Eigentlich ist das ganze eine zeittypische Teenie-Komödie. Drei Jungs und drei Mädels machen sich auf nach Hamburg, wo man natürlich überwiegend auf der Reeperbahn abhängt. Pit (Mick Werup, of "Drombusch"-Fame) ist verliebt in Lil (Tanja Scholl aka Tanja Spiess, die auch in "Die schönen Wilden von Ibiza zu sehen ist), die aber schwärmt für den Lehrer Dr. Heilmann, was gute Gelegenheit bietet, wiederholt Traumsequenzen einzustreuen, in der sie sich mit Heilmann in Ostafrika verlustigt (wahrscheinlich wurden diese Szenen vom kenianischen Fremdenverkehrsverband gesponsert). Heilmann aber will von Lil immer noch nichts wissen, auch nicht, nachdem sie sich in seiner Wohnung nackig ausgezogen hat. Schließlich ist er nämlich mit Gina Janssen zusammen, die entsprechend auch mal ihre silikonisierten Möpse zeigen darf, ansonsten aber als Sportfeferentin im Jugendamt ausgegeben wird. Klar doch...
Als Unterkunftsgeberin in der Hansestadt fungiert Monis Cousine Rita, die in "Liegenschaftsangelegenheiten" macht. Da sie von Bea Fiedler (deren Filmkarriere ja darauf basiert, als gelernte Friseuse "Playmate des Monats" geworden zu sein) gespielt wird, dürfte klar sein, wer da liegt... Das horizontale Geschäft scheint für Rita übrigens gut zu laufen, wenn man sich ihre mit allen Schikanen ausgestattete Maisonette-Wohnung anschaut. Wurde wahrscheinlich alles als Arbeitszimmer steuerlich abgesetzt...
Atze und Dickie (der unvermeidliche Tobias Meister) versuchen auf St. Pauli, erstmalig zum Schuß zu kommen, was permanent misslingt, und Stress mit einem latent aggressiven Seemann hervorruft.
Kirsten (Uta Koepke, die danach noch in Francos "Sadomania" mitspielen durfte, bevor sie wieder verschwand) und Moni geraten in einen Sexschuppen, wo man ihnen zuerst eine überhöhte Rechnung andreht, um anschließend von einem vorgeblichen Kriminalkommissar der Sittenpolizei zur Wache gebracht, die sich (welch Wunder!) als Puff entpuppt (Ja, es wird kein St.-Pauli-Klischee ausgelassen!), doch beherztes Eingreifen eines Schweizer Rentnerpärchens (das Running-Gag-mäßig den Film durchzieht) rettet die Mädels.
Während sich nun noch (wer hätte es gedacht?
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Tja, wie gesagt, eigentlich eine klassische Teenie-Geschichte, die aber in den uralten Videofassungen von Arena und VMP einige Szenen beinhaltet, die seitdem hierzulande nicht mehr zu sehen waren. Da man vor Ort in Hamburg drehte, nutzte man die Gelegenheit, in den einschlägigen Cabarets auf der Großen Freiheit direkt draufzuhalten. In der Szene, die im Tabu spielt, wurde für die späteren Fassungen leicht gekürzt (Mösenalarm!). Später gab es eine Szene, die im Salambo stattfand (wer nicht weiß, was das Salambo war, sollte unbedingt "Jürgen Rolands St. Pauli-Report" schauen), die hier noch erheblich länger und eindeutiger war. Da sind ein paar Transen auf der Bühne, ein Lilliputaner ("The sinful dwarf"?
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(Wer die "Schwedinnen-Box" aus dem Hause "Cent Entertainment" kennt, wird diese Szenen natürlich nicht kennen, ist aber bestimmt darüber gestolpert, dass als einziges Extra der englische Trailer drauf ist, wo auch eine der Transen zu sehen ist, dann aber im Film gar nicht erscheint)
Da es sich um eine Lisa-Produktion handelt, stammt die Musik natürlich wieder von Gerhard Heinz. 2 Songs daraus findet man auf der Heinz-Compilation "Melodies in Love".
Otto Retzer hatte natürlich wieder die Herstellungsleitung und wie stets einen Kurzauftritt, diesmal als Schotte, der am Jungfernstieg in 4 Sprachen vergeblich nach dem Weg fragt.
Maskenbildnerin-Regular Marie Luise Lusewitz ist diesmal auch wieder vor der Kamera zu sehen, als notgeile Ehefrau des schmierigen Siegfried Senator, die es gar nicht erwarten kann, endlich vor Rita ihre Möpse auszupacken. Ich bin übrigens der Auffassung, dass sie auch die Darstellerin des Films-im-Films ist, der auf dem Projektor in Ritas Wohnung läuft.
Ganz sicher kein Meisterwerk, aber als Trasher durchaus unterhaltsam, wobei die Uncut-Version kaum mehr aufzutreiben sein dürfte.