauvinismus deluxe ) und einen Sado-Maso Club - eine Sequenz die man wohl eher in Mattei`s Libido Mania erwartet hätte ! Spätestens wenn Jesus höchstpersönlich bei Dorothea zuhause vorbeischaut und ihr rät es mit Kindern und geistig Behinderten zu treiben (und dieser Vorschlag umgehend in die Tat umgesetzt wird) war der Drops für mich gelutscht ...
Was hier als Satire auf die Report / Aufklärungsfilme angepriesen wurde wirkt auf mich wie ein psychotronischer Schlag ins Gesicht ! Surreale Szenen wechseln mit deftigsten Exploitation-Tiefschlägen und dokumentarisch anmutenden Szenen , in denen uns jugendliche Sponti-Kackbratzen mit lustigen Akzent aufgetischt werden .Das Gesamtbild wird abgerundet von regelmäßig eingeblendeten Schrifttafeln , aber werter Herr Fleischmann ... mit solchen Taschenspieler-Tricks lasse ich mir keine Gesellschaftskritik vorgaukeln ! Wenn DAS Kunst ist muß ich wohl mal wieder ins Museum gehen !
Für mich verliert der Film völlig seine erzählerische Distanz und schwelgt stattdessen in seinen Schockszenen - und das ist gut so ! Zudem ist der Grundtenor fast schon depressiv - vor allem wenn Dorotheas Vater (ein Lachsack-Fabrikant) , allein und tieftraurig versucht , neue Lacher aufzunehmen um seine isolvente Scherzartikelfirma zu retten . Die Einladung zum Inzest und das abrupte , quietschvergnügte "Happy End" mit Omas selbstgemachten Zwetschgenmus hinterlassen den Zuschauer eher verstört als erleichert ! Cool auch daß der Film ungeschnitten in der Arthaus Edition erschienen ist ... ich bin sicher manchem aufgeschlossenen "Intellektuellen" werden beim Genuß dieses Kunstwerks die Bärlauch-Gnocchi hochgekommen sein !
Zuletzt geändert von Operazione Bianchi am Fr 1. Jul 2011, 18:04, insgesamt 1-mal geändert.
- Nello Pazzafini
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Re: Dorotheas Rache - Peter Fleischmann
sehr schön OP, ich seh das ganz ähnlich. Schön das sowas psychotronisches aus deutschen Landen damals realisiert wurde. In dem Werk ist wirklich viel drin, die ganzen PC Kacker und intellektuellen Kunstdeppen werden hier wahrlich ihre Probleme damit haben aber genau so gehört es ihnen auch, um den Eierschädl geschlagen, dazu noch einen depro nachschlag das ihnen das ganze schön im hals stecken bleibt und dann nochmal draufgehauen!
Um diesen Werk wirklich Herr zu werden muss ich den demnächst nochmal gucken, wie gesagt, da ist viel drin und ich konnt auch laut lachen, zwar bitter lachen, aber lachen Eine exploitative Satire auf die Exploitation!
Um diesen Werk wirklich Herr zu werden muss ich den demnächst nochmal gucken, wie gesagt, da ist viel drin und ich konnt auch laut lachen, zwar bitter lachen, aber lachen Eine exploitative Satire auf die Exploitation!
- buxtebrawler
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Re: Dorotheas Rache - Peter Fleischmann
Die 17-jährige Dorothea (Anna Henkel) dreht getrieben von Neugierde und Forscherdrang ihren eigenen Sexualreport, für den sie auch ihren eigenen Körper zur Verfügung stellt, und begibt sich dafür auf den Hamburger Kiez. Sie muss feststellen, dass die Sexualität genauso als Produkt vermarktet wird, wie es ihr Vater als Lachsackfabrikant mit dem Lachen tut und stößt auf bizarre Abnormitäten.
„Dorotheas Rache“ wurde 1973 von Peter Fleischmann („Jagdszenen aus Niederbayern“) in deutsch-französischer Koproduktion als satirische Reaktion auf die erfolgreichen pseudodokumentarischen Sexreport-Filme gedreht. Ausschließlich mit Laiendarstellern, dafür aber mit zahlreichen echten Kiezianern umgesetzt, wirkt „Dorotheas Rache“ wie ein Amateurfilm, was aber zur unbekümmert-naiven Art Dorotheas passt, die sich bzw. ihren Körper direkt zu Beginn nackt dem Publikum vorstellt und fortan unterschiedliche Stationen der Sexualität ihrer Mitmenschen erfährt – und eben aktiv mitmischt.
Dabei versucht sie sich selbst als Prostituierte, lässt sich nacheinander von drei widerlichen Kerlen begatten, holt einem geistig behinderten Exhibitionisten einen runter und bietet sich schließlich gar ihrem eigenen Vater an. Sie besucht eine Domina, die gerade ihre Sklaven bestraft und geht ihr helfend zur Hand, schaut sich eine Live-Sex-Show an etc. pp. Nackte Haut, männliche wie weibliche, bekommt man zuhauf zu sehen, echte Sexualität aber nicht. Erigierte Penisse werden häufig durch Attrappen dargestellt, ein recht sinnfreier Einschub zeigt hingegen gleich drei echte in einer Reihe. Die meisten Szenen werden überzeichnet dargestellt und wirken albern, mindestens aber stellenweise sicherlich auch unfreiwillig komisch, einigen wohnt aber auch eine gewisse Tragik inne, die das schmutzige Spiel bzw. Geschäft mit der Sexualität deutlich werden lässt.
Als reinrassige Parodie oder Satire würde ich „Dorotheas Rache“ nicht beschreiben, zu groß erscheint mir die Lust des Regisseurs, vor dem Hintergrund der sexuellen Revolution das Thema des tabulosen, selbstbestimmten Sexuallebens junger Frauen auszuschlachten und ich erlaube mir, die Frage in den Raum zu stellen, wie sehr sich ein Peter Fleischmann evtl. selbst eine frei von jeglichen Emotionen es aus reiner Neugierde oder aus als Mitleid unentgeltliche offerierte Dienstleistung mit älteren Kerlen treibende Dorothea wünscht, deren im Titel angekündigte Rache ausbleibt?
In jedem Falle ist „Dorotheas Rache“ ein ganz eigenartiger und -ständiger, experimenteller Film, wie er nur zu seiner Zeit überhaupt möglich war und der mir persönlich vor allem eines verdeutlicht hat: Um Erotik zu erzeugen oder sein Publikum schlicht anzutörnen, bedarf es weit mehr als plump gefilmter nackter Haut. „Dorotheas Rache“ vermiest mir mehr die Lust auf Sex, als dass er sie fördern würde – wobei ich nicht glaube, dass das bewusst „anti-pornographisches“ Kalkül Fleischmanns war, sondern der Unerfahrenheit des gesamten Teams auf diesem Gebiet geschuldet ist.
„Dorotheas Rache“ wurde 1973 von Peter Fleischmann („Jagdszenen aus Niederbayern“) in deutsch-französischer Koproduktion als satirische Reaktion auf die erfolgreichen pseudodokumentarischen Sexreport-Filme gedreht. Ausschließlich mit Laiendarstellern, dafür aber mit zahlreichen echten Kiezianern umgesetzt, wirkt „Dorotheas Rache“ wie ein Amateurfilm, was aber zur unbekümmert-naiven Art Dorotheas passt, die sich bzw. ihren Körper direkt zu Beginn nackt dem Publikum vorstellt und fortan unterschiedliche Stationen der Sexualität ihrer Mitmenschen erfährt – und eben aktiv mitmischt.
Dabei versucht sie sich selbst als Prostituierte, lässt sich nacheinander von drei widerlichen Kerlen begatten, holt einem geistig behinderten Exhibitionisten einen runter und bietet sich schließlich gar ihrem eigenen Vater an. Sie besucht eine Domina, die gerade ihre Sklaven bestraft und geht ihr helfend zur Hand, schaut sich eine Live-Sex-Show an etc. pp. Nackte Haut, männliche wie weibliche, bekommt man zuhauf zu sehen, echte Sexualität aber nicht. Erigierte Penisse werden häufig durch Attrappen dargestellt, ein recht sinnfreier Einschub zeigt hingegen gleich drei echte in einer Reihe. Die meisten Szenen werden überzeichnet dargestellt und wirken albern, mindestens aber stellenweise sicherlich auch unfreiwillig komisch, einigen wohnt aber auch eine gewisse Tragik inne, die das schmutzige Spiel bzw. Geschäft mit der Sexualität deutlich werden lässt.
Als reinrassige Parodie oder Satire würde ich „Dorotheas Rache“ nicht beschreiben, zu groß erscheint mir die Lust des Regisseurs, vor dem Hintergrund der sexuellen Revolution das Thema des tabulosen, selbstbestimmten Sexuallebens junger Frauen auszuschlachten und ich erlaube mir, die Frage in den Raum zu stellen, wie sehr sich ein Peter Fleischmann evtl. selbst eine frei von jeglichen Emotionen es aus reiner Neugierde oder aus als Mitleid unentgeltliche offerierte Dienstleistung mit älteren Kerlen treibende Dorothea wünscht, deren im Titel angekündigte Rache ausbleibt?
In jedem Falle ist „Dorotheas Rache“ ein ganz eigenartiger und -ständiger, experimenteller Film, wie er nur zu seiner Zeit überhaupt möglich war und der mir persönlich vor allem eines verdeutlicht hat: Um Erotik zu erzeugen oder sein Publikum schlicht anzutörnen, bedarf es weit mehr als plump gefilmter nackter Haut. „Dorotheas Rache“ vermiest mir mehr die Lust auf Sex, als dass er sie fördern würde – wobei ich nicht glaube, dass das bewusst „anti-pornographisches“ Kalkül Fleischmanns war, sondern der Unerfahrenheit des gesamten Teams auf diesem Gebiet geschuldet ist.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Dorotheas Rache - Peter Fleischmann
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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Re: Dorotheas Rache - Peter Fleischmann
jogiwan hat geschrieben:purgschi says....
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Dorotheas Rache - Peter Fleischmann
da wird man ja wund
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
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Re: Dorotheas Rache - Peter Fleischmann
??? Verstehe ich nicht... oder habe ich da was nicht mitbekommen?
Früher war mehr Lametta
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Re: Dorotheas Rache - Peter Fleischmann
mach dir nichts draus! Wo das "OH NO..." herkommt, weiß ich auch nicht. "OH JEAH!" wäre doch viel passenderArkadin hat geschrieben:??? Verstehe ich nicht... oder habe ich da was nicht mitbekommen?
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Re: Dorotheas Rache - Peter Fleischmann
unser Purgschi ist latent pornophobArkadin hat geschrieben:??? Verstehe ich nicht... oder habe ich da was nicht mitbekommen?
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Re: Dorotheas Rache - Peter Fleischmann
im Ernst? Muss ich jetzt meine Sammlung verbrennen oder gibt's da was von Ratiopharm? Hilf mir, Jogi! Das ist doch kein Leben!jogiwan hat geschrieben: unser Purgschi ist latent pornophob
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